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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2022

Zu viel in die Geschichte gepackt

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Im Jahre 1910 ist Anne Fitzpatrick eine der ersten Ärztinnen Deutschlands. Sie hat sich dafür entschieden, ein Frauenhaus am Hamburger Hafen zu eröffnen und dabei Frauen zu helfen, die es nicht leicht ...

Im Jahre 1910 ist Anne Fitzpatrick eine der ersten Ärztinnen Deutschlands. Sie hat sich dafür entschieden, ein Frauenhaus am Hamburger Hafen zu eröffnen und dabei Frauen zu helfen, die es nicht leicht im Leben haben. Die Pastorentochter Helene möchte ihr unbedingt helfen, eigentlich würde sie am liebsten selbst Medizin studieren, doch das ist in Deutschland nicht möglich. Auch würde ihr Vater dies nicht erlauben. Als im Hafenbecken bei der Eröffnung des Frauenhauses eine weibliche Leiche entdeckt wird, scheinen Annes Pläne sich in Luft aufzulösen. Auch wenn die Polizei den Mord als unwichtig verbuchen und deshalb abschließen möchte, gibt es einen Kommissar, der die Wahrheit unbedingt aufdecken will.

Die Ärztin Anne setzt sich stark für die Rechte der Frau ein. Dass sie eine Vorgeschichte in Hamburg hat und deshalb ihre Identität verschleiern muss, eröffnet den Pfad zu einer der vielen Handlungsfäden, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Doch der Krimi in der Geschichte erhält mir zu viel Raum, meine Erwartungen wurden durch den Titel eher in eine andere Richtung gelenkt. So richtig aufeinander abgestimmt scheinen mir die Handlungsfäden nicht, so dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte, eine Fortsetzung werde ich sicher nicht lesen.

Diese Geschichte, die sich nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung sie driften möchte, kann ich leider nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Absolut fantastisch!

Land of Stories: Das magische Land – Ein Königreich in Gefahr
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Der Maskenmann ist wieder unterwegs, er hat nach wie vor das Ziel, das Märchenreich zu zerstören. Dafür sucht er nach Verbündeten. Alex und Conner wollen dies verhindern, doch wird ihnen das gelingen? ...

Der Maskenmann ist wieder unterwegs, er hat nach wie vor das Ziel, das Märchenreich zu zerstören. Dafür sucht er nach Verbündeten. Alex und Conner wollen dies verhindern, doch wird ihnen das gelingen? Ein weiterer abenteuerlicher Ritt durch die Märchen- und Sagenwelt beginnt...

Wie bereits in den vorhergehenden drei Bänden wirbelt der Autor Chris Colfer die Märchenwelt tüchtig durcheinander und lässt eine ganz eigene, äußerst fantastische Welt entstehen. Erneut droht Gefahr für das Märchenland, und Alex und Conner müssen wieder in ein gefährliches Abenteuer eintauchen. Die Details dieser Welt sind akribisch und mit einer Fülle von Ideen ausgebaut, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Die einzelnen Figuren sind allesamt individuell gestaltet. Dabei nimmt die Geschichte immer wieder überraschende Wendungen. Ja, wenn es das Märchenland gibt, Chris Colfer hat es gefunden, so überzeugend kommt diese Geschichte herüber! Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt einen sofort zur Fortsetzung greifen, um nur ja nichts zu verpassen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter, allerdings sollte man die Bände in der richtigen Reihenfolge lesen, weil die Geschehnisse aufeinander aufbauen. Dieser vierte Band hat mich erneut völlig überzeugt, so dass ich alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Miss Merkels zweiter Fall

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Die Rentnerin Angela findet eine Leiche auf dem Friedhof, und schwupps! ist sie wieder am Ermitteln. Der Friedhofsgärtner wurde ermordet. Doch wer hatte ein Motiv dazu? Angela muss diesmal zunächst ohne ...

Die Rentnerin Angela findet eine Leiche auf dem Friedhof, und schwupps! ist sie wieder am Ermitteln. Der Friedhofsgärtner wurde ermordet. Doch wer hatte ein Motiv dazu? Angela muss diesmal zunächst ohne ihren Ehemann ermitteln, denn der ist gerade anderweitig unterwegs. Dafür trifft sie auf einen kultivierten Steinmetz, mit dem sie endlich ihre Liebe zu Shakespeare teilen kann. Die Verdächtigen findet sie in zwei verfeindeten Bestatter-Familien.

Die Ex-Kanzlerin und frischgebackene Angela Merkel hat bereits in einem vorhergehenden Band ihre Neigung zum Schnüffeln entdeckt. Nun darf sie erneut ermitteln, und auch diesmal gibt es einige Verwicklungen, falsche Verdächtigungen und gefährliche Momente. Der Leser bzw. Hörer trifft all die bereits bekannten Figuren aus dem ersten Band wieder, da geht es gerne auch mal chaotisch zu. Doch Miss Merkel behält immer den Überblick und kann mit einer starken Hand und ihrem messerscharfen Verstand alles wieder ins rechte Lot bringen. Dafür muss sie sich diesmal viele Gedanken über die Liebe machen - doch keine Sorge, Miss Merkel bleibt sich selbst letztendlich treu. Auch einige Seitenhiebe auf die Politik gibt es natürlich. David Safier greift bei dieser Geschichte wieder in die Vollen, die Geschichte ist wie all seine bisherigen Bücher humorvoll geschrieben und zaubert immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Viele der Pointen sind aus dem ersten Band übernommen, die Überraschung darüber gelingt diesmal nicht mehr so ganz. Dennoch ist dies wieder eine bezaubernde Krimi-Geschichte um eine außergewöhnliche Ermittlerin. Die Sprecherin Nana Spier setzt die Geschichte gekonnt um, so dass man sich selbst als stiller Ermittler an der Seite von Miss Merkel wiederfindet.

Sehr gerne empfehle ich das Buch sowie das Hörbuch weiter für entspannte Hör- bzw. Lesestunden und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Düster mit Silberstreifen am Horizont

Die Nelsons greifen nach den Sternen
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Die Nelsons haben drei Kinder, das sind der 12jährige Fitch und seine Zwillingsschwester Bird sowie deren älterer Bruder Cash. Während die USA im Januar 1986 dem Start des Spaceshuttles Challenger entgegenfiebert, ...

Die Nelsons haben drei Kinder, das sind der 12jährige Fitch und seine Zwillingsschwester Bird sowie deren älterer Bruder Cash. Während die USA im Januar 1986 dem Start des Spaceshuttles Challenger entgegenfiebert, ist es der Alltag, der die drei Geschwister gefangen nimmt. Es ist vor allem die technikbegeisterte Bird, die am Flug des Spaceshuttle besonders Anteil nimmt, denn sie träumt selbst davon, später einmal Teil einer solchen Expedition zu werden. Als die Raumfähre beim Start explodiert, verändert dies das Leben der drei Geschwister und bringt sie auf unerwartete Weise zusammen.

Es ist ein chaotischer Alltag, der das Leben der Familie Nelson prägt, mit Eltern, die sich oft streiten und dabei viel zu wenig für ihre Kinder da sind. Die Kapitel des Buches sind aus der Sicht der drei Geschwister geschrieben und deshalb so unterschiedlich ausgefallen wie die drei selbst. Dadurch erscheint die Erzählung sehr realistisch, ist aber auch von eher düsterer Stimmung. Durch die Katastrophe der explodierenden Raumfähre ist es vor allem Bird, die in Trauer zu versinken droht. Doch die Kinder sind stark und entdecken diese Stärke, als Bird sie dazu anstößt. Dieses versöhnliche Ende gibt einen positiven Ausblick der Geschichte, die ihren Lesern sehr viel zumutet. Sie hat mich sehr nachdenklich hinterlassen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Ein Manifest gegen Diskriminierung

Misfits
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Michaela Coel ist als Tochter ghanaischer Eltern in einem East-Londoner Wohnprojekt aufgewachsen. Sie kennt von klein auf das Gefühl, Außenseiterin zu sein, und nun hat sie die Gelegenheit, darüber in ...

Michaela Coel ist als Tochter ghanaischer Eltern in einem East-Londoner Wohnprojekt aufgewachsen. Sie kennt von klein auf das Gefühl, Außenseiterin zu sein, und nun hat sie die Gelegenheit, darüber in einem Manifest zu sprechen. Dabei erzählt sie sehr offen über eigene Erfahrungen.

Michaela Coel arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin, sie hat sich trotz Diskriminierungserfahrungen ihren Platz im Leben erobert. Dieses Manifest soll allen Außenseitern eine Hilfe werden, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und selbst zu gestalten. Dass die Autorin dies anhand ihrer eigenen Geschichte macht, empfinde ich als sehr offenherzig. Doch genau das macht es mir auch schwer, dieses Buch zu bewerten. Denn so sympathisch ich die Autorin finde, mit dem Buch habe ich mich eher schwer getan. Irritiert war ich schon über den Umfang der Einleitung, die etwa ein Drittel des Buches beträgt. Zudem hat mir der rote Faden gefehlt, auch wenn ich mir ihre Geschichte letztendlich wohl zusammenreimen konnte. Positiv fand ich, dass die wichtigen Passagen des Buches in Fettschrift gedruckt wurden, so dass man die Aussage des Manifestes schnell erkennen kann. Das Buch hat mich etwas nachdenklich hinterlassen. Und doch ein ist da die Frage nach der Motte, was mich doch sehr von den eigentlichen Gedanken des Manifests abgelenkt hat.

Ich selbst bleibe etwas ambivalent nach dieser Lektüre, wenn ich das Buch bewerten soll. Pauschal weiter empfehlen kann ich es nicht, obwohl es sicher einige Leser und Leserinnen geben wird, die das Buch schätzen können. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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