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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Ermitteln im Wellnesshotel

Frau Maier macht Dampf
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Frau Maier soll den Wellnessurlaub ihrer Freundin Elfriede antreten, weil diese verhindert ist. Auch wenn Frau Maier nicht begeistert ist von dieser Idee, fährt sie in das Hotel in der Steiermark. Da gab ...

Frau Maier soll den Wellnessurlaub ihrer Freundin Elfriede antreten, weil diese verhindert ist. Auch wenn Frau Maier nicht begeistert ist von dieser Idee, fährt sie in das Hotel in der Steiermark. Da gab es nämlich erst vor kurzem einen seltsamen Vorfall… Inmitten von Bademänteln, Beautyprodukten, Wellnessangeboten und einer Speisekarte voller Kürbisgerichte muss sich Frau Maier erst mal orientieren. Kaum ist ihr das gelungen, findet sie eine Leiche im Sprudelbad. Ihr Detektivsinn ist geweckt…

Dies ist bereits der fünfte Band um Frau Maier, die eigentlich immer in ihrem Häuschen mit ihrer Katze bleibt. Dass sie diesmal eine Ausnahme macht, liegt daran, dass Elfriede einen Trick angewandt hat, um Frau Maier zum Wellnessurlaub zu überreden. Und natürlich ist eine Leiche nicht weit weg, wenn Frau Maier da ist. Denn Frau Maier hat einen angeborenen Detektivsinn. Zusammen mit einem Hobby-Detektiv, der sehr, sehr gute Verbindungen zur örtlichen Polizei hat, macht sie sich ans Schnüffeln. Natürlich wird sie fündig, denn sie spürt, wo etwas im Argen liegt. Ein bisschen naiv wirkt sie, wenn sie sich mit all den Wellnessangeboten auseinandersetzen muss, kein Wunder, sie war ja noch nie in einem solchen Wellnesshotel. Doch was das Ermitteln betrifft, macht ihr keiner was vor. Sehr gelungen sind die einzelnen Figuren, sie sind – wie Frau Maier selbst – auch mal ein bisschen schrullig geraten. Das Miträtseln macht Spaß, wenn man überlegt, wer und was hinter den einzelnen Geschehnissen steckt.

Dieses Buch empfehle ich als Cosy Crime und leichte Lektüre für zwischendurch, vor allem aber als Begleiter zu einem Wellnessurlaub. Auch wenn dieser Band Teil einer Reihe ist, kann man jederzeit in die Ermittlungen mit Frau Maier einsteigen. Mich hat das Buch neugierig gemacht, ich werde sicherlich noch weitere Fälle mit Frau Maier lesen. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Mordverdacht im New York der Roaring Twenties

Die Tränen der Göttin
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Im Jahr 1927 kommt der Archäologieprofessor Frederick Crichton nach New York, dort will er eine Stelle am Metropolitan Museum übernehmen. Doch diese ist bereits besetzt, statt dessen soll Crichton im Haus ...

Im Jahr 1927 kommt der Archäologieprofessor Frederick Crichton nach New York, dort will er eine Stelle am Metropolitan Museum übernehmen. Doch diese ist bereits besetzt, statt dessen soll Crichton im Haus eines exzentrischen Millionärs die Echtheit eines ägyptischen Artefakts bestätigen. Doch es handelt sich um eine Fälschung, und prompt gibt es einen Mord. Crichton selbst gerät in das Visier der Polizei – und will nun selbst den wahren Täter finden, um seine Unschuld zu beweisen.

Dieses Buch ist ein Spin-off der Geheimakte-Reihe des Autors André Milewski. Die exzentrische Art des Millionärs und Gastgebers sowie seiner Gattin schafft eine ganz besondere Atmosphäre, Geld spielt hier scheinbar keine Rolle. Doch der Schein trügt, es gilt, Geheimnisse aufzudecken, und das auch noch unter Zeitnot, denn hier hat es jemand darauf abgesehen, Crichton zum Sündenbock zu stylen. Die Auflösung kommt sehr überraschend; obwohl im Nachhinein alles einen Sinn ergibt, hätte ich dieses Ende nicht erwartet. Wie immer bei André Milewski stecken auch in dieser Geschichte umfassende Recherchen zum New York der Zwanziger Jahre, die Atmosphäre des Buches spiegelt den damaligen Geist entsprechend wieder.

Auch dieses Buch hat mich, wie die Geheimakte-Reihe, sehr begeistern können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe gute 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein außergewöhnliches Krippenspiel

Morgen, Tiere, wird’s was geben!
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Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, ...

Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, die Gänse Walter und Walter und die Katze Miau-Miau sind sich einig, dass dies das beste Krippenspiel aller Zeiten werden wird!

Diese Vorlesegeschichte lässt die Weihnachtszeit mit den Augen der Tiere entstehen: Was machen die Menschen in dieser Zeit, die für Tiere eigentlich so langweilig ist? Was zeigt dieses seltsame Spiel, das sich Krippen nennt? Was bringen die drei Könige aus dem Morgenland, und warum sind sie heilig? Amüsant ist es, wenn die Tiere das Krippenspiel aufführen, vor allem weil jedes der Tiere seine eigenen Gedanken dazu hat und so vieles wissen sie eben auch nicht genau. Dennoch schwebt der Geist von Weihnachten über dieser Geschichte, die jedes der Tiere sehr ernst nimmt mit all seinen Eigenheiten. Wunderschöne Illustrationen ergänzen die Geschichte. Ich bin mir sicher, nach dieser Lektüre gibt es viele Fragen, die beantwortet werden wollen. Strahlende Augen gibt es auf jeden Fall!

Dieses schön gestaltete und amüsante Buch über ein außergewöhnliches Krippenspiel empfehle ich gerne weiter zum Vorlesen für größere Kindergartenkinder und Schulanfänger, ja als Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Eintauchen in die Welt der 1920er Jahre

Der Traumpalast
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Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb ...

Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb engagiert er sich beim Aufbau der gerade gegründeten Ufa. Rahel hat eine große Zukunft als Journalistin im Kopf, doch wird sie das auch umsetzen können? Ihre Eltern wollen sie endlich unter der Haube sehen, damit sie versorgt sei. Als Tino und Rahel sich treffen, ahnen sie zunächst noch nicht, wohin ihr Leben sie führen wird.

Auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte der 1920er Jahre erzählt der Autor Peter Prange vom Aufstieg der Ufa-Traumfabrik und von den Menschen, die zu jener Zeit gelebt haben. In historisch fundierte Geschehnisse bettet er die fiktiven Lebensläufe von Tino und Rahel und deren Verwandten und Bekannten und lässt in opulenten Bildern die damalige Zeit entstehen. Der Einstieg in die Geschichte ist aufgrund der vielen Handlungsfäden nicht einfach, doch bald wird man sich festlesen und gebannt den Schicksalen der Protagonisten folgen. Die Ereignisse der damaligen Zeit sind gut recherchiert, man kann als Leser richtig eintauchen in das Lebensgefühl der handelnden Personen. Diese sind sehr gut durchdacht, als würden sie aus dem Stand heraus ein Eigenleben entwickeln. So wirkt die Geschichte sehr authentisch, man fühlt die Faszination des Kinos, das damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte und doch ganz große Werke hervorbrachte wie z.B. „Metropolis“. Sehr gerne wartet man hier gespannt auf den zweiten Teil der Geschichte.

Dieses Buch ist großes Kino, bei dem man so richtig in die Roaring Twenties im Spiegel der Ufa-Traumfabrik eintauchen kann. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Nörgelpeter Günter Habicht erzählt

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller ...

Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller auf dem Gehweg – das geht gar nicht! Seine Frau Brigitte ist von diesem Verhalten völlig verärgert, „Nörgelpeter“ nennt sie ihn. Doch Günter hilft auch sehr gerne. Zum Beispiel im Baumarkt. Da kann er besser beraten als jeder der dortigen Mitarbeiter. Seine Wege kreuzen immer wieder die von Renate Bergmann, der Online-Omi, die wohnt nämlich in seiner Nachbarschaft.

Mit Renate Bergmann hat Autor Thorsten Rohde eine Kultfigur geschaffen, die sich bereits durch mehrere Bände geplaudert hat. Nun hat er eine neue Reihe begonnen mit dem Berufsnörgler Günter Habicht, der seine Aufgabe darin sieht, seine Umgebung zu erziehen. Gelegenheiten dazu finden sich zu Hauf. Dass sich Begegnungen zwischen Renate Bergmann und Günter Habicht ergeben, ist vor allem für jene Leser interessant, die beide Figuren kennen. Dabei werden auch mal Passagen aus anderer Sichtweise erzählt, die man bereits von Renate Bergmann kennt. Wie Renate Bergmann plaudert auch Günter Habicht aus seinem Leben. So entsteht eine Mischung, die ihn mal als Querulant, mal aber auch recht sympathisch erscheinen lässt. Manche seiner Erzählungen sind lustig, doch sie laden auch zu einem weiteren Nachdenken ein. So reiht sich eine Anekdote an die nächste. Auch wenn sich kein echter roter Faden ergibt, zeigt sich ein guter Einblick in das fiktive Leben des Rentners, der noch lange nicht zum alten Eisen zählen will.

Wer Renate Bergmann mag, wird auch von Günter Habicht begeistert sein. Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich liebe den schrägen Humor des Autors und seine Figuren, die allesamt etwas skurril geraten sind und dabei doch auch zum Nachdenken anregen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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