Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2023

Ein Buch der leisen Töne

Wo du mich findest
0

Ein kleines Erlebnis im Alltag: Als Sophie im Café in Rügen sitzt, stolpert ein Mann über die Hundeleine, das Ergebnis ist ein Kaffeefleck auf seinem Hemd. Die flüchtige Begegnung mit dem Mann, dessen ...

Ein kleines Erlebnis im Alltag: Als Sophie im Café in Rügen sitzt, stolpert ein Mann über die Hundeleine, das Ergebnis ist ein Kaffeefleck auf seinem Hemd. Die flüchtige Begegnung mit dem Mann, dessen Name sie nicht kennt, schleicht sich in ihre nächtlichen Träume. Zeitgleich erkennt sie, dass es in ihrer Ehe bedenklich kriselt. Sie kehrt zurück an die Ostsee und versucht zu ergründen, was es mit dem unbekannten Mann in ihren Träumen auf sich hat.

Diese Geschichte hat mich überrascht, denn ich konnte nicht ahnen, in welche Richtung sie letztendlich geht. Es ist eine leise Erzählung, sie nimmt sich Zeit, denn Zeit ist auch das, was Sophie braucht, um ihr Leben wieder ins Reine zu bringen. Sophies Weg in eine neue Phase ihres Lebens ist sehr poetisch beschrieben. Die Ruhe, die dieses Buch ausstrahlt, hat sich bei der Lektüre auf mich übertragen, ich konnte mich voll in Sophies Geschichte hineindenken und ihre Schritte nachvollziehen, selbst wenn so manche ihre Handlungen nicht meinem Temperament entsprachen. Konsequent bleibt die Geschichte ihrer Richtung treu bis zum Schluss, und alles davon habe ich als sehr authentisch empfunden.

Mich hat diese Geschichte bestens unterhalten und dabei tief berühren können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2023

Hat mich tief berührt

Solange wir leben
0

David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern, von der Kindheit an bis zum Tod des Vaters und später der Mutter. Für seinen Vater beginnt die Erzählung im Wien des Jahres 1937, wo die Judenverfolgung ...

David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern, von der Kindheit an bis zum Tod des Vaters und später der Mutter. Für seinen Vater beginnt die Erzählung im Wien des Jahres 1937, wo die Judenverfolgung auch in seine Familie hineinreicht. David Safiers Mutter wächst in Bremen als Tochter eines Werftarbeiters auf. Bis sich die Lebenswege der beiden begegnen, haben sie bereits einiges erlebt. Ihr erstes Aufeinandertreffen lässt noch nicht darauf schließen, was alles sie noch miteinander erleben werden.

Das Buch beschreibt die Familiengeschichte des Autors David Safier, von dem ich bisher seine humorvollen Erzählungen gelesen habe. Dieses Buch ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Erlebnissen seiner Eltern, es steckt viel Liebe in seinen Worten, Liebe für die beiden Menschen, denen er sein Leben verdankt. So entsteht eine sehr feinfühlige und emotional geprägte Erzählung über zwei Schicksale, wie sie das Leben während und nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb. Die Geschichte erzählt sich aus den Sichtweisen der Eltern, was man sehr schnell erkennen kann durch das unterschiedliche Schriftbild. Safiers feiner Humor, der sich in kleinen Anekdoten entlädt, relativiert dabei die Schwere, die so manche Teile der Geschichte ausstrahlen, ohne sie zu entwerten.

Dieses Buch hat mich tief berührt, sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Unterhaltsame Verwirrung um eine Dating-App für die ältere Generation

Liebe oder Eierlikör
0

Auf Sylt scheint eine App die Welt der reiferen Männer und Frauen auf den Kopf zu stellen: Plötzlich hat die Gemeindemitarbeiterin Hilke ihr Äußeres radikal geändert, und auch andere Frauen zeigen ein ...

Auf Sylt scheint eine App die Welt der reiferen Männer und Frauen auf den Kopf zu stellen: Plötzlich hat die Gemeindemitarbeiterin Hilke ihr Äußeres radikal geändert, und auch andere Frauen zeigen ein großes Interesse am Ausgehen. Gleichzeitig gibt es wohl mehrere Überweisungen, bei denen Frauen eine große Summe Geld an eine neue Bekanntschaft weiterleiten. Ernst Mannsen ist zwar glücklich verheiratet, doch er ist fest entschlossen, der Sache auf die Spur zu gehen, um weitere Frauen vor unüberlegten Überweisungen zu bewahren. Ein munteres Bäumchen-wechsel-dich-Spiel beginnt…

Schon der Titel der Geschichte ist eingängig und verspricht beste Unterhaltung – und dieses Versprechen wird auf höchstem Niveau eingelöst. Ernst Mannsens Ermittlungen sorgen dabei für viel Verwirrung, hat er doch an einer Bekanntschaft gar kein Interesse. Und er muss undercover tätig werden, denn seine Frau soll nicht wissen, dass er sich mit anderen Frauen trifft, rein aus wissenschaftlichem Interesse natürlich. Das hat mir im Verlauf der Geschichte immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, denn selbstverständlich gibt es viele Missverständnisse, die mit viel Mühe wieder aus der Welt geschaffen werden müssen. Ich habe die Geschichte als Hörbuch genießen dürfen und mich von der Sprecherin Katja Danowski mit Freude unterhalten lassen: Sie erzählt das Hörbuch mit viel trockenen Humor und einer leichten norddeutschen Akzentuierung, so dass ich mit geschlossenen Augen fast schon die Wellen und die Brise der Nordsee spüren konnte.

Mich hat diese Geschichte über die Liebes-App für die ältere Generation bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch, gerade auch das Hörbuch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Ermittlungen in der ligurischen Provinz

Abschied auf Italienisch
0

Commissario Vito Grassi hat von seinem Vater ein Haus in Ligurien geerbt. Da es in seiner Ehe inzwischen etwas knirscht und die Kinder ohnehin aus dem Haus sind, wechselt er von Rom in die Provinz. Gleich ...

Commissario Vito Grassi hat von seinem Vater ein Haus in Ligurien geerbt. Da es in seiner Ehe inzwischen etwas knirscht und die Kinder ohnehin aus dem Haus sind, wechselt er von Rom in die Provinz. Gleich an seinem ersten Arbeitstag gibt es eine Tote, und als sich herausstellt, dass es sich um einen Mord handelt, ist Vito Grassi zuständig zusammen mit einer jungen Kollegin.

Das Buch ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um Commissario Vito Grassi und seine Kollegin Marta Ricci. Grassi hat einen Blick für Details und ist deshalb empfänglich für Kleinigkeiten, die den Fall vorantreiben. Doch er ist nicht so richtig im Reinen mit sich selbst, so dass er sich beim ersten Zusammentreffen mit seiner neuen Kollegin erstmal äußerst unfreundlich zeigt. Doch die beiden passen gut zusammen, sie können mit den Eigenheiten des anderen gut umgehen. Die beiden bearbeiten zwei Mordfälle, die eventuell zusammenhängen. Dabei ist es gar nicht so einfach, den kleineren und größeren Geheimnissen auf die Spur zu kommen, die hinter diesen Todesfällen stecken. Die Aufklärung gerät zu einem spannenden Höhepunkt und ist klug eingefädelt. Das Panorama des Cinque Terre bietet einen guten Ausgangspunkt für einen spannenden Krimi mit Urlaubsflair.

Ich bin schon gespannt auf weitere Fälle mit Commissario Grassi und empfehle das Buch gerne weiter. Dafür vergebe ich 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Die so ganz anderen Prinzessinnen

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
0

Als Prinzessin Narvila entführt wird, naht schnelle Befreiung durch eine Söldnergruppe aus vier ehemaligen Prinzessinnen. Narvila hat das Prinzessinnenleben satt und schließt sich Aiby, Mef, Decanra und ...

Als Prinzessin Narvila entführt wird, naht schnelle Befreiung durch eine Söldnergruppe aus vier ehemaligen Prinzessinnen. Narvila hat das Prinzessinnenleben satt und schließt sich Aiby, Mef, Decanra und Cinn an, um fortan mit ihnen zusammen die Welt von Räubern, Werwölfen, Ogern, Kobolden und Drachen zu befreien. Ein ganz neues Leben beginnt für sie.

Aus dem behaglichen goldenen Käfig in eine Welt, die von Gewalt, Monstern und Mistkerlen geprägt ist: Die Prinzessinnen haben wahrlich einen Schritt getan, der ihre Welt völlig verändert. Sie sind erfolgreich in ihren Befreiungsaktionen, auch wenn es anfangs gar nicht so einfach ist, so knallhart im Kampf zu sein. Die Geschichte gerät zu einem Hauen und Stechen, bei dem für meinen Geschmack die Gewalt zu sehr zelebriert wird, während mir die Spannung gefehlt hat. Und müssen die Prinzessinnen wirklich so vulgär in Sprache und Verhalten werden? Mich hat das viel zu sehr abgeschreckt, ich bin schnell dazu übergegangen, die Kampfszenen eher zu überfliegen. Ganz sicher werde ich diese Geschichte nicht weiter verfolgen, mich interessiert das nicht, habe ich mich doch eher mit Mühe durch dieses Buch durchgekämpft.

Es wird sicher Leserinnen geben, die diese Lektüre genießen, mich spricht diese Umsetzung nicht an. Deshalb kann ich das Buch auch nicht weiter empfehlen. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere