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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Altlasten aus der Stasi-Zeit

Schatten der Toten
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Judith Kepler ist Tatortreinigerin. Nach einer Herzattacke ihres Chefs soll sie die Firma vertreten und sogar übernehmen. Doch vorher muss sie noch mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpfen, als eine ...

Judith Kepler ist Tatortreinigerin. Nach einer Herzattacke ihres Chefs soll sie die Firma vertreten und sogar übernehmen. Doch vorher muss sie noch mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpfen, als eine frühere Stasi-Spionin stirbt. Sie muss sich Gedanken machen über die Rolle ihres Vaters in einem Drama aus der Vergangenheit, während sich ein neues anzubahnen scheint.

Dies ist bereits der dritte Band um Judith Kepler und somit der Abschluss der spannenden Trilogie. Auch wenn das Lesevergnügen größer ist, wenn man alle Bände in der richtigen Reihenfolge liest, kann dieses Buch auch für sich allein gelesen werden.

In Rückblenden wird auf Geschehnisse von früher Bezug genommen und diese mit der Gegenwart verbunden. Es ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte, auf das sich die Autorin bezieht, und sicherlich könnte manches auch geschehen sein. Insgesamt aber war manches für mich nicht immer nachvollziehbar, die Spannung schien mir manchmal etwas künstlich aufgebauscht zu sein. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Erzählung etwas gestrafft worden wäre. Dennoch habe ich die vielen verschiedenen Handlungsfäden gerne mitverfolgt, vor allem zum Schluss hat die Spannung so sehr angezogen, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Dafür vergebe ich vier von fünf Sternen und empfehle das Buch, besser noch die gesamte Reihe gerne weiter.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie

Niemals ohne sie
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Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend ...

Familie Cardinal fällt sofort auf: schon allein wegen der Anzahl der Kinder, einundzwanzig an der Zahl, aber auch dadurch, dass sie furchtlos bei jedem Abenteuer dabei sind. Die Eltern scheinen kaum anwesend zu sein, die Mutter ständig in der Küche beschäftigt mit dem Zubereiten von Mahlzeiten, der Vater in seinen Plänen um eine stillgelegte Mine, die endlich den Reichtum in die Familie bringen soll. Es scheint immer zu wuseln in dieser Familie – doch da gibt es noch ein Familiengeheimnis, das untergründig alle beschäftigt…

Aus den Perspektiven mehrerer Kinder heraus lässt die Autorin Jocelyne Saucier zunächst das Bild einer mehr als kinderreichen Familie entstehen, skizziert einzelne der Kinder und setzt den Schwerpunkt auf die Eltern und einige der Kinder. Scheinbar im Plauderton, beim Erzählen von Anekdoten über die gemeinsam erlebte Zeit entsteht das Bild einer Familie, die aus dem Rahmen fällt. Doch der Leser merkt schnell, dass das nicht alles ist, dass da noch etwas an die Oberfläche will: das Familiengeheimnis, das scheinbar keiner kennt. Und allmählich verändert sich der Fokus des Buches, kaum merklich, aber dafür mit einem steigenden Spannungspegel. Und genauso unmerklich wird der Leser in den Bann dieser Geschichte gezogen, fasziniert von den verschiedenen Familienmitgliedern, jedes davon einzigartig trotz der Masse, mit der diese Familie in Erscheinung tritt.

Dieses Buch kommt eher unscheinbar daher, doch mich konnte die Geschichte dieser Familie sehr schnell faszinieren. Sehr gerne vergebe ich dafür vier von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Auf der Suche nach der Liebe

Die Liebe im Ernstfall
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Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf Frauen auf der Suche nach der Liebe. Das Leben hat ihre Pläne verändert, und jede der Frauen hat das Beste daraus gemacht.

Die Lebenslinien der fünf Frauen ...

Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf Frauen auf der Suche nach der Liebe. Das Leben hat ihre Pläne verändert, und jede der Frauen hat das Beste daraus gemacht.

Die Lebenslinien der fünf Frauen kreuzen sich mal mehr, mal weniger. Doch das ist nur am Rande interessant. Viel wichtiger ist es, dass die Leserin voll in die Gedanken der jeweiligen Protagonistin eintauchen kann, in ihre Vergangenheit, ihre Wünsche und Sehnsüchte kennenlernt. Nur um dann zu erkennen, dass das Leben diese verändert zurückgibt. Ja, die Liebe im Ernstfall ist meistens nicht die, die frau sich so erträumt hatte… Die Autorin Daniela Krien nimmt sich den Themen der Frauen gleichzeitig neutral und parteiisch an, und gerade das lässt berührende Geschichten über diese fünf Frauen entstehen. Es sind Themen, die gerade Frauen betreffen: Kinderlosigkeit, Leben mit Kindern, Glück in der Beziehung, außereheliche Beziehungen, One-Night-Stands, die Suche nach dem richtigen Partner für den Rest des Lebens…

Zurück bleibt Nachdenklichkeit darüber, was das Leben einem selbst gegeben hat, wie für einen selbst die Liebe im Ernstfall ist… Und genau das ist es, was dieses Buch so einzigartig macht. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.05.2019

Spannender Auftakt einer Fantasy-Trilogie

Spiegelscherben / Spiegelscherbenmelodie
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Die sechzehnjährige Thea hat ein Stipendium erhalten für das Musikinternat Sankt Engelbert. Doch der Start gelingt ihr nicht wirklich gut, die anderen Schüler halten sich für etwas Besseres, mit den Lehrern ...

Die sechzehnjährige Thea hat ein Stipendium erhalten für das Musikinternat Sankt Engelbert. Doch der Start gelingt ihr nicht wirklich gut, die anderen Schüler halten sich für etwas Besseres, mit den Lehrern wird sie auch nicht richtig warm. Und dann stellt sie fest, dass sich in ihrem Wohntrakt drei Geisterjungen aufhalten. Thea muss dafür kämpfen, dass das Stipendium weiter bezahlt wird. Zudem laufen die Vorbereitungen für das Halloweenfest – einer der Höhepunkte der Schule, aber auch ein Abend voller Gefahren für die drei Geisterjungen. Denn ein Geisterjäger ist auf der Suche nach ihnen, er wird bei diesem Fest nach ihnen jagen…

Die Hauptperson, Thea, wird dem Leser sehr schnell sympathisch werden, auch wenn sie selbst lernen muss, sich so anzunehmen, wie sie ist. Ihre Situation ist nicht ganz einfach, als Stipendiatin an einer Eliteschule, die sich vieles selbst beibringen musste und deshalb einige Wissenslücken aufweist. Doch zum Glück trifft sie auf den Geisterjungen Felix, der seinerzeit als Schülersprecher schon viel soziales Feingefühl hatte und dies auch heute noch gerne auslebt. So entsteht eine Freundschaft, die für beide Seiten sehr erfüllend ist. Und da Freunde füreinander eintreten, ist es klar, dass Thea den drei Geisterjungen hilft gegen den Geisterjäger: eine wunderbare Hommage an die Freundschaft, ungeachtet aller (scheinbaren) Hindernisse! Da die Geschichte abwechselnd aus Theas und aus Felix‘ Sicht erzählt wird, hat der Leser einen umfassenden Überblick über die Geschehnisse. Der Spannngsbogen wird durch das Geheimnis über das Schicksal der drei Geisterjungen sehr hoch gehalten. Das Ende allerdings lässt auf eine schnelle Fortsetzung der Geschichte hoffen, denn nun will ich es ja gerne wissen.

Das Buch ist ein guter Einstieg in die Trilogie um die Spiegelscherbengeschichte, spannend und mit vielen offenen Fragen, die den Leser neugierig auf die Fortsetzung hinterlassen.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Auf Leben und Tod

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Der Jugendliche Emilio lebt in einer geteilten Welt: Er wohnt auf der völlig übervölkerten Insel Cainstorm Island, die von Armut und Gewalt geprägt ist. Unerreichbar für ihn wie für alle anderen Bewohner ...

Der Jugendliche Emilio lebt in einer geteilten Welt: Er wohnt auf der völlig übervölkerten Insel Cainstorm Island, die von Armut und Gewalt geprägt ist. Unerreichbar für ihn wie für alle anderen Bewohner dieser Insel ist das reiche Asaria. Emilio arbeitet für Eyevision, eine asarianische Firma: Über einen Chip in seinem Kopf wird jeden Tag eine halbe Stunde übertragen, was Emilio sieht – er soll für den nötigen Nervenkitzel sorgen. Als er dabei in Notwehr den Anführer einer Gang tötet, beginnt die Jagd auf ihn: Die Gangmitglieder wollen ihn dafür töten, während Eyevision mit dieser Geschichte auf Quote geht. Nicht nur Emilio, sondern auch seine Familie und seine Freunde geraten in Lebensgefahr…

Anfangs noch wie im leichten Geplänkel, zieht die Geschichte schnell an Tempo an, so dass der Leser unversehens in der rasanten Jagd auf Emilio drinsteckt, der um sein Leben (und das seiner Familie) befürchten muss. Mich hat vor allem die Detailgenauigkeit dieser Welt erstaunt, in der die Autorin Marie Golien ihre Geschichte spielen lässt, aber auch der zugespitzte Verlauf der Erzählung mit immer wieder überraschenden Wendungen. So gerät das Buch schnell zu einem Pageturner, bei dem man mit Emilio mitfiebert. Während der Fokus vor allem auf die gnadenlose und fast aussichtslose Hetzjagd auf Emilio bleibt, gelingt es der Autorin dennoch im Auge zu behalten, wie die Medienfirma Emilios Leben ohne Skrupel verheizt zu Gunsten der Quote. Dieser Seitenhieb ist einfach nur gelungen!

Mit diesem Buch ist der Autorin ein guter Einstieg in eine Dystopie gelungen, die den Leser von Anfang bis Ende fesselt und mitreißt. Dafür vergebe ich alle fünf möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter. Klar bin ich bei der Fortsetzung unbedingt mit dabei!