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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Die Weihnachtsgeschichte in lustiger Variante

Das letzte Schaf
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Die Schafe sind in heller Aufregung: Ihre Hirten sind verschwunden, und in dieser Nacht soll ein Mädchen geboren worden sein. Gemeinsam machen sich die Schafe auf, um bei diesem Fest teilzunehmen. Unterwegs ...

Die Schafe sind in heller Aufregung: Ihre Hirten sind verschwunden, und in dieser Nacht soll ein Mädchen geboren worden sein. Gemeinsam machen sich die Schafe auf, um bei diesem Fest teilzunehmen. Unterwegs treffen sie ein paar Tiere, die ihnen bei der Suche weiterhelfen.

Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Schafe erzählt – das ist eine ganz fabelhafte Idee, die manches nochmal in ein ganz anderes Licht setzt. Wie die Schafe sich ganz ohne Plan auf den Weg machen, ohne die fürsorgliche Hilfe ihrer Hirten, wie sie auf dem Weg Gefahr laufen, eines der Schafe zu verlieren, dann aber doch vollzählig ankommen am Stall, das ist sehr lustig und komisch erzählt von Ulrich Hub und wunderbar passend illustriert von Jörg Mühle. Jedes der Schafe ist einzigartig geraten, die Geschichte mit viel Sprachwitz erzählt.

Da kann man ganz leicht mal Pause machen vom vorweihnachtlichen Stress – oder nach Weihnachten entspannt auf die Weihnachtstage zurücksehen. Das alles mit einem liebevollen Augenzwinkern.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Zuviel gewollt

Der Mann am Grund
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Ein Polizist wird tot aufgefunden in seinem Auto am Grunde eines Sees nahe Prag. Ermittler Marian Holina und sein junger Kollege Divis Mrstik machen sich auf die Suche nach dem Motiv und nach dem Täter. ...

Ein Polizist wird tot aufgefunden in seinem Auto am Grunde eines Sees nahe Prag. Ermittler Marian Holina und sein junger Kollege Divis Mrstik machen sich auf die Suche nach dem Motiv und nach dem Täter. Da Marian gerade gelernt hat, welchen Einfluss die Astrologie auf die Menschen hat, versucht er diese Erkenntnisse in seine Ermittlungen einzubauen.

Leider ist dieser Krimi überhaupt nicht mein Ding. Ich hatte schon von Anfang an Schwierigkeiten, mit den handelnden Personen klarzukommen und in die Geschichte hineinzufinden. Das hat sich leider bis zum Schluss durchgezogen, auch wenn ich wohl die Geschichte irgendwie doch verstanden habe. Zudem ist der astrologische Anteil der Ermittlungen nicht wirklich nachvollziehbar dargestellt. Vielleicht hat dieser Krimi zu viel auf einmal gewollt? Das ist mir streckenweise zu weitschweifig und langatmig geraten. Dabei blieb m.E. die Spannung viel zu schnell auf der Strecke, ganz anders als die spannende Leseprobe zu versprechen schien.

Alles in allem kann ich diesen Krimi überhaupt nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Geht direkt ins Herz

Die Schneeschwester
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Julian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor ...

Julian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor einigen Monaten hat die Trauer in der Familie Einzug gehalten, und seine Eltern scheinen Weihnachten vergessen zu haben: Es gibt keine einzige Weihnachtsdekoration im Haus, und das scheint sich drei Tage vor Weihnachten auch nicht mehr zu ändern. Da trifft er die lebenslustige Hedvig, die Weihnachten über alles liebt und ihn mit allem mitzieht, was sie vorschlägt. Gemeinsam bauen sie eine Schneefrau, die Julians Schwester Juni zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch Hedvig hat ein riesiges Geheimnis…

Dieses Buch ist wunderschön geschrieben und phänomenal illustriert. Beim Lesen konnte ich richtig mitleben mit Julian und Hedvig: Ich spürte die Trauer, die wie ein Schatten über Julians Familie liegt, fühlte Hedvigs Lebenslust, und gleichzeitig ahnte ich schon ziemlich bald, dass hier etwas ganz seltsam ist. Durch die 24 Kapitel kann die Geschichte zu einem Adventskalender umfunktioniert werden, doch das hätte ich kaum erwarten können, ich musste es in einem Rutsch auslesen. Es ist eine Weihnachtsgeschichte, die direkt ins Herz geht, aber auch Trost spendet zu jeder anderen Jahreszeit.

Eine solch ergreifende und tieftraurige, aber auch Trost spendende Geschichte um das Thema Trauerbewältigung habe ich selten gelesen. Deshalb kann ich es nur allen Erwachsenen ans Herz legen, aber auch älteren Kindern, die einen Verlust zu verkraften haben. Am liebsten würde ich mehr als die fünf möglichen Sterne verteilen.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Spannende Biografie einer faszinierenden Frau

Queen Victoria
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Queen Victoria hat mit 18 Jahren den Thron bestiegen und regierte bis zu ihrem Tod mit 81 Jahren. Die Autorin Julia Baird hat sich der Geschichte dieser Frau angenommen, die eine ganze Ära geprägt hat. ...

Queen Victoria hat mit 18 Jahren den Thron bestiegen und regierte bis zu ihrem Tod mit 81 Jahren. Die Autorin Julia Baird hat sich der Geschichte dieser Frau angenommen, die eine ganze Ära geprägt hat. Sie erzählt, wie sich Victoria aus der jungen, unsicheren Frau hin zu einer machtbewussten Regentin und Mutter von neun Kindern.

Hinter dieser Geschichte steht eine umfassende Recherche, das schlägt sich auch in der Quellenangabe zu dem Buch und in den umfangreichen Anmerkungen nieder. In vielen Anekdoten und mit fundiertem historischen Hintergrund entsteht ein Bild von Victoria, als Prinzessin, als Königin, als Ehefrau und Mutter. Ihre vielen Facetten kommen dabei gut heraus, immer gespiegelt auf dem Hintergrund der Lebensumstände um die Protagonistin herum.
Der erzählende Schreibstil liest sich sehr flüssig, es ist unterhaltsam geschrieben und lässt das Buch eher einem Roman ähneln. Manchmal allerdings stiehlt sich der Gedanke in den Kopf, ob vielleicht Spekulationen als Fakten erzählt werden, das wird nicht immer ganz klar. Ergänzt wird die Biografie um Kartenmaterial aus Victorias Zeit sowie einen Familienstammbaum.

Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Victoria wird sehr differenziert dargestellt, ihre verschiedenen Rollen (und wie schwer sie sich manchmal damit getan hat) werden sehr gut herausgearbeitet. Wer sich an dieses doch recht umfangreiche Werk wagt, wird einen guten Blick auf eine faszinierende Frau erhalten, an der in der britischen Geschichte niemand vorbeikommt.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Nichts für mich

Hippie
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Als der junge Paulo in Amsterdam Karla trifft, ist er von ihr ganz fasziniert – so sehr, dass er mit ihr auf eine Busreise nach Nepal aufbricht. An Bord des „Magic Bus“ sind sie unterwegs und treffen dort ...

Als der junge Paulo in Amsterdam Karla trifft, ist er von ihr ganz fasziniert – so sehr, dass er mit ihr auf eine Busreise nach Nepal aufbricht. An Bord des „Magic Bus“ sind sie unterwegs und treffen dort auf Reisende, mit denen sie sich schnell anfreunden. Wie wird es mit ihnen weitergehen auf dem „Hippie-Trail“?

Paulo Coelho verarbeitet in diesem Buch eigene Erfahrungen aus seiner Jugendzeit. Dieses Buch ist so ganz anders geraten als seine bisherigen Bücher. Leider konnte mich diese Geschichte nicht wirklich packen, im Gegenteil, ich habe mich sehr schwer getan damit. Vor allem am Anfang merkte ich immer wieder, dass meine Gedanken beim Lesen abschweiften, dass ich mich fragte, worum es gerade gehe. Es kam mir eher vor, als habe der Autor diese Erinnerungen für sich selbst aufgeschrieben; mich als Leserin hat er definitiv nicht erreicht. Die Personen bleiben mir zu zweidimensional, die Geschichte plätschert vor sich hin, mit manchen kleinen Höhepunkten. Die Weisheiten, die in dieses Buch gestreut sind, kommen mir sehr abgehoben vor, sie haben mich in diesem Kontext nicht berühren können.

Da ich mich durch dieses Buch ziemlich durchgequält habe, kann ich es leider nicht weiter empfehlen.