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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

Kitsch as Kitsch can

Wie Blüten im Wind
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Lexi findet als Waise ein neues Zuhause bei ihrer Tante, und am ersten Schultag auch noch eine gute Freundin, Mia. Die beiden werden unzertrennlich und überstehen auch schwierigere Momente wie z.B. dass ...

Lexi findet als Waise ein neues Zuhause bei ihrer Tante, und am ersten Schultag auch noch eine gute Freundin, Mia. Die beiden werden unzertrennlich und überstehen auch schwierigere Momente wie z.B. dass Lexi und Mias Zwillingsbruder Zach sich ineinander verlieben. Dann aber stirbt Mia bei einem tragischen Autounfall. Wie werden Lexi und Zach und ihre Familien damit leben können?
Mit diesem Buch habe ich mich eher schwer getan. Die Geschichte schlittert immer wieder knapp an der Trivialität vorbei und erscheint mir sehr unglaubwürdig. Da die Erzählung sich fast nur in der Jugendzeit der Protagonisten aufhält, kommt sie mir wie ein Jugendbuch für amerikanische Kids vor, mit meiner Lebenswelt hat sie sehr wenig zu tun. Zuviel Herz-Schmerz, zuviel Kitsch, zuviel Druck auf die Tränendrüse, die handelnden Personen ohne besondere Tiefe… Und wer hat denn nur den Covertext geschrieben und das Ende des Buches gleich vorneweg verraten?!
Frauenliteratur mit Kitsch as Kitsch can. Kann man lesen, muss man nicht…

Veröffentlicht am 27.07.2018

Endzeit

Ein Jahr voller Wunder
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Was passiert, wenn sich die Erdrotation verlangsamt und damit ganz langsam die Welt untergeht? So langsam allerdings, dass zwar nach und nach die Vögel vom Himmel fallen und die Vegetation nicht mehr ...

Was passiert, wenn sich die Erdrotation verlangsamt und damit ganz langsam die Welt untergeht? So langsam allerdings, dass zwar nach und nach die Vögel vom Himmel fallen und die Vegetation nicht mehr genügend Sonnenlicht bekommt und damit eingeht – aber das Leben doch noch weitergehen muss. Julia verliebt sich zum ersten Mal, während ihr Vater seine Frau verlassen möchte für die Klavierlehrerin. Die Schule geht weiter, auch wenn manche Schüler weggezogen sind…
Dies ist kein Weltuntergang mit apokalyptischen Reitern, sondern einer der langsamen, hinterhältigen Sorte. Das Buch lädt zum Nachdenken an, sowohl auf der wissenschaftlichen wie auch auf der persönlichen Ebene. Es sind verblüffende Folgen, die sie schildert. Allerdings gibt es hier keine großen Wunder, die man nach dem Titel eigentlich erwarten würde, sondern es sind kleine Wunder, die aus der Sicht der Jugendlichen ganz nebenbei erwähnt werden. Dadurch bleibt die Gefahr des Weltuntergangs immer im Hintergrund gewahr. Enttäuscht war ich allerdings vom Ende der Geschichte, für mich blieben so viele Fäden offen. Damit fehlte mir letztendlich der Kick, um das Buch wirklich weiterempfehlen zu können.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Viel Nervenkitzel mit einem Schuss Übersinnlichen

Blind Walk
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Die 17jährige Lida bricht mit ihrem Freund Jesper zu einem Abenteuer auf: Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden sie an einem unbekannten Ort in einem Wald ausgesetzt und sollen aus dieser Situation ...

Die 17jährige Lida bricht mit ihrem Freund Jesper zu einem Abenteuer auf: Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden sie an einem unbekannten Ort in einem Wald ausgesetzt und sollen aus dieser Situation herausfinden. Nicht nur die Zusammensetzung der Gruppe macht den Jugendlichen zu schaffen. Lida findet heraus, dass ihr Freund die Nähe gar nicht wünscht. Zudem scheint ein Fremder Jagd auf die Jugendlichen zu machen. Währenddessen liegt Sten nach einem Autounfall im Krankenhaus im Koma. Sein Geist macht sich auf die Suche, obwohl er noch gar nicht genau weiß wonach eigentlich.

Vieles strömt auf die Gruppe der Jugendlichen ein, die einfach nur ein Abenteuer erleben wollen. Doch es wird gefährlich werden, das ahnen sie noch nicht. Der Leser wird schnell hineingezogen in diesen Sog aus Gruppendynamik und Lebensgefahr. Sehr lange bleibt unklar, was die beiden Handlungsstränge um Lida bzw. Sten miteinander zu tun haben, was die Spannung weiter steigert. Nach und nach entwickelt sich ein Mystery-Thriller mit Fantasy-Aspekten, der durch die Perspektive der Protagonisten vorrangig auf jugendliche Leserschaft zielt, jedoch auch als All-Age-Mystery durchgehen kann. Die Auflösung ist äußerst überraschend, wenn auch manchmal vielleicht etwas zu sehr dem Zufall überlassen. Das Buch ist insgesamt sehr flüssig geschrieben, dass man es kaum aus der Hand legen mag.

Die Geschichte vereinigt viel Nervenkitzel mit einem Schuss Übersinnlichen und macht daraus einen spannenden Mystery-Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Dramatisch und emotionsgeladen

Sturmherz
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Alexa Petri hat schon seit Jahren ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter. Nun wird sie nach Hamburg gerufen, nachdem ihre Mutter einen Herzinfarkt hatte und im Koma liegt. Während sie sich überlegt, ...

Alexa Petri hat schon seit Jahren ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter. Nun wird sie nach Hamburg gerufen, nachdem ihre Mutter einen Herzinfarkt hatte und im Koma liegt. Während sie sich überlegt, deren Betreuung zu übernehmen, lernt sie ihre unnahbare Mutter von einer anderen Seite kennen: Sie erfährt die Geschichte der unglücklichen Liebe ihres Lebens und wie sehr diese ihre Mutter verändert hat. Das bringt auch sie zum Nachdenken, sie kann ihrer Mutter nun anders begegnen.

Mit viel Dramatik und sehr emotionsgeladen erzählt Corina Bomann die Geschichte der Liebe, wie sie sich während der großen Sturmflut 1962 in Hamburg hätte ereignen können. Wie in ihren bisherigen Romanen verbindet die Autorin ein großes geschichtliches Ereignis mit einer romantischen Liebesgeschichte. Die hervorragenden Recherchen zu der Sturmflut und der Katastrophe, die sie hervorgebracht hat, schimmern durch die Erzählung hindurch, der Leser kann sich in das damalige Geschehen sehr gut hineinfühlen.

Wer sich nicht daran stört, dass die Geschichten der Autorin ein einheitliches Grundgerüst verfolgen (und damit recht vorhersehbar werden), wird mit einer äußerst dramatischen Liebesgeschichte belohnt werden, die der Realität gut nachempfunden ist. Ich vergebe vier von fünf Sternen für ein spannendes Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Neuanfang für Juliette

Das Mädchen, das in der Metro las
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Juliette liebt Bücher. Jeden Morgen hat sie eines dabei, wenn sie mit der Metro ins Büro fährt. Mindestens genauso gern liebt sie es aber, die Mitreisenden jeden Tag zu beobachten. Eines Tages jedoch steigt ...

Juliette liebt Bücher. Jeden Morgen hat sie eines dabei, wenn sie mit der Metro ins Büro fährt. Mindestens genauso gern liebt sie es aber, die Mitreisenden jeden Tag zu beobachten. Eines Tages jedoch steigt sie zwei Stationen früher aus und begegnet Soliman, der mit seiner Tochter zusammen inmitten von Büchern lebt. Er schickt jeden Tag Boten aus, um Bücher an Menschen zu verteilen: Er glaubt, dass jedes Buch die Macht hat, den Menschen zu verändern, wenn es an den Richtigen verteilt wird. Bald ist auch Juliette mittendrin in der Faszination dieser Bücher, wird zunächst selbst zur Botin, dann soll sie Soliman vertreten, der einige Tage verhindert ist.

Gemächlich breitet sich diese Geschichte vor dem Leser aus. Es ist eine Erzählung über Bücherliebhaber, für Bücherliebhaber geschrieben. Juliette ist nicht glücklich in ihrem Leben als Immobilienmaklerin, sie wagt einen völligen Neuanfang und geht ganz darin auf. So gesehen macht das Büchlein Mut, sich selbst zu finden und seinen Sinn im Leben.

Doch fehlte mir in der Erzählung die Spannung, zu langsam plätschert die Geschichte voran, und irgendwann war mir die sehr poetische Sprache zu wenig für ein Buch, in dem so wenig vorangeht. Insgesamt hat mich das Buch nicht begeistern können, ich vergebe 3 von 5 Sternen. Es wird wohl Leser geben, die sich eher in dieser Geschichte wiederfinden als ich.