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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2023

Vielschichtig, und doch fehlt mir was...

Der Frühling ist in den Bäumen
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Mai 1953, Konstanz am Bodensee. Renina ist verheiratet mit Fred Dietrich. Sie plant ihren Sprung in die Selbständigkeit, hat sie doch eine feste Vorstellung der ersten Frauenzeitschrift Deutschlands, die ...

Mai 1953, Konstanz am Bodensee. Renina ist verheiratet mit Fred Dietrich. Sie plant ihren Sprung in die Selbständigkeit, hat sie doch eine feste Vorstellung der ersten Frauenzeitschrift Deutschlands, die sie in Kürze herausgeben möchte. Doch Fred hat andere Pläne für sie. Wird es Renina gelingen, fest zu sich selbst zu stehen und ihren Weg zu gehen?

Reninas Geschichte ist vielschichtig geraten, was mich bei der Lektüre immer mal wieder verwirrte. Interessant sind die Frauen der Erzählung, allesamt in der Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau in den 1950er Jahren. So erhält das Buch einen äußerst feministischen Ansatz, unter dem die Geschehnisse der Geschichte immer wieder neu beleuchtet werden. Und doch ist mir der Grundton der Erzählung zu oberflächlich geraten, es plätschert zwischendurch ein bisschen vor sich hin. Vor allem die Frauen sind mir bis auf eine zu blass geraten.

Meine Empfehlung muss deshalb etwas verhalten bleiben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Insel-Leben

Mattanza
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Auf der kleinen süditalienischen Insel Katria ist das Leben auf das Meer, auf den Wind und vor allem auf den Thunfisch ausgerichtet. Höhepunkt des Jahres ist die Mattanza, der traditionelle Thunfischfang, ...

Auf der kleinen süditalienischen Insel Katria ist das Leben auf das Meer, auf den Wind und vor allem auf den Thunfisch ausgerichtet. Höhepunkt des Jahres ist die Mattanza, der traditionelle Thunfischfang, bei dem der Raìs die Zeichen der Natur liest, um den höchstmöglichen Ertrag bei der Mattanza zu erreichen. Als der letzte legitime Erbe des Raìs als Mädchen geboren wird, muss Nora zunächst beweisen, dass sie auch als Frau die Traditionen der Gemeinde wahren und ihrem Großvater nachfolgen kann.

Das Cover des Buches besticht durch das großformatige Foto einer jungen Frau mit wachen Augen. Es scheint, als würde Nora den Leser auf die Reise ihres Lebens einladen. Die Traditionen der Gemeinde erhalten viel Raum in der Geschichte, was allerdings zwischendrin etwas trocken und zäh wirkt. Vielleicht bin ich doch zu weit weg vom Thema Fischfang? Das Mädchen, das in große Stiefel hineinwachsen muss, auf ihrem Weg zu begleiten, ist immer mal wieder sehr interessant. Ein besonderer Höhepunkt ist die Mattanza im Verlauf der Zeit, hier gibt es große Veränderungen, die die gesamte Insel betreffen. Doch die Auswirkungen dieser Veränderungen waren mir erneut zu dröge beschrieben, schade eigentlich. Und während ich mich in die junge Nora gut einfühlen konnte, verlor ich den Bezug zu ihr mit jeder weiteren Seite des Buches.

Das Buch wird sicher Anhänger finden, aber auch Stimmen, die nicht so begeistert klingen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Sehr leichte Sommerlektüre

Sommertage im Quartier Latin
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Als ihre Großmutter Rose überraschend aus Paris verschwindet, reist ihre Enkelin Lola zu ihrem Vater, um auf Spurensuche nach der Verschwundenen zu gehen. Lola, die schon länger nicht mehr in Paris war, ...

Als ihre Großmutter Rose überraschend aus Paris verschwindet, reist ihre Enkelin Lola zu ihrem Vater, um auf Spurensuche nach der Verschwundenen zu gehen. Lola, die schon länger nicht mehr in Paris war, wird vom Zauber der Stadt wieder gefangen genommen. Sie findet all die Plätze und Personen ihrer Kindheit wieder, die sie seit Ewigkeiten schon nicht mehr gesehen hatte. Dabei trifft sie einen alten Schulfreund wieder, und bald weiß sie nicht mehr, wie schnell sie wieder Paris verlässt oder ob überhaupt.

Lola macht sich auf die Suche nach ihrer Großmutter und findet dabei die Liebe ihres Lebens und ihren Lebenssinn. So ganz kann ich das gar nicht nachvollziehen, denn obwohl Lola angereist ist, um ihre Großmutter zu suchen, passiert in diese Richtung recht wenig. Vielmehr lässt sie sich treiben, lebt zunächst in den Tag hinein. Das Buch möchte in der Tradition von „Chocolat“ stehen, doch mir fehlte hier die Leichtigkeit Viannes; Lola ist viel zu sehr auf sich fixiert, finde ich. So habe ich denn auch einiges an Spannung vermisst, ein bisschen plätschert die Geschichte vor sich hin. Neue Ergebnisse gibt es dann doch zu der verschwundenen Großmutter, dieser Erzählstrang ist gut angelegt, doch auch hier fehlt mir die Tiefe. Die Autorin möchte weitere Liebesgeschichten zu den verschiedenen Bezirken von Paris herausgeben. Allerdings fand ich, dass das Quartier Latin zu wenig im Vordergrund war, die Geschichte hätte auch an einem beliebigen anderen Ort stattfinden können. Ich denke nicht, dass ich die weitere Bände lesen werde.

Diese leichte Sommerlektüre eignet sich gut, um an einem Urlaubsnachmittag gechillt zu entspannen. Unbedingt lesen muss man das Buch nicht. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Nicht wirklich überzeugend

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Schon als Jugendliche weiß Greta sehr genau, dass sie Schauspielerin werden will. Zunächst aber arbeitet sie in einem Stockholmer Kaufhaus, das Geld ist eher knapp in der Familie. Doch zufällig ergibt ...

Schon als Jugendliche weiß Greta sehr genau, dass sie Schauspielerin werden will. Zunächst aber arbeitet sie in einem Stockholmer Kaufhaus, das Geld ist eher knapp in der Familie. Doch zufällig ergibt sich die Möglichkeit, dass sie ein Stipendium für die Schauspielakademie des Königlichen Dramatischen Theaters erhält. Und so findet sie Zugang in die glitzernde Welt der Schauspielerei.

Diese Romanbiografie schildert die junge Greta als äußerst schüchtern und introvertiert, so dass ich mich immer gefragt habe, warum sie eigentlich Schauspielerin werden will. Das steht im Widerspruch zu dem Bild der Schauspiel-Göttin, als die das Buch sie darstellen möchte. Ich fand über die gesamte Geschichte hinweg nicht wirklich einen Zugang zu der Schauspielerin, konnte nicht nachvollziehen, wie sie sich von der schüchternen Jugendlichen hin zu einer gefragten Schauspielerin entwickelte, die bei ihren Rollen in Hollywood mitbestimmt hat.

Insgesamt konnte mich diese Romanbiografie nicht wirklich überzeugen, so dass ich sie auch nur verhalten weiter empfehlen möchte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Kunstvolle Umsetzung

Die Neapolitanische Saga 1: Meine geniale Freundin
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Zwei Mädchen der 1950er Jahre in einer Vorstadt von Neapel in ihren Kinder- und Jugendjahren: Der moderne Klassiker von Elena Ferrante wird hier in eine Graphic Novel umgesetzt.

Wer das Buch selbst kennt, ...

Zwei Mädchen der 1950er Jahre in einer Vorstadt von Neapel in ihren Kinder- und Jugendjahren: Der moderne Klassiker von Elena Ferrante wird hier in eine Graphic Novel umgesetzt.

Wer das Buch selbst kennt, wird sehr schnell die Geschichte erkennen, die Elena Ferrante ursprünglich erzählt. Die Illustrationen der Graphic Novel sind der Atmosphäre der Geschichte angepasst, sie sind stimmungsvoll, manchmal rätselhaft, manchmal eher düster, auf jeden Fall künstlerisch gekonnt umgesetzt. Natürlich sind nur einige Themen des Buches herausgegriffen, und ich bezweifle, ob ich die Geschichte wirklich verstanden hätte ohne die Kenntnis der Bücher von Elena Ferrante. Wäre man sehr kiebig, könnte man sich fragen, ob hier an den Erfolg der Bücher angeknüpft werden möchte oder ob gar der alte Erfolg wieder aufgewärmt werden soll… Ich finde es eine interessante Idee, das Buch in eine Graphic Novel umzusetzen, doch es bleiben einige Zweifel daran. Eine Fortsetzung würde ich mir nicht zulegen, dafür bin ich zu wenig kunstbegeistert.

Für Fans der Geschichte um Lena und Lila sowie für kunstbegeisterte Leser empfehle ich diese Graphic Novel gerne weiter. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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