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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2019

Atmosphärisch dicht

Die Stille des Todes
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In der baskischen Stadt Vitoria geht die Angst um: In der Kathedrale wurde ein totes Paar gefunden, nackt, die Hände auf den Wangen des anderen. Es erinnert an eine Serie von vor zwanzig Jahren, doch der ...

In der baskischen Stadt Vitoria geht die Angst um: In der Kathedrale wurde ein totes Paar gefunden, nackt, die Hände auf den Wangen des anderen. Es erinnert an eine Serie von vor zwanzig Jahren, doch der Täter von damals sitzt hinter Gittern. Er hat immer seine Unschuld beteuert. Inspector Ayala, genannt Kraken, nimmt Kontakt zu ihm im Knast auf. Mit seiner Kollegin Esti versucht Ayala, diesen Fall zu lösen. Können weitere Tote verhindert werden?

Mit vielen Nebenhandlungen und gewichtig an Seiten kommt dieser Thriller der Autorin Eva García Sãenz daher. Deshalb ist der Einstieg in das Buch nicht ganz einfach, muss der Leser sich doch erstmal orientieren, wie die einzelnen Personen zusammenhängen, was durch die baskischen Namen etwas erschwert wird. Wer sich jedoch durch dieses Dickicht hindurch wagt, wird mit einem spannenden Thriller belohnt, der mit einer äußerst verblüffenden Lösung aufwartet. Erst nach und nach wird diese aufgerollt, man rätselt mit und versucht die Puzzlestücke der Ermittlung zusammenzufügen. Authentisch erscheint das Umfeld des Ermittlerteams. Die Spannung baut sich zunehmend auf, bis man am Schluss der Geschichte immer schneller blättert und liest. Dabei hat man als Leser den Eindruck, sich selbst durch Vitoria zu bewegen, so bildlich erzählt die Autorin aus ihrer Heimat.

Dieser Thriller hat mich sehr gut unterhalten können, auf die Fortsetzung bin ich bereits gespannt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Alptraumhaft und hoffnungsvoll zugleich

Das Labyrinth des Fauns
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Spanien, 1944. Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge, zu ihrem neuen Stiefvater. Während die Mutter sich ein gutes Leben erhofft, ist Ofelia von Anfang an misstrauisch. Bald findet sie ...

Spanien, 1944. Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge, zu ihrem neuen Stiefvater. Während die Mutter sich ein gutes Leben erhofft, ist Ofelia von Anfang an misstrauisch. Bald findet sie sich wieder in einem Wald voller verzauberter Orte und magischer Wesen. Ein Faun stellt Ofelia drei Aufgaben: Wenn sie die besteht, ist sie die lang gesuchte Prinzessin Moanna.

Eine Welt voller alptraumhafter Wesen ist es, in die Autorin Cornelia Funke den Leser hineinbittet: der Stiefvater ist voller Hass und Gewalt; die magischen Wesen, mit denen Ofelia zu kämpfen hat, scheinen bösen Träumen entsprungen. Ofelia erhält dennoch Hilfe von magischen Wesen wie auch von der Haushälterin des Stiefvaters. Eine düstere Atmosphäre herrscht vor, sie spiegelt das Erleben der Menschen im spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1944. Die Gefahr zieht sich durch die gesamte Geschichte hindurch, denn Gefahr droht sowohl dem magischen Reich, in das Moanna zurück kommen soll, wie auch in der realen Welt, in der sich die Widerstandskämpfer gegen den Faschismus auflehnen. Die Grenzen zwischen der Realität und der magischen Welt zerfließen immer mehr, und doch bleiben die Parallelen in beiden Welten erhalten. Die bildgewaltige, poetische Sprache der Geschichte verwebt Mystik und Fantasy zu einer einzigartigen Erzählung.

Diese bittere Geschichte über den Widerstand gerät zu einem alptraumhaften Märchen für Erwachsene, dessen düstere Atmosphäre Hoffnung geben möchte auch in aussichtslosen Situationen. Es ist keine leichte Kost, aber dennoch empfehle ich es gerne weiter.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Geheimnisvolles Abenteuer

Secret Keepers 1: Zeit der Späher
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Der elfjährige Ruben findet zufällig ein geheimnisvolles Päckchen mit einer ganz besonderen Uhr darin: Sie kann seinen Träger unsichtbar machen. Doch bald wird klar, dass jemand Ruben auf der Spur ist, ...

Der elfjährige Ruben findet zufällig ein geheimnisvolles Päckchen mit einer ganz besonderen Uhr darin: Sie kann seinen Träger unsichtbar machen. Doch bald wird klar, dass jemand Ruben auf der Spur ist, denn er wird beobachtet und soll dazu ermuntert werden, die Uhr abzugeben. Ruben merkt, in welcher Gefahr er und seine Mutter schweben. Doch er will das Geheimnis der Uhr ganz aufdecken. Und das hat es in sich…

Ruben ist ein aufgeweckter mutiger Junge, der sehr verantwortungsvoll mit seinem Fund umgehen kann. Seine Neugier lässt ihn erahnen, dass diese Uhr sehr wertvoll ist und dass man mit ihr viel Böses tun kann. Nur wenn er ihr Geheimnis voll aufdeckt, weiß er, was er damit tun soll. Dafür nimmt er einige Gefahren in Kauf, was die Spannung beim Lesen ganz schön hoch hält. Allerdings enthält das Buch einige Längen, hier hätte die Geschichte durchaus gestrafft werden können, so dass der Spannungsbogen über die gesamte Lektüre gezogen wäre. Was mir aber unbedingt fehlt, sind Hintergrundinformationen über die Welt, in der Ruben lebt. Warum gibt es dort Späher, wer ist der geheimnisvolle Schatten, der über alle herrscht? Manches davon wird vermutlich im nächsten Band aufgegriffen werden, doch mir fehlte immer wieder die Grundlage für Rubens Handeln.

Wer nur hat den Klappentext zu diesem Buch geschrieben? Leider verrät er die gesamte Geschichte. Diese Kurzfassung hätte sich eher geeignet als Einstieg in den nächsten Band, um sich trotz Lesepause im Geschehen wieder zurechtzufinden.

Trotz allem finde ich die Geschichte sehr spannend und empfehle sie gerne weiter an alle mit Interesse an guten Abenteuerbüchern.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Zwei tierische Detektive

Nickel und Horn 2: Sondereinsatz für Frau Perle
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Als Frau Perle morgens nicht bei Herrn Locke erscheint, ist klar, dass etwas passiert sein muss. Nickel und Horn, die beiden tierischen Detektive, machen sich zusammen mit Hund Schlappi auf die Suche nach ...

Als Frau Perle morgens nicht bei Herrn Locke erscheint, ist klar, dass etwas passiert sein muss. Nickel und Horn, die beiden tierischen Detektive, machen sich zusammen mit Hund Schlappi auf die Suche nach ihr. Das ist besonders schwierig, weil es draußen kalt ist und schneit.

Der zweite Band um den Papageien Horn und das Meerschweinchen Nickel als tierische Detektive lässt sich sehr gut unabhängig vom ersten Band lesen. Ihr Besitzer Herr Locke war früher selbst ein erfolgreicher Detektiv, doch nun ist er zu alt dafür. Sehr gerne übernehmen Nickel und Horn das Ermitteln für ihn. Aus ihrer Perspektive erzählt, zeigt das Buch zum einen den großen Scharfsinn der beiden Tiere, aber auch die Bedeutung der Freundschaft, denn die beiden ergänzen sich in jeder Weise. Nur gemeinsam, diesmal aber auch mit Hilfe weiterer Freunde, können sie unter den beschwerlichen Umständen des Winters den Fall lösen. Liebenswert illustriert ist das Buch von Barbara Schulz. Da muss man auf jeden Fall mitfiebern und miträtseln, was Frau Perle zugestoßen ist!

Dieses wunderschöne Kinderbuch ist gut geeignet zum Vorlesen bzw. eignet sich auch gut für lesegeübte Grundschüler zum Selberlesen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Gelungener Regionalkrimi

Mordshass
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Die indische Studentin Vidya Kapoor wird in Waiblingen vergewaltigt und ermordet. Einen Tag später wird der Täter ebenfalls tot aufgefunden – von Surendra Sinha, Kriminalkommissar indischer Abstammung ...

Die indische Studentin Vidya Kapoor wird in Waiblingen vergewaltigt und ermordet. Einen Tag später wird der Täter ebenfalls tot aufgefunden – von Surendra Sinha, Kriminalkommissar indischer Abstammung aus Friedrichshafen und gerade zu Besuch bei seinen Eltern in Waiblingen. Kommissar Malte Jacobsen und seine Kollegin Melanie Brendel erfahren, dass Vidya Sinhas Freundin war. Damit hat er sich höchst verdächtig gemacht. Doch die beiden Kommissare aus Waiblingen sind sich uneins – während Jacobsen Surendra Sinha gerne schuldig sehen würde, ist Melanie Brendel schnell überzeugt, dass der Kollege aus Friedrichshafen eine reine Weste hat. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig…

Die Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner haben ihre Krimi-Reihen in Waiblingen und Friedrichshafen kurz entschlossen zusammen geführt und lassen ihre drei Ermittler in einem gemeinsamen Fall arbeiten. Das passiert nicht ganz reibungslos in dieser Geschichte, im Gegenteil, da rieselt viel Sand ins Getriebe. Das sorgt für manche Verwicklungen, letztendlich aber auch für die passende Erfolgsquote. Mit viel Fingerspitzengefühl gehen die Autorinnen das Thema Vergewaltigung an. Mit dem Vergewaltiger als Opfer fühlt man kaum Sympathie - dafür aber jede Menge Verständnis für die wahren Opfer der Geschichte, die dieser Vergewaltiger hinter sich gelassen hat. Für weitere Spannung sorgen auch die regionalen Anteile des Krimis mit viel Lokalkolorit und einigen Passagen im Dialekt. Auch dem Privatleben der Ermittler wird viel Raum gegeben, passend zur Geschichte selbst. Den Täter haben die Autorinnen sorgsam versteckt, da macht das Rätseln viel Spaß. Ob es jemand gelingen wird, das Rätsel zu knacken, bevor alles mit einem gewaltigen Showdown aufgedeckt wird?

Auch wenn meiner Meinung nach Kommissar Zufall eine große Rolle in diesem Buch spielt, konnte ich gut in die Geschichte eintauchen und empfehle sie sehr gerne weiter. Auf weitere Ermittlungen mit diesen Kommissaren bin ich schon sehr gespannt.