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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2024

Zuviel erwartet

Drei Wasserschweine brennen durch
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Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr ...

Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr gibt als ihre bekannte kleine Welt, sind sie neugierig auf dieses „Mehr“. Es gelingt ihnen, aus ihrem Gehege zu entwischen und die weitere Welt zu erkunden. Dabei lernen sie die benachbarten Tiere kennen. Doch dann wird es gefährlich…

Das Vorlesebuch für Kinder ab 6 Jahren erzählt von drei neugierigen Wasserschweinen, die wissen wollen, wie das Mehr außerhalb ihrer bekannten Welt ist. Es gibt immer wieder kleinere Wortspiele um das Wörtchen Mehr, das fand ich ganz schön lustig, wie auch die Abenteuer der drei Tiere um die neuen Freundschaften, die sie bei ihren Ausflügen schließen. Ich finde es wunderbar, dass sie dabei Freunde gewinnen, von denen sie nie geahnt hätten. Etwas bedrohlich empfinde ich die Darstellung der Meerschweinchen sowie der Affen – beides zudem Tiere, die bei Kindern sehr beliebt sind, im Zoo oder sogar im eigenen Haushalt. Der fröhliche Ton der Geschichte kippt im zweiten Teil der Geschichte und wird sehr bedrohlich. Ob das wirklich die geeignete Lektüre für Kinder ab dem Vorschulalter ist? Und auch noch als Gute-Nacht-Lektüre? Zudem gibt es einige Beleidigungen wie z.B. „verdammte Sau“, die mir sauer aufgestoßen sind. Ich erinnere mich daran, wie mühsam ich es meinen Kindern abgewöhnt habe, selbst solche Beleidigungen auszusprechen. Die Illustrationen sind ein Augenfänger in der Geschichte, davon hätte es noch mehr im Buch geben können.

Mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen, es gab zu vieles, was mich an und in der Geschichte gestört hat. Zum Selberlesen ist das Buch sicher nicht geeignet, zum Vorlesen nur dann, wenn man die Zeit hat, darüber zu sprechen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Nichts für schwache Nerven

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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In Hamburg wird eine bekannte Umwelt-Influencerin tot aufgefunden, getötet wie Schlachtvieh. Die Ermittlungen sind zunächst wenig gewinnbringend, nichts hilft wirklich weiter. Auch als sich die Ermittlungen ...

In Hamburg wird eine bekannte Umwelt-Influencerin tot aufgefunden, getötet wie Schlachtvieh. Die Ermittlungen sind zunächst wenig gewinnbringend, nichts hilft wirklich weiter. Auch als sich die Ermittlungen in Richtung eines Fleischkonzerns bewegen, gibt es keinen echten Durchbruch. Jagoda Milosevic, genannt Milo, und ihr Kollege Vincent Frey lassen dennoch nicht locker. Erst als es weitere Tote gibt, scheint es neue Erkenntnisse zu geben.

Das Buch beschreibt den zweiten Fall der beiden Ermittler, die bereits einen harten Fall hinter sich haben. Vince ist noch nicht ganz wiederhergestellt seither, dennoch ist er genauso wie Milo mit Leib und Seele bei den Ermittlungen dabei. Man kann übrigens auch ohne Kenntnis des ersten Falles in das vorliegende Buch einsteigen. Es dauert eine Weile, bis das Team um Milo und Vince den entscheidenden Hinweis findet, der sie auf die richtige Spur bringt. Dann allerdings überschlagen sich die Ereignisse, der Spannungsbogen, bisher schon recht straff, wird nochmal angezogen, so dass man kaum vor der letzten Seite aus dem Buch herausfindet. Spannend ist der Handlungsfaden um den Täter, der Leser ist hier den Ermittlern immer einen kleinen (spannenden) Schritt voraus. Das Privatleben von Milo sowie von Vince spielt auch eine Rolle in diesem Buch, wobei ich hier des öfteren nur den Kopf schütteln konnte. Mich hat ein bisschen das Ausmaß dieses Handlungsfadens gestört, in meinen Augen hätte das ruhig etwas gestrafft werden können. Viele der Schilderungen über die Taten sind recht detailliert, man sollte also als Leser nicht unbedingt zartbesaitet sein. Gut gefallen hat mir, wie der vorliegende Fall den Finger auf die „Wunden“ in der Fleischindustrie gelegt hat. Wer bisher noch nicht vegetarisch lebt, könnte hier durchaus Gründe zum Überwechseln finden.

Insgesamt hat mich der Fall von Anfang bis Ende fesseln können, bei weiteren Ermittlungen der beiden bin ich sicher dabei. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Eine Prophezeiung und ein äußerst spannendes Abenteuer

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
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Nic Blake wohnt mit ihrem alleinerziehenden Vater zusammen. Die beiden sind fantastisch begabte Ungewöhnliche, und sie mussten immer wieder umziehen – weil die Gewöhnlichen nicht erkennen sollten, dass ...

Nic Blake wohnt mit ihrem alleinerziehenden Vater zusammen. Die beiden sind fantastisch begabte Ungewöhnliche, und sie mussten immer wieder umziehen – weil die Gewöhnlichen nicht erkennen sollten, dass die beiden die Gabe haben. An ihrem 12. Geburtstag hofft Nic, dass ihr Vater sie nun endlich lehrt, die Gabe zu benutzen, doch wie schon in den Jahren zuvor vertröstet er sie auf später. Dann überschlagen sich die Ereignisse, eine alte Prophezeiung taucht auf, und Nic findet sich mit ihrem Freund JP und ihrem Bruder Alex auf der Suche nach einer mächtigen Waffe. Dabei stehen sie unter größtem Zeitdruck.

Es ist eine spannende Welt, in der Nic mit ihrem Vater wohnt, und noch spannender ist das, was sie bisher noch nicht kennt. Die Autorin Angie Thomas verknüpft die Legende um die Underground Railroad mit einer rasant erzählten Geschichte voller magischer Elemente. Sie schöpft dabei aus einem enormen Ideenreichtum. Es gilt, ein magisches Artefakt zu finden, dabei spielt eine Prophezeiung und ein großes Familiengeheimnis noch mit rein. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt, sehr gerne bin ich auf das Abenteuer mit Nic, Alex und JP aufgebrochen. Und ließ mich dabei von einer äußerst interessanten Welt und vielen überraschenden Wendungen überraschen.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne allen Fantasy-Begeisterten ab 10 Jahren. Selbstverständlich vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Atemberaubend spannend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Anna und ihr Verlobter fahren jedes Jahr mit ihrer besten Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr hat Milena darum gebeten, dass ihr neuer Freund Jacob sich der Gruppe anschließt. ...

Anna und ihr Verlobter fahren jedes Jahr mit ihrer besten Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr hat Milena darum gebeten, dass ihr neuer Freund Jacob sich der Gruppe anschließt. Kaum ist dies geklärt, schlägt er vor, statt der ursprünglich geplanten Wanderung eine andere Strecke zu nehmen, in den wilden und einsamen Nationalpark Sarek. Es ist keine einfache Tour, und Jacob schlägt immer wieder neue, gefährliche Herausforderungen vor. Bald liegen die Nerven blank, es scheint nur noch um die Frage zu gehen, heil wieder von der Wanderung zurückzukehren – wenn es denn überhaupt alle schaffen, wieder nach Hause zu kommen…

Vor der beeindruckenden Kulisse der Wildnis im Sarek-Tal erzählt der Autor Ulf Kvensler die dramatische Geschichte einer Wanderung, die nicht nur durch die wilde Natur führt, sondern auch zu den eigenen Emotionen und Ängsten der Teilnehmer. So ist es leicht nachvollziehbar, wie die erwartungsvolle Haltung der Wanderer umschlägt in einen Kampf gegen die erbarmungslose Natur und gegen eine gefährliche Atmosphäre in der Gruppe. Die verschiedenen Zeitebenen geben nach und nach einen Einblick in das, was untergründig abläuft, lässt erahnen, dass nicht nur die Natur gefährlich werden kann bei einer solchen Wanderung. Der Spannungsbogen bleibt von Anfang bis Ende straff, ich konnte mich kaum aus dem Buch lösen. Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt, man ahnt, wie hier Welten aufeinanderprallen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte allerdings einen Wendung, die mir etwas zu kurz dargestellt wurde: ein erstaunlicher Kunstgriff, der so manches in einem neuen Licht erscheinen lässt, gleichzeitig aber auch so manche bisherige Schlussfolgerung in Frage stellt. So kurz angerissen hat mich das nicht ganz zufrieden hinterlassen.

Die Geschichte ist insgesamt höchstspannend erzählt, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Kein einfaches Leben

Der rechte Pfad
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Nach einem Unfall reist Benjamin zu seinem Vater in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort war er als Kind in den Sommerferien zu Gast. Er lernte dort die strengen evangelikalen Regeln der Brüdergemeinde ...

Nach einem Unfall reist Benjamin zu seinem Vater in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort war er als Kind in den Sommerferien zu Gast. Er lernte dort die strengen evangelikalen Regeln der Brüdergemeinde kennen. Als Kind war er mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet. Nun war er seit 25 Jahren nicht mehr dort gewesen, seit Hannas Tod hatte er keinen Kontakt mehr zu den damaligen Freunden. Mit den Augen des Erwachsenen erlebt er die Atmosphäre in der Gemeinschaft der Brüdergemeinde neu.

Das Buch taucht ein in Benjamins Erinnerungen und spielt so in zwei Zeitebenen, die ein gutes Abbild der Geschehnisse in der Brüdgermeinde ergeben. Es ist keine leichte Lektüre, die Geschichte wird eher langsam erzählt, sie lässt sich Zeit, eingängige Bilder zu erschaffen, so dass der Leser sich selbst seine Gedanken machen kann. Dazu passt, dass viele der Charaktere Dialekt sprechen, an den man sich als Leser sehr schnell gewöhnt. Vieles scheint sich zwischen den Zeilen zu verstecken, und hier erlebt sich der Leser genauso wie Benjamin selbst in dieser von Regeln durchgetakteten Gemeinschaft. Manches davon wirkt richtig verstörend, und doch bleibt Benjamin seltsam gelassen, als könnte er gar nicht verstehen, was hier passiert. Die Erzählung wirkt sehr authentisch.

Für mich war dies ein erster Einblick in eine derart reglementierte Gemeinschaft. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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