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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2019

Krimi mit politischem Hintergrund

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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Kommissar Eschenbach kehrt aus seiner Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Noch bevor er sein Büro betreten kann, erfährt er von einem Toten in Zürich, scheinbar ein Selbstmord, der sein Team ...

Kommissar Eschenbach kehrt aus seiner Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Noch bevor er sein Büro betreten kann, erfährt er von einem Toten in Zürich, scheinbar ein Selbstmord, der sein Team beschäftigt. Vieles an den Todesumständen kommt ihm seltsam vor. Schwer tut er sich mit seiner Vertretung, Ivy Köhler, die ihm unnahbar vorkommt, aber nun als seine Stellvertreterin bleiben soll. Im Laufe der Ermittlungen jedoch fällt der Verdacht auf seinen ehemaligen Kollegen Ewald Lenz, der inzwischen verschwunden ist…

Dieses Buch ist der sechste Teil der Reihe um den Kommissar Eschenbach, wobei ich die Vorgänger bisher nicht kenne. So war es sicher auch nicht immer ganz einfach, die Verbindungen zwischen Eschenbachs Teamkollegen und vor allem zu Ewald Lenz herauszulesen, denn da ist ja inzwischen vieles gelaufen, das wohl auch wichtig für diese Geschichte ist. Zum anderen war mir nicht klar, dass dieser Krimi sich in die Tiefen der Politik graben möchte, ein Thema, das mir nicht wirklich liegt. Vor allem aber hat mich gestört, dass der Klappentext so vieles verrät, was eigentlich lange im Buch selbst nicht klar ist, das hat falsche Erwartungen bei mir geweckt. Das Ende allerdings war dann doch recht rund, die beiden Handlungsstränge des Buches wurden nach und nach miteinander verbunden und haben den Fall passend abgeschlossen.

Ich vermute mal, dass dieser Band zum Einstieg in die Reihe eher ungeeignet ist, wobei ich die anderen nicht beurteilen kann. Leider hat mich das Buch überhaupt nicht fesseln können, deshalb kann ich es auch nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Gelungener Auftakt einer fantastischen Geschichte voller Magie

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Fionn Boyle muss mit seiner Schwester Tara den Sommer auf der Insel Arranmore verbringen, bei seinem Großvater, den er kaum kennt. Bald jedoch merkt er, dass auf Arranmore manches anders ist, dass sie ...

Fionn Boyle muss mit seiner Schwester Tara den Sommer auf der Insel Arranmore verbringen, bei seinem Großvater, den er kaum kennt. Bald jedoch merkt er, dass auf Arranmore manches anders ist, dass sie voller Magie ist. Sein Großvater ist der Sturmwächter, er erzählt Fionn die Geschichte über den Kampf der guten gegen die bösen Mächte. Und plötzlich ist Fionn selbst mittendrin und Teil dieses ewigen Kampfes…

Die Autorin Catherine Doyle verwebt irische Legenden mit der Gegenwart zu einer Geschichte, die von Anfang an Magie versprüht. Der Leser ist schnell eingefangen von dem Charme dieser besonderen Insel und den Geschehnissen, die in Fionns Leben einbrechen und ihn dabei verändern. Während Fionns Aufgabe immer klarer wird, wächst der Junge daran sichtlich.

Die Sprache dieses Buches ist selbst von Magie geprägt, eine wahre Freude für alle Leser ab 10 Jahren. Sowohl die Insel wie auch die Protagonisten sind liebevoll dargestellt, man kann sie sich sehr schnell vorstellen und sich in der Geschichte zurechtfinden.

Dieses wundervolle Buch habe ich in kürzester Zeit verschlungen und hätte am liebsten sofort weitergelesen. Diesen gelungenen Auftakt einer magischen Geschichte empfehle ich deshalb sehr gerne weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Keine Chance der Langeweile!

Ein Affe an der Angel
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Bei anhaltendem Regen oder bei Stau auf der Autobahn, da droht die Langeweile Drako zu überwältigen. Doch der Junge weiß, wie er sich helfen kann: Mit seiner Ausrüstung tritt er den Kampf gegen jede Langeweile ...

Bei anhaltendem Regen oder bei Stau auf der Autobahn, da droht die Langeweile Drako zu überwältigen. Doch der Junge weiß, wie er sich helfen kann: Mit seiner Ausrüstung tritt er den Kampf gegen jede Langeweile an. Ganz wichtig ist dabei sein Tierbuch mit den Tieren darin. Mit ihnen besteht er jede Menge Abenteuer.

Darko ist ein findiger Junge: Tierforscher und Fachmann für Abenteuer, so sieht er sich selbst. Und wenn die Tiere aus seinem Buch herauskriechen und diese Abenteuer mit ihm bestehen, dann zeigt er jede Menge Fantasie und Kreativität. Dabei verschwimmen Realität und Fantasie, Darko erschafft sich seine ganz eigene Welt. Klar, dass Langeweile hier keinen Platz hat. So entstehen drei Geschichten mit viel Witz und Spannung, genau richtig für Kinder im Grundschulalter. Die Sprache ist kindgerecht, bietet aber durch interessante Wortschöpfungen („Mamaregenrausgehverbot“) auch älteren Grundschulkindern den Spaß beim Lesen. Die Illustrationen ergänzen aufs Beste die Geschichten, so dass es eine Freude ist darin zu blättern und die Geschichten zu lesen oder vorzulesen. Ein bisschen fragwürdig ist es allerdings, wenn Darko bei Stau auf der Autobahn aus dem Auto aussteigt: Kinder könnten dies für bare Münze nehmen, um selbst auf Abenteuer auf der Autobahn zu gehen. Solche Szenen sollten Erwachsene unbedingt mit ihrem Kind durchsprechen!

Neben der spannenden Geschichte liefert das Buch auch noch interessante Ideen, wie Kinder selbst Möglichkeiten finden, etwas gegen die gefürchtete Langeweile zu unternehmen. Deshalb empfehle ich das Buch sehr gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Rastlose Reporterin auf der Suche nach der Wahrheit

Echo Killer
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Die Polizeireporterin Harper McClain berichtet von einem Tatort, der sie an ihre eigene Geschichte erinnert: Der Mord an ihrer Mutter konnte nie geklärt werden. Wie kommt es, dass die beiden Mordfälle ...

Die Polizeireporterin Harper McClain berichtet von einem Tatort, der sie an ihre eigene Geschichte erinnert: Der Mord an ihrer Mutter konnte nie geklärt werden. Wie kommt es, dass die beiden Mordfälle sich so sehr ähneln? Während die Polizei auf die Unterschiede pocht, ist Harper entschlossen, sich von den Gemeinsamkeiten leiten zu lassen, um den Mord an ihrer Mutter aufzuklären. Doch die Wahrheit hat ihren eigenen, grausamen Preis…

Schon auf den allerersten Seiten schafft es die Autorin Christi Daugherty, den Leser in eine Geschichte hineinzuziehen, deren Spannung stetig ansteigt. Die rastlose Figur der Polizeireporterin, auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte, wird ergänzt durch das Bild zweier zwölfjähriger Mädchen, die ihre Mutter und damit ihren Halt im Leben verloren haben. Das erklärt die atemlose Obsession, mit der Harper an ihrem Ermittlungen festhält, gegen jede Empfehlung ihres Umfelds und bis hin zur Gefahr für sich selbst.

Der schnörkellose Schreibstil ist angenehm zu lesen, so dass dieses Buch für mich zu einem echten Pageturner wurde. Überraschende Wendungen heizen die Spannung zusätzlich an. Ich bin bereits neugierig auf die Fortsetzung und empfehle dieses Buch allen Thrillerfreunden gerne weiter.

Veröffentlicht am 17.01.2019

Überzeugend, wenn auch etwas ausufernd

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Kommissarin Karen Eiken Hornby wacht völlig verkatert nach dem Austernfest auf Doggerland in einem Hotelzimmer neben ihrem arroganten Chef auf. Kurz darauf wird seine Ex-Frau erschlagen aufgefunden. Karen ...

Kommissarin Karen Eiken Hornby wacht völlig verkatert nach dem Austernfest auf Doggerland in einem Hotelzimmer neben ihrem arroganten Chef auf. Kurz darauf wird seine Ex-Frau erschlagen aufgefunden. Karen soll den Fall übernehmen und muss zunächst ein Alibi für ihren Chef finden. Mehr und mehr zeigt sich, dass in diesem Fall die Vergangenheit eine Rolle spielt. Doch vieles aus der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart bleibt undurchsichtig. Karen muss sich zudem gegen missgünstige Kollegen durchsetzen. Dennoch spürt sie, dass nicht locker lassen darf…

Auf eine Insel, die es schon lange nicht mehr gibt, hat die Autorin Maria Adolfsson ihre Geschichte um die Kommissarin Karen Eiken Hornby angesiedelt. Die Kommissarin selbst muss gegen vieles ankämpfen: gegen die Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit, gegen die Arroganz der Männer an ihrer Arbeitsstelle, gegen missgünstige Kollegen und gegen deren voreiligen Beschluss, die Sache schnell zu einem Ende zu bringen. So ergibt sich nach und nach das Bild einer kompetenten und feinfühligen Frau, die trotz vieler Hindernisse ihr Ziel nicht aus den Augen verliert. Unerwartete Wendungen bringen nicht nur viel Spannung in diesen Krimi, sondern auch eine überraschende Auflösung, auf die ich trotz eifrigem Mitraten nicht gekommen wäre. Zwar hätte man manches etwas kürzer zusammenfassen können – immer wieder verliert sich die Autorin in überflüssigen Details -, dennoch lesen sich die gut 500 Seiten recht schnell und flüssig.

Es ist vor allem der besondere Kniff in der Auflösung des Falls, der mich an diesem Krimi überzeugt hat. Auf die Fortsetzung freue ich mich bereits jetzt. Sehr gerne empfehle ich deshalb dieses Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.