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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Eine Geschichte wie ein Gemälde

Wenn Martha tanzt
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Ein junger Mann reist nach New York, dort lässt er das Notizbuch seiner Urgroßmutter Martha versteigern. Es enthält Marthas Lebensgeschichte, die in ihrer Jugend eine Ausbildung in Weimar machte und mit ...

Ein junger Mann reist nach New York, dort lässt er das Notizbuch seiner Urgroßmutter Martha versteigern. Es enthält Marthas Lebensgeschichte, die in ihrer Jugend eine Ausbildung in Weimar machte und mit vielen Bauhaus-Künstlern verkehrte. Die Aufzeichnungen gehen bis in die letzten Tage des Krieges hinein, wo sie dann abrupt mitten im Satz abbrechen.

Durch die Rahmenhandlung gelingt es dem Autor Tom Saller, geschickt zwei Zeitebenen miteinander zu verknüpfen und so Marthas Leben aus ihren Aufzeichnungen heraus entstehen zu lassen. Es zeigt das Bild einer jungen Frau, die auf der Suche nach sich selbst Neues wagte und ihren eigenen Weg durch das Leben fand. Leider konnte ich mit dem Schreibstil des Autors nicht ganz warm werden, zu abgehackt und kurz empfand ich sowohl manche Sätze wie auch Abschnitte des Geschehens. Obwohl ich mir dann auch wieder vorstellte, dass dies den Aufzeichnungen des Tagebuchs angelehnt war, denn manchmal kam mir die Lektüre vor wie das Betrachten eines sehr modernen Bildes, wo die Geschehnisse sich aneinanderreihen wie Farbflecken, die bei näherem Hinsehen die Geschichte erzählen. Mich hat diese Erzählweise jedoch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen, mir sagt dieser Stil weniger zu. Einige überraschende Wendungen ergeben jedoch einen stimmigen Abschluss, der sämtliche Handlungsfäden miteinander verbindet.

Das Buch beschreibt den interessanten Lebensweg einer Frau, die sich nicht in das übliche Raster pressen lässt. Für mich ist es eine Geschichte wie ein Gemälde – und so, wie man manche Gemälde mehr, manche weniger mag, geht es mir mit diesem Buch. Es hinterlässt mich ein wenig zwiespältig, deshalb vergebe ich knappe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Spannender Auftakt einer actionreichen Trilogie

Ocean City - Jede Sekunde zählt
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Jackson lebt in Ocean City, einer Stadt auf einer künstlich errichteten Insel, denn das Leben auf dem Festland ist äußerst unwirtlich. Zahlungsmittel auf Ocean City ist die Zeit, und nachdem Jacksons Freund ...

Jackson lebt in Ocean City, einer Stadt auf einer künstlich errichteten Insel, denn das Leben auf dem Festland ist äußerst unwirtlich. Zahlungsmittel auf Ocean City ist die Zeit, und nachdem Jacksons Freund Crockie das Zahlungssystem der Stadt angezapft hat, wird er verschleppt. Nun trauert Jackson um seinen Freund und muss gleichzeitig den selbstgebastelten Transponder finden, den Crockie versteckt hatte. Nicht nur Jackson gerät sonst in Gefahr, sondern auch seine Familie. Doch er hat keine Ahnung, wo Crockie das Gerät versteckt hat.

„Ocean City – Jede Sekunde zählt“ ist der Auftakt einer actionreichen Trilogie um die auf dem Meer treibende Insel, deren Zahlungsmittel die Zeit ist, streng verwaltet von einem Regime, das scheinbar nur Gutes für seine Bewohner plant. Jackson und seine Freunde lernen sehr schnell, dies in Frage zu stellen und sich ihre eigenen Ideen zum Thema Zukunft zu machen. Die Protagonisten sind realistisch dargestellt und bieten sich als Identifikationsfiguren für Jugendliche an für die eigenen Gedanken um die Zukunft, um Freundschaft und Loyalität und die Geborgenheit einer Familie. Das offene Ende leitet schon über auf die Fortsetzung und macht Lust auf den nächsten Band.

Das Buch spricht Jugendliche an durch die Themen, die in diesem Alter relevant werden. Der Sprachstil ist der Zielgruppe angepasst, der actionreiche Verlauf der Handlung lässt den Spannungsbogen konstant hoch bleiben. Einige überraschende Wendungen heizen die Spannung weiter auf.

Ein spannendes Jugendbuch, das wichtige Fragen gekonnt anschneidet und Raum für die eigenen Gedanken lässt. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Ernsthafte Wortspielereien

Der Wortschatz
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Ein Wort hat seinen Sinn verloren und macht sich auf die Suche danach. Eine erstaunliche Reise beginnt, mit vielen faszinierenden Stationen, bis das Wort sich wieder findet.

Dieses Buch ist keines, das ...

Ein Wort hat seinen Sinn verloren und macht sich auf die Suche danach. Eine erstaunliche Reise beginnt, mit vielen faszinierenden Stationen, bis das Wort sich wieder findet.

Dieses Buch ist keines, das man einfach so mal nebenher liest. So viele Bilder sind in den einzelnen Szenen versteckt, die entdeckt werden wollen und die Konzentration des Lesers fordern. Wortspielereien, manchmal ernsthaft, manchmal verspielt, manchmal rätselhaft, lassen das Buch zu etwas Besonderem werden.

Dabei ist dem Autor Elias Vorpahl ein kleiner Wort-Schatz gelungen mit wunderbaren Illustrationen, einer Wonne für die Augen. Doch man muss sich darauf einlassen können, denn ansonsten kann man den Reiz der Geschichte kaum erfassen. Wer das aber schafft, wird viel Futter für eine fantastische Reise und viel Kopfkino erhalten.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Geheimnisvolle Schnitzeljagd durch ein fantastisches New York

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
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In einem New York der Zukunft versucht ein Immobilienspekulant, die Herrschaft über möglichst viele Gebäude der Stadt zu erreichen. Höchste Zeit, den geheimnisvollen Schattencode der Morningstar-Zwillinge ...

In einem New York der Zukunft versucht ein Immobilienspekulant, die Herrschaft über möglichst viele Gebäude der Stadt zu erreichen. Höchste Zeit, den geheimnisvollen Schattencode der Morningstar-Zwillinge zu entschlüsseln. Als ihr eigenes Haus aufgekauft werden soll, versuchen die Zwillinge Tess und Theo zusammen mit Jaime, den Code auf eigene Faust zu knacken. Eine abenteuerliche, ja teilweise gefährliche Schnitzeljagd durch New York beginnt, ein Wettrennen gegen die Zeit.

In einem fantastischen New York schickt die Autorin Laura Ruby ihre drei jungen Protagonisten auf eine spannende Suche. Ein großes Rätsel will geknackt werden, und die Kinder sind wohl genau die Richtigen dafür. Sehr schön ausgearbeitet sind die unterschiedlichen Charaktere und Fähigkeiten der Kinder, ihre Temperamente und Stärken beeinflussen den Lauf der Handlung. Die Einzelheiten einer wunderbar anders gestalteten Welt sind gut dargestellt, wer wollte nicht auch mal mit einem Fahrstuhl fahren, der immer wieder eine andere Route durchs Haus nehmen kann? Die Geschichte liest sich gut, der Leser findet sich schnell in ihr zurecht, man kann sich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen.

Allerdings endet das Buch mit einem Cliffhanger, während einige für mich wichtige Handlungsfäden nicht aufgelöst werden, sie erscheinen für mich nicht mehr logisch. So hat mich das Buch etwas ratlos hinterlassen. Nun warte ich gespannt auf die Fortsetzung und vergebe vier von fünf Sternen. Das Buch ist für Leser ab zwölf Jahren gut geeignet, denn es bietet genau das Abenteuer, das es auch verspricht.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Spannende Mischung aus Fantasy und Detektivgeschichte

Lila Winkelbaum und das Geheimnis der Zeituhr
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Gleich an ihrem ersten Schultag in der neuen Schule macht Lilas Klasse einen Ausflug ins Museum. Doch statt die angekündigte ägyptische Zeituhr zu sehen, steht die ganze Klasse vor einer leeren Vitrine, ...

Gleich an ihrem ersten Schultag in der neuen Schule macht Lilas Klasse einen Ausflug ins Museum. Doch statt die angekündigte ägyptische Zeituhr zu sehen, steht die ganze Klasse vor einer leeren Vitrine, das Exponat wurde gestohlen. Mit ihrer neuen Freundin Jane macht Lila sich daran, selbst zu ermitteln. Außerdem hat sie noch die Hilfe ihres neuen Begleiters Hugo aus der fünften Dimension, von der „Agentur der kleinen Freunde“. Gemeinsam erkunden die drei, was hinter dem seltsamen Verhalten des Museumsdirektors und der anderen Erwachsenen steckt.

Sehr kindgerecht und mit viel Spannung erzählt Autor Julian Wolf Lilas Geschichte (die eigentlich Johanna Evelyn Miranda Liliane Winkelbaum heißt, aber sie lässt sich lieber Lila nennen). Ältere Grundschulkinder werden sich von seinem Erzählstil schnell begeistern lassen. Das Rätsel um die verschwundene Zeituhr wird spannend aufgearbeitet, denn Lila ist eine begeisterte Anhängerin von Sherlock Holmes, von seinen Ermittlungsmethoden hat sie viel gelernt. Mit den beiden Mädchen, vor allem mit Lila, sind der Feder des Autors zwei spannende Protagonisten entschlüpft. Erwachsenen werden sicherlich ein paar Ungereimtheiten auffallen, denn wo gibt es gleich am ersten Schultag einen Klassenausflug? Kinder jedoch werden sich weniger daran reiben, sie werden sich schneller von der Geschichte fesseln lassen und deshalb über solche Kleinigkeiten hinweglesen. Eine gelungene Auflösung mit kindgerechten Erklärungen dazu rundet die Geschichte ab.

Insgesamt ein vielversprechender Auftakt eines Jungautors mit einer neuen, interessanten Reihe, die eine besondere Mischung an Fantasy- und Detektivgeschichten kindgerecht und spannend bietet.