Schwabenkrimi mit viel Lokalkolorit und geschichtlichem Hintergrund
RömermaskeMalte Jacobsen entdeckt bei einem Besuch im römischen Ostkastell in Welzheim einen Toten. Es handelt sich um einen Historiker, der sich auf die Römerzeit spezialisiert hat und der eine Römermaske begutachten ...
Malte Jacobsen entdeckt bei einem Besuch im römischen Ostkastell in Welzheim einen Toten. Es handelt sich um einen Historiker, der sich auf die Römerzeit spezialisiert hat und der eine Römermaske begutachten sollte.
Mit viel Lokalkolorit lässt die Autorin die schwäbische Mentalität (und ein paar äußerst schwäbisch-originelle Individuen) wie auch die römische Tradition in Welzheim in ihren neuen Krimi einfließen. Sie hat dabei einiges an Tatsachen verwendet und diese teilweise ein bisschen verändert (in einem Nachwort gesteht sie, dass es keine zwei konkurrierenden Römervereine in Welzheim gibt). Gespickt ist das Buch mit einigen schwäbischen Dialogen, die aber durchaus gut zu verstehen sind. Sie tragen entscheidend zur Authentizität der Geschichte bei.
Die römische Tradition des Ortes verleitet die Autorin zu einem spannenden Krimi, der zum munteren Mitraten einlädt und dazu einige überraschende Wendungen bietet. Die Bezüge zur römischen Geschichte Welzheims sind gut recherchiert und passend in die Geschichte eingebaut. Die beiden Ermittler, das Nordlicht Malte Jacobson und die Schwäbin Melanie Brendel sind ein gutes Team und agieren wohlüberlegt und eher ruhig. Ja, zwischen den beiden bizzelt es sogar ein bisschen, man fragt sich immer wieder, ob sie noch mehr füreinander entdecken, aber dieser Handlungsstrang bleibt eher leise und immer im Hintergrund. Die Auflösung liegt im Nachhinein auf der Hand, wobei die Autorin die Hinweise dazu so gut versteckt hat, dass der Täter lange nicht in meinem Fokus war.
Obwohl das Buch der zweite Band der Reihe um dieses Ermittlerpaar ist, kann man es gut für sich allein lesen, denn der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen und die wichtigen Informationen aus dem ersten Band erhält der Leser im Verlauf dieser Geschichte. Mich hat das Buch auf die römische Tradition Welzheims neugierig gemacht, einer der nächsten Ausflüge werden mich wohl dorthin leiten. Insgesamt verdanke ich diesem Buch einige spannende Lesestunden und spreche deshalb sehr gerne eine Leseempfehlung aus.