Profilbild von Gluecksklee

Gluecksklee

Lesejury Star
offline

Gluecksklee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gluecksklee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2022

Gelungene Mischung aus Drama, Romantik und Humor

Morgen schreib ich dir ein Happy End
0

Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man ...

Wenn ich mir das Cover zu „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ anschaue, dann vermittelt es mir dein Eindruck einer eher locker-flockigen Geschichte rund um zwei Menschen in New York City. Und ja, man bekommt eine Liebesgeschichte, aber man bekommt noch so viel mehr. Tash Skilton hat mit Miles und Zoey zwei Charaktere geschaffen, die auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser wirken. Die Autorin verfügt über ein sehr feines Gespür für Humor, dafür, Emotionen aus dem Papier in die Herzen der Leser zu projizieren. Die Geschichte fesselt einfach.
Ich musste oft schmunzeln beim Lesen, dann habe ich wieder mit den Augen gerollt und mich im Wechsel mit Zoey und Miles über die Unarten des jeweils anderen aufgeregt. Der Roman hat genau die richtige Mischung aus Drama, Romantik und Humor – und hat gerade in der aktuellen Situation, in der so vieles so trist und grau wirkt, für ein paar Lesestunden einen echten Lichtschimmer für mich dargestellt.
Sowohl Zoey als auch Miles waren für mich greifbare, dreidimensionale Charaktere, mit denen ich gerne mal ein paar Stunden im Gespräch in ihrem Stammcafé verbringen würde.
Ich hoffe wirklich, dass nach „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ noch weitere Bücher der Autorin folgend werden.
Ich jedenfalls vergebe fünf von fünf Sternen und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Historischer Kriminalroman auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer
0

Der Klappentext zu „Der Tod und das dunkle Meer“ hatte mich unglaublich neugierig gemacht – ein historischer Kriminalroman, der auf hoher See spielt, das war für mich komplett neu. Historische Romane kommen ...

Der Klappentext zu „Der Tod und das dunkle Meer“ hatte mich unglaublich neugierig gemacht – ein historischer Kriminalroman, der auf hoher See spielt, das war für mich komplett neu. Historische Romane kommen in meinen Lesegewohnten eher selten vor – hier muss mich Epoche oder der Handlungsort schon extrem fesseln, damit ich zugreife. Ich war hier allerdings vor allem aufgrund des Schiffes als hauptsächlicher Schauplatz der Handlung gespannt auf die Geschichte, die sich auf der Saardam zutragen würde und habe auf einen mit unterschwelliger Spannung aufgeladenen Handlungsbogen gehofft. Diesen Spannungsbogen hat Stuart Turton auch geliefert. Die Stimmung an Bord des Schiffes, die immer düsterer wird, je weiter die Handlung voranschreitet, sorgt dafür, dass man die Beklemmung beinahe greifen kann, die die Besatzung und die Passagiere zu spüren bekommen.
Gefühlt hat der Kriminalroman allerdings gerade im ersten Drittel ein paar gefühlte Längen, es dauert ein bisschen, bis alles so richtig in Fahrt kommt. Aber zum Ende des Romans wird man zum einen mit einem stimmigen Zusammenführen der einzelnen Informationsstränge belohnt. Und zum anderen wird spätestens dann klar, dass keine unnötigen Informationen in der Handlung enthalten sind. Daher möchte ich an dieser Stelle ein großes Kompliment an den Autor aussprechen. Leider wird das Ende für mich dann doch ein bisschen zu kurz abgehandelt, hier hätte ich mir durchaus ein paar Seiten mehr gewünscht.
Der Schreibstil von Stuart Turton liest sich sehr flüssig und die Charaktere waren für mich allesamt greifbar. Ob es jetzt Samuel Pipps, Arent, Sara oder deren Tochter Lia waren – sie alle standen mir während des Lesens vor Augen.
Alles in allem ist „Der Tod und das dunkle Meer“ ein fesselnder Kriminalroman, den ich insgesamt mit vier von fünf möglichen Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2021

Die leisen Töne stehen hier im Vordergrund

Der Mauersegler
0

Der Klappentext zu dem Roman „Der Mauersegler“ von Jasmin Schreiber hat mich unglaublich neugierig gemacht. Wie kommt es zu der Flucht des Arztes Prometheus und wie steht diese Flucht im Zusammenhang mit ...

Der Klappentext zu dem Roman „Der Mauersegler“ von Jasmin Schreiber hat mich unglaublich neugierig gemacht. Wie kommt es zu der Flucht des Arztes Prometheus und wie steht diese Flucht im Zusammenhang mit dem Tod seines besten Freundes Jakob?

All diese Fragen beantwortet Jasmin Schreiber in „Der Mauersegler“ Stück für Stück. Die Handlung springt zwischen der Kindheit von Prometheus und damit den tiefen Wurzeln der Freundschaft zwischen Jakob und Prometheus, der jüngeren Vergangenheit und der „Gegenwart“ hin und her. Und gerade hierdurch baut sich meiner Meinung nach der Spannungsbogen der Geschichte auf. Denn das Ende der Geschichte ist von vorne herein klar – zumindest in Grundzügen: Jakob ist gestorben. Aber das langsame Aufdecken der einzelnen Puzzleteile der Geschichte sorgte für mich dafür, dass ich trotzdem unbedingt erfahren wollte, wie Prometheus an diesem Punkt in seinem Leben gelandet ist.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, wodurch ich zum einen gut in die Geschichte hineingefunden habe. Zum anderen schafft sie es auch, Charaktere zu zeichnen, deren Schicksale mich berührt haben. Im Vordergrund stehen dabei neben Jakob und Prometheus vor allem die beiden Frauen, die ihm an der dänischen Küste zur Seite in dem Versuch der Schmerz- und Schuldbewältigung zur Seite stehen. Andere Charaktere bleiben eher blasse Nebenfiguren, ohne dass dies der Handlung schadet oder das Leseerlebnis schmälert. Die Geschichte lebt nicht von Action, sondern von für mich lag der Fokus definitiv auf der emotionalen Entwicklung und den emotionalen wie persönlichen Konflikten, denen er sich gegenübersieht. Es ist ein Buch der leisen, feinfühligen Töne, das mir gut gefallen hat.

Für mich ist „Der Mauersegler“ ein berührender Roman, den ich mit vier von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2021

Von Herzschmerz bis Lachen ist hier alles mit dabei

Das geheime Leben des Albert Entwistle
0

Wenn mich nicht schon der Klappentext unglaublich neugierig auf die Geschichte gemacht hätte, so hätte mich spätestens das wunderschöne Cover, das thematisch einfach großartig zur Geschichte rund um den ...

Wenn mich nicht schon der Klappentext unglaublich neugierig auf die Geschichte gemacht hätte, so hätte mich spätestens das wunderschöne Cover, das thematisch einfach großartig zur Geschichte rund um den Postboten Albert passt, definitiv auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

Und hinter dem relativ fröhlich anmutenden Cover versteckt sich eine absolut wundervolle Geschichte, die aber auch den einen oder anderen Herzschmerzmoment bereithält. Wenn ich ehrlich bin, musste ich das Buch ein oder zweimal aus der Hand legen, weil mich bestimmte Szenen emotional ziemlich betroffen haben. Das ist definitiv als Kompliment an die Erzählkunst von Matt Cain gemeint – die Charaktere, denen man begegnet, allen voran natürlich Albert, sind für mich authentisch gewesen und ich hatte beim Lesen das Gefühl, gemeinsam mit Albert die Gefühlsbandbreite von warmem Glück, Zufriedenheit, tiefer Traurigkeit und Verzweiflung und langsam wachsender Entschlossenheit zu durchlaufen.

Man erhält im Verlauf des Romans einen Blick in die Vergangenheit von Albert und George und langsam und extrem berührend breitet Matt Cain den weiteren Verlauf der Geschichte vor seiner Leserschaft aus. Dabei hat der Autor einen sehr schönen Schreibstil und ein feines Gespür für die Auswahl der Szenen und Ereignisse, die Alberts Geschichte bilden.

„Das geheime Leben des Albert Entwistle“ ist für mich eines dieser Bücher, das noch in einem nachklingt, dessen Charaktere nicht einfach aus dem Gedächtnis verschwinden, sondern die in Erinnerung bleiben. Ich freue mich, dass ich Matt Cain als Autor für mich entdeckt habe und ich freue mich schon auf (hoffentlich viele) weitere Werke aus der Feder des Briten.

Von mir erhält der Roman 5 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2021

Psychologisch unglaublich gut konstruiert

SCHWEIG!
0

Esther und Sue sind Schwestern. Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zueinander haben, eines, das von Spannungen, Vorwürfen und Zorn geprägt ist. Der Klappentext verrät schon einmal, dass "Schweig" ...

Esther und Sue sind Schwestern. Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zueinander haben, eines, das von Spannungen, Vorwürfen und Zorn geprägt ist. Der Klappentext verrät schon einmal, dass "Schweig" keine beschauliche Weihnachtsgeschichte ist.

Hinzu kommt, dass die Autorin genau das liefert, was sie verspricht - zwei Erzählerinnen, die jeweils für sich glaubhaft zu sein scheinen - bis die andere Schwester zu Wort kommt und auf einmal die gleichen Ereignisse in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wem soll man glauben? Besser - wem kann man glauben? Zusätzlich zu den beiden Schwestern kommt auch noch Esthers Ehemann zu Wort, dessen Wahrnehmungen und Eindrücke der Handlung, die sich eigentlich nur über wenige Stunden an Weihnachten hinzieht, eine weitere Dimension hinzufügen. Die Geschichte und deren Aufbau haben mich unglaublich fasziniert.

Durch den fortlaufenden Wechsel an Perspektiven, der absoluten Wahrheit, die jeder Erzähler für sich beansprucht und die aufgeladene Stimmung, die sich aus einer speziellen Familiendynamik heraus ergibt, fesselt der Roman von Judith Merchant bis zum großen Finale. Der Spannungsbogen wird durch geschicktes Einbinden von Informationen aus der Vergangenheit und Rückblicken zum letzten Weihnachtsfest kontinuierlich gesteigert.

Ich jedenfalls vergebe für "Schweig" volle fünf Sterne und eine Empfehlung für alle Fans von psychologischen Spannungsromanen und Thrillern. Den Roman kann man definitiv nicht nur zu Weihnachten gut lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere