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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Berührend und warmherzig

Fünf Tage im Mai
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Die aufgeweckte Illy liebt ihren Urgroßvater Tat’ka ganz besonders. Mit seinem aussterbenden Beruf als Fassbinder hat er sich einen Namen gemacht, er ist ein Tiroler Original, wie es kaum noch einer zu ...

Die aufgeweckte Illy liebt ihren Urgroßvater Tat’ka ganz besonders. Mit seinem aussterbenden Beruf als Fassbinder hat er sich einen Namen gemacht, er ist ein Tiroler Original, wie es kaum noch einer zu finden ist. Tat’ka hilft ihr immer wieder in den großen Momenten ihres Lebens.

Mit den fünf prägnanten Tagen in zwanzig Jahren, die die Autorin Elisabeth R. Hager herauspickt und beschreibt, wird die gesamte gemeinsame Geschichte der beiden eingefangen. Sehr eindrucksvoll erlebt der Leser das Dorf, in dem Illy mit ihren Eltern und dem Urgroßvater lebt. Kleine Geschichten und Anekdoten werden mit dem Verlauf der Erzählung verbunden. Das geschieht mit einer solch einfühlsamen Feder und einem flüssigen Schreibstil, dass man sich sehr gerne in die Geschichte vertieft und Illy auf ihrem Weg in ihr selbständiges Leben folgt, liebevoll und kraftvoll, gleichzeitig aber auch federleicht begleitet von ihrem geliebten Tat’ka.

Es ist ein Generationenvertrag der besonderen Art, den die Autorin in diesem Buch beschreibt. Dabei entsteht eine wunderbar warmherzige Geschichte der leisen Art, die dabei tief berührt und bezaubert. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Überraschende Ermittlungserfolge

Die Frau, die verschwand
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Vor Jahren bereits hatte die Journalistin Kajsa über den Fall der verschwundenen Julia berichtet. Nun wird sie erneut angefragt, darüber zu recherchieren. Der Unbekannte, der ihr den Auftrag dazu gibt, ...

Vor Jahren bereits hatte die Journalistin Kajsa über den Fall der verschwundenen Julia berichtet. Nun wird sie erneut angefragt, darüber zu recherchieren. Der Unbekannte, der ihr den Auftrag dazu gibt, wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Während Kajsas Mann als Polizist nach dem Täter sucht, ermittelt Kajsa die Hintergründe zu Julias Verschwinden.

Mehrere Handlungsstränge verbindet die Autorin zu einer Geschichte in mehreren Zeitebenen. Die Nachforschungen der Journalistin sind sehr spannend gestaltet, der Leser ist schnell fasziniert von dem, was sie dabei herausfindet. Als nicht unbedingt nötig empfand ich den Handlungsstrang in Kajsas Privatleben, das hat für mich nicht so ganz gepasst. Dennoch habe ich mich von ihren Ermittlungen mitreißen lassen bis hin zu einer äußerst unerwarteten Auflösung. Dies ist bereits der dritte Band um die Journalistin Kajsa, doch man kann das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Skurril, exzentrisch, humorvoll

Venuswalzer
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Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. ...

Stellas Kundin Ruby wird von Baulärm geplagt – und von einem Bauarbeiter, der sich einen Spaß daraus macht, sie zu ärgern. Als er überraschend vom Gerüst stürzt, gerät Ruby als Allererste in Verdacht. Sie scheint schlechte Karten zu haben. Doch Stella und ihr Großmutter sind fest entschlossen, Ruby zu helfen und den richtigen Täter zu finden.

Die Autorin Lotte Minck hat mit diesem Buch den zweiten Teil der Krimödie geschrieben um die Astrologin Stella und ihre Großmutter Maria, die als Madame Pythia ihren Kunden aus den Karten liest. Sehr spannend und unterhaltsam ist es, wie die beiden sich verbünden, um Ruby zu helfen. Die Ideen, die die beiden entwickeln, sind so exzentrisch wie die beiden Frauen zusammen. Als Kontrapunkt dazu ist die Beziehung zwischen Stella und dem Kommissar Tillikowsky angelegt. Das Buch lebt aus der Gestaltung der Situationskomik, die mit viel Humor die unmöglichsten Situationen auskostet. Die Figuren sind herrlich skurril gestaltet, sowohl die sympathischen wie auch die unsympathischen. Da braucht es nicht viel Blutvergießen, um einen spannenden Fall mit reichlich Humor zu verbinden.

Ich habe dem Buch einige spannende und vergnügliche Lesestunden zu verdanken, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Gelungene Mischung aus Theorie, Motivationssätzen und Erfahrungsschatz

Lebe leichter
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Normal essen, normal abnehmen – viele Menschen wünschen sich das, und trotz vieler Diäten bleiben ihre Bemühungen letztendlich erfolglos. Die Autorinnen Heike Malisic und Beate Nordstrand haben 2011 ein ...

Normal essen, normal abnehmen – viele Menschen wünschen sich das, und trotz vieler Diäten bleiben ihre Bemühungen letztendlich erfolglos. Die Autorinnen Heike Malisic und Beate Nordstrand haben 2011 ein ganzheitliches Ernährungsprogramm entwickelt, das dem Diätenfrust und dem Jojo-Effekt entgegenwirken soll.

Dieses Buch stellt das Konzept der beiden Autorinnen vor, die aus ihrer beruflichen Tätigkeit (Ernährungsberaterin bzw. Diätassistentin) viele Ideen zu diesem Ansatz herausgeholt haben. Der theoretische Ansatz wird recht kurz gefasst, vieles davon ist ja auch bekannt. In zwölf Schritten wird ein Umdenken geübt, das zum einen eine hilfreiche Struktur vorgibt, aber auch Hilfen bei Heißhungerattacken werden überlegt und vor allem gibt es viele unterstützende Ideen, die den eingeschlagenen Weg erleichtern und gleichzeitig festigen sollen. Die positive Formulierung der Ziele lenkt den Blick weg von negativen Gedanken und bietet vor allem Umdeutungen, die es leichter machen beim Verzichten. Erfahrungsberichte ergänzen die Kapitel, gerade das habe ich als sehr hilfreich empfunden. Etwas willkürlich empfinde ich die Auswahl der Rezepte, die den einzelnen Kapiteln beigefügt sind, dennoch sind sie eine gute Ergänzung zu dem Ansatz, den die beiden Autorinnen vertreten.
In den letzten Kapiteln kommt auch der christliche Grundgedanke der Autorinnen zum Tragen, er ist allerdings sehr moderat und wirkt nicht aufdringlich. Das Buch entlässt den Leser mit einem Ausblick, der helfen soll, bisherige Erfolge auch weiter zu festigen.

Diese Mischung aus Theorie, Motivationssätzen und Erfahrungsschatz finde ich persönlich sehr hilfreich. Das mag sicherlich nicht für jeden zutreffen. Ich persönlich kann dieses Buch allerdings mit größter Überzeugung weiter empfehlen und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Äußerst ungewöhnliche Geschichte

Die Plotter
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Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite ...

Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

Es ist eine ganz andere Welt, in der der koreanische Autor Un-su Kim den europäischen Leser entführt. Deshalb habe ich mich einfach vom Verlauf der Geschichte treiben lassen. Etwas schwierig war für mich die große Anzahl der Personen mit den für uns völlig unvertrauten Namen, hier brauchte ich eine Weile zum Hineinfinden. Letztendlich muss ich gestehen, dass ich mit der Geschichte nicht ganz klar kam, zu verschieden ist Raesengs Welt von der meinen, dass ich sie ganz nachvollziehen hätte können. Manches ist auch etwas langatmig geraten, das mag jedoch vom Autor gewollt sein. Dennoch ist es eine äußerst ungewöhnliche Geschichte, mit etwas politischem Hintergrund und einer Prise Sarkasmus, die auf ihre ganz besondere Art faszinierend wirkt.

So ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht, es muss jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Sprachstil des Autors klarkommt. Ein interessanter Ansatz bietet das Buch allemal.