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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Fantastische Geschichte voller spannender Ereignisse

Der Spiegelwächter
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Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen Spiegel, der ihr Zutritt gewährt in eine andere Welt, nach Eldrid. Während ihre Großmutter ihr streng verbietet, den Spiegel zu nutzen, ...

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen Spiegel, der ihr Zutritt gewährt in eine andere Welt, nach Eldrid. Während ihre Großmutter ihr streng verbietet, den Spiegel zu nutzen, kann Ludmilla ihrer Neugier nicht widerstehen und nutzt gerne die Gelegenheit, durch den Spiegel in diese unbekannte Welt zu gehen. Dort wird sie auch dringend gebraucht, denn die fünf Spiegelwächter kämpfen gegen Zamir, der die Weltherrschaft erlangen will. Ludmilla wird bald eine wichtige Rolle in diesem Kampf übernehmen.

Das Buch ist der Auftakt einer Jugendserie über Ludmillas Abenteuer in Eldrid. Fantastische Gestalten mit magischen Fähigkeiten bevölkern diese Welt, es ist eine Freude, diese mit der Protagonistin zu entdecken. Die Gefahr ist allerdings sehr schnell greifbar und zieht sich ab diesem Moment durch das ganze Buch. Ludmilla war mir anfangs äußerst unsympathisch, sie war mir zu aufmüpfig dargestellt, ihr hätte ich keine solch tragende Aufgabe zugetraut, das hat sich dann aber im Laufe des Buches zum Glück verändert. Sehr gut gefallen hat mir das Cover, es hat mich sofort neugierig gemacht auf diese Lektüre.

Für diesen Einstieg in eine fantastische Geschichte voller spannender Ereignisse vergebe ich vier von fünf Sternen, ich empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Weihnachtliche Familienidylle

Sieben Tage Wir
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Weihnachten steht vor der Tür, und die Familie Birch muss zwangsläufig sieben Tage miteinander verbringen, weil durch die Tätigkeit der ältesten Tochter Olivia als Ärztin nun alle vier Familienmitglieder ...

Weihnachten steht vor der Tür, und die Familie Birch muss zwangsläufig sieben Tage miteinander verbringen, weil durch die Tätigkeit der ältesten Tochter Olivia als Ärztin nun alle vier Familienmitglieder unter Quarantäne stehen: Vater Andrew, Mutter Emma und die Töchter Olivia und Phoebe. Seit Jahren gab es diese Konstellation zu Weihnachten nicht mehr, viel hat sich in der Zwischenzeit getan. Neben den gegenseitigen Erwartungen hegt jeder auch noch seine Geheimnisse, und die haben explosiven Charakter… Wie lange kann das wohl gut gehen?

Eine brenzlige Ausgangssituation breitet die Autorin Francesca Hornak vor dem Leser aus. Jeder der Beteiligten versucht auf seine ganz eigene Art damit umzugehen. Wie das geschieht, ist äußerst gelungen eingefangen. Mal witzig, mal nachdenklich rollen sich die Geschehnisse auf in dieser Melange zwischen alten Traditionen und neuen Hoffnungen. Dabei spart die Autorin nicht mit überraschenden Wendungen, die der Erzählung eine neue Richtung geben. Einfühlsam werden die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten dargestellt, der Leser kann sich die Situation sehr gut vorstellen.

Spannend ist diese weihnachtliche Geschichte, die das Familienidyll der Birchs genüsslich auseinandernimmt und neu und überraschend wieder zusammensetzt. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Eine Liebe in schwierigen Zeiten

Der Apfelbaum
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Sala und Otto lieben sich vom ersten Augenblick an. Doch bevor sie für den Rest ihres Lebens zueinander finden, muss noch einiges geschehen: ein Weltkrieg und die Gefangenschaft während bzw. nach dem ...

Sala und Otto lieben sich vom ersten Augenblick an. Doch bevor sie für den Rest ihres Lebens zueinander finden, muss noch einiges geschehen: ein Weltkrieg und die Gefangenschaft während bzw. nach dem Krieg verändern beide so sehr, dass sie sich aus den Augen verlieren.

Christian Berkel hat die Geschichte seiner Familie über drei Generationen aufgeschrieben. Angeregt von den Erzählungen seiner Mutter, als sie langsam in die Demenz abdriftete, hat er in Archiven und Briefen seiner Eltern gestöbert sowie Reisen an die Orte des Geschehens unternommen. Von der Kindheit des Vaters bis hin zu den letzten Atemzügen seiner Mutter beschreibt er den Lebensweg der beiden, mal mehr, mal weniger chronologisch und auch mal mehr, mal weniger ausführlich. Eindrücklich wird die Erzählung auf jeden Fall, sehr schnell findet sich der Leser wieder an den Orten der Geschichte wieder und hat ein klares Bild der beiden Protagonisten vor sich. Es sind zwei starke Persönlichkeiten, die ganz gerne auch mal schwach werden würden, doch die Umstände lassen das sehr lange nicht zu. Man bangt um das Leben der beiden und fragt sich immer wieder, wie sie sich wiedersehen sollen, wenn so viele Hindernisse die Pläne der beiden zunichte machen. An den Erzählungen über Sala und Otto spiegelt sich deutsche Zeitgeschichte.

Das Projekt des Schauspielers Christian Berkel, die eigene Geschichte nachzuforschen und, nach eigenen Worten, seine Geschichte neu zu erfinden, verdient auf jeden Fall eine Menge Respekt. Es sind keine einfachen, belanglosen Erzählungen, die er herausgefunden hat, die Geschichte seiner Eltern ist von sehr bedrückenden Momenten belastet. Diese hat er sehr elegant und beeindruckend geschildert. Dies dann auch für die Öffentlichkeit zu bearbeiten, ist sicher kein einfacher Schritt, betont er doch in einem Interview, dass die Erinnerungen (auch die fehlenden) bedeutende Teile seiner eigenen Identität sind: Die Erinnerungen, auch die der Eltern, werden unbewusst weiter gegeben an die jeweils nächste Generation. Dies kann man sehr gut zwischen den Zeilen des Buches herauslesen.

Das Ende ist ein bisschen zu sehr nach dem Motto: „…und dann lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.“ Das war mir etwas zu abgehackt. Ein bisschen schwer getan habe ich mich auch mit dem Berliner Dialekt, der vor allem anfangs recht dominant ist. Das sind jedoch meine einzigen Kritikpunkte.

Die Geschichte von Christian Berkels Eltern ist so spannend und einfühlsam geraten, dass ich sie sehr gerne weiter empfehle und vier von fünf Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Atmosphärisch düster

Ins Dunkel
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Bei einer Teambildungsmaßnahme im australischen Busch geht etwas ganz gewaltig schief, und eine der Teilnehmerinnen kehrt nicht mehr zurück. Aaron Falk und seine Kollegin von der australischen Polizei ...

Bei einer Teambildungsmaßnahme im australischen Busch geht etwas ganz gewaltig schief, und eine der Teilnehmerinnen kehrt nicht mehr zurück. Aaron Falk und seine Kollegin von der australischen Polizei müssen die vermisste Alice unbedingt finden, denn sie war seine Informantin bei ihrem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Die anderen vier Frauen aus ihrem Team berichten, dass Alice sich auf eigene Faust allein durch den Busch schlagen wollte, entgegen der Absprachen untereinander. Ob Alice wohl noch lebend aufgefunden werden kann?

Was ist wohl mit Alice passiert? Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass die Vermisste keine einfache Frau ist. Sie kannte sowohl die dunklen Machenschaften ihrer Firma wie auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Dabei konnte sie recht skrupellos ihre Ziele verfolgen. Beliebt war sie überhaupt nicht. Aber sind die Kolleginnen bei der Teambildungsmaßnahme wirklich so geradlinig, wie sie es vorgeben, oder haben sie auch das eine oder andere Geheimnis, das sie auf keinen Fall preisgeben wollen? Aus dieser Geheimniskrämerei lebt das Buch, in zwei Zeitschienen werden die Ereignisse während der Suche nach Alice wie auch während der Wanderung durch den Busch abwechselnd aufgerollt.

Ich kenne den ersten Teil der Reihe um Aaron und Carmen nicht, doch die Geschichte ist in sich selbst abgeschlossen, man kann sie gut für sich allein lesen. Bezeichnend für diesen Band ist die düstere Stimmung, in der dieser Krimi spielt, sowohl von den Ereignissen her wie auch von der Befindlichkeit der Frauen. Sehr schnell taucht der Leser ein in die Situation der Frauen und erlebt mit ihnen die scheinbar ausweglose Situation, die Verzweiflung, in der sie sich schnell wiederfinden.

Mir fehlte dennoch ein wenig die Spannung, zumindest im größten Teil der Erzählung. Deswegen möchte ich diesem Krimi vier von fünf Sternen geben und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Geheimnisse und Abenteuer in einer fremden Welt

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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Arlos Mutter zieht mit ihren beiden Kindern nach Pine Mountain, in das abgeschiedene Bergdorf ihrer Kindheit, in ihr Elternhaus, das inzwischen ihr Bruder bewohnt. Schon gleich bei der Ankunft merkt Arlo, ...

Arlos Mutter zieht mit ihren beiden Kindern nach Pine Mountain, in das abgeschiedene Bergdorf ihrer Kindheit, in ihr Elternhaus, das inzwischen ihr Bruder bewohnt. Schon gleich bei der Ankunft merkt Arlo, dass hier was Seltsames geschieht, denn er sieht den Hund Cooper, der ohne Stimme bellt, weil er nämlich schon lange verstorben ist. Arlo schließt sich den Rangern an, und bald haben er und seine Freunde Henry Wu und Indra ein großes Abenteuer zu bestehen - bis dahin, dass sie sich plötzlich in den Long Woods wiederfinden, die so mancherlei Gefahren bergen.

Arlo hat es bisher nicht ganz leicht gehabt im Leben, vor allem, nachdem sein Vater nach China emigrieren musste und so bald nicht wieder zurückkehren kann. Schnell jedoch gewinnt Arlo Freunde an seiner neuen Schule, und auch in der Freizeit unternehmen sie gerne was gemeinsam. Indra und Henry Wu kennen sich gut aus mit Schutzzaubern und den Gefahren der Wildnis, und das ist auch gut so, davon werden die drei Freunde bald Gebrauch machen müssen.

Sehr bildhaft beschreibt der Autor John August Arlos Welt, so dass man sich als Leser schnell in sie hinein versetzen kann. In Pine Mountain läuft manches ganz anders, und so ist es nicht verwunderlich, dass gespenstische Gestalten auftreten, die es gar nicht geben kann. Damit entführt der Autor den Leser in eine ganz eigene Welt, die sich nach und nach dem Protagonisten öffnet. Ergänzt werden diese fantastischen Beschreibungen durch Illustrationen, die einen geheimnisvollen Blick auf diese unbekannte Welt zeigen. Die Spannung ist auf den jungen Leser abgestimmt, der sich in eine solche gefahrvolle, aber auch zauberhafte Welt hineindenken möchte. Doch auch Erwachsene können, ähnlich wie bei Harry Potter, durchaus Gefallen finden an dieser Geschichte über diese andere Welt voller Geheimnisse und Gefahren.

Als Auftakt der Reihe um Arlo Finch ist das Buch ein guter und gelungener Einstieg, der sehr schnell nach der Fortsetzung verlangt. Für aufgeweckte Leser ab 10 Jahren unbedingt zu empfehlen!