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Veröffentlicht am 16.02.2023

Routiniert geschrieben

Die Töchter der Ärztin
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Henny und Antonia sind die Töchter der Berliner Ärztin Ricarda Thomasius, beide haben den Arztberuf auch für sich ausgesucht. Henny praktiziert in Berlin, Toni möchte für eine Zeit nach Afrika zurückkehren, ...

Henny und Antonia sind die Töchter der Berliner Ärztin Ricarda Thomasius, beide haben den Arztberuf auch für sich ausgesucht. Henny praktiziert in Berlin, Toni möchte für eine Zeit nach Afrika zurückkehren, wo sie geboren wurde. Schon auf dem Schiff lernt sie einen jungen Mann kennen, Ben, der sie fasziniert, doch nach der Schifffahrt trennen sich ihre Wege. In Daressalam findet Toni das Krankenhaus vor, in dem schon ihre Eltern praktiziert haben. Währenddessen stehen auch Veränderungen in Hennys Leben an…

Das Buch lehnt sich an die dreiteilige Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius an. Inzwischen haben bereits ihre Töchter die Ausbildung zur Ärztin beendet, das Leben der drei Frauen spielt sich vorwiegend in Berlin ab. Es gibt viele Referenzen an die Bücher um Ricarda Thomasius; da ich diese nicht kenne, hatte ich des öfteren beim Lesen das Gefühl, dass mir einige wesentliche Informationen zu dieser Familie fehlen. Das wurde jedoch immer weniger, je mehr ich in das Buch eintauchte. Die drei Frauen, Henny, Toni und Ricarda, sind starke Frauen, ist es doch im Jahr 1928 nicht die Regel, dass Frauen als promovierte Ärztinnen Erfolg haben. Das Buch nimmt sich schon allein durch Tonis Aufenthalt in Afrika einige Themen vor, die der Aufenthalt weißer Europäer in Afrika mit sich bringen, wie z.B. die Tätigkeit von Missionaren, der Umgang mit der eingeborenen Bevölkerung, aber auch Animositäten zwischen Briten und Deutschen. Dennoch hat mir ein wenig die Spannung in der Geschichte gefehlt, vermutlich hat das was damit zu tun, dass ich die Entwicklung der Charaktere nicht von der Ärztinnen-Reihe an verfolgt habe. Sehr vehement bearbeitet das Autorenpaar, das hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld steckt, das Thema Emanzipation der Frau, denn es ist klar, dass jede der Frauen zwar in einer Paarbeziehung stecken darf, aber im Notfall auch für sich allein klar käme.

Insgesamt hat mich dieses Buch zwar gut unterhalten, mir fehlte letztendlich jedoch der letzte Pfiff in der Geschichte, so routiniert der Roman auch geschrieben ist. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Alptraumhafte Lesestunden

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Silvester feiert Nina mit ihrem Mann bei ihrer Freundin Lollo mit mehreren beteiligten Familien, das ist bereits mehrjährige Tradition. Nur die Töchter von Nina und Lollo, 17 Jahre alt, feiern den Übergang ...

Silvester feiert Nina mit ihrem Mann bei ihrer Freundin Lollo mit mehreren beteiligten Familien, das ist bereits mehrjährige Tradition. Nur die Töchter von Nina und Lollo, 17 Jahre alt, feiern den Übergang ins Neue Jahr im Haus von Nina und Fredrik. Doch am nächsten Morgen ist Jennifer verschwunden, sie hat sich noch vor Mitternacht von Smilla verabschiedet und wollte nach Hause gehen. Und während die Suche nach ihr losgeht, versuchen alle Beteiligten, ihre eigenen dunklen Geheimnisse zu verbergen. Was ist wirklich in dieser Silvesternacht geschehen, und was ist dieser Nacht vorangegangen?

Ein albtraumhaftes Geschehen tut sich auf, wenn eine Jugendliche auf dem Weg nach Hause in dunkler Nacht nicht an ihrem Ziel ankommt, und sei sie noch so schwierig gewesen. Denn schwierig war Jennifer gewesen, schon als kleines Kind war es nicht einfach, mit ihr umzugehen, und nun als Jugendliche hatte ihre Mutter immer wieder das Gefühl, ihre Tochter nicht mehr zu erreichen. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und baut so jede Menge Spannung auf. Was geschehen ist, wird nach und nach aufgedeckt, das treibt dem Leser so manchen Schauer über den Rücken, besonders da immer wieder dunkle Geheimnisse an die Oberfläche treiben, die jeder der Beteiligten am liebsten vergessen würde. Doch genau diese Geheimnisse bringen immer wieder neue Wendungen in die Geschichte. Die Charaktere sind dabei so überhaupt nicht sympathisch angelegt, so richtig konnte ich mit keinem mitfühlen. In der zweiten Hälfte des Buches hatte ich dann das Gefühl, dass man so manches hätte kürzen können, ohne dass die Qualität der Geschichte gelitten hätte.

Dieses Buch sorgt für einige albtraumhafte Lesestunden, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe. Wer nach einer spannenden Lektüre sucht, wird sicherlich trotz kleiner Mängel gut bedient sein mit dem Buch.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Spannende Geschichte im Berlin der 1920er Jahre

Labyrinth der Freiheit
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Berlin 1922. Die Freunde Carl, Artur und Isi leben in Berlin, wo die Nachwehen der Revolution noch immer zu bemerken sind. Alle drei haben sich in ihrem Leben gut arrangiert, da entgehen sie nur knapp ...

Berlin 1922. Die Freunde Carl, Artur und Isi leben in Berlin, wo die Nachwehen der Revolution noch immer zu bemerken sind. Alle drei haben sich in ihrem Leben gut arrangiert, da entgehen sie nur knapp einem Mordanschlag. Artur aber scheint immer noch stärker zu sein als alle ihre gemeinsamen Feinde. Währenddessen arbeitet Carl bei der UFA mit dem Regisseur Fritz Lang zusammen, der in seiner Arbeit sehr perfektionistisch ist. Bei Isi deuten sich Eheschwierigkeiten an. Wie lange kann Artur seine Hand über sich und seine Freunde halten?

Der dritte Band der Reihe um die drei Freunde aus Thorn, Carl, Isi und Artur, bettet seine Handlung wieder deutlich in das politische Geschehen der damaligen Zeit ein. Die fiktionale Erzählung um die drei Freunde zeigt eher unübliche Lebensläufe, dennoch erhält der Leser ein gutes Abbild der damaligen Geschehnisse. Der Leser taucht mit Carl, Isi und Artur ein in das Berlin der 1920er Jahre und erlebt die Zeit mit Carls Augen, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Alte Feinde tauchen wieder auf, und die drei Freunde müssen darauf reagieren. Aus alten und neuen Verwicklungen baut sich eine äußerst spannende Erzählung auf, die fesselnd geschildert wird, so dass ich von der ersten Seite an meine Augen kaum noch aus dem Buch kriegen konnte. Man kann das Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Wer aber die Vorgängerbände kennt, kann die Entwicklung der drei Charaktere noch besser verfolgen. Für mich erscheint dieses Buch auch nicht unbedingt wie der Abschluss einer Reihe, denn da findet sich noch genügend Potenzial für mehrere Fortsetzungen.

Mir hat dieser dritte Band der Reihe wieder sehr gut gefallen, konnte ich doch gut nachlesen, wie es sich im Berlin der 1920er Jahre lebte, zudem war ich schon gespannt auf das Leben der drei Freunde Carl, Isi und Artur. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Die spannende Welt von Lightlark

Lightlark
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Isla Crown, die junge Herrscherin vom Stamm der Wildfolks, reist zum Centennial in das Königreich Lightlark. Die Menschen ihres Volkes sind mit einem Fluch behaftet, nämlich jeden zu töten, in den sie ...

Isla Crown, die junge Herrscherin vom Stamm der Wildfolks, reist zum Centennial in das Königreich Lightlark. Die Menschen ihres Volkes sind mit einem Fluch behaftet, nämlich jeden zu töten, in den sie sich verlieben. Isla möchte diesen Fluch beenden und dafür den Rahmen des Centennials nutzen, einem Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, deren Völker unter den Flüchen aus der Vergangenheit leiden. Laut Prophezeiung muss einer der Herrscher sterben, damit dieser Fluch gebrochen wird. Isla ist das erste Mal bei dem Centennial dabei, und während die anderen Herrscher über besondere Mächte verfügen, versucht Isla ihr eigenes großes Geheimnis zu bewahren. Sie kann niemand wirklich trauen, außer ihrer Freundin Celeste, mit der sie schon seit Jahren im Verborgenen in Verbindung ist. Ihre Bemühungen werden allerdings zu einem Rennen gegen die Zeit…

Schon von Anfang an zeigt sich, dass Isla eine ungewöhnliche junge Frau ist. Doch es ist kein einfacher Kampf, den sie hier zu führen hat, denn sie verfolgt zwar ein hehres Ziel – den Fluch zu brechen -, doch sie muss sich gegen Teilnehmer wehren, die sie entweder offen anfeinden oder die sie nicht einschätzen kann. Wem kann sie trauen, wem muss sie aus dem Weg gehen? Kaum etwas scheint sicher zu sein in diesem Wettbewerb, was immer wieder für überraschende Wendungen sorgt. Jede Menge Intrigen und hinterhältige Listen sollen den verschiedenen Herrschern zum Sieg verhelfen. Gespannt habe ich Isla bei ihren Bemühungen um ein friedliches Miteinander begleitet und wurde mit einer äußerst fesselnden Story belohnt. Das Eintauchen in die Welt von Lightlark lässt jede Menge Magie entstehen, die mich mit ihren Details faszinieren konnte. Gelungen finde ich auch das Cover mit dem Herz im Blickpunkt wie auch den interessant gestalteten Farbschnitt des Buches. Auf eine Fortsetzung der Geschichte bin ich schon sehr gespannt.

Mich hat Islas Geschichte sehr gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Grandiose Kulisse, oberflächlicher Liebesroman

Nordlicht-Liebeszauber
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Louisa soll eine Reisereportage über Finnland im Winter schreiben. Der angekündigte Fotograf ist krank geworden, stattdessen trifft sie auf den attraktiven Miro, der jede Ecke von Finnland zu kennen scheint. ...

Louisa soll eine Reisereportage über Finnland im Winter schreiben. Der angekündigte Fotograf ist krank geworden, stattdessen trifft sie auf den attraktiven Miro, der jede Ecke von Finnland zu kennen scheint. Jeder der beiden ist überrascht vom anderen, und so zeigt sich bei aller Kratzbürstigkeit bald ein kleines bisschen Anziehung zwischen den beiden. Der Auftrag bringt sie immer näher zueinander, und doch weiß Lou ganz genau, dass sie nach dieser Reportage nach Bali gehen will, während Miro fest verwachsen ist mit Finnland…

Man ahnt sehr schnell, wie diese Geschichte enden wird. Spannend war für mich die Finnland-Reise der beiden, denn Miro hat jede Menge guter Ideen im Kopf, wie er sein Land auch im kalten Winter für Gäste schmackhaft machen kann. Ansonsten bleibt das Buch recht kitschig, die Personen eher oberflächlich, und auch die Lösung war nicht wirklich etwas Besonderes.

Diese leichte Liebesgeschichte überzeugt noch am ehesten mit der Kulisse Finnlands, ansonsten blieb sie mir doch in allen Punkten zu sehr an der Oberfläche. Mit viel gutem Willen vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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