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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2019

Skurril, exzentrisch, humorvoll

Venuswalzer
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Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. ...

Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. Sie scheint schlechte Karten zu haben. Doch Stella und ihr Großmutter sind fest entschlossen, Ruby zu helfen und den richtigen Täter zu finden.

Die Autorin Lotte Minck hat mit diesem Buch den zweiten Teil der Krimödie geschrieben um die Astrologin Stella und ihre Großmutter Maria, die als Madame Pythia ihren Kunden aus den Karten liest. Sehr spannend und unterhaltsam ist es, wie die beiden sich verbünden, um Ruby zu helfen. Die Ideen, die die beiden entwickeln, sind so exzentrisch wie die beiden Frauen zusammen. Als Kontrapunkt dazu ist die Beziehung zwischen Stella und dem Kommissar Tillikowsky angelegt. Das Buch lebt aus der Gestaltung der Situationskomik, die mit viel Humor die unmöglichsten Situationen auskostet. Die Figuren sind herrlich skurril gestaltet, sowohl die sympathischen wie auch die unsympathischen. Da braucht es nicht viel Blutvergießen, um einen spannenden Fall mit reichlich Humor zu verbinden.

Ich habe dem Buch einige spannende und vergnügliche Lesestunden zu verdanken, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Gelungene Mischung aus Theorie, Motivationssätzen und Erfahrungsschatz

Lebe leichter
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Normal essen, normal abnehmen – viele Menschen wünschen sich das, und trotz vieler Diäten bleiben ihre Bemühungen letztendlich erfolglos. Die Autorinnen Heike Malisic und Beate Nordstrand haben 2011 ein ...

Normal essen, normal abnehmen – viele Menschen wünschen sich das, und trotz vieler Diäten bleiben ihre Bemühungen letztendlich erfolglos. Die Autorinnen Heike Malisic und Beate Nordstrand haben 2011 ein ganzheitliches Ernährungsprogramm entwickelt, das dem Diätenfrust und dem Jojo-Effekt entgegenwirken soll.

Dieses Buch stellt das Konzept der beiden Autorinnen vor, die aus ihrer beruflichen Tätigkeit (Ernährungsberaterin bzw. Diätassistentin) viele Ideen zu diesem Ansatz herausgeholt haben. Der theoretische Ansatz wird recht kurz gefasst, vieles davon ist ja auch bekannt. In zwölf Schritten wird ein Umdenken geübt, das zum einen eine hilfreiche Struktur vorgibt, aber auch Hilfen bei Heißhungerattacken werden überlegt und vor allem gibt es viele unterstützende Ideen, die den eingeschlagenen Weg erleichtern und gleichzeitig festigen sollen. Die positive Formulierung der Ziele lenkt den Blick weg von negativen Gedanken und bietet vor allem Umdeutungen, die es leichter machen beim Verzichten. Erfahrungsberichte ergänzen die Kapitel, gerade das habe ich als sehr hilfreich empfunden. Etwas willkürlich empfinde ich die Auswahl der Rezepte, die den einzelnen Kapiteln beigefügt sind, dennoch sind sie eine gute Ergänzung zu dem Ansatz, den die beiden Autorinnen vertreten.
In den letzten Kapiteln kommt auch der christliche Grundgedanke der Autorinnen zum Tragen, er ist allerdings sehr moderat und wirkt nicht aufdringlich. Das Buch entlässt den Leser mit einem Ausblick, der helfen soll, bisherige Erfolge auch weiter zu festigen.

Diese Mischung aus Theorie, Motivationssätzen und Erfahrungsschatz finde ich persönlich sehr hilfreich. Das mag sicherlich nicht für jeden zutreffen. Ich persönlich kann dieses Buch allerdings mit größter Überzeugung weiter empfehlen und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Äußerst ungewöhnliche Geschichte

Die Plotter
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Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite ...

Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

Es ist eine ganz andere Welt, in der der koreanische Autor Un-su Kim den europäischen Leser entführt. Deshalb habe ich mich einfach vom Verlauf der Geschichte treiben lassen. Etwas schwierig war für mich die große Anzahl der Personen mit den für uns völlig unvertrauten Namen, hier brauchte ich eine Weile zum Hineinfinden. Letztendlich muss ich gestehen, dass ich mit der Geschichte nicht ganz klar kam, zu verschieden ist Raesengs Welt von der meinen, dass ich sie ganz nachvollziehen hätte können. Manches ist auch etwas langatmig geraten, das mag jedoch vom Autor gewollt sein. Dennoch ist es eine äußerst ungewöhnliche Geschichte, mit etwas politischem Hintergrund und einer Prise Sarkasmus, die auf ihre ganz besondere Art faszinierend wirkt.

So ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht, es muss jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Sprachstil des Autors klarkommt. Ein interessanter Ansatz bietet das Buch allemal.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Kein einfacher Stoff

Stella
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1942 trifft Friedrich, ein junger Mann aus der Schweiz, in Berlin eine junge Frau und verliebt sich in sie. Kristin bleibt zunächst geheimnisvoll, doch sie scheint ihm zugetan. Dann allerdings erscheint ...

1942 trifft Friedrich, ein junger Mann aus der Schweiz, in Berlin eine junge Frau und verliebt sich in sie. Kristin bleibt zunächst geheimnisvoll, doch sie scheint ihm zugetan. Dann allerdings erscheint sie eines Morgens bei ihm und gesteht ihm, dass sie Jüdin sei. Die Gestapo verlange von ihr, sie solle ihre Landsleute ausspionieren, um ihre Eltern aus dem Lager befreien zu können. Wozu wird sie sich entscheiden?

Es ist kein einfacher Stoff, den der Autor Takis Würger hier zu einer Geschichte verarbeitet. Er lehnt sich an die historische Gestalt der Stella Goldschlag an, wobei er die Realität etwas verändert, immerhin ist es ein Roman. Die Ereignisse werden in die Gegebenheiten der Zeit eingebunden, so dass eine sehr authentische Atmosphäre der Stadt Berlin im Jahr 1942 hergestellt wird. Allerdings habe ich mich mit dem nüchternen Schreibstil des Autors eher schwer getan. Wenig nachvollziehen konnte ich den Handlungsstrang um den jungen Friedrich, der mir sehr naiv und eher antriebslos erscheint. Er bleibt für mich bis zum Schluss sehr farblos. So bleiben mir am Ende zu viele offene Fragen übrig, die m.E. eher in einem dokumentarischen Sachbuch passen.

Letztendlich hinterlässt mich das Buch eher zwiegespalten. Das Thema selbst ist ohne Zweifel wichtig, doch Würgers Verarbeitung sagt mir sagt mir nicht besonders zu. Immerhin erreicht das Buch, dass über das Thema gesprochen wird.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Liebesgeschichte unter Vierbeinern

Die Ballade von Max und Amelie
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Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihren Geschwistern auf einer Müllkippe. Als sich ein fremder Hund, Max, dorthin verirrt und den Weg nach Hause nicht kennt, brechen die beiden gemeinsam auf, um Max ...

Die einäugige Hündin Narbe lebt mit ihren Geschwistern auf einer Müllkippe. Als sich ein fremder Hund, Max, dorthin verirrt und den Weg nach Hause nicht kennt, brechen die beiden gemeinsam auf, um Max zu seiner Familie zu bringen. Max wird von Alpträumen geplagt, und bald erkennen die beiden, dass sie sich schon in früheren Leben geliebt haben müssen. Doch aus ihren früheren Leben taucht auch eine Gefahr auf, ein Mensch, der auf Rache aus ist. Was wird aus den beiden Hunden?

Dem Autor David Safier ist mit diesem Buch eine bewegende Geschichte über ein Hundepärchen aus der Feder geflossen. Die Liebesgeschichte der beiden vermischt er mit der Idee der Wiedergeburt, der Liebe über alle Zeiten hinaus. Nach und nach ergibt sich eine mehrschichtige Erzählung in vielen Facetten mit zwei Protagonisten, die im Verlauf der Geschichte ihr wahres Selbst finden. Es ist eine berührende Erzählung über Freundschaft und Liebe sowie über das Vertrauen zueinander. Dabei bleibt es ein bisschen abseits der Bücher, die ich bisher von Safier kenne, es behält seine Ernsthaftigkeit bis zum Schluss. Die leisen Töne der Geschichte gehen unter die Haut und bringen den Leser zum Nachdenken.

Dieses Buch war für mich eine solch unerwartete Überraschung, dass ich es gerne weiter empfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.