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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2023

Spannend erzählt

Bergleuchten
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Im Jahr 1872 beginnen bei Göschenen die Arbeiten am Gotthardtunnel. Er soll die Fahrten über den gefährlichen Gotthardpass ersetzen. Die Fuhrhalter fürchten um ihre Existenz und stellen sich gegen den ...

Im Jahr 1872 beginnen bei Göschenen die Arbeiten am Gotthardtunnel. Er soll die Fahrten über den gefährlichen Gotthardpass ersetzen. Die Fuhrhalter fürchten um ihre Existenz und stellen sich gegen den Bau des Tunnels. Die Bergarbeiter, die aus Italien kommen, werden angefeindet. Die junge Helene, Tochter eines Fuhrhalters, begleitet ihren Vater sehr gerne auf seinen Fahrten. Er ist der einzige, der Fahrten mit dem Baumaterial für die Tunnelarbeiten fährt. Helene lernt einen der Mineure näher kennen und verliebt sich in ihn. Doch welche Zukunft kann es für die beiden geben?

Die Geschichte erzählt auf dem Hintergrund wahrer Begebenheiten die Geschichte einer jungen Frau, die sich nicht immer an die strengen Regeln der Dorfgemeinschaft hält und eine Liebe erlebt, die in dieser Gemeinschaft geächtet ist. Sehr realistisch wird dargestellt, wie das kleine Dorf Göschenen in kürzester Zeit damit zurechtkommen muss, durch die Zuwanderung der Bauarbeiter exorbitant anzuwachsen. Die Bauarbeiter müssen sich mit schlechten Arbeitsbedingungen herumschlagen, zudem finden sie kaum Wohnraum zu akzeptablen Preisen. So erhält der Leser einen realistischen Einblick in die Bergwelt, in das Leben der Einheimischen wie auch der Bauarbeiter. Ich hatte ja keine Ahnung, welche Geschichte hinter diesem vielbenutzten Tunnel steckt! Die Liebesgeschichte ist gut eingebaut in die historisch belegten Ereignisse und liest sich sehr authentisch.

Mich hat der Roman bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Weihnachtskrimi in der Tradition von Agatha Christie

Mord im Christmas Express
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Weihnachten steht vor der Tür, und die pensionierte Polizeibeamtin Roz ist auf dem Weg nach Schottland zu ihrer Tochter, die kurz vor der Geburt steht. Doch alles scheint sich gegen Roz‘ Ankunft in Schottland ...

Weihnachten steht vor der Tür, und die pensionierte Polizeibeamtin Roz ist auf dem Weg nach Schottland zu ihrer Tochter, die kurz vor der Geburt steht. Doch alles scheint sich gegen Roz‘ Ankunft in Schottland verschworen zu haben: Nicht nur, dass wegen starkem Schneefall einige Züge ausfallen, es gibt auch eine Tote an Bord des Zuges, der Roz nach Schottland bringen soll. Kurz danach bleibt der Zug im dichten Schneetreiben stecken.

Wird der Mörder noch weiter zuschlagen? Wird es Roz gelingen, rechtzeitig zur Geburt ihrer Enkelin anzukommen, so dass sie ihrer Tochter in ihren schweren Stunden beistehen kann? Das sind nur die ersten von vielen Fragen, die die Geschichte immer weiter treiben und den Leser von Anfang an in ihren Bann ziehen. Gelungen ist nicht nur die Mordsituation nach Art von Agatha Christie, sondern auch die Ausgestaltung der Charaktere, die sehr schnell ihre ganz besonderen, ja recht skurrilen Seiten zeigen. Jeder der Mitreisenden könnte der Mörder sein, oder doch nicht? Das Karussell der Verdächtigen dreht sich immer schneller, bis es zur spannenden Auflösung kommt.

Dieser Weihnachtskrimi in der Tradition von Agatha Christie hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Guter Einstieg in eine neue Krimi-Reihe

Schwarzvogel
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An einem Januarmorgen bricht eine junge Frau im eiskalten Wasser eines zugefrorenen Sees ein. Das Team der Mordkommission Lund ermittelt. Seit neuestem ist Fredrika Storm Teil dieses Teams, sie ist in ...

An einem Januarmorgen bricht eine junge Frau im eiskalten Wasser eines zugefrorenen Sees ein. Das Team der Mordkommission Lund ermittelt. Seit neuestem ist Fredrika Storm Teil dieses Teams, sie ist in ihren Heimatort zurückgekehrt, um nun hier zu arbeiten. Sie und Henry Calment sollen als Team zusammenarbeiten. Für Fredrika hat es den Vorteil, dass sie auf so manche interne Kenntnis von Harlösa zurückgreifen kann, sei es durch eigene Erinnerungen, sei es durch Nachfragen in ihrem Familien- und Bekanntenkreis. Und bald merkt Fredrika, dass sie nicht nur die eigene Familienvergangenheit beschäftigt, sondern der Fall auch sehr privat für sie werden könnte…

Fredrika ist eine junge Ermittlerin, die den Blick für Verbindungen zwischen Vorgängen sieht. Doch sie kann sich schlecht ausbremsen, erkennt oft nicht ihre eigenen Grenzen wie auch die ihrer Teammitglieder und handelt immer wieder mal knapp am Rande der Legalität. Sehr zu schaffen macht ihr, dass ihre Mutter verschwand, als sie selbst noch ein kleines Mädchen war. Ihr Vater schweigt beharrlich über das Verschwinden der Mutter. Muss Fredrika deshalb annehmen, dass hier ein Verbrechen vorliegen könnte? Es sind viele spannende Fragen, die sich sowohl beim Fall der ertrunkenen Frau ergeben wie auch aus Fredrikas Familienleben. Vor allem anfangs fand ich Fredrika zu hart zu sich selbst und zu ihren Teammitgliedern, trägt sie doch auch diesbezüglich eine Geschichte aus ihrer vorhergehenden Arbeit mit sich herum. Doch sie scheint kaum etwas daraus zu lernen, und hier habe ich mich schwergetan, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Doch es ist ihre Beharrlichkeit, die ein Verbrechen aufdeckt, das ohne sie nie als solches erkannt worden wäre. Fredrika und Henry empfinde ich als Team sehr spannend, sie ergänzen sich bestens. Das hat mich neugierig gemacht auf weitere gemeinsame Fälle der beiden.

Der Auftakt dieser Krimi-Reihe hat mich bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wundervoll-chaotisch

Chaoskrümel & Nervensäge – Der große Schulstreich (Chaoskrümel & Nervensäge 3)
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Seit neuestem ist Tilda stolze Schülerin der ersten Klasse. Benni ärgert sich, dass sie noch nicht in die Schule gehen darf. Als Tildas Klasse auf einen Angelausflug geht, schummelt Benni sich als Tilda ...

Seit neuestem ist Tilda stolze Schülerin der ersten Klasse. Benni ärgert sich, dass sie noch nicht in die Schule gehen darf. Als Tildas Klasse auf einen Angelausflug geht, schummelt Benni sich als Tilda mit dazu. Aber natürlich fliegt das auf…

Tilda und Benni sind völlig ungleiche Schwestern, denn wo Tilda lieb und freundlich ist, da ist Benni laut und hat den Kopf voller Unfug. Nicht umsonst wird die kleinere Schwester liebevoll Chaoskrümel genannt. So beginnt ein chaotisch-turbulenter Verwechslungsspaß, der allen als unvergesslich in Erinnerung bleiben wird. Die Illustrationen im Buch passen zu dem humorvollen Ton der Erzählung, so dass man viel Spaß hat mit dieser witzig-chaotischen Geschichte. Alle Charaktere des Buches sind sehr humorvoll dargestellt, und es ist gut nachvollziehbar, warum Benni so neidisch auf ihre ältere Schwester ist, dass sie unbedingt auf eine Lösung sinnt, auch wenn diese nicht unbedingt dem entspricht, was ihre Umwelt sich wünscht. Doch letztendlich gibt es eine gute Lösung dafür, dass Benni viel mehr mit ihrer Schwester machen möchte. So zeigt das Buch eine bessere Lösungsmöglichkeit für Bennis Problem auf und verpackt alles charmant in eine liebevoll-chaotische Erzählung. Und wenn man das Buch am Schluss zuklappt, freut man sich schon auf das nächste Abenteuer mit den beiden Schwestern. Die einzelnen Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden, doch Vorsicht! Man könnte sofort Lust kriegen auf die weiteren Geschichten mit den beiden Schwestern.

Dieses wundervoll-chaotische Kinderbuch macht viel Spaß beim Vorlesen oder, für gewiefte Erstleser, auch zum Selberlesen. Sehr gerne empfehle ich diese Geschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Historischer Roman mit viel Romantik

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Zur Jahrhundertwende soll die Grafentochter Nora in ein Mädchenpensionat gehen. Zunächst hat sie keine Lust darauf, sie ist äußerst temperamentvoll und lieber draußen unterwegs als sich mit Stickereien ...

Zur Jahrhundertwende soll die Grafentochter Nora in ein Mädchenpensionat gehen. Zunächst hat sie keine Lust darauf, sie ist äußerst temperamentvoll und lieber draußen unterwegs als sich mit Stickereien zu beschäftigen. Zudem ist sie verliebt in Karl, den Sohn der Köchin, der aber weiß, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat und deshalb nach Lübeck geht zum Arbeiten. Doch als Nora im Pensionat am Holstentor ankommt, findet sie schnell Freundinnen und in ihrer Lehrerin Gesche Petersen eine Vertrauensperson.

Diese Geschichte taucht ein in die Situation von Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die jungen adeligen Mädchen sollten lernen, den Haushalt zu führen und alles, was damit zusammenhängt; ein Interesse oder gar Talent in naturwissenschaftlichen Fragen sprach man ihnen resolut ab. Bildung und Selbstbestimmung gab es nur für Männer. Das gesellschaftliche Korsett für Frauen ist sehr eng, und sowohl Nora wie auch Gesche begehren dagegen auf. Die Geschichte beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Rolle der Frau in der damaligen Zeit – schade nur, dass die Erzählung sich zunehmend auf die Liebesbeziehungen der Charaktere einschießt und dabei immer wieder droht ins Triviale abzurutschen. Es bleiben noch viele Fragen offen, so dass man sich auf den zweiten Teil dieser Geschichte freuen kann.

Wer historische Romane mit romantisierenden Liebesgeschichten mag, wird sich gerne in Noras Geschichte vertiefen. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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