Gelungene Romanbiografie
Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der LiebeParis, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich ...
Paris, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich wahrgenommen wird – sind sie doch beide auch sehr unterschiedliche Menschen.
Bettina Storks hat dieses Buch geschrieben und betont, für sie war das eine „Herzenssache“. Es handelt sich um einen Roman, keine Biografie, wiewohl sich die Erzählung eng an die tatsächlichen Geschehnisse anlehnt. Der Leser kommt ganz nah an die Protagonisten heran, erfährt Max Frisch‘ Eifersucht aus nächster Nähe und Ingeborg Bachmanns Angst vor Abhängigkeiten. Es ist ein Leben auf der Rasierklinge, ein Austarieren von Nähe und Distanz, das beide Liebenden oft sehr fordert. Jeder der beiden Schriftsteller zeigt seinen Standpunkt, und doch ist es immer wieder schwierig, sich gemeinsam zu finden. Diese Ambivalenz wird sehr gut herausgearbeitet.
Diese gelungene Annäherung an zwei Schriftsteller und ihre fünf gemeinsamen Jahre empfehle ich sehr gerne weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.