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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2022

Wie ein Ritt durch die Hölle

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Kim Sleizner ist nach wie vor Polizeichef von Kopenhagen, er zieht seine Fäden und ist dabei von einer erbarmungslosen Härte. Nachweisen kann man ihm allerdings nichts. Seine ehemalige Kollegin Dunja Hougard ...

Kim Sleizner ist nach wie vor Polizeichef von Kopenhagen, er zieht seine Fäden und ist dabei von einer erbarmungslosen Härte. Nachweisen kann man ihm allerdings nichts. Seine ehemalige Kollegin Dunja Hougard ist untergetaucht und ermittelt verdeckt gegen ihn. Kommissar Fabian Risk muss sich mit dem Tod seines Sohnes Theodor auseinandersetzen und kommt dabei unerwartet einigen Ungereimtheiten auf die Spur. Währenddessen ermittelt die Polizei von Kopenhagen im Fall von zwei Toten, die in einem Auto am Meeresgrund aufgefunden wurden.

Wie bereits in den bisherigen Krimis von Stefan Ahnhem sind es wieder mehrere Handlungsstränge, die parallel verlaufen, um auf einen gemeinsamen Höhepunkt zu steuern. Es ist ein Ritt durch die Hölle, denn der Täter scheint festzustehen, doch er ist mit allen Wassern gewaschen. Er verwischt so sehr seine Spuren, dass jede Mühe im Sand zu versickern scheint. Dazu ist er skrupellos, er geht über Leichen und kennt keine Gnade. So entsteht eine atemlose Spannung, der Leser kann dem Sog dieser Geschichte kaum entgehen. Überraschende Wendungen sind auch diesmal vorprogrammiert, einschließlich einem fulminanten Showdown. Manches davon scheint nicht so ganz glaubhaft, und dennoch passt es zu dieser Geschichte.

Es ist sinnvoll, die Vorgänger dieses Bandes zu kennen, um sämtliche Geschehnisse in dieser Geschichte nachzuvollziehen. Sehr gerne empfehle ich diesen spannungsgeladenen Krimi weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Beste Hörbuch-Unterhaltung

Verloschen
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Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einer Toten gerufen, der die Ohren abgeschnitten und durch neue ersetzt wurden. Ob die Ohren wohl von einem weiteren Opfer stammen? Bei der nächsten Leiche wurden ...

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einer Toten gerufen, der die Ohren abgeschnitten und durch neue ersetzt wurden. Ob die Ohren wohl von einem weiteren Opfer stammen? Bei der nächsten Leiche wurden die Hände durch neue ersetzt. Nun ist klar, dass ein Serienkiller unterwegs ist. Julia kommt ihm bald auf die Schliche, doch der Täter ist ihr immer noch einen Schritt voraus…

Das Buch ist Teil einer Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, doch man kann es ohne weitere Vorkenntnisse lesen bzw. als Hörbuch hören. Es ist spannend, diesem Täter hinterherzujagen, nach seiner Motivation zu suchen und den Gedanken der Rechtsmedizinerin zu folgen, wenn sie dem Täter auf die Spur kommt. Julia Schwarz ist eine erfahrene Ärztin, die sich gut in andere einfühlen kann und deshalb auch von den Kriminalkommissaren gefragt ist bei den Ermittlungen. Einige überraschende Wendungen sowie ein spannender Showdown lassen die Geschichte äußerst fesselnd geraten. Handlungsstränge aus dem privaten Umfeld der Ermittler runden die Geschichte ab. Der Sprecherin Svenja Pages gelingt es, die doch recht umfangreiche Erzählung gut als Hörbuch zu gestalten, sie gibt jeder Figur einen eigenen Charakter und moduliert sprachlich die Geschehnisse mit, so dass man gespannt der Auflösung entgegenfiebert.

Mich hat dieses Hörbuch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe überzeugte 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Liebenswerte Weihnachtsgeschichte

Es ist ein Elch entsprungen
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Bertil glaubt selbstverständlich nicht mehr an den Weihnachtsmann. Doch da bricht eines Tages ein Elch bei ihm zu Hause durch die Wohnzimmerdecke: Er sei bei einem Testflug mit seinem Chef Sinterklaus ...

Bertil glaubt selbstverständlich nicht mehr an den Weihnachtsmann. Doch da bricht eines Tages ein Elch bei ihm zu Hause durch die Wohnzimmerdecke: Er sei bei einem Testflug mit seinem Chef Sinterklaus abgestürzt. Bertil freundet sich schnell mit dem Elch an. Dann taucht auch noch der Weihnachtsmann auf…

Die Geschichte wird vom Autor Andreas Steinhöfel selbst erzählt, und mit großen Augen lauscht man ihm und will ganz schnell wieder an den Weihnachtsmann glauben. Das Hörbuch lässt sich gut während der Weihnachtsvorbereitungen nebenher hören (oder auch sonst...) und verzaubert mit einer Weihnachtsgeschichte, die das Herz aufgehen lässt. Da lächeln nicht nur Kinder beim Zuhören, sondern auch wir Erwachsenen. Gerne habe ich zugehört, wie Mr. Moose bei Bertil und seiner Familie darauf wartet, vom Weihnachtsmann wieder abgeholt zu werden, denn jede der Figuren erhielt ihren ganz besonderen Rahmen, so dass ich schnell einen Bezug zu jedem finden konnte. Insgesamt also eine rundum gelungene, herzerfrischende Erzählung!

Diese Weihnachtsgeschichte empfehle ich unbedingt weiter, besonders in der Fassung als Hörbuch, vom Autor selbst gelesen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Wenn die Romantik an der Realität zerschellt

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Die junge Diana Spencer träumt vom Leben an der Seite des begehrtesten Junggesellen Großbritanniens: Charles, Prince of Wales ist der Mann, mit dem sie durch das Leben gehen will. Als das 1981 wahr wird, ...

Die junge Diana Spencer träumt vom Leben an der Seite des begehrtesten Junggesellen Großbritanniens: Charles, Prince of Wales ist der Mann, mit dem sie durch das Leben gehen will. Als das 1981 wahr wird, feiert das Königreich, ja die gesamte Welt die Hochzeit des Jahrhunderts. Doch das Leben am Königshof unterliegt einem strengen Protokoll, und Charles erwidert ihre Liebe nicht. Dennoch findet Diana ihren ganz eigenen Weg, und bald schon wird sie zur Königin der Herzen.

Dieser Roman ist keine Biographie des Lebens von Diana Spencer, hält sich aber weitgehend an die Geschehnisse in ihrem Leben. Der Leser erlebt, wie Diana sich verändert von der Zeit ihrer romantischen Träume bis hin zu der Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und dabei von der Presse gejagt wird. Dazwischen liegen die Jahre, in denen sie um Charles‘ Liebe und um ihren Platz in der königlichen Familie gekämpft hat. Erzählt wird aus Dianas Sicht, und das war einerseits spannend, um in ihre Gedankenwelt hineinzuschlüpfen. Andererseits blieben die Personen, die sie umgaben, eher blass und konturlos, während Diana selbst ziemlich in eine Opferrolle gedrängt wird. Doch als Roman liest sich die Geschichte sehr flüssig und zeigt in vielen Anekdoten, dass das Leben am Hof nicht einfach ist. Gut gelungen ist es der Autorin zu zeigen, wie brutal Romantik an der Realität zerschellen kann.

Dieses Buch empfehle ich gerne weiter all jenen, die Interesse an Dianas Geschichte haben, allerdings mit der Einschränkung, dass dies eben ein Roman und keine Biographie ist. Wer Genaueres wissen will, sollte sich einer Biographie zuwenden. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Eine düstere Geschichte in Zeiten der Not

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
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1845 leiden die Bewohner Irlands unter einer drückenden Hungersnot. Die vierzehnjährige Grace wird von ihrer Mutter in Männerkleidung gesteckt und aus dem Haus geschickt, sie soll sich Arbeit suchen und ...

1845 leiden die Bewohner Irlands unter einer drückenden Hungersnot. Die vierzehnjährige Grace wird von ihrer Mutter in Männerkleidung gesteckt und aus dem Haus geschickt, sie soll sich Arbeit suchen und von nun an selbst ernähren. Grace‘ Bruder Colly hat sich ihr angeschlossen. Sie reihen sich in die Scharen der Hungernden ein, die auf der Suche nach Arbeit und Essen durch Irland ziehen. Es beginnt eine Odyssee, während der Grace sich vom Mädchen zur Frau entwickelt.

Es ist eine alptraumartige Reise, die Grace durch einige Grafschaften Irlands führt, immer getrieben von der Suche nach Essen, nach Unterkunft, nach einer Zukunft für sich. Was sie erlebt, ist nicht einfach zu lesen, denn Grace hat es nie einfach in ihrem Leben. Düster ist dieses Buch, man fiebert mit der Heldin bei all ihren Erlebnissen mit. David Lynch hat Grace‘ Reise in eine poetische Sprache gepackt, immer wieder – und vor allem zum Schluss – vermischen sich Realität und (Alp-)Traum.

Dieses Buch vermittelt einen düsteren Einblick in die Jahre der Hungersnot in Irland. Es fordert den Leser bei der Lektüre, ist teilweise sehr verstörend. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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