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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2019

Originell, doch mit vielen gewalttätigen Szenen

Deathland Dogs
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In einer Welt, in der die Ressourcen spärlich verteilt sind, leben die beiden Clans der Menschen im Kampf gegeneinander. In den Deathlands in der näheren Umgebung leben verwilderte Hunde, die selbst auch ...


In einer Welt, in der die Ressourcen spärlich verteilt sind, leben die beiden Clans der Menschen im Kampf gegeneinander. In den Deathlands in der näheren Umgebung leben verwilderte Hunde, die selbst auch ums Überleben kämpfen. Jeet ist ein Jugendlicher, der als Säugling von den Hunden großgezogen wurde, dann aber als Kleinkind wieder zu den Menschen gebracht und resozialisiert wurde. Nur wenige Hundskinder können in die menschliche Gesellschaft zurückfinden, sie stehen unter der Beobachtung der Menschen. Da gerät er ins Zentrum des Kampfes zwischen den beiden verbliebenen Clans, und mit ihm ein weiteres Hundskind, die junge Chola Se.

Der Autor Kevin Brooks hat eine sehr unübliche Geschichte geschrieben, die sich der beiden Protagonisten sehr liebevoll annimmt. Ihre Zerrissenheit zwischen den beiden Welten, in denen sie aufgewachsen sind, wird gut eingefangen. Die Gefahr, in der die beiden sich unvermutet wiederfinden, schimmert von Anfang an durch, und dennoch verdichtet sich die Gefahr stetig weiter. Das ist spannend geschrieben, und auch der ungewöhnliche Schreibstil des Buches stört nur kurz am Anfang. Was mich jedoch sehr irritiert hat, ist der hohe Anteil an gewalttätigen Szenen, die recht ausführlich beschrieben werden. Das würde mir schon in einem Buch für Erwachsene nicht gefallen, für ein Jugendbuch finde ich es zu heftig. Deshalb kann ich das Buch nur bedingt empfehlen und vergebe lediglich 3 von 5 Sternen. Schade, denn das Thema des Buches finde ich sehr originell.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Interessante Variante des täglich wiederkehrenden Murmeltieres

Niemalswelt
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Bee trifft nach langer Zeit ihre alten Freunde wieder, die sie nach dem Tod ihres Freundes Jim nicht mehr gesehen hat. Nach fünf Jahren sehen sich die fünf Freunde wieder. Nur knapp überleben sie einen ...

Bee trifft nach langer Zeit ihre alten Freunde wieder, die sie nach dem Tod ihres Freundes Jim nicht mehr gesehen hat. Nach fünf Jahren sehen sich die fünf Freunde wieder. Nur knapp überleben sie einen Autounfall - doch nein, sie haben den Unfall nicht überlebt, sondern landen in der Niemalswelt zwischen Tod und Leben: Ihre Aufgabe ist es abzustimmen, wer von ihnen als Einziger den Unfall überlebt. Nun erleben sie den einen Tag immer wieder neu, bis ihre Entscheidung getroffen haben. Dabei stellt sich bald heraus, dass sich alles um Jims Tod dreht. Und bald wollen die Freunde wissen, wie es zu Jims Tod kam. Oder ist es nur Bee, die alles genau wissen will? Alle fünf scheinen ein Geheimnis von dieser Nacht zu bewahren, was nur ist damals wirklich geschehen?

Mit viel Spannung erzählt die Autorin Marisha Pessl die Geschichte der fünf Freunde, die sich nach dem Tod ihres charismatischen Freundes Jim aus den Augen verloren haben, nur um beim Wiedersehen in einer Zwischenwelt zu landen. Sehr unterschiedlich sind die fünf Jugendlichen, und ihre Figuren sind überzeugend zusammengestellt. Das Thema des täglich wiederkehrenden Murmeltieres wird gekonnt variiert, erst nach und nach erkennen die Jugendlichen die Aufgabe, die sie lösen sollen. Die Geschichte ist glaubwürdig geschrieben, trotz der fantastischen Elemente, die das Motiv der Zwischenwelt beschreibt. Lediglich das Ende hat mich etwas enttäuscht, es kam mir zu schnell und vor allem nicht wirklich nachvollziehbar.

Das Buch ist spannend geschrieben, der Leser findet sich schnell im Sog der Geschichte gefangen, und trotz meiner Kritikpunkte möchte ich das Buch dennoch gerne weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Spannende Geheimnisse

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield ist Kriminalpsychologin und wird von der Met Police zu einem blutigen Fall hinzugezogen. Sehr schnell erkennt sie, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss.

Doch dieser Serienkiller ...

Holly Wakefield ist Kriminalpsychologin und wird von der Met Police zu einem blutigen Fall hinzugezogen. Sehr schnell erkennt sie, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss.

Doch dieser Serienkiller kennt auch ihr dunkles Geheimnis, mit dem sie sich nun auseinandersetzen muss. Der Autor Marc Griffin hat eine ausgeklügelte Geschichte geschrieben, die sich nicht nur mit Hollys Geheimnis, sondern mit den vielen anderen Geheimnissen der handelnden Personen beschäftigt. Wobei er eines der größten Geheimnisse bis zum Schluss aufbewahrt - ein würdiges Ende dieses faszinierenden Thrillers.

Das Buch ist trotz einiger Längen sehr spannend geraten, hier faszinieren vor allem die Figuren, die vieles verbergen. Sehr gerne empfehle ich diese Geschichte weiter.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Die vielen Gesichter einer Affäre

Die Macht der Affäre. Warum wir betrügen und was wir daraus lernen können.
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Untreue - ein Verrat des Partners, der schwer zu verkraften ist. Warum aber gehen Menschen fremd?

Die Beziehungstherapeutin Esther Perel betrachtet die vielen Gesichter einer Affäre genauer. Sie beschreibt ...


Untreue - ein Verrat des Partners, der schwer zu verkraften ist. Warum aber gehen Menschen fremd?

Die Beziehungstherapeutin Esther Perel betrachtet die vielen Gesichter einer Affäre genauer. Sie beschreibt den Schmerz und die Zerstörung dieser Grenzüberschreitung, aber auch den damit verbundenen Nervenkitzel und die Selbstfindung. Sie stellt die Affäre in den Kontext der weiteren Kreise der Familie wie auch in einen breiteren historischen und sozialen Kontext. Unterschiedliche kulturelle Perspektiven werden aufgezeigt. Der Schmerz der Betroffenen findet seinen Niederschlag in ihren Betrachtungen wie auch die Welt der Betrügenden. Dabei wertet sie nicht und verurteilt nicht, ihr Ziel ist Hilfe bei der Reflexion der Geschehnisse. Ergebnisse aus der Forschung in Psychologie und Soziologie verknüpft sie mit ihrer praktischen Arbeit in der Paarberatung.

Das Buch ist gut verständlich geschrieben und eine Hilfe sowohl für Praktiker in der Beratung wie auch für Laien.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Spiel mit Illusionen und Wahrheit

Das Echo der Wahrheit
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Der Psychiater Cobb wird angefragt, dem Multimillionär Joshua Fleischer zu helfen, der sich mir seinen Erinnerungen plagt. Fleischer ist todkrank und befürchtet, vor vielen Jahren in den Tod einer jungen ...


Der Psychiater Cobb wird angefragt, dem Multimillionär Joshua Fleischer zu helfen, der sich mir seinen Erinnerungen plagt. Fleischer ist todkrank und befürchtet, vor vielen Jahren in den Tod einer jungen Frau verwickelt gewesen zu sein. Cobb soll ihm helfen, die Wahrheit herauszufinden. Doch dabei weckt der Psychiater seine eigenen verdrängten Dämonen.

"Wahrheit ist ein großes Wort. Wissen Sie, wie es ist, wenn man aus einem Albtraum erwacht und Dinge und Bilder aus dem bösen Traum leibhaftig vor sich sieht? Nach einer Weile kann man kaum noch zwischen Traum und Leben unterscheiden." (S. 304)

Das ist für den Autor Eugene Chirovici in diesem Buch Programm: Er spielt gekonnt mit Traum und Wahrheit, dass nicht nur sein Protagonist, sondern auch der Leser sich im Wirrwarr der Illusionen und der Wahrheit zurechtfinden muss. Immer wieder tauchen neue Aspekte der Geschichte auf, Bruchstücke, die scheinbar überhaupt nicht mit dem Rest zusammen passen wollen. Überraschend ist es, wie letztendlich die Geschichte diese unpassenden Teile zu einem Stück zusammen fügt.

Wenn auch manchmal etwas langatmig geraten, zeigt dieses Buch ein überraschendes und gleichzeitig überzeugendes Spiel mit Illusionen und Wahrheit, dass ich es gerne weiter empfehle.