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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Voller magischer Momente

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen
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Als Vierjähriger verliert Carter seine Eltern und wächst bei seinem Onkel auf, der ihn jedoch zwingt, mit ihm zusammen andere Leute übers Ohr zu hauen. Carter gelingt es abzuhauen, und er landet in der ...

Als Vierjähriger verliert Carter seine Eltern und wächst bei seinem Onkel auf, der ihn jedoch zwingt, mit ihm zusammen andere Leute übers Ohr zu hauen. Carter gelingt es abzuhauen, und er landet in der Stadt Mineral Wells, wo gerade ein Jahrmarkt gastiert. Auch hier spürt er Betrug und Täuschung am Kunden. Doch ganz unerwartet findet er Freunde und eine neue Heimat…

Wie sich der Jugendliche Carter auf den Weg macht, um ehrlich zu bleiben, ist ein guter Einstieg in eine Geschichte, die zunächst überhaupt nicht nach Magie klingt. Doch je weiter sich Carter von den Niederungen des Betrugs entfernen kann, umso mehr kann er zu sich selbst finden. Und zur Magie, die er ganz unversehens auf seinem Weg findet. Spannend ist es, wie der Erzähler einerseits Carters Geschichte erzählt, aber auch zwischen die Kapitel Einschübe zu Zauberkunststücken einfügt und diese Zaubereien dabei sehr gut erklärt. Magische Momente vermittelt das Buch, wenn Carters Sehnsucht nach Freundschaft und Zugehörigkeit wie durch Zauberhand gelöst werden. Dabei werden wie im Vorbeigehen weitere wichtige Themen gestreift, z.B. Homosexualität und Rassengleichheit, die sehr viel Toleranz, Akzeptanz und Zwischenmenschlichkeit spüren lassen. Die Magischen Sechs ergänzen sich auf wunderbare Weise, und nur zusammen können sie die größten Abenteuer bestehen!

Dieses wunderbare Buch über die Suche nach sich selbst und über die Freundschaft verzaubert sehr schnell seine Leser. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe begeisterte 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Enttäuschend

Tagebuch eines Buchhändlers
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Wigtown, Schottland. The Bookshop, die größte Second-Hand-Buchhandlung des Landes, ist ein Paradies für Buchliebhaber. Die Bücherregale reichen bis zur Decke, die Regalböden hängen durch ob ihrer verführerischen ...

Wigtown, Schottland. The Bookshop, die größte Second-Hand-Buchhandlung des Landes, ist ein Paradies für Buchliebhaber. Die Bücherregale reichen bis zur Decke, die Regalböden hängen durch ob ihrer verführerischen Last. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Was Sie als Kunde nicht sehen, sind die Probleme im Hintergrund, mit denen sich der Besitzer Shaun Bythell herumschlagen muss. In seinem »Tagebuch eines Buchhändlers« finden Sie alles: exzentrische Kunden, unhöfliche Angestellte und eine ständig leere Kasse, aber auch den Nervenkitzel eines unerwarteten antiquarischen Fundes und den Charme der Küstenkleinstadt Wigtown. Tauchen Sie ein in die Welt des Buchhandels und lassen Sie sich verzaubern! – Soweit der Klappentext des Buches.

Mit großen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen. Aber schon auf den ersten Seiten habe ich tief Luft holen müssen. Ja, der Autor hat ein Tagebuch versprochen. Das hat er auch geliefert. Mit allem, was ein Jahr lang in seinem Second-Hand-Buchladen passiert ist. Das Buch gibt einen gnadenlosen Einblick in den Alltag eines Buchhändlers, der ums Überleben kämpfen muss. Das ist interessant, vieles davon hätte ich nicht geahnt. Da gibt es „exzentrische Kunden, unhöfliche Angestellte, (…) eine ständig leere Kasse“ und auch „den Nervenkitzel eines unerwarteten antiquarischen Fundes“. Dazwischen aber auch jede Menge Tage, an denen vieles nochmal wiederholt wird. Oder auch gar nichts passiert. Es fehlte mir ein roter Faden, manches Ereignis blieb einfach ohne Auflösung in den Raum gestellt. Der humorvolle Schreibstil des Autors konnte das leider auch nicht mehr herausreißen, und endgültig den Rest gab es mir, als der Humor in Zynismus abgleitete. So ist für mich der Inhalt des Buches zwar interessant, aber nicht wirklich lesenswert.

Das Buch liefert nichts anderes als das, was der Titel verspricht: ein Tagebuch. Doch obwohl ich neugierig bin auf andere Menschen, habe ich hier sehr schnell die Lust daran verloren, weil sich das Interessante wie auch das Unterhaltsame dieses Buches auf einige wenige Seiten zusammenschrumpfen ließen. Es bleibt eines der wenigen Bücher, die ich überhaupt nicht weiter empfehlen kann und mit 2 von 5 Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Die Alterspubertät und ihre Auswirkungen

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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Alterspubertät, wenn die Kinder selbst in die Pubertät gekommen sind, und die Eltern nun erleben müssen, dass bei ihnen nicht mehr alles so einfach funktioniert wie bisher… Aber das ist zum Glück nur eine ...

Alterspubertät, wenn die Kinder selbst in die Pubertät gekommen sind, und die Eltern nun erleben müssen, dass bei ihnen nicht mehr alles so einfach funktioniert wie bisher… Aber das ist zum Glück nur eine Phase, bald vorbei… oder auch nicht. Wenn weibliche Alterspubertierende sich nochmal neu entdecken wollen, beim Tango oder beim Yoga, wenn männliche Alterspubertierende zur Altershypochondrie neigen oder zur Haartransplantation nach Osteuropa fahren – dann ist es Zeit für dieses Buch und für den Trost, das es spenden möchte.

Die Autoren Maxim Leo und Jochen Gutsch haben einige Anekdoten voller Situationskomik gesammelt und sie in diesem Buch zusammengefasst. Da gibt es so manche Situation, in der man sich selbst wieder erkennt, darüber lachen kann man fast bei jeder geschilderten Sequenz. Natürlich ist alles ein bisschen überzogen, und so bietet sich das Buch als bestes Geschenk an für jeden mit einem Alter um die 50 herum.

Dieses humorvolle Büchlein sorgt für manches Gelächter, mindestens aber für ein Lächeln im Gesicht. Und wer selbst in die Altersgruppe um die 50 zählt, wird so manches davon wieder erkennen. Das macht den Reiz dieses Buches aus. In diesem Sinne empfehle ich es gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein Abenteuer wie in einem Comic

Voll super, Helden (1). Einer muss den Job ja machen
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Wenn Superhelden Urlaub machen, wer wird dann ihren Job übernehmen? Comic-Experte Julian wird die Sommerferien bei seinem Onkel verbringen, dem ein Hotel an der Nordsee gehört. Bei der Anreise im Zug trifft ...

Wenn Superhelden Urlaub machen, wer wird dann ihren Job übernehmen? Comic-Experte Julian wird die Sommerferien bei seinem Onkel verbringen, dem ein Hotel an der Nordsee gehört. Bei der Anreise im Zug trifft er seine nervige Cousine Jenny, die mit ihm nicht nur die Ferienzeit verbringen soll, auf die beiden wartet nämlich das größte Abenteuer ihres Lebens…

Eigentlich müsste Julian einerseits vor Freude ausrasten, als er am Hotelpool all die Superhelden entdeckt, die er bisher auf ihren Abenteuern begleitet hat. Und andererseits sollte er sich Gedanken darüber machen, wer denn nun die Welt rettet, wenn die Helden selbst im Urlaub sind. Aber dazu kommt er nicht, denn Julian und Jenny müssen ganz überraschend die Schokoladenvorräte der Welt retten vor dem Superschurken Kästle, der damit die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Und schwuppdiwupp steckt der Leser in einem spannenden Abenteuer, als wäre er plötzlich selbst in einem solchen Comic. Für junge Leser ab 8 Jahren ist das ein absolut spannendes Abenteuer, und wer etwas älter ist, wird die feinen Zwischentöne erkennen, wenn plötzlich die Welt nach den Regeln eines Comics funktioniert. (Unter diesem Aspekt kann ich dieses Buch auch Erwachsenen durchaus empfehlen.) Da ist dann das Abenteuer so richtig, richtig gefährlich und der Bösewicht so richtig, richtig böse. Sehr gelungen sind die beiden Kinderfiguren: so gegensätzlich wie es nur gehen kann, und dabei ergänzen sie sich aufs Allerbeste. Die Illustrationen von Heribert Schulmeyer ergänzen den Text mit witzigen Zeichnungen und peppen die Geschichte zusätzlich auf. Die gesamte Geschichte dürfte so manchen Lesemuffel zum Lesen verführen – und nicht nur die…

Dieses spannende und humorvolle Buch über ein Comic-Abenteuer ist hoffentlich der Auftakt für eine Buchreihe, die ganz viel Spaß macht beim Lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Thriller mit aktueller Thematik

Die letzte Witwe
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Als Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihr Lebenspartner Special Agent Will Trent sich auf den Weg zu einer Explosion machen wollen, um Erste Hilfe zu leisten, laufen sie in eine Falle: Eine Neonazi-Gruppe ...

Als Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihr Lebenspartner Special Agent Will Trent sich auf den Weg zu einer Explosion machen wollen, um Erste Hilfe zu leisten, laufen sie in eine Falle: Eine Neonazi-Gruppe hat bereits einige Tage zuvor eine Ärztin entführt, nun nehmen sie noch Sara mit. Der Anführer der Gruppe plant einen großen Angriff. Kann Will Sara befreien?

Dies ist bereits der 7. Band der Reihe um Sara Linton und Will Trent. Das Buch lässt sich sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, der Fall ist in sich abgeschlossen. Die Spannung in diesem Thriller ist schon von Anfang an recht hoch gehalten, man spürt die zugrundeliegende Gefahr in jeder Zeile. Die Geschichte wird aus mehreren Sichtweisen geschildert; daraus ergeben sich allerdings des öfteren Wiederholungen, die mich ziemlich gestört haben. Die beiden Hauptpersonen sind gut geschildert und wirken mit ihrer Geschichte sehr authentisch. Das Thema des Buches ist sehr aktuell: Rassismus und religiöser Extremismus in Amerika. Die Autorin Karin Slaughter hat es auf erschreckende Weise literarisch umgesetzt.

Insgesamt ist der Autorin ein Thriller gelungen, den ich trotz manch langatmiger Szene weiter empfehlen möchte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.