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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2018

Eine Reise in die Vergangenheit der Familie

Helle Tage, helle Nächte
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Als Anna schwer krank wird, schickt sie ihre Nichte Frederike mit einem Brief nach Lappland. Dort soll sie Petter treffen, in den sie und Annas Schwester Marie als Jugendliche verliebt waren. Frederike ...

Als Anna schwer krank wird, schickt sie ihre Nichte Frederike mit einem Brief nach Lappland. Dort soll sie Petter treffen, in den sie und Annas Schwester Marie als Jugendliche verliebt waren. Frederike ist zunächst gar nicht begeistert von dieser Aufgabe, doch da sie frisch geschieden und auch beruflich auf der Suche nach einem neuen Tätigkeitsfeld ist, lässt sie sich darauf ein. Damit ändert sich nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer anderen Familienangehörigen…

Mit diesem Panorama starker Frauen mit schwedischen Wurzeln schreibt die Autorin Hiltrud Baier eine Geschichte über vier Generationen von Frauen, die in Deutschland leben und von ihren schwedischen Wurzeln beeinflusst werden. Es ist eine eher unübliche Aufgabe, die Frederike erledigen soll, wobei der Hintergrund dazu auch eher unüblich ist. Frederikes Suche in der Einsamkeit der Berge lässt ihr viel Zeit, und das ist genau das, was die Protagonisten brauchen. Als Lektüre war das allerdings manchmal etwas langatmig. Der Leser ahnt sehr schnell einen Teil des Geheimnisses, das Annas Brief aufdeckt. Manches gelingt mir auch nicht nachzuvollziehen, das erscheint mir doch etwas sehr aufgesetzt. Auch die Verhaltensweisen der Protagonisten konnte ich nicht immer verstehen. Spannung entsteht aus der abwechselnden Erzählweise aus Annas bzw. Frederikes Sicht. Sehr eindrucksvoll aber sind auf jeden Fall die Beschreibungen der Natur in Lappland.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, zu vorhersehbar einerseits und zu langatmig andererseits ist die Erzählung. Ich möchte dafür knappe 4 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Leni Landei im unbekannten Hamburg

Das Haus der Mädchen
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Leni Fontane geht für ein dreiwöchiges Praktikum nach Hamburg. Ihre Zimmernachbarin verschwindet am nächsten Tag, obwohl die beiden sich abgesprochen hatten. Leni schöpft Verdacht – und das ganz zu Recht, ...

Leni Fontane geht für ein dreiwöchiges Praktikum nach Hamburg. Ihre Zimmernachbarin verschwindet am nächsten Tag, obwohl die beiden sich abgesprochen hatten. Leni schöpft Verdacht – und das ganz zu Recht, denn Vivien wurde entführt. Gleichzeitig sucht der Penner Freddy nach einem großen schlanken Mann, der aus einem weißen Transporter heraus einen Autofahrer erschossen hat. Sowohl Freddy wie auch Leni geraten bei ihrer Suche in größte Gefahr…

Sehr drastisch ist schon gleich der Einstieg in das Buch, und auch im weiteren Verlauf ist der Autor Andreas Winkelmann zimperlich in seiner Erzählung über Leni „Landei“, die ganz überraschend einer Mörderbande auf die Spur kommt. Die Frage, was mit ihrer Zimmernachbarin Vivien geschehen ist und ob es ein gutes Ende für sie nehmen wird, hält den Leser von Anfang bis Ende in Atem. Neben der Polizei hat auch Kommissar Zufall einen recht großen Anteil am Ergebnis, das hat mich ein kleines bisschen gestört. In mehreren Handlungssträngen, aus verschiedenen Sichtweisen heraus, entsteht ein fesselnder Thriller, der den Leser schnell in seinen Bann zieht. Die Atmosphäre des Buches orientiert sich eher an unbekannten Orten in Hamburg, genau das aber macht einen ganz besonderen Reiz dieses Buches aus. Einige überraschende Wendungen schicken den Leser beim Mitraten ein bisschen in die Irre, bis es endlich zur Auflösung geht. Etwas ungeschickt fand ich, dass sich vor allem gegen Ende einige recht offensichtliche Schreibfehler eingeschlichen haben.

Insgesamt hatte ich einige spannende Lesestunden mit diesem Buch, so dass ich diese gerne mit vier von fünf Sternen honorieren möchte sowie mit einer eindeutigen Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Absoluter Pageturner

Der Kruzifix-Killer (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 1)
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Das Buch beginnt gleich mit einer nervenaufreibenden Szene: Der Kruzifix-Killer hat Detective Hunters neuen Teamkollegen, Garcia, in seiner Gewalt, und nur Hunter kann ihn retten. Der Spannungsbogen ist ...

Das Buch beginnt gleich mit einer nervenaufreibenden Szene: Der Kruzifix-Killer hat Detective Hunters neuen Teamkollegen, Garcia, in seiner Gewalt, und nur Hunter kann ihn retten. Der Spannungsbogen ist für die gesamte Geschichte gesetzt und steigert sich im weiteren Verlauf. Die letzten 100 Seiten habe ich praktisch verschlungen, ohne das Buch ablegen zu können. Ein absoluter Pageturner. Allerdings nichts für schwache Nerven. Die Grausamkeiten dieses Serienmörders möchte man sich nicht so genau vorstellen…
Die Personen des Romans sind gut ausgearbeitet, man kann die anfängliche Skepsis der beiden neuen Partner spüren, genauso aber auch, wie sie zusammenwachsen zu einem unschlagbaren Team. Durch die Anfangsszene ist der Leser sofort im Geschehen drin, Rückblenden decken nach und nach die Hintergründe auf.
Die Auflösung des Killers ist verblüffend, manches davon ging mir dann allerdings so schnell, dass ich es nicht ganz nachvollziehen konnte. Hier hat das Buch zwar eine furiose Auflösung, die allerdings noch ein paar Schwachstellen hat. Dennoch ist das ein beachtliches Erstlingswerk, das ich gerne mit 4 von 5 Punkten bewerten möchte.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Düster und schwarz

Noir
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Nino Sorokin ist als kleiner Junge dabei, als seine Eltern bei einer Autofahrt verunglücken. Er überlebt, und ihm bleibt eine besondere Gabe: Er kann den Tod anderer Menschen voraussehen. Auch dass er ...

Nino Sorokin ist als kleiner Junge dabei, als seine Eltern bei einer Autofahrt verunglücken. Er überlebt, und ihm bleibt eine besondere Gabe: Er kann den Tod anderer Menschen voraussehen. Auch dass er nur 24 Jahre alt wird, darüber weiß er Bescheid. Nun versucht er, dieses Datum zu überlisten. Dafür schließt er sich, nach mehreren Experimenten im paranormalen Bereich, einem Mentor an, der ihm Hilfe anbietet. Er verliebt sich in Noir, eine der Seelenlosen, die sich diesem Mentor angeschlossen hat.
Schwarz und bitter kommt mir dieses Buch vor, eine düstere Atmosphäre dominiert von Anfang bis Ende – so sehr, dass ich das überraschende Ende fast überlesen hätte. Dabei hatte ich anderes erwartet. Der Tod der Eltern wird ganz nebensächlich abgehandelt, überhaupt bleiben mir die meisten Figuren zu farblos. Ninos besondere Gabe spielt mir eine zu kleine Rolle, das Paranormale schafft eine Verwirrung nach der anderen, so dass ich das Interesse im wesentlichen an der Geschichte verloren habe.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Eine Reise in die Zukunft

Earth Girl: Die Prüfung
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Jarra ist ein „Earth Girl“ und gilt als behindert. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass sie nicht teleportieren kann, sondern auf der Erde bleiben muss. Doch sie will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden ...

Jarra ist ein „Earth Girl“ und gilt als behindert. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass sie nicht teleportieren kann, sondern auf der Erde bleiben muss. Doch sie will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden und will studieren wie alle „Normalen“. Dafür muss sie ihre Identität verleugnen und eine andere erfinden. Das klappt zunächst ganz gut, und Jarra bewährt sich in ihrem Geschichtskurs. Doch sie muss aufpassen, dass sie sich nicht zu früh verrät.
Janet Edwards entwirft mit „Earth Girl“ eine völlig andere Welt als die, in der wir leben. Menschen teleportieren sich auf andere Planeten, die Städte, wie wir sie kennen, sind zu Ruinen verkommen, nachdem die Menschheit auf andere Planeten umzog. Sich in dieser Zukunft zurechtzufinden, verlangt vom Leser zunächst viel Aufmerksamkeit, doch danach kann man mit Jarra mitfiebern als würde man selbst in dieser Welt leben. Behutsam greift die Autorin das Thema der Außenseiterin auf, sie bewertet dabei nicht, sondern lässt Jarra bzw. ihre Mitstudenten die Konflikte erleben, die sich daraus ergeben. Damit bleiben die Personen durchweg sympathisch, die Geschichte bleibt von Anfang bis Ende glaubwürdig.
Mit „Earth Girl“ hat Janet Edwards eine intelligente Fantasy-Reihe geschaffen, und ich bin schon gespannt, wie es mit Jarra und ihren Freunden weitergeht.