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Veröffentlicht am 14.08.2023

Mütter

Institut für gute Mütter
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Der Horror der totalen Überwachung des privatlebens zum "Kindeswohl ", nur weil die Protagonisten einen Fehler begann. Das ist das wovor sich Eltern meist irrational fürchten, diese Entmündigung ist in ...

Der Horror der totalen Überwachung des privatlebens zum "Kindeswohl ", nur weil die Protagonisten einen Fehler begann. Das ist das wovor sich Eltern meist irrational fürchten, diese Entmündigung ist in diesem Near Future Roman Wirklichkeit geworden. Die Autorin schreibt oft in kühler distanzierte Sprache dies unterstreicht das Unwohlgefühl , es verlässt den Leser nicht beim Lesen des Romans.

Es schwingt auch gesellschaftliche Kritik seitens der Autorin mit : so hat eine Mutter zu sein. Unsere heutige Gesellschaft lässt oft auch wenig Spielraum zu . Mütter machen es sich gegenseitig schwer ,sei es dass die berufstätigen Mütter auf die nur Mütter herabsehen, oder die Mütter die alles perfekt machen wollen auf die Berufstätigen.

Im Roman regiert die Jugendbehörde mit überzogenem Aktionismus. Die Absicht den Vorfall zu "Heilen" macht durch die Trennung immer viel mehr kaputt, auch hier sehe ich Parallelen zu realen Welt in der Jugendbehörden manchmal eingreifen und manchmal berechtigt ,aber auch manchmal unschuldigen Müttern die Kinder wegnehmen.

Ich fand das so schlimm, dass die Familienrichterin besser wissen wollte was für ihr Kind ,wo man doch sehen konnte wie innig da Verhältnis zwischen Mutter und " Tochter" war .ganz tragisch

So ein Programm wie in diesem Roman hat vielleicht gute Ansätze, ist teilweise sogar gut gemeint aber eigentlich reines brainwash ,da bleibt nicht mehr viel Individualität übrig was Tür und Tor von Unterdrückung der Gesellschaft seitens eines autoritären Staates öffnen könnte, durch fügsame Bürger

Von Zeit zu Zeit lässt die Autorin den Leser über Erziehungsmethoden der eigene Kindheit ( hier der Protagonistin) nachdenken .

Wenn ich gerade Kindesgefährdung vorliegt hoffe ich, dass den Jugendämter auch in Zukunft immer bewusst ist ,dass es größeren Schaden für das Kind erwirkt wenn sie sie von ihrer Mutter getrennt werden. Oft reicht es wenn Mütter Unterstützung bekommen und ermutigt werden

Das Szenario ist eigentlich nicht so weit hergeholt, ich denke da nur an die Diskussion um den Elternführerschein . Be careful what you wish for es würde nämlich für Alle gelten.

Es ist ein trauriger ,teilweise wütend machender Roman , der mich zutiefst berührt hat .Mir liefen wir schon lange keine mehr Tränen beim Lesen eines Buches runter.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Völlig verWachst

Plötzlich wach! 1: Mit der Queen ne Kutsche kapern
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Ich bin ein absoluter Royal Fan ,so musste ich natürlich diese Geschichte unbedingt lesen. Auch wenn die Idee , dass Puppen im Museum lebendig werden nicht neu ist , hat es auf jeden Fall immer seinen ...

Ich bin ein absoluter Royal Fan ,so musste ich natürlich diese Geschichte unbedingt lesen. Auch wenn die Idee , dass Puppen im Museum lebendig werden nicht neu ist , hat es auf jeden Fall immer seinen Charme, besonders wenn diese Wachsfigur um die es geht die Queen ist. Jedoch muss man, abgesehen vom Prolog , fast 100 Seiten warten bis die "Queen" auftaucht. Diese wurden dem Aufbau der Freundschaft von Annemie und Leo verwand, während dem sie sich auf die Jagd nach der Queen begeben und merken dass sie nicht alleine im Boot sind . Dass viele Kinder Unsicherheiten auf dem Weg zum Erwachsenwerden haben , lange nicht alle cool sind und Besonderheit in Hinsicht Individualität auch gut sein kann .
Ich war begeistert von den witzigen und fantasievollen Gedankengänge, die oft Annemie bestürmten und der Queen Charme samt britischen Flair war auch vorhanden.
Mir gefiel dieses turbulente lustige Abenteuer

" Oder auch total abgedreht, verrückt, unglaublich, fantastisch und völlig verWachst "
Und ich denke Maja von Vogel hat mit dieser Geschichte ein klein wenig und entzückend in ihrer Art verarbeitet, dass der Welt die Queen verloren gegangen ist.


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Veröffentlicht am 17.06.2023

Guter Plot, verzwickte Perspektiven

Die Affäre Alaska Sanders
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Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors ...

Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors Marcus Goldmanns . Der Autor spricht den Leser an: sie wüssten über diese , oder jene Sache Bescheid ,wenn sie das " Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert gelesen hätten ( der Erfolgsroman Marcus Goldmans) und das hatte ich ja in der Tat im wirklichen Leben .Gleichzeitig spricht uns hier der echte Autor an. Das wirkt in der Art als ob man einen Spiegel etwas schräg aufstellt und sich in einem anderen Spiegel sieht und das Abbild immer kleiner und immer wieder sieht .Das konnte am Anfang zu einige Drehungen der Gehirnwindungen führen. Joël Dicker erwähnte in einem Interview , dass er seine Geschichte in den USA spielen lässt um sich vom fiktiven Autor zu distanzieren .Das finde ich aber irrelevant, beim Lesen denke ich über so etwas nicht unmittelbar nach.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich kaum an den Roman Harry Quebert erinnern kann, es ist aber auch schon sehr lange her, dass ich ihn las, ebenso geht es mir mit den Baltimores , ich konnte mich nicht mehr erinnern was mit Goldman's Cousins geschah. Ich weiß es bis jetzt noch nicht, obwohl Dicker es mehrmals anteaserte, denn das ist eine andere Geschichte...
Dies gefiel mir auch : immer wenn etwas neues rauskam , oder ein Polizist eine Hypothese hatte, wurde die Situation in Rückblicken und wechselnden Erzählperspektiven erzählt ,ob nun eine hypothetische Erzählung , oder echtes Geschehen, oder manchmal konnte man es nicht mit Sicherheit sagen, die Realitäten verschwammen . Keineswegs ein verlässlicher allwissenden Erzähler. So ein Spiel mit den Realitäten und Alternativen mag ich sehr. Dies bereitete den Leser auch schon ein wenig darauf vor , dass nicht immer alles so ist wie es scheint . Klar bestehende Tatsachen und Täter waren auf einmal nicht mehr ganz so klar
Was mir ganz besonders an Joel Dickers Romanen gefällt , dass sie sehr familiär sind . Oft spielt Zwischenmenschliches und Charakterstudien amerikanischer Kleinstädte eine große Rolle . So tun sich auch hier Abgründe auf und nicht nur Einer hat dunkle Geheimnisse .
Mir hat jedoch nicht gefallen , dass Dicker ein wenig zu viel der Sätze wie " er ahnte noch nicht dass..." verwendete , um Spannung auf zu bauen und dann uns in das nächste Kapitel/ eine andere Zeitlinie zu werfen , dies finde ich ein wenig zu plump als Stilmittel

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Freundschaftsbuch nicht nur für Spieleentwickler

Morgen, morgen und wieder morgen
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Der Roman ist sehr clever und elegant aufgebaut, besonders was die Übergänge zur Vergangenheit und Gegenwart betrifft. Man ahnt zwar auch einiges , möchte den genauen Hergang und Umstände aber trotzdem ...

Der Roman ist sehr clever und elegant aufgebaut, besonders was die Übergänge zur Vergangenheit und Gegenwart betrifft. Man ahnt zwar auch einiges , möchte den genauen Hergang und Umstände aber trotzdem erfahren. Nie verliert man das Interesse und es nimmt keinesfalls die Spannung zum weiterlesen
Ich mochte den Kontrast der Leichtigkeit vieler Passagen und den tiefgründigen schmerzhaften Stellen. Damit hat die Autorin wirklich gut jongliert. Und manchmal war es leicht, damit es nicht so schwer ist.
Der Roman handelt wunderbar von Freundschaft , platonischen Liebe und Liebe. und davon, dass es auch in den besten Freundschaften Mißgunst und Revalitäten gibt ,oft weil man nicht ausreichend Kommuniziert, da man meint man kennt sich sowieso in und auswendig. Manche meinen, es wäre ein Jugendbuch, ich bin aber nicht dieser Meinung. Große Teile dieses Romans finden im Erwachsenleben statt und es gibt Leute die ihr ganzes Leben Computer spielen, darunter natürlich auch die Spiele entwickeln.
Ich mochte die Charaktere sehr und fühlte mich sehr wohl mit ihnen. Und da der Roman multiperspektivisch geschrieben wurde konnte man sie auch recht gut kennenlernen.
Man bekommt einen kleinen Einblick wie Spieleentwickler arbeiten, ohne dass man davon Ahnung haben muss und ich bekam richtig Lust wieder etwas mehr zu zocken , vielleicht bekommt auch ein Neuling Lust aufgrund des Buches dazu .
Mir gefiel auch, dass Zevin sich des öfteren auf Kunst und Kunsthandwerk bezog, meiner Meinung nach wirklich schöne Kunst, die ich auch mag. Und sie schlägt die Brücke zu dem Thema Spieleentwicklung, in dem sie ihre Protagonisten die Kunst in ihr Grafikdesign einfließen lassen läßt. Ein besonderer Roman, den ich sehr gerne las. .

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Charmant, clever,cosy,crime

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Da sind die Vier des Donnerstagsmordclub ja wieder, ein paar Wochen nach den " Vorfällen"
Eine interessante, leicht soziophate Bekannte aus dem Vorgängerband ist ebenfalls dabei. Elisabeth wird bedroht ...

Da sind die Vier des Donnerstagsmordclub ja wieder, ein paar Wochen nach den " Vorfällen"
Eine interessante, leicht soziophate Bekannte aus dem Vorgängerband ist ebenfalls dabei. Elisabeth wird bedroht ,soll morden und es holt sie etwas aus dem Vorgängerfall ein, gleichzeitig auch ihre Vergangenheit mit dem KGB und dem MI6. Es tauchen so viele Kriminelle , Leute aus dem halbseidenen Milieu und kriminelle Energie auf, dass man ständig damit beschäftigt ist darüber nachzudenken ob dies alles miteinander zusammen hängt , ob alle Fäden zusammen laufen . Natürlich auch überhaupt whodunit. Alles sehr vielschichtig und interessant.
Damit der Kopf nicht vollständig anfängt zu rauchen lockert Osman das Geschehen mit köstlichen Dialogen und englischem Humor auf. Es gibt auch eine wirklich wunderbare und niedliche Szene in einem Wellnesscenter. Ich hatte wirklich Spaß mit den alten Leutchen die keinerlei Berührungsängsten haben, weder vor der Polizei noch vor Kriminellen. Sie zeigen einfach jedem die Stirn, sind dabei charmant,clever und gewitzt.
Es gibt keine einzige Seite auf der man sich langweilt. Mir gefällt es auch, dass die Handlung wieder viel Raum für Freundschaft , Alte wie Neue lässt .
Das Ende birgt eine große Überraschung.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr einen weiteren Band der Serie, der schon angekündigt ist ,lesen zu dürfen. Es macht regelrecht süchtig der " Gang" des Donnerstagsmordclubs beim Morde aufklären zu schauen zu dürfen und ich fühle mich pudelwohl in ihrer Gesellschaft

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