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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2022

Als Hörbuch nicht zu empfehlen

Auf See
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Yadas Vater hat eine Seestadt entworfen, als Rettung vor dem Chaos, in dem die Welt zu versinken droht. Dort ist Yada aufgewachsen, eingeengt von den Vorgaben ihres Vaters, der befürchtete, sie könne dieselbe ...

Yadas Vater hat eine Seestadt entworfen, als Rettung vor dem Chaos, in dem die Welt zu versinken droht. Dort ist Yada aufgewachsen, eingeengt von den Vorgaben ihres Vaters, der befürchtete, sie könne dieselbe Krankheit haben wie ihre Mutter. Doch je älter Yada wird, desto mehr will sie die Enge ihres Lebens verlassen. Umso mehr als ihr Vater als Einziger der Stadtgründer an den seinerzeitigen Idealen festhält, obwohl der Glanz des Projektes inzwischen längst verflogen ist.

Dieser dystopische Roman verbindet viel Gesellschaftskritik mit Yadas Geschichte. Das Hörbuch wird gelesen von der Autorin Theresia Enzensberger selbst. Damit habe ich mich sehr schwer getan, wird ihre Erzählung doch von einer unvergleichlichen Monotonie begleitet, die an eine depressive Verstimmung erinnert (das mag vielleicht Absicht sein), gleichzeitig aber als Dauerberieselung schwer zu ertragen war, zumindest für mich. So fiel es mir auch nicht leicht, der Geschichte konstant zu folgen. Zudem ist es kaum möglich, mit dieser Erzählweise Spannung aufzubauen. Schade, ich hatte mir mehr von diesem Buch und diesem Plot erwartet.

Als Hörbuch kann ich diese Geschichte überhaupt nicht empfehlen. Ob sich die Lektüre des Buches lohnt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Unterhaltsames zur Weihnachtszeit

Ein Alman feiert selten allein
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Elif ist als Kind türkischer Gastarbeitereltern in Deutschland aufgewachsen. Deshalb gab es auch für sie immer ein Weihnachten mit geschmücktem Baum, leckerem Essen, Geschenken und viel Familie. Nun ist ...

Elif ist als Kind türkischer Gastarbeitereltern in Deutschland aufgewachsen. Deshalb gab es auch für sie immer ein Weihnachten mit geschmücktem Baum, leckerem Essen, Geschenken und viel Familie. Nun ist sie mit einem Deutschen befreundet und soll das erste Weihnachtsfest in seiner Familie erleben. Sie bereitet sich akribisch darauf vor. Und doch kommt dann alles anders als erwartet...

Die Geschichte wird aus der Sicht des türkischen Gastarbeiterkindes erzählt, dessen Eltern sich bereits in frühen Jahren an die deutschen Weihnachtsbräuche angenähert haben. Natürlich ist das nicht ganz so wie die Deutschen ihr Fest feiern, doch Elif ist gespannt darauf, wie das in Jonas‘ Familie sein wird. Was dann tatsächlich passiert, ist ganz lustig beschrieben. Hier kommen auf humorvolle Weise Vorurteile auf den Prüfstand, sowohl von türkischer wie auch von deutscher Seite aus. Mit Elif selbst hatte ich allerdings zunehmend Schwierigkeiten, kommt sie mir doch zwischendrin etwas larmoyant vor. Insgesamt hat mir ein bisschen der Tiefgang der Geschichte gefehlt. So bleibt zum Schluss ein unterhaltsames Buch, das so manche wichtige Frage stellt, sie dann in Friede-Freude-Eierkuchen versanden lässt.

Als humorvolle Unterhaltung zur Weihnachtszeit kann ich das Buch weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Leichte Sommerlektüre

Das Geheimnis hinter den Dünen
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Die Zwillingsschwestern Ruby und Elisa sind nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter auf einer Nordseeinsel aufgewachsen. Inzwischen ist Ruby am Studieren, während Elisa sich eine kleine Galerie ...

Die Zwillingsschwestern Ruby und Elisa sind nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter auf einer Nordseeinsel aufgewachsen. Inzwischen ist Ruby am Studieren, während Elisa sich eine kleine Galerie aufgebaut hat. Doch als diese in Flammen aufgeht, wirft das die junge Frau aus der Bahn. Da passt es, dass ihre Großmutter Gesa ihren 80. Geburtstag feiern will und die Schwestern zu sich einlädt. Doch es gibt so manche Ungereimtheit im Haus der Großmutter. Was steckt bloß dahinter?

Schon der Titel des Buches weist auf ein großes Geheimnis hin, das auf die Auflösung der verschiedenen seltsamen Ereignisse hindeutet. Doch leider bleibt die Erzählung sehr vorhersehbar und verliert sich in vielen Klischees. Mit den Protagonisten konnte ich letztendlich nicht so viel anfangen, mir fehlte die Tiefe sowohl der Charaktere wie auch der Beziehungen zueinander. Auch die Spannung kam mir eher zu kurz.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich überzeugen, es blieb mir insgesamt zu seicht. So kann ich das Buch nur bedingt als leichte Sommerlektüre für zwischendurch empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Eine eigenwillige, emanzipierte Frau

Susanna
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Ende des 19. Jahrhunderts steht in Brooklyn die Eröffnung der Brooklyn Bridge bevor. Die Welt hat einige bedeutsame Entdeckungen erlebt, darunter auch die Elektrifizierung der Städte. Susanna ist mit ihrer ...

Ende des 19. Jahrhunderts steht in Brooklyn die Eröffnung der Brooklyn Bridge bevor. Die Welt hat einige bedeutsame Entdeckungen erlebt, darunter auch die Elektrifizierung der Städte. Susanna ist mit ihrer Mutter aus Basel nach Amerika ausgewandert. Das neugierige, eigenwillige Mädchen wird zu einer neugierigen, eigenwilligen Frau, die sich ihren eigenen Weg bahnen wird.

Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte, denn Susanna Faesch (sie nannte sich später Caroline Weldon) hat tatsächlich Kontakt aufgenommen mit Sitting Bull. Sie hatte Talent als Malerin und engagierte sich später bei der National Indian Defense Association. Leider wird im Buch selbst nicht Bezug darauf genommen; man könnte nach der Lektüre auch annehmen, dass dies eine rein fiktive Geschichte wäre. Ein bisschen enttäuscht war ich, dass das Treffen mit Sitting Bull nur einen kleinen Teil der Erzählung am Ende der Geschichte annimmt. Nach dem Klappentext hatte ich schon viel eher und viel ausführlicher auf dieses Ereignis gefiebert. Das Ende der Geschichte bleibt offen, während ich eigentlich genau an diesem Punkt noch mehr „Futter“ erhofft hatte. Insofern habe ich zwar erkennen können, dass Susanna eine eigenwillige und sehr emanzipierte Frau ihrer Zeit war, aber in meinen Augen bleibt das Buch weit hinter Susannas Geschichte zurück.

Deshalb kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Verstörende Geschichte

Amelia
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Amelia wächst in Irland auf während der Irland Troubles, die 1969 beginnen. Es ist eine verrückte Familie in einer verrückten Gesellschaft, in der sie lebt. Da gibt es Schülerinnen, die bewaffnet herumspazieren, ...

Amelia wächst in Irland auf während der Irland Troubles, die 1969 beginnen. Es ist eine verrückte Familie in einer verrückten Gesellschaft, in der sie lebt. Da gibt es Schülerinnen, die bewaffnet herumspazieren, Babies, die Bomben sein können, und Achtjährige, die seltsame Dinge sammeln. Ein Menschenleben zählt hier nicht viel…

Der Leser begleitet Amelia auf ihrem Weg im Leben. Ihre Geschichte ist verstörend, denn nicht nur ist das Leben während der Troubles nicht einfach. Ihre Familie ist zudem selbst gewaltbereit. Amelia muss so manche Ungerechtigkeit hinnehmen. Es fehlt dem Buch ein bisschen der rote Faden, Amelias Erlebnisse reihen sich aneinander ohne scheinbaren Bezug. Das macht das Lesen etwas schwierig. Die Unsinnigkeit der Wirren in Belfast nach 1960, das schwierige Leben in einer gewaltbereiten Gesellschaft sind sehr gut dargestellt. Eine leichte Lektüre ist das nicht. Und trotz allem Verständnis für die Menschen, die dieses absurde Leben auszuhalten hatte, konnte ich keinen richtigen Bezug zu Amelia und ihrer Umwelt finden.

Wer sich für das Leben in Belfast während der Irland Troubles interessiert, wird in diesem Buch eine gute Lektüre finden. Ich habe mich eher schwer getan mit dieser Geschichte und kann leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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