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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Wendepunkt eines Lebens

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Sie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben, denn die Kinder sind im Begriff, aus der elterlichen Wohnung auszuziehen, es droht das berüchtigte „empty nest“, umso mehr, als die Protagonistin all die Jahre ...

Sie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben, denn die Kinder sind im Begriff, aus der elterlichen Wohnung auszuziehen, es droht das berüchtigte „empty nest“, umso mehr, als die Protagonistin all die Jahre ihre Kinder allein erzogen hat. Auch sie muss die bisherige Wohnung aufgeben und ihre Rolle neu finden, zwischen den Leben der Kinder, die flügge geworden sind, und dem Leben aus ihrer Herkunftsfamilie, wo sie eher unsichtbar war neben ihren Schwestern.

Der Roman erzählt von einer Frau, deren Leben vor großen Veränderungen steht. Sie wird nicht namentlich genannt, die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt. So ist die Leserin hautnah dabei, wenn das Leben dieser Frau aufgerollt wird, in verschiedenen zeitlichen Ebenen und kleinen Anekdoten, die sich aneinanderreihen, und nach und nach ergibt sich ein vollständiges Bild der aktuellen Situation im Leben dieser Frau. Nicht immer empfand ich die Erzählung als logisch, das mag mit der Aneinanderreihung der anekdotischen Erzählungen zu tun haben, bei denen mehrere Male neue Wendungen alles bisherige in einem seltsamen Licht erscheinen ließen. So bin ich immer wieder mal etwas ratlos aus der Geschichte aufgetaucht, wobei ich letztendlich doch ganz gut mit den Veränderungen mitgehen konnte, die am Wendepunkt dieses Lebens anstehen.

Das Buch hat mich immer wieder nachdenklich hinterlassen, konnte mich insgesamt aber ganz gut unterhalten. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Schwierige Antiheldin

Die Einladung
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Alex hat sich den Sommer über Zugang zur Welt der Reichen und Schönen in den Hamptons geschaffen. Sie war immer wieder Gast, zuletzt bei Simon, einem älteren Mann, der sie nun aber vor die Tür setzt. Doch ...

Alex hat sich den Sommer über Zugang zur Welt der Reichen und Schönen in den Hamptons geschaffen. Sie war immer wieder Gast, zuletzt bei Simon, einem älteren Mann, der sie nun aber vor die Tür setzt. Doch Alex hat keine Adresse, an die sie sich wenden kann, sie sucht nun die nächste Zufallsbekanntschaft, um die Zeit zu verbringen, bis sie wieder zu Simon zurückkehren will.

Die junge Frau verlässt sich darauf, immer wieder irgendwo unterschlüpfen zu können und auf Kosten anderer zu leben. Eine Familie scheint sie nicht zu haben. Wo auch immer sie war, sie hinterlässt eine Spur der Zerstörung, sie klaut Geld, Medikamente, Wertsachen. Und sie hat Schulden: In der WG, die sie zuletzt bewohnte, ist sie die Miete schuldig geblieben; einem Mann schuldet sie viel Geld, und nun ist er ihr auf den Fersen, um die Schulden einzutreiben. Ihre Lage erscheint aussichtslos, und es ist faszinierend, wie Alex immer wieder kleine Löcher in dieser Aussichtslosigkeit findet, ohne jedoch eine echte Lösung zu erarbeiten. Das macht es aber schwer, sich in Alex wirklich hineinzufinden, sie als sympathisch zu empfinden; sie ist eine dezidierte Antiheldin. Das offene Ende der Geschichte ist deshalb so konsequent wie Alex‘ Geschichte selbst, es hat mich allerdings ein bisschen ratlos hinterlassen. So leicht sich das Buch liest, so schwer ist die Kost, denn man möchte Alex immer wieder auf die rechte Bahn schieben, doch das scheint so gar nicht ihr Weg zu sein.

Diese etwas andere Geschichte einer jugendlichen Antiheldin wird sicher nicht nur ihre Anhänger finden, dazu ist die Rolle der Protagonistin zu schwierig, während man andererseits keine Chance hat, ihr wirklich näher zu kommen. Und doch strahlt Alex‘ Weg eine Faszination aus, so dass man sie kurzzeitig begleiten möchte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Einfühlsam erzähltes Kinderbuch

October, October
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October lebt allein mit ihrem Vater in einer Waldhütte, sie und ihr Vater lieben die Natur und können sich ein Leben in der Stadt, zwischen all den vielen Menschen gar nicht vorstellen. Kurz vor ihrem ...

October lebt allein mit ihrem Vater in einer Waldhütte, sie und ihr Vater lieben die Natur und können sich ein Leben in der Stadt, zwischen all den vielen Menschen gar nicht vorstellen. Kurz vor ihrem elften Geburtstag rettet October ein Eulenküken. Zu ihrer Mutter, die das Leben im Wald nicht ertrug und zurück in die Stadt ging, hat October keinen Kontakt, sie will sie auch gar nicht kennenlernen. Doch an ihrem Geburstag hat ihr Vater einen schweren Unfall und muss ins Krankenhaus. October muss mit zu der Frau, die ihre Mutter ist, in ein Haus, das so ganz anders ist als ihre Waldhütte, zwischen all den vielen Menschen. Sie muss auch in die Schule gehen, das erste Mal in ihrem Leben. Sie lernt nach und nach, dass Veränderungen zwar Angst machen, dass sie aber auch jede Menge Chancen bieten können.

October ist ein sehr naturverbundenes Mädchen, genauso wie ihr Vater, mit dem sie sehr eng zusammenlebt, eine innige, liebevolle Beziehung ist zwischen ihnen entstanden. Ihre Mutter lehnt October ab, trotz aller Vermittlungsversuche des Vaters, der nachvollziehen kann, wie unglücklich seine Frau in der einsamen Waldhütte im kargen Leben in der Natur war. Nach dem Unfall des Vaters muss sich October aber genau auf die Frau einlassen, die ihre Mutter ist, und auf das Leben, das diese führt. Das ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Es ist spannend zu lesen, wie October diese Veränderungen erlebt und wie sich dadurch ihr Leben verändert. Die Geschichte ist einfühlsam erzählt, die Charaktere sind authentisch geschildert. Vor allem mit October habe ich gerne mitgefiebert, war aber auch neugierig auf all die Nebenfiguren, die für den Verlauf der Geschichte bedeutend sind.

Dieses Kinderbuch erzählt von Familie und von Veränderungen aus einer eher unüblichen Perspektive. Das hat mir sehr gefallen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Spannendes Fantasy-Abenteuer für Kinder

Das Geheimnis von Nox 1: Licht, Schatten – Flederratten!
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Fill ist ein Tagling, bei Einbruch der Dunkelheit muss er wie alle anderen Taglinge ins Haus verschwinden, um den Gefahren der Nacht zu entgehen. Dort leben die Nachtlinge, dort leben sagenumwobene Gestalten, ...

Fill ist ein Tagling, bei Einbruch der Dunkelheit muss er wie alle anderen Taglinge ins Haus verschwinden, um den Gefahren der Nacht zu entgehen. Dort leben die Nachtlinge, dort leben sagenumwobene Gestalten, die den Taglingen gefährlich werden können. Doch Fill geht abends seinem Kater nach, als dieser von zu Hause ausbüxt, und landet in Nachtlingen, wo er Issa kennenlernt. Ein Abenteuer ohnegleichen steht ihm bevor, besonders, nachdem der Quaschelgarten seines Vaters in Gefahr gerät.

Fill hat gelernt, die Nacht zu meiden, das hat ihm sein Vater immer eingeschärft, das lernt er täglich in der Schule. Es scheint ein erlebnisreiches Leben zu sein, das er mit seinem Vater und mit seinen Freunden führt, auch wenn er seine Mutter vermisst. Durch Zufall gerät Fill nach Nachtlingen, und all die Warnungen sind vergessen, er erlebt dort einen abenteuerlichen Aufenthalt. Spannend sind die Gestalten sowohl in der Welt des Tages wie auch der Nacht, vor allem die Nebenfigur Glyxi hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen heizen den Spannungsbogen der Geschichte zusätzlich auf. Gut gefällt mir, dass die Geschichte auf Anhieb zeigt, ob Fill in der Tagwelt ist oder in der Nachtwelt, weil die Gestaltung völlig unterschiedlich ist. Sehr gerne und mit besonderer Faszination habe ich Fill in seinen Besuchen der Nachtwelt begleitet und mit ihm in der Tagwelt nach Lösungen gesucht, wenn sich ein besonderes Problem ergeben hat. Da sind auch noch einige Fragen ungelöst, es gibt noch einigen Stoff für weitere Bände mit Fill und seinen Freunden, auf die ich bereits gespannt bin.

Dieses Kinderbuch empfehle ich allen jungen Fantasy-Begeisterten ab 10 Jahren, die Lust auf Abenteuer in fremden Welten haben. Ich vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Einfühlsam erzählte Liebesgeschichte

Vom Ende der Nacht
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Will und Rosie sind Schüler derselben Schule, Will gibt Rosies Zwillingsbruder Josh Nachhilfe in Mathematik. Dabei verlieben sich die beiden ineinander, ihre Liebesgeschichte beginnt Fahrt zu nehmen – ...

Will und Rosie sind Schüler derselben Schule, Will gibt Rosies Zwillingsbruder Josh Nachhilfe in Mathematik. Dabei verlieben sich die beiden ineinander, ihre Liebesgeschichte beginnt Fahrt zu nehmen – doch dann zerbricht ihre Welt. Auch wenn die gegenseitige Anziehung erhalten bleibt, scheint es keine gemeinsame Zukunft mehr für die beiden zu geben.

Die Geschichte beginnt wie so viele Liebesgeschichten unter Schülern, scheint aber von Anfang an eher wenig Erfolg zu haben, denn nach dem Abschlussjahr an der Schule würden sich die Lebenswege der beiden Jugendlichen trennen. Die Faszination zwischen den beiden bleibt aber allen Widernissen zum Trotz erhalten. Die Geschichte nimmt einige Umwege und behält doch immer die beiden im Blick, man fragt sich, ob diese Liebe eine Zukunft haben wird. Abwechselnd kommt die Sichtweise von Will bzw. von Rosie zum Tragen, so dass man als Leser beide Liebende begleitet und ihre Gedanken nachvollziehen kann. So entsteht ein besonderer Sog, der den Leser in den Bann der Geschichte zieht, so dass man fasziniert den Lebenswegen von Will und Rosie folgt.

Diese einfühlsam erzählte Liebesgeschichte empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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