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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2019

Nervenzerfetzende Spannung

Damit du nie vergisst
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Als in den Sümpfen von Norwich eine Frauenleiche gefunden wird, erkennt Profilerin Andrea Thornton sehr schnell, wie sehr die Umstände dieser Tat denen des Campus Rapist ähneln. Doch der kann unmöglich ...

Als in den Sümpfen von Norwich eine Frauenleiche gefunden wird, erkennt Profilerin Andrea Thornton sehr schnell, wie sehr die Umstände dieser Tat denen des Campus Rapist ähneln. Doch der kann unmöglich der Mörder sein, und bald findet sich Andrea mit ihren Kollegen auf der Suche nach einem Mitwisser von Jonathan Harold.

Dieser dritte Band in der Reihe um die Profilerin Andrea Thornton wird ihr sehr nahe gehen. Schnell ist der Leser mittendrin im Geschehen und bangt mit Andrea, ermittelt mit ihr und liest begierig die Ergebnisse des Profils, das Andrea erstellt. Doch diesmal gibt es einen besonderen Kniff, den die Profilerin erkennen muss, und Verzweiflung bis hin zu Todesangst wird sich zu ihr gesellen. Überraschende Wendungen und ein mit allen Wassern gewaschener Täter lassen ein furioses Finale entstehen, das den Leser mehrmals mit Schrecken zusammenzucken lässt. Die Geschichte ist äußerst realistisch geschrieben, es gibt keinen Moment in diesem irrwitzigen Thriller, der völlig aus der Luft gegriffen wäre. Das treibt dem Leser einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Obwohl es der dritte Band der Reihe ist und viel zurückgegriffen wird auf einen älteren Fall, ist es dennoch leicht, in die Geschichte hineinzukommen. Wer Spannung liebt und ohne mit den Wimpern zu zucken auch Szenen liest, die bis zum Äußersten gehen, wird hier bestes Lesefutter finden. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.01.2019

Entscheidung für das Leben

Verschieben wir es auf morgen
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Bei der Schauspielerin Miriam Maertens wurde in frühester Kindheit Mukoviszidose diagnostiziert, eine Krankheit, die zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht richtig therapiert werden konnte. Trotz der Beeinträchtigungen ...

Bei der Schauspielerin Miriam Maertens wurde in frühester Kindheit Mukoviszidose diagnostiziert, eine Krankheit, die zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht richtig therapiert werden konnte. Trotz der Beeinträchtigungen hat sie immer versucht ihr Leben so zu gestalten, als wäre sie gesund. Ihre Sturheit hilft ihr dabei, die Krankheit immer wieder in Schach zu halten. Die schlechte Prognose bei der Geburt (Tod innerhalb von fünf Jahren) kann sie so verändern, dass sie nicht nur Jahrzehnte dranhängen kann, sondern auch den Schauspielerberuf erfolgreich ausübt und eine Familie aufbaut. Eine Lungentransplantation hilft ihr letztendlich, die Krankheit wirklich zu besiegen, nachdem sie einen jahrzehntelangen Kampf mit ihr durchgefochten hat.

Die Autorin erzählt in ihrer Autobiografie über die unglaubliche Selbstdisziplin, den Rückhalt der Familie und ihren eigenen ganz besonderen Stursinn, die ihr in diesem Kampf um das Leben halfen. „Never give up“ wird zu ihrem Lebensmotto, das ihr kleiner Sohn später zusammenfasst in dem Satz: „Ich kann nicht mehr, aber ich geh noch weiter.“ Letztendlich ist diese Einstellung ihre ganz besondere Entscheidung für das Leben.

Dieses Buch macht Mut, den eigenen Lebensweg zu gehen, auch wenn es scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten gibt. Dies ist auch das Ziel der Autorin, die sich sehr spät in ihrem Leben für eine Lungentransplantation entscheidet und dies sich als genau die richtige Entscheidung erweist. „Verschieben wir es auf morgen“ – dass es ihr gelungen ist, dies immer wieder hinzukriegen, nötigt dem Leser Respekt für ihren Lebensweg ab. Der flotte Schreibstil und ihr Humor in allen Lebenslagen machen das Buch gut lesbar.

Ein sehr emotionales Buch, das sehr viel Mut macht, sich dem Leben zu stellen. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.01.2019

Spannungsgeladener Thriller

Jenseits der Angst
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Als die 17jährige Millionärstochter Trisha entführt wird, werden die Profiler Joshua und Andrea sofort hinzugezogen. Eine Lösegeldübergabe läuft jedoch schief, es scheint keine Hoffnung geben, dass Trisha ...

Als die 17jährige Millionärstochter Trisha entführt wird, werden die Profiler Joshua und Andrea sofort hinzugezogen. Eine Lösegeldübergabe läuft jedoch schief, es scheint keine Hoffnung geben, dass Trisha noch lebt. Doch bald gibt es erneut ein Lebenszeichen von der Entführerseite. Erneut hoffen alle darauf, dass Trisha bald nach Hause kommen kann…

Bereits im ersten Band der Reihe tritt die Profilerin Andrea als sehr einfühlsam und, trotz ihres jungen Alters, sehr kompetent auf. Inzwischen ist sie fester Bestandteil eines Teams in London. Der Einstieg in das vorliegende Buch ist rasant und fesselt den Leser sofort in eine Geschichte, deren Spannungsbogen stets hoch bleibt und in einem einzigartigen Showdown gipfelt. Überraschende Wendungen geben immer wieder neue Impulse, falsche Fährten werden ausgelegt, so dass der Leser, wie bei allen anderen Thriller der Autorin, das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Trishas Sichtweise, kursiv geschrieben, gibt weitere Einblicke in die Geschehnisse, so dass die Geschichte unaufhörlich vorwärtsgetrieben wird. Auch im privaten Bereich gibt es reichlich Spannung, es gibt einige Nebenhandlungen, die den Leser in ihren Bann ziehen. Der Epilog bereitet eine spannende Fortsetzung vor, so dass man sich am liebsten sofort den nächsten Band reinziehen möchte.

Fazit: Ein spannender Thriller, der alles hat, um spannende Lesestunden mit einer ausgeklügelten Geschichte und einem psychologisch fundierten Hintergrundwissen zu bescheren. Noch ist die Reihe so „jung“, dass man die Geschichte auch ohne das Wissen des ersten Bandes verstehen kann. Mehr Lesespaß aber gibt es, wenn man mit dem ersten Band der Reihe einsteigt. Insgesamt unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Nicht wirklich überzeugend

Tödlich ist die Versuchung
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Emanuela Wolf möchte mit Hilfe des Beziehungscoachs Bernhard Rett ihre Trauer um ihren toten Bruder sowie um das plötzliche Verschwinden ihrer Jugendliebe bewältigen. Die Hausaufgaben, die sie in dieser ...

Emanuela Wolf möchte mit Hilfe des Beziehungscoachs Bernhard Rett ihre Trauer um ihren toten Bruder sowie um das plötzliche Verschwinden ihrer Jugendliebe bewältigen. Die Hausaufgaben, die sie in dieser Beratung bekommt, sind etwas überraschend für sie: Sie soll mehrere Männer verführen. Emanuela lässt sich darauf ein, doch dann geschieht etwas Schreckliches: Genauso wie ihr Bruder seinerzeit starb, sterben die Männer, mit denen sie sich auf den Rat ihres Beraters trifft. Wer steckt dahinter?

Die Autorin Gina Jacobsen ist selbst Psychologin und hat dieses Buch als Erotikthriller geschrieben, das Thema „Wie Männer ticken“ hat sie dafür als roten Faden für die Geschichte verwendet. Dabei gerät das Buch allerdings sehr schnell zum Erotikroman, während der Thrilleranteil für meinen Geschmack zu kurz kommt. Sehr schwer getan habe ich mich mit der Figur der Hauptperson, die mir zu wenig glaubwürdig vorkam: Zunächst erscheint sie als kompetente und selbstbewusste Psychologin, die sich auf keine Beziehung einlassen kann auf Grund ihres Traumas um den Tod des Bruders. Sehr schnell lässt sie sich auf One-Night-Stands ein, die teilweise sehr gefährlich geraten. Eigene Reflexionen kommen kaum noch vor. Welches erschreckende Frauenbild steckt nur hinter dieser Figur?!

Dabei sind manche der Männerfiguren doch recht skurril geraten, was dem Thrilleranteil zugute kommt. Auch einige interessante Wendungen verraten das Potenzial, das in diesem Buch steckt und noch gut ausgebaut werden könnte.

Insgesamt ist es wohl eher schwierig, ein Buch zu schreiben, das sowohl Erotik wie auch Thrill spannend vereinen kann. Beim vorliegenden Beispiel überwiegt der Erotikanteil. Ich selbst musste erkennen, dass diese Mischung nichts für mich ist.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Gelungener Allgäu-Krimi

Executive
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Tilman Bullreitner führt die Tobelmühle als Seminarhaus, wobei er finanziell gut abgesichert ist. Zufällig erfährt er, dass er einen Teilnehmer des nächsten Seminars gut kennt – es ist J.K. Maierling, ...

Tilman Bullreitner führt die Tobelmühle als Seminarhaus, wobei er finanziell gut abgesichert ist. Zufällig erfährt er, dass er einen Teilnehmer des nächsten Seminars gut kennt – es ist J.K. Maierling, der am Tod von Tils Schwester und deren ungeborenem Kind Schuld trug. Maierling ist der ausgemachte Fiesling, der nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und dabei buchstäblich über Tote geht. Auch seine Familie muss darunter leiden, seine Kinder und seine Frau, die sich von ihm getrennt hat, die Scheidung soll nun endlich über die Bühne gehen. Die Geschehnisse spitzen sich immer mehr zu…

Die Autorin Alexandra Scherer hat mit „Executive“ einen Regionalkrimi geschrieben, in dem sich die erfundenen Orte gut in die Region einordnen. Die Protagonisten sind herrlich gelungen, teilweise fast schon klischeehaft in die Geschichte geschrieben: Allgäuer Originale, die man sich sofort in dieser Landschaft vorstellen kann. Verdächtige gibt es zuhauf, es ist eine Freude, hier mitzuraten. So kann auch ein unblutiger Krimi mit viel Spannung aufwarten!

Ein Regionalkrimi ganz nach meinem Geschmack, mit einigen Szenen im Dialekt und viel Lokalkolorit sowie einer spannenden Geschichte drum herum. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung sowie fünf überzeugte Sterne.