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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2018

Informativ und einfühlsam

Martha, du nervst!
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Brigitta Schröder ist Diakonisse und hat ihre Freundin Martha in deren letzten Lebensjahren gepflegt, so dass diese in ihrem eigenen Heim bleiben konnte. Brigitta Schröder hat bereits mehrere Bücher zum ...

Brigitta Schröder ist Diakonisse und hat ihre Freundin Martha in deren letzten Lebensjahren gepflegt, so dass diese in ihrem eigenen Heim bleiben konnte. Brigitta Schröder hat bereits mehrere Bücher zum Thema Demenz veröffentlicht, in dem sie zu einem neuen Umgang mit der Krankheit anleiten möchte. Das vorliegende Buch ist eine Mischung aus ihrer eigenen Geschichte, aus den Erzählungen über den Umgang mit Demenz im Verlauf der Zeit, sowie Erzählungen von Menschen, die in irgendeiner Weise von Demenz betroffen sind. All das spiegelt die Überzeugung der Autorin, dass Menschen mit Demenz „Pioniere für eine humanere Gesellschaft“ sind. Ein respektvoller Umgang der Pflegenden und der Kranken hilft beiden, ein bisschen Glück miteinander zu finden.

Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Es bietet einen guten Einblick in den derzeitigen Stand, wie mit Demenzkranken umgegangen wird, zeigt auch Beispiele für ein gutes Gelingen. Parallel dazu wird klar, wie die Autorin selbst dazu kam, ihre Freundin zu pflegen, und wie diese Arbeit sie selbst verändert hat. Es bietet wichtige Gedanken für alle, die mit der Pflege von Menschen mit Demenz betreut sind, lässt auch Platz für die Bedürfnisse derjenigen, die einen Angehörigen zu Hause pflegen. Die Geschichte der Autorin mit ihrer Freundin ist das Sahnehäubchen zu diesem Buch, denn sie erläutert vieles nochmal zu den eher theoretischen Anteilen.

Schon das Coverbild mit der Diakonisse Brigitta Schröder, die oftmals angeeckt ist und dazu steht, lädt ein zur Lektüre dieses informativen Buches. Ich möchte es unbedingt und von ganzem Herzen allen empfehlen, die sich mit dem Thema beschäftigen – und das wird doch so ziemlich jeden von uns betreffen, denn es wird wohl kaum eine Familie geben, die sich mit dieser Krankheit nicht auseinandersetzen muss.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz

Geheimakte / Geheimakte Cíbola
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Der Archäologe Max Falkenburg stößt bei den Hinterlassenschaften seines Freundes Patrick auf dessen Aufzeichnungen zur geheimnisumrankten Stadt Cibola. In Gedenken an den verstorbenen Freund bereitet Max ...

Der Archäologe Max Falkenburg stößt bei den Hinterlassenschaften seines Freundes Patrick auf dessen Aufzeichnungen zur geheimnisumrankten Stadt Cibola. In Gedenken an den verstorbenen Freund bereitet Max mit seinen Freunden Joe und Jody und Professor Crichton die Expedition nach Neuspanien vor, auf der Suche nach einer der sieben goldenen Städte. Doch nicht nur sie interessieren sich dafür: Ihnen auf der Spur sind kaltblütige Schatzjäger, goldgierige Ganoven und ein missgünstiger Kollege…

Ein weiteres Abenteuer mit Max Falkenburg und seinen Freunden bahnt sich an, wie immer mit einigen Gefahrenquellen, zwischendrin mit viel Action und einem dicken Schuss Mythos gewürzt. Der Showdown zum Schluss ist auch nicht von schlechten Eltern. Ganz so eng darf man die vorliegende Geschichte nicht sehen, doch mit einem Augenzwinkern gelesen kann so manches glaubwürdig werden, das in unserer Welt nicht funktionieren würde. Wie alle anderen Bände dieser Reihe ist das Abenteuer in sich abgeschlossen, man kann es gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Die Hintergründe zu der Legende der goldenen Städte hat der Autor André Milewski sorgfältig recherchiert und in einem abschließenden Kapitel über „Fakten, Hintergründe & Fiktion“ zusammengefasst.

Die besondere Mischung an Indiana Jones, Mythos und Fakten wird durch einen flüssigen Schreibstil abgerundet, so dass ich dem Buch einige spannende Lesestunden verdanke. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte deshalb weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Gesellschaftskritik in einen spannenden Plot verpackt

Mexikoring
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Brennende Autos in Hamburg sind nichts Neues. Doch als in einem brennenden Auto noch jemand drin sitzt, schaltet sich Staatsanwältin Chastity Riley mit ihrem Team ein. Schnell findet sich die Identität ...

Brennende Autos in Hamburg sind nichts Neues. Doch als in einem brennenden Auto noch jemand drin sitzt, schaltet sich Staatsanwältin Chastity Riley mit ihrem Team ein. Schnell findet sich die Identität des Verletzten heraus, es ist der verstoßene Sohn eines kriminellen Clans aus Bremen. Tief müssen die Ermittler eintauchen in die Geschichte des Clans, um den Fall zu lösen, und stoßen auf tragische Ereignisse.

Dieses Buch ist Teil einer Reihe um die Staatsanwältin Chastity Riley. Ich kannte keines der Bücher davor, wobei der Fall in sich abgeschlossen und auch so gut zu lesen ist. Sehr gut eingebaut ist die Geschichte der eingewanderten Clanfamilie aus Bremen dargestellt, die sich zu der Zeit vor ihrer Ankunft in Deutschland sehr dramatisch liest. Darauf baut dann das Clansystem auf, in dem sich Nouri Saroukhan bewegte, bevor er verstoßen wurde und nach Hamburg ging. Fesselnd und berührend auch das Schicksal von Aliza, die untertauchen musste, weil sie sich nicht als Frau unterordnen wollte. Gesellschaftskritik pur, in einen spannenden Plot umgesetzt.

Schwer getan habe ich mich allerdings mit dem Sprachstil der Autorin. Die vielen kurzen, unvollständigen Sätze lassen die Geschichte sehr abgehackt erscheinen, und es fiel mir schwer, nach einer Pause wieder in den Lesefluss hineinzufinden. Das liegt mir einfach nicht, so spannend der Plot an sich ist. Hier kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Aktuelles Thema

Mit der Faust in die Welt schlagen
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Philip und Tobias wachsen in Sachsens Provinz auf. Das neugebaute Haus verspricht Wohlstand und ein neues Leben, doch bald schon schimmert das Grau des Alltags wieder auf, die Hinterlassenschaften der ...

Philip und Tobias wachsen in Sachsens Provinz auf. Das neugebaute Haus verspricht Wohlstand und ein neues Leben, doch bald schon schimmert das Grau des Alltags wieder auf, die Hinterlassenschaften der DDR sind noch viel zu präsent, die Perspektivlosigkeit lässt die Menschen verzweifeln. Dann sollen Asylsuchende im Ort untergebracht werden. Die Emotionen kochen hoch. Während der eine Bruder sich in sich selbst zurückzieht, bricht bei dem anderen die Wut durch.

Mit dieser Geschichte hat der Autor Lukas Rietzschel ein aktuelles Thema aufgegriffen. Kann er eine Erklärung liefern für den Fremdenhass in einer scheinbar idyllischen Atmosphäre? Doch es gibt keine Idylle, so wie es auch keine „blühenden Landschaften“ gibt, auf die viele gewartet hatten. Stattdessen breitet sich Perspektivlosigkeit und Hoffnungslosigkeit aus. Dies spiegelt das Buch sehr genau, es herrscht eine deprimierende Atmosphäre vor.

Da diese Geschichte so hochgelobt wird, hatte ich mich auf eine interessante Lektüre gefreut. Doch ich habe mich schwer getan mit dem Schreibstil des Autors, mit dem abgehackten, teilweise unvollständigen Sätzen, mit dem sprunghaften Szenewechsel und den Lücken in der Chronologie der Ereignisse, die dadurch entstanden sind. So fiel es mir schwer, mich in die Protagonisten hineinzudenken, die Erzählung hat mich nicht erreichen können.

So kann ich diesem Buch mit viel gutem Willen gerade mal drei Sterne geben. Wirklich empfehlen kann ich es nicht.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Seelenverwandtschaft und Liebe

Die Sonnenschwestern
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Nora ist erfolgreich im Beruf, doch kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag spürt sie, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ein Traum führt sie an den Ort, an dem ihre Mutter fröhliche Kindheitstage erlebt hat, ...

Nora ist erfolgreich im Beruf, doch kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag spürt sie, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ein Traum führt sie an den Ort, an dem ihre Mutter fröhliche Kindheitstage erlebt hat, nach Tenby in Wales. Dort möchte sie für eine Auszeit bleiben und vertieft sich immer mehr in die Geschichte ihrer Mutter. Seltsam nur, dass diese so gar nicht nach Tenby kommen möchte, sie geht viel lieber in einen Urlaub nach Italien. Und bald kommt Nora einem alten Familiengeheimnis auf die Spur…

Die Autorin Tracy Rees stellt in ihren Romanen Frauen auf der Suche nach sich und ihren Wurzeln in den Mittelpunkt. Dabei allerdings bewegt sie sich oft auf einem schmalen Grat zwischen Einzigartigkeit und Kitsch, und meiner Meinung nach ist ihr das in dem vorliegenden Buch nicht gelungen. Zu vorhersehbar finde ich die Entwicklung, während ich die Entscheidungen der Protagonisten oft nicht nachvollziehen konnte. Mit jeder Seite dieses Wälzers verlor die Geschichte für mich ihre Glaubhaftigkeit. Es klingt vieles zu sehr nach „Liebesgedöns“, einfach gestrickt nach altbewährtem Muster, das Schicksal ist vorherbestimmt und wird sich, wenn auch mit etwas Verzögerung, durchsetzen. – Wo bleiben da die schillernden, selbstbewussten Frauen, von denen die Autorin zumindest bisher geschrieben hat?

Liebe zwischen Seelenverwandten, die sich finden werden – das war nicht das, was ich mit diesem Buch lesen wollte. Deshalb kann ich diese Geschichte nur bedingt weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.