Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2019

Überraschende Ermittlungserfolge

Die Frau, die verschwand
0

Vor Jahren bereits hatte die Journalistin Kajsa über den Fall der verschwundenen Julia berichtet. Nun wird sie erneut angefragt, darüber zu recherchieren. Der Unbekannte, der ihr den Auftrag dazu gibt, ...

Vor Jahren bereits hatte die Journalistin Kajsa über den Fall der verschwundenen Julia berichtet. Nun wird sie erneut angefragt, darüber zu recherchieren. Der Unbekannte, der ihr den Auftrag dazu gibt, wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Während Kajsas Mann als Polizist nach dem Täter sucht, ermittelt Kajsa die Hintergründe zu Julias Verschwinden.

Mehrere Handlungsstränge verbindet die Autorin zu einer Geschichte in mehreren Zeitebenen. Die Nachforschungen der Journalistin sind sehr spannend gestaltet, der Leser ist schnell fasziniert von dem, was sie dabei herausfindet. Als nicht unbedingt nötig empfand ich den Handlungsstrang in Kajsas Privatleben, das hat für mich nicht so ganz gepasst. Dennoch habe ich mich von ihren Ermittlungen mitreißen lassen bis hin zu einer äußerst unerwarteten Auflösung. Dies ist bereits der dritte Band um die Journalistin Kajsa, doch man kann das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Skurril, exzentrisch, humorvoll

Venuswalzer
0

Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. ...

Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. Sie scheint schlechte Karten zu haben. Doch Stella und ihr Großmutter sind fest entschlossen, Ruby zu helfen und den richtigen Täter zu finden.

Die Autorin Lotte Minck hat mit diesem Buch den zweiten Teil der Krimödie geschrieben um die Astrologin Stella und ihre Großmutter Maria, die als Madame Pythia ihren Kunden aus den Karten liest. Sehr spannend und unterhaltsam ist es, wie die beiden sich verbünden, um Ruby zu helfen. Die Ideen, die die beiden entwickeln, sind so exzentrisch wie die beiden Frauen zusammen. Als Kontrapunkt dazu ist die Beziehung zwischen Stella und dem Kommissar Tillikowsky angelegt. Das Buch lebt aus der Gestaltung der Situationskomik, die mit viel Humor die unmöglichsten Situationen auskostet. Die Figuren sind herrlich skurril gestaltet, sowohl die sympathischen wie auch die unsympathischen. Da braucht es nicht viel Blutvergießen, um einen spannenden Fall mit reichlich Humor zu verbinden.

Ich habe dem Buch einige spannende und vergnügliche Lesestunden zu verdanken, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Kein einfacher Stoff

Stella
0

1942 trifft Friedrich, ein junger Mann aus der Schweiz, in Berlin eine junge Frau und verliebt sich in sie. Kristin bleibt zunächst geheimnisvoll, doch sie scheint ihm zugetan. Dann allerdings erscheint ...

1942 trifft Friedrich, ein junger Mann aus der Schweiz, in Berlin eine junge Frau und verliebt sich in sie. Kristin bleibt zunächst geheimnisvoll, doch sie scheint ihm zugetan. Dann allerdings erscheint sie eines Morgens bei ihm und gesteht ihm, dass sie Jüdin sei. Die Gestapo verlange von ihr, sie solle ihre Landsleute ausspionieren, um ihre Eltern aus dem Lager befreien zu können. Wozu wird sie sich entscheiden?

Es ist kein einfacher Stoff, den der Autor Takis Würger hier zu einer Geschichte verarbeitet. Er lehnt sich an die historische Gestalt der Stella Goldschlag an, wobei er die Realität etwas verändert, immerhin ist es ein Roman. Die Ereignisse werden in die Gegebenheiten der Zeit eingebunden, so dass eine sehr authentische Atmosphäre der Stadt Berlin im Jahr 1942 hergestellt wird. Allerdings habe ich mich mit dem nüchternen Schreibstil des Autors eher schwer getan. Wenig nachvollziehen konnte ich den Handlungsstrang um den jungen Friedrich, der mir sehr naiv und eher antriebslos erscheint. Er bleibt für mich bis zum Schluss sehr farblos. So bleiben mir am Ende zu viele offene Fragen übrig, die m.E. eher in einem dokumentarischen Sachbuch passen.

Letztendlich hinterlässt mich das Buch eher zwiegespalten. Das Thema selbst ist ohne Zweifel wichtig, doch Würgers Verarbeitung sagt mir sagt mir nicht besonders zu. Immerhin erreicht das Buch, dass über das Thema gesprochen wird.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Liebesgeschichte unter Vierbeinern

Die Ballade von Max und Amelie
0

Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihren Geschwistern auf einer Müllkippe. Als sich ein fremder Hund, Max, dorthin verirrt und den Weg nach Hause nicht kennt, brechen die beiden gemeinsam auf, um Max ...

Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihren Geschwistern auf einer Müllkippe. Als sich ein fremder Hund, Max, dorthin verirrt und den Weg nach Hause nicht kennt, brechen die beiden gemeinsam auf, um Max zu seiner Familie zu bringen. Max wird von Alpträumen geplagt, und bald erkennen die beiden, dass sie sich schon in früheren Leben geliebt haben müssen. Doch aus ihren früheren Leben taucht auch eine Gefahr auf, ein Mensch, der auf Rache aus ist. Was wird aus den beiden Hunden?

Dem Autor David Safier ist mit diesem Buch eine bewegende Geschichte über ein Hundepärchen aus der Feder geflossen. Die Liebesgeschichte der beiden vermischt er mit der Idee der Wiedergeburt, der Liebe über alle Zeiten hinaus. Nach und nach ergibt sich eine mehrschichtige Erzählung in vielen Facetten mit zwei Protagonisten, die im Verlauf der Geschichte ihr wahres Selbst finden. Es ist eine berührende Erzählung über Freundschaft und Liebe sowie über das Vertrauen zueinander. Dabei bleibt es ein bisschen abseits der Bücher, die ich bisher von Safier kenne, es behält seine Ernsthaftigkeit bis zum Schluss. Die leisen Töne der Geschichte gehen unter die Haut und bringen den Leser zum Nachdenken.

Dieses Buch war für mich eine solch unerwartete Überraschung, dass ich es gerne weiter empfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Spannend und glaubwürdig geschrieben

Ich bringe dir die Nacht
0

Alison hat sich mühsam ein neues Leben aufgebaut, nachdem ihre große Liebe als Kanal-Killer verurteilt worden war. Nun, nach zehn Jahren, kommt die irische Polizei auf sie zu und bittet sie um Hilfe, denn ...

Alison hat sich mühsam ein neues Leben aufgebaut, nachdem ihre große Liebe als Kanal-Killer verurteilt worden war. Nun, nach zehn Jahren, kommt die irische Polizei auf sie zu und bittet sie um Hilfe, denn Wills Taten scheinen einen Nachfolger auf den Plan gerufen zu haben: Es gibt erneut tote Studentinnen, die aus dem Kanal geborgen wurden. Kann das Unglaubliche wahr sein, dass Will zwar die Taten gestanden, sie aber gar nicht begangen hat? Alison lässt sich auf Gespräche mit Will ein, und bald ist nichts mehr, wie es war…

Dieser Thriller spielt in mehreren Zeitebenen und entführt den Leser sehr schnell in Alisons Welt. Wie sehr war die junge Frau bemüht gewesen, die Vergangenheit wegzuschieben, aus gutem Grund, denn noch immer brennt in ihrer Brust der Schmerz über die Geschehnisse von damals. In mühsamer Kleinarbeit macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, zusammen mit einem der Polizisten, der selbst Zweifel an den Ermittlungen der Polizei hat. Sehr glaubhaft sind die Protagonisten dargestellt, was durch die wechselnden Perspektiven gut herbeigeführt wird. Schleichend muss Alison – und mit ihr der Leser - erkennen, welche Missverständnisse und Ungereimtheiten zu einer unglaublichen Wendung führten, bis Alisons Welt erneut ins Wanken gerät. Der Spannungsbogen der Geschichte wird konstant aufrecht gehalten, bis hin zu einem überraschenden Showdown.

Ein erschütternder, äußerst spannender Thriller, der gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen spielt und dabei sehr glaubwürdig eine Verkettung unglücklicher Umstände herausarbeitet, die mehrere Leben zerstört hat – dies ist wahrhaft eine spannende Geschichte, die ich sehr gerne weiter empfehle.