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Gisel

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Magisch versponnene Geschichte

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Marit und Eve sind im Waisenhaus aufgewachsen. Marit ist die ältere, sie hat sich schon bei Eves Ankunft wie eine große Schwester für Eve gefühlt. Marit hat magische Kräfte, sie kann damit wunderschöne, ...

Marit und Eve sind im Waisenhaus aufgewachsen. Marit ist die ältere, sie hat sich schon bei Eves Ankunft wie eine große Schwester für Eve gefühlt. Marit hat magische Kräfte, sie kann damit wunderschöne, einmalige Kleider erschaffen. Allerdings muss jeder, der magische Kräfte benutzt, sich davor hüten, zuviel zu verbrauchen, denn dann stirbt derjenige. Nun wird Eve, eine talentierte Ballerina, von der Tänzerin Helene Verstergaard adoptiert. Marit gelingt es, in den Haushalt der Vestergaards zu kommen, indem sie als Schneiderin dort angestellt wird. Auch wenn sie kein gutes Gefühl dabei hat, denn ihr Vater starb als Arbeiter in den Minen der Familie Vestergaard. Doch dann stellt Marit fest, dass alle Bedienstete von Helene Vestergaard magische Fähigkeiten anwenden, und sie findet Verbündete, um herauszufinden, was in den Edelsteinminen beim angeblichen Unfalltod ihres Vaters geschah.

Das Buch verbindet eine magische Geschichte über zwei unzertrennliche Freundinnen mit der Erzählung über eine talentierte Tänzerin, die allerdings eine schlechte Startposition hat, denn sie hat eine dunkle Hautfarbe, und das wird als Ballerina in Dänemark 1866 nicht akzeptiert. Eve kann sich also glücklich schätzen, im Haushalt der Tänzerin Helene ein neues Zuhause gefunden zu haben, denn hier findet sie die dringend benötigte Unterstützung. Marit allerdings ist zwiegespalten, denn einerseits fühlt sie sich nun auch endlich in einem Zuhause angekommen, andererseits muss sie bei den Vestergaards jede Menge krumme Dinge vermuten. Magisch, aber auch düster ist der Hintergrund der geschilderten Ereignisse, und schnell ist man gefangen in all den vielen Fragen, die auf Marit einprasseln, wenn sie sich einerseits Eves Freundschaft erhalten, andererseits aber auch Gerechtigkeit für ihre Familie erzwingen will. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf, denn die Geheimnisse, die Marit letztendlich aufdeckt, bergen Todesgefahr.

Aufmerksamkeit erregt schon das Cover des Buches, das genau die Verquickung von Magie und Düsternis des Buches spiegelt.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne jungen Leserinnen weiter, die nicht nur am Thema Tanz/Ballett Interesse haben, sondern auch an einer magisch versponnenen Geschichte. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Autobiografisches von Samuel Finzi

Samuels Buch
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Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie ...

Samuel Finzi erlebt seine Kindheit und Jugend in Bulgarien. Hineingeboren in eine Künstlerfamilie, führt die Familie trotz des Sozialismus das Leben der Bohème. Durch den Beruf des Vaters erhält die Familie die Möglichkeit, in den Westen zu reisen. Samuel erzählt sein Leben zwischen dem real existierenden Sozialismus und den Verlockungen jenseits der Grenzen seiner Heimat.

Das Buch ist die autobiografische Geschichte des Schauspielers Samuel Finzi. Er erzählt seine Erlebnisse in Anekdoten aus seinem Leben. Nur locker ergibt sich dabei ein roter Faden, der letztendlich aufzeigt, wie der Schauspieler seinen Weg in den Westen findet. Es ist sein ganz eigener Weg, der hier seinen Niederschlag findet. Immer wieder blitzt sein Humor bei den Erzählungen der Geschehnisse durch. Ich habe die Geschichte als Hörbuch genießen dürfen, gelesen vom Autor selbst. Das hat die Erzählung sehr authentisch wirken lassen. Mit viel Interesse habe ich seinen Erlebnissen gelauscht, die aus einem mir äußerst unbekannten Bulgarien erzählen, geprägt vom System der damaligen Zeit.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Gefahr für die Welt der Magier

Sparkling – Maries zauberhafte Welt
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Marie lernt die Kunst des Zauberns von ihrem Adoptivvater und Lehrmeister Luuk. Etwas schwer tut sie sich mit der Konzentration. Ob es daran liegt, dass immer mal was schief geht? Dann splittern Sparkles ...

Marie lernt die Kunst des Zauberns von ihrem Adoptivvater und Lehrmeister Luuk. Etwas schwer tut sie sich mit der Konzentration. Ob es daran liegt, dass immer mal was schief geht? Dann splittern Sparkles von ihrem Zauber an, das stiftet immer wieder jede Menge Chaos. Als Luuk spurlos verschwindet, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Dabei findet sie überraschend Hilfe beim Nachbarsjungen Philip und bei dem Gestaltwandler Alfred, der mit Luuk und ihr zusammen im Haushalt wohnt. Dabei kommt sie einem großen Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Magier betrifft.

Das Buch ist der erste Teil einer Reihe mit der jungen Marie in der Welt der Magier. Mit ihr zusammen geht man auf Entdeckung in einer magischen Welt, die in Gefahr geraten ist. Besonders gelungen sind die verschiedenen Charaktere, die im Buch erscheinen. Die beiden Hauptfiguren, Marie und Philip, ergänzen sich gut, auch wenn Philip vom Zaubern gar nichts versteht. Spannend fand ich, wie Marie und Philip dem Geheimnis von Luuks Entführung auf die Spur kommen und so eine große Gefahr für die Welt der Magier aufdecken. Das bietet reichlich Stoff für weitere Folgen dieser Reihe und macht neugierig auf den nächsten Band.

Ich finde das Buch sehr gelungen für junge Leserinnen und Leser ab 10 Jahren, die Interesse haben an einer Geschichte in einer magischen Welt, die entdeckt werden will. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Von Liebe und Tod und (vielleicht) Happy End

Dead Romantics
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Florence arbeitet als Ghostwriterin für die erfolgreiche Romance-Autorin Ann Nichols. Sie trauert noch ein bisschen ihrer letzten Liebe nach, und seit dem Ende dieser Beziehung glaubt sie auch nicht mehr ...

Florence arbeitet als Ghostwriterin für die erfolgreiche Romance-Autorin Ann Nichols. Sie trauert noch ein bisschen ihrer letzten Liebe nach, und seit dem Ende dieser Beziehung glaubt sie auch nicht mehr an Happy Ends. Das ist letztendlich der Grund für ihre Schreibblockade, denn eigentlich sollte das letzte Buch von Ann Nichols schon fertig sein. Ihr neuer Lektor, Ben, gibt ihr keine Verlängerung mehr. Da wird Florence nach Hause gerufen, ihr Vater ist gestorben. Zurück nach Hause geschieht das, was schon in ihrer Kindheit geschah: Florence sieht einen Geist – es ist Ben. Doch wie kann das sein, sie hat ihn doch gerade erst lebend verlassen? Und während die Vorbereitungen für die Beerdigung von ihrem Vater laufen, verlieben sich Florence und Ben ineinander...

Die Geschichte beginnt wie so viele andere Liebesgeschichten, und so fiel mir der Einstieg überhaupt nicht leicht. Erst als der Tod Einzug in das Geschehen hält, kam für mich einiges an Spannung in die Geschichte. Florence muss sich mit ihrer Familie auseinandersetzen und mit dem Tod ihres Vaters, zu dem sie eine innige Verbindung hatte. Und sie lernt Ben näher kennen. So langsam konnte ich dann auch für die Charaktere etwas Sympathie empfinden, was mir anfangs unendlich schwer fiel. Das Thema Trauer ist dominierend im Geschehen, doch es gelingt der Autorin, viel Humor und Leichtigkeit in die Geschichte hineinzubringen. Etwas überraschend empfand ich die Wendung zum Schluss, aber nun gut, das konnte ich gerade noch so hinnehmen.

Mir hat die überraschende Liebesgeschichte mit einem Geist sehr gut gefallen, so dass ich mich gut unterhalten fühlte. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Eine Geschichte von purer Einsamkeit

Der Inselmann
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Anfang der Sechziger Jahre zieht das Ehepaar Roleder mit seinem Sohn Hans auf eine unbewohnte Insel inmitten eines Sees. Der schüchterne Hans findet auf der Insel ein neues Zuhause, fernab des Mobbings ...

Anfang der Sechziger Jahre zieht das Ehepaar Roleder mit seinem Sohn Hans auf eine unbewohnte Insel inmitten eines Sees. Der schüchterne Hans findet auf der Insel ein neues Zuhause, fernab des Mobbings der anderen Kinder, aber auch getrennt von seinem Freund Kalle, den er vermisst. Dafür geht er auf in der Natur auf, wird zum König der Insel. Doch leider wird ihm dieses Glück genommen, als die Schulbehörde ihn zum Besuch des Unterrichts zwingt.

Es ist die gnadenlose Geschichte eines Außenseiters, die von viel Einsamkeit erzählt: Einsamkeit, die ein Leben lang anhält, in den verschiedensten Stationen von Hans‘ Lebenslauf. Von dieser Einsamkeit zu lesen, das ist mir nicht leicht gefallen, zu sehr stand für mich im Vordergrund, wie sehr dieser Mensch gelitten haben muss. Denn Hans bleibt auch innerhalb seiner Familie einsam. Ist die Geschichte nun traurig oder schön? Die Frage wird im Buch aufgeworfen, eindeutig beantworten kann man sie nicht. Die Sprache des Buches jedenfalls ist sehr poetisch, sie lädt dazu ein, sich in Hans‘ Schicksal einzufühlen. Und dabei seiner Einsamkeit nachzuspüren.

Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, und doch möchte ich es gerne jedem weiter empfehlen, der abseits des Mainstreams eine Geschichte mit viel Tiefgang lesen will. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.