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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Humorvolle Pferdegeschichte

Und dann kam Juli
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Paul wünscht sich unbedingt einen Hund. Da findet sich plötzlich ein Pferd in seinem Garten. Seine Eltern wie auch die Mädchen in der Nachbarschaft fahren sofort auf Juli ab, doch Paul wollte nie etwas ...

Paul wünscht sich unbedingt einen Hund. Da findet sich plötzlich ein Pferd in seinem Garten. Seine Eltern wie auch die Mädchen in der Nachbarschaft fahren sofort auf Juli ab, doch Paul wollte nie etwas mit Pferden zu tun haben. Juli stört und macht nur Ärger, findet er.

Das Pferd Juli stellt Pauls Leben völlig auf den Kopf. Schon allein, dass Juli ein Pferd und kein Hund ist, spricht gegen sie. Dass das Pferd dann auch noch jede Menge Ärger mitbringt, macht das alles nicht einfacher. Das beinhaltet einiges an Situationskomik, die zusammen mit den schönen Illustrationen den Leser zum Lachen bringen. Überhaupt ist das Buch sehr schön aufgemacht und macht Lust zu lesen. So wird das Buch auch Erstleser ansprechen und zum Lesen animieren. Die Geschichte mit dem eigensinnigen und letztendlich doch liebenswerten Pferd Juli ist spannend und humorvoll geschrieben, da möchte man gerne noch weitere Bände davon lesen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Düstere Grundstimmung

Drei Tage im August
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Berlin, im August 1936: Elfie betreibt die Chocolaterie Sawade, sie zaubert aus den Zutaten die feinsten Pralinen und Schokoladen. Eine ältere Kundin beginnt, ihr die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. ...

Berlin, im August 1936: Elfie betreibt die Chocolaterie Sawade, sie zaubert aus den Zutaten die feinsten Pralinen und Schokoladen. Eine ältere Kundin beginnt, ihr die Geschichte ihres Lebens zu erzählen. Dabei lüftet sie das Geheimnis einer besonderen Praline.

Es sind nicht nur Elfie und die ältere Nachbarin, die im Zentrum des Geschehens stehen, sondern auch einige weitere Nachbarn der Chocolaterie, die alle an der Straße Unter den Linden angesiedelt sind. Da sind auch der jüdische Buchhändler, der seinen Laden abgeben soll, der arabische Nachtclubbesitzer wie auch Elfies Kollegin in der Chocolaterie. Die Geschichte bildet die Atmosphäre der Zeit ab, noch spürt man den drohenden Krieg nicht, sehr wohl aber die Schikanen von Hitlers Schergen. Das gelingt zwar recht gut, aber mir fehlte die Spannung in der Geschichte. Dafür überwiegt eine düstere Grundstimmung, so dass ich die Lektüre eher als schwierig empfunden habe.

Mich hat diese Geschichte zwar gut unterhalten können, dennoch hat sie mich eher zwiespältig hinterlassen, so recht erreicht hat sie mich nicht. Ich vergebe verhaltene 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Fake oder Fakt?

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Patrick Dosterts Welt ändert sich von jetzt auf gleich: Plötzlich sieht er sich konfrontiert mit zwei Beamten der Kripo Weimar, die ihn verdächtigen, einige Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt ...

Patrick Dosterts Welt ändert sich von jetzt auf gleich: Plötzlich sieht er sich konfrontiert mit zwei Beamten der Kripo Weimar, die ihn verdächtigen, einige Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt zu haben. Die beste Freundin der Entführten belastet ihn mit einem Video, das sie am Handy gedreht hat. Und es tauchen immer mehr Beweise gegen ihn auf, so sehr er seine Unschuld auch beteuert. Kann es einen Ausweg für ihn geben aus diesen so offensichtlich gefälschten Beweisen?

Schon das Cover des Buches macht neugierig, wenn das Wort „Fake“ so verändert wird, dass es zu „Fakt“ wird. Dieses Spiel zwischen Fake und Fakt beherrscht die gesamte Geschichte: Mal sieht es aus, als sprächen die Fakten gegen Patrick Dostert, dann wieder scheint alles nur eine Fälschung zu sein. Was nun ist richtig? Das Spiel mit diesen beiden Seiten der Geschichte kippt immer wieder in die eine oder die andere Richtung, sät Zweifel am Beschuldigten oder spricht ihn von jedem Verdacht frei. Bis zum Schluss hält sich dieser Wechsel durch, wenn die Auflösung kommt, die mich völlig überrascht hat. So entsteht ein straffer Spannungsbogen, der durch die gesamte Geschichte trägt. Der Sprecher Sascha Rotermund bringt dem Hörer Patricks Gedankenwelt auf eine realistische Weise nahe, so dass man bis zur Auflösung mitfiebert und wissen will, was denn nun hinter der Geschichte steckt. Die Idee, wie eine solch unberechtigte Beschuldigung ein ganzes Leben jäh verändern kann, schickt einem immer wieder Schauer über den Rücken.

Mir hat dieses Hörbuch spannende Stunden beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Der Titel ist Programm

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Dank ihrer griechischen Wurzeln liebt Linda Zervakis das Essen. Doch das Kochen will ihr so recht nicht gelingen. Während der Pandemie beschließt sie, das zu ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Eli stellt ...

Dank ihrer griechischen Wurzeln liebt Linda Zervakis das Essen. Doch das Kochen will ihr so recht nicht gelingen. Während der Pandemie beschließt sie, das zu ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Eli stellt sie Rezepte zusammen und bittet prominente und nicht-prominente Freunde und Experten um Hilfe. Entstanden ist eine sehr persönliche Rezeptsammlung, erweitert um so manchen guten Tipp und gespickt mit Anekdoten aus der Küche und aus ihrem Leben.

Hier ist der Titel Programm: Die Rezepte sind einfach umzusetzen, viele von ihnen griechisch angehaucht. Doch durch die Rezeptergänzungen ihrer Freunde gerät das Buch zu einer interkulturellen Sammlung. Teilweise sind die Rezepte äußerst einfach geraten, dafür versprechen sie eine absolute Gelinggarantie. Das Buch eignet sich damit besonders für Kochanfänger, wie ja auch die Autorin selbst das Kochen erlernen und umsetzen will. Die Rezepte sind gut beschrieben und durch Fotos ergänzt, so dass das Nacharbeiten gut gelingt. Viele der Rezepte sind allerdings so einfach nachzuarbeiten, dass man das Kochbuch nicht unbedingt dazu nicht gebraucht hätte. Der Reiz des Buches liegt in meinen Augen eher an den ergänzenden Anekdoten, die das Buch umso persönlicher geraten lassen.

Für Kochanfänger ist dieses Buch sicher gut zu empfehlen, sicher auch für Anhänger von Kochbüchern der etwas anderen Art, von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Guter Auftakt einer Trilogie

Die karierten Mädchen
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Mit über neunzig Jahren und erblindet, beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Sie lebt allein, den Mann an ihrer Seite hat sie vor zwanzig Jahren verloren, ihre drei Töchter sehen regelmäßig ...

Mit über neunzig Jahren und erblindet, beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Sie lebt allein, den Mann an ihrer Seite hat sie vor zwanzig Jahren verloren, ihre drei Töchter sehen regelmäßig nach ihr. Doch es gibt einen Aspekt ihres Lebens, der sie zunehmend beschäftigt und den ihre Töchter nicht kennen. Siebzig Jahre zuvor hat Klara eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderkurheim in Oranienbaum erhalten. Dort wird eines Tages ein jüdisches Mädchen abgegeben, Tolla. Klara ähnelt äußerlich deren Mutter, und so hat Tolla Klara als Bezugsperson auserkoren. Doch als Tolla nicht mehr wie vereinbart abgeholt wird, entschließt Klara sich, das Mädchen als ihre eigene Tochter auszugeben. Auf dem Hintergrund der nationalsozialistischen Propaganda schützt das im ersten Moment das Kind, doch wird das auch längerfristig der Fall sein?

Im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit erzählt Klara ihre Geschichte, wobei der Schwerpunkt auf den Geschehnissen in ihren jungen Jahren liegt. Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie. Man kann Klaras Verhalten sehr gut nachvollziehen, ihr Engagement den Kindern und ihren Schülerinnen gegenüber. Dass sie gezwungen wird, mit den Nationalsozialisten zu kooperieren, um das Kinderheim überhaupt weiter führen zu können, zeigt die Verwicklungen, in die sie gerät, selbst wenn sie deren politische Haltung nicht unterstützen möchte. Das Buch bettet die Geschehnisse sehr eindrücklich in die historischen Gegebenheiten ein und lässt so eine authentische Geschichte der damaligen Zeit entstehen. Vieles davon trägt wohl biografische Züge aus dem Leben der Großmutter der Autorin. Etwas abrupt habe ich das Ende dieses Buches empfunden, bleibt doch der Handlungsstrang um Tolla völlig in der Luft hängen.

Insgesamt hat mich diese Geschichte sehr schnell fesseln können und dabei das Bild einer Zeit entstehen lassen, die ich selbst nicht erlebt habe. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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