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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Nicht der beste Band der Reihe

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Als kurz hintereinander drei Männerleichen gefunden werden, die eine große Ähnlichkeit mit Phil Brennan haben, sowie beigelegt jeweils eine Tarotkarte mit seinem Namen, soll Phil zu den Ermittlungen hinzugezogen ...

Als kurz hintereinander drei Männerleichen gefunden werden, die eine große Ähnlichkeit mit Phil Brennan haben, sowie beigelegt jeweils eine Tarotkarte mit seinem Namen, soll Phil zu den Ermittlungen hinzugezogen werden. Doch auf der Polizeistation kommt er nie an, schon auf dem Weg dorthin wird er entführt. Nun geht es nicht nur darum, die Morde aufzuklären, sondern auch Phil zu finden. Seine Frau, Profilerin Marina Esposito, hilft bei den Ermittlungen mit.

Dieser Band in der Reihe der Thriller um das Ermittlerduo Phil Brennan und Marina Esposito greift einige Ereignisse der bisherigen Geschehnisse nochmal neu auf. Es empfiehlt sich deshalb, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn die wichtigen Geschehnisse in diesem Band nochmal gut zusammengefasst werden. Sehr schnell wird Spannung aufgebaut, der Leser ist schon von der ersten Zeile an mittendrin im Geschehen und wird vom Sog der Ereignisse mitgerissen. Sehr emotional wird dieser Band durch die persönliche Betroffenheit der beiden Hauptpersonen, doch manches war für mich nicht ganz nachvollziehbar und reichlich konstruiert. Das hat mein Lesevergnügen beträchtlich geschmälert, und ich ertappte mich dabei, dass ich ausrechnete, wieviel Seiten ich noch zu lesen habe. Das dürfte mir bei einem guten Thriller nicht passieren…!

Dieses Buch, wohl als Abschluss der Reihe gedacht, ist in meinen Augen leider nicht der beste Band um die beiden Ermittler, so dass ich das Buch auch nur bedingt empfehlen kann und nur drei von fünf Sternen vergeben mag.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Visionen einer jungen Architektin

Allee unserer Träume
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Schon als Kind war Ilse gerne im Architekturbüro ihres Vaters. Nun, als junge Frau, erhält sie die einmalige Chance, an der Berliner Prachtstraße der DDR zu bauen. Dafür allerdings benötigte sie die Identität ...

Schon als Kind war Ilse gerne im Architekturbüro ihres Vaters. Nun, als junge Frau, erhält sie die einmalige Chance, an der Berliner Prachtstraße der DDR zu bauen. Dafür allerdings benötigte sie die Identität ihrer Schwester und macht nun zwangsläufig gemeinsame Sache mit ihrem Schwager. Als Frau muss sie in den Nachkriegsjahren um die Umsetzung ihrer Träume kämpfen. Doch dann ist sie mittendrin in der Riege der Architekten, die die Stalinallee entwerfen und ihre Ideen für die neue Arbeiterklasse einbringen.

Mit dieser Geschichte ehrt das Autorenduo Wolfram Hänel und Ulrike Gerold die Mutter des Autoren selbst, Ilse Schellhaas, die als junge Frau im Architekturbüro ihres Vaters mitgeholfen hat. Ihre Tagebücher und ihre Biografie geben den Hintergrund für diese Geschichte ab. Dennoch verweisen die Autoren darauf, dass es sich hierbei um einen fiktiven Roman und keine Dokumentation der Ereignisse handelt, das hilft schon mal, die Erzählung richtig einzuordnen.

Gut gelungen ist die historische Einbettung der Geschehnisse in die Geschichtsschreibung der jungen sowie der späteren DDR. So erlebt der Leser die Ereignisse aus Ilses Sicht. Sie ist eine starke Frau, die ihre eigenen Visionen zur Architektur schon lange mit sich herumträgt. Und dennoch bleibt sie im emotionalen Bereich eher blass für mich, so richtig kann ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Überhaupt wirken manche Geschehnisse eher unglaubwürdig, so dass ich mich schwer tat mit dem Verlauf der Geschichte. Die Zeitsprünge der Erzählung haben das noch erschwert. Ganz unpassend fand ich die Zusammenfassung der Erzählung zu Beginn jedes Kapitels, da stellte ich mir die Frage, wozu ich die einzelnen Seiten noch lesen sollte.

So richtig überzeugen konnte mich der Roman nicht wirklich. Letztendlich habe ich das Buch weggelegt und ein paar Takte zu den geschilderten Ereignissen gegoogelt, die Lektüre hat mich zumindest neugierig gemacht über das, was der Roman erzählt. Mehr als drei von fünf Sternen kann ich abschließend jedoch nicht vergeben.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Menschlichkeit in einer unmenschlichen Welt

Davor und Danach
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Die 14jährige Mhairi lebt in einer Zukunft, in der sich die Länder voneinander abschotten. Sie muss ohne Eltern zu ihrer Großmutter nach Schottland fliehen, da schließt sich ihr ein kleiner Junge an. Geprägt ...

Die 14jährige Mhairi lebt in einer Zukunft, in der sich die Länder voneinander abschotten. Sie muss ohne Eltern zu ihrer Großmutter nach Schottland fliehen, da schließt sich ihr ein kleiner Junge an. Geprägt von einem eisernen Überlebenswillen, widerstehen die beiden den Hindernissen, die sich ihrer Flucht in den Weg stellen.

Es ist eine Welt voller Ablehnung und Todesgefahr für alle, die nicht dem gewünschten Muster entsprechen. Sehr emotional behandelt die Autorin Nicky Singer die Themen Überbevölkerung, Klimawandel und den Umgang mit Flüchtlingen, sie lässt Mhairi an ihrer Aufgabe wachsen. Sehr eindrücklich werden Mhairis Gefühle und ihre Überlegungen geschildert zu diesem kleinen Jungen, der so gar nicht willkommen ist wegen seiner anderen Hautfarbe. Das Buch ist aus der Sicht der Jugendlichen geschildert, so dass der Leser hautnah an Mhairi dran ist und mit ihr zusammen all die Gefahren bestehen muss, die eine so unwirtliche Welt birgt. Und so werden die Themen, die sie beschäftigen, an den Leser weitergeleitet. Es geht gar nicht anders: Wer dieses Buch liest, wird sich den Fragen stellen, die Mhairis Leben bestimmen.

Diese Geschichte hat mich sehr nachdenklich hinterlassen, denn die Frage, wie weit jeder Einzelne für die Menschlichkeit gehen würde, lässt niemand kalt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter, sowohl Jugendlichen wie auch Erwachsenen, und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Informativ und lehrreich

Ran an das Fett
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Fett macht fett, und deshalb sollten wir möglichst fettarm essen. Diese These ist Gemeingut in unserer Welt. Die Ärztin Dr. med. Anne Fleck dagegen, tätig in der Präventiv- und Ernährungsmedizin, bricht ...

Fett macht fett, und deshalb sollten wir möglichst fettarm essen. Diese These ist Gemeingut in unserer Welt. Die Ärztin Dr. med. Anne Fleck dagegen, tätig in der Präventiv- und Ernährungsmedizin, bricht in diesem Buch eine Lanze für das Fett – allerdings nicht egal welches, es sollte schon das richtige sein. Dann werden einige unserer Wohlstandskrankheiten wieder verschwinden, und nebenbei auch noch bei vielen das Übergewicht, das trotz fettarmer Ernährung explosionsartig überhandgenommen hat. Oder vielleicht gerade wegen der fettarmen Ernährung?

Auf gut 400 Seiten beschäftigt sich die Autorin zum einen mit dem Stand der Wissenschaft und erzählt aus ihrer Praxis und bei welchen Krankheiten das richtige Fett geholfen hat. Das ist eine ganze Latte von Krankheiten, neben dem bereits erwähnten Übergewicht auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Alzheimer bis hin zu Depressionen. Neben etwas Theorie folgen eine Menge praktische Angaben, welches Fett am besten in den Alltag eingebaut werden sollte. Dies ist sehr flüssig geschrieben und lässt sich auch gut ohne irgendwelche Kenntnisse der Materie lesen. Manchmal allerdings stört das mantrahafte „Ran-an-das-Fett“ ein bisschen. Nichtsdestotrotz sind ihre Ausführungen gut nachvollziehbar und auch gut in der täglichen Anwendung und können zu einer gelungenen Hilfe im Alltag werden.

Für dieses informative Buch vergebe ich vier von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Faszinierende Grabungen in Ägypten

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg-Chroniken: Der Ägyptologe
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Im Dezember 1922 arbeitet der Archäologe Howard Carter am unversehrten Grab des Pharao Tutanchamun. Sein Lebenstraum scheint in Erfüllung zu gehen. Mit im Team ist Carl Falkenburg, ein junger deutscher ...

Im Dezember 1922 arbeitet der Archäologe Howard Carter am unversehrten Grab des Pharao Tutanchamun. Sein Lebenstraum scheint in Erfüllung zu gehen. Mit im Team ist Carl Falkenburg, ein junger deutscher Archäologe mit einem brillanten Verstand. Doch um die Grabungen herum laufen Intrigen, die das Projekt in größte Gefahr bringen. Als Lord Carnarvon, der Finanzier der Grabungen, nach einem Aufenthalt am Grab überraschend stirbt, ist schnell die Rede vom Fluch des Pharao.

Faszinierend ist der Fund des unversehrten Grabes im Tal der Könige, einzigartig die Berichte über die damalige Ausgrabung des Archäologen Carter und seines Teams. Der Autor André Milewski erzählt von den damaligen Geschehnissen, so dass der Leser sich selbst als Teil des Teams erleben kann. Fakten und Fiktion werden in diesem Buch meisterhaft vermischt (und anschließend an die Geschichte wieder entzerrrt), der Leser ist mittendrin und erlebt den Taumel der Entdeckungen selbst mit. Da merkt man die hervorragenden Recherchen des Autors, wie in allen seinen Büchern. Als Auftakt einer Reihe über die Falkenburgs ist dieses Buch ein guter Einstieg, der den Leser mit genügend weiteren Fragen hinterlässt, so dass man sich schnell eine Fortsetzung wünscht.

Gegenüber den Bänden der „Geheimakte“-Serie kommt dieses Buch eher ruhig daher, dafür aber authentisch in der Beschreibung der Geschehnisse. Dafür vergebe ich sehr gerne fünf von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.