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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

Spannendes Abenteuer einer Schmugglerin auf dem Mond

Artemis
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Zur Handlung

In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch ...



Zur Handlung

In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch in absehbarer Zeit nicht leisten. Ihre Lösung: Sie betätigt sich als Schmugglerin und versorgt die reichen Bewohner von Artemis mit verschiedenen Gütern von der Erde, die eigentlich nicht eingeführt werden dürfen. Doch Jazz gerät durch ihre Schmuggleraktivitäten in eine brandgefährliche Lage, aus der sie nun verzweifelt einen Ausweg sucht.

Meine Meinung

Ich habe "Artemis" als gekürzte Hörbuchversion im MP3-Format gehört.

Gelesen wird die Geschichte von Gabrielle Pietermann, der deutschen Synchronstimme von Hermine Granger aus den Harry Potter Filmen. Ich persönlich fand, dass es Gabrielle Pietermann sehr gut gelingt, die lebhafte und aufmüpfige Jazz zu verkörpern, aus deren Sicht die Geschichte hauptsächlich erzählt wird. Unterbrochen wird die Handlung eigentlich nur durch den eingestreuten Briefwechsel zwischen Jazz und ihrem Brieffreund Calvin, der auf der Erde lebt. Durch diese Briefe gewährt Andy Weir einen geschickten und ungekünzelt wirkenden Einblick in Jazz Teenagerzeit, sodass man langsam versteht, wie Jazz zu ihrem Dasein als Schmugglerin gekommen ist.

Dabei ist Jazz durchaus eine Person, die sich in Teilen der Geschichte nicht gerade moralisch einwandfrei verhält. Allerdings hat sie auch eine weiche Seite, ist verletzlicher, als man vielleicht annehmen mag, auch wenn sie gefühlt ständig flucht, schimpft und tobt. Gerade dadurch, dass Jazz immer wieder aus der Haut fährt und die Fassung verliert, fand ich die Geschichte so unterhaltsam. Gabrielle Pietermann fand ich als Stimme von Jazz Bashara absolut brilliant. Sie legt viel Emotion in ihre Stimme und es gab viele Momente, an denen ich schmunzeln oder leicht lachen musste.

Zudem hat mich zutiefst beeindruckt, dass Andy Weir für eigentlich alle Phänomene, die er beschreibt und für alle Dinge, die für die Existenz einer Stadt auf dem Mond notwendig sein könnten, eine sehr genaue Vorstellung hat, an der er die Leser teilhaben lässt. Jazz berichtet immer wieder über dieses und jenes technische Konstrukt in Artemis, und auch ohne alles bis ins kleinste Detail nachvollziehen zu können, hat das ganze für mich stimmig gewirkt. Die Erklärungen werden wiederum geschickt in die Handlung eingewoben, sodass die Abschnitte für mich nie mit technischen Details überfrachtet gewirkt haben.

Von mir erhält "Artemis" von Andy Weir daher volle fünf von fünf Sternen und eine definitive Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Leider war ich enttäuscht

Jeden Tag gehörst du mir
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Wo fange ich bei dieser Rezension nur an? Nach dem Klappentext des Buches habe ich mich auf eine spannende Story gefreut. Leider konnte „Jeden Tag gehörst du mir“ meinen Erwartungen nicht gerecht werden. ...

Wo fange ich bei dieser Rezension nur an? Nach dem Klappentext des Buches habe ich mich auf eine spannende Story gefreut. Leider konnte „Jeden Tag gehörst du mir“ meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ich versuche, nicht allzu viel vorweg zu nehmen, aber ein bisschen Bezug nehmen muss ich schon auf die Handlung, um darzulegen, warum mir das Buch nicht gefallen hat.
Da wäre zum einen Kate, die Protagonistin der Handlung, die, die im Klappentext mit dem attraktiven Irish Look beschrieben wird. Ich muss mich nicht immer hundertprozentig mit dem Protagonisten einer Handlung identifizieren können, um eine Geschichte spannend und fesselnd zu finden, aber Kate ging mir, nett ausgedrückt, ziemlich auf die Nerven. Neben dem sich dauernd wiederholenden Thema, ob sie einen neuen Mann in ihrem Leben braucht, nachdem sie sich von ihrem Langzeitfreund/Verlobten Phil getrennt hat, wirkte sie in weiten Teilen der Handlung auf mich ziemlich oberflächlich. Das mag vielleicht auch an der Art und Weise gelegen haben, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Der Schreibstil war meiner Meinung nach in Teilen relativ simpel, schon fast zu simpel gehalten und an manchen Stellen habe ich mich gefragt, ob unbedingt noch Wörter gebraucht wurden, um zusätzliche Seiten zu füllen. Ein Beispiel hierfür ist für mich die Begrüßung zwischen Kate und einem Arbeitskollegen nach ihrem Urlaub und die Erklärung, warum sie ihm jetzt eine Standardantwort für Leute, die man nicht so gut kennt auf seine Frage nach ihrem Urlaub gibt. Welchem Leser muss man denn solche gesellschaftlichen Floskeln so deutlich definieren?
Hinzu kommen einfach Entwicklungen in der Handlung vor, die mich mit den Augen haben rollen lassen… Kate fühlt sich von einem Serienkiller verfolgt und ihre Reaktion darauf ist, ihr Äußeres zu verändern – ok, noch einigermaßen nachvollziehbar. Die nächste Handlung ist quasi, zusammen mit einer Freundin ein neues Datingprofil anzulegen. Bitte?
Zusammenfassend war „Jeden Tag gehörst du mir“ für mich eher eine Enttäuschung, daher vergebe ich leider auch nur einen Stern.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nachdenklich stimmendes Jugendbuch

DUMPLIN'
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Für mich ist “Dumplin” ein sehr gelungenes Buch, das sich mit Themen wie Schönheit, Selbstvertrauen, Selbstzweifeln und Selbstakzeptanz und vielem mehr beschäftigt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ...

Für mich ist “Dumplin” ein sehr gelungenes Buch, das sich mit Themen wie Schönheit, Selbstvertrauen, Selbstzweifeln und Selbstakzeptanz und vielem mehr beschäftigt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und regt definitiv auch über die letzte Seite hinaus zum Nachdenken an.
Willowdean, die Protagonistin des Romans, ist übergewichtig. Eigentlich akzeptiert sie sich selbst so wie sie ist. Sie hat kein Problem damit, dick zu sein. Meistens wenigstens. Es gibt aber auch Momente, in denen Will eben nicht mit sich im Reinen ist. So entstehen für sie z.B., als sie sich in Bo verliebt und ihrem Schwarm tatsächlich näherkommt, widersprüchliche Gefühle im Bezug zu sich selbst und ihrer Beziehung zu Bo. In manchen Momenten ist Will unglaublich selbstbewusst, dann wieder wird sie von Selbstzweifeln geplagt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, einer ehemaligen Gewinnerin des Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerbs von Clover City, ist zum Teil sehr angespannt. Auch in der Beziehung zu ihrer besten Freundin Ellen kriselt es. Dass Will nicht konsistent vor Selbstbewusstsein strotzt und eben auch manchmal, aufgrund der Reaktionen ihres Umfeldes auf ihr Gewicht, arg zu kämpfen hat, macht die Geschichte für mich so glaubhaft und rührend und Will zu einer sehr menschlichen Protagonistin. Sie ist, wie alle anderen Menschen auch, eben nicht perfekt, für manche Aktionen und Reaktionen möchte man sie am liebsten zur Vernunft rufen. Ich jedenfalls habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert und kann „Dumplin‘“ daher sehr empfehlen. Vier Sterne von mir für den Roman von Julie Murphy.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Schöner Reihenauftakt

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Für Maus besteht ihre Familie aus ihrer Großmutter, ihrem kleinen Bruder Sperling, der Schiffsmannschaft der Jägerin und ihrem Vater, der allerdings zu Beginn des Romans nicht gemeinsam mit seinen Kindern ...

Für Maus besteht ihre Familie aus ihrer Großmutter, ihrem kleinen Bruder Sperling, der Schiffsmannschaft der Jägerin und ihrem Vater, der allerdings zu Beginn des Romans nicht gemeinsam mit seinen Kindern auf der Jägerin unterwegs ist. Als etwas, das Maus für ein Märchen gehalten hat, sich tatsächlich als wahr herausstellt, beginnt für das junge Mädchen ein Abenteuer, wie sie es bisher noch nicht erlebt hat. Liegt es etwa an ihr, Trianukka vor dem sich ausbreitenden Eis zu retten? Und welche Rolle spielt der neue Steuermann, den ihre Oma mit an Bord genommen hat bei der ganzen Geschichte? Während Maus spannende Abenteuer erlebt, begegnet sie Meergeistern, magisch begabten Landschleichern und dem einen oder anderen fantastischen Tierwesen.
Zuerst einmal möchte ich die wirklich liebevoll ausgestattete gebundene Ausgabe von „Die drei Opale – Über das tiefe Meer“ erwähnen. Neben einer Weltkarte, die es dem Leser ermöglicht, von Anfang an ein Gefühl für die Dimensionen und Orte von Triannukka zu gewinnen, enthält das Buch auch eine detaillierte Zeichnung der Jägerin, wodurch man sich auch das Schiff von Maus‘ Familie sehr gut vorstellen kann. Und dann ist da natürlich die von Meergeistern und Terrodylen bevölkerte Welt, in der Maus lebt. Sarah Driver skizziert mit Trianukka eine interessante, fantastische Welt, über die man in den nachfolgenden Bänden sicher noch mehr erfahren kann. Liebenswerte Charaktere, ein flüssiger, zum Alter der Protagonistin passender Schreibstil und eine spannende Erzählweise runden das Leseerlebnis für mich zu einem gelungenen Gesamtbild ab. Ich bewerte „Über das tiefe Meer“ daher auch mit fünf von fünf Sternen und freue mich auch den nächsten Band!

Veröffentlicht am 02.04.2018

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Zum Inhalt
„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist nach „Scythe – die Hüter des Todes“ der zweite Band in Neal Shustermans utopischer Trilogie, in der es der Menschheit gelungen ist, den natürlichen Tod ...

Zum Inhalt
„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist nach „Scythe – die Hüter des Todes“ der zweite Band in Neal Shustermans utopischer Trilogie, in der es der Menschheit gelungen ist, den natürlichen Tod oder den krankheitsbedingten Tod hinter sich zu lassen. Aus der Cloud heraus hat sich hat eine intelligente künstliche Intelligenz gebildet, der Thunderhead, der alle regionalen Regierungen und politischen Instanzen ersetzt hat und dafür sorgt, dass alle zur Erhaltung und dem Schutz menschlichen Lebens auf der Erde notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. Einzig eine Institution entzieht sich der Regulatorik des Thunderheads – das Scythetum. Die Scythe sind die Hüter des Todes, die dafür Sorge tragen, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Doch was geschieht, wenn diese durch eigene Regeln gebundene Gruppierung beginnt, die Regeln und Beschränkungen der eigenen Handlungsweisen in Frage zu stellen und abzulehnen?
Meine Meinung
Im ersten Band der Reihe hat Neal Shusterman seine Leser bereits in die Welt eingeführt, in der die damaligen Scythe-Lehrlinge Rowan und Citra leben.
Dieser zweite Band fokussiert sich neben Citra und Rowan, die nach wie vor zu den Hauptcharakteren zählen, sowohl auf einen neu eingeführten Charakter (Greyson Tolliver) und den Thunderhead selbst. Bis auf wenige Ausnahmen spielte der Thunderhead als künstliche Intelligenz mit Bewusstsein im ersten Band eigentlich allzu aktive Rolle. Das ändert Neal Shusterman in „Der Zorn der Gerechten“ grundlegend.
An Stelle der Auszüge aus den Scythe-Tagebüchern, die der Autor im ersten Band zwischen die Kapitel einflocht, kommt nun der Thunderhead selbst zu Wort. Ich fand es unglaublich faszinierend den Überlegungen und Ausführungen zu folgen, die der Thunderhead, der alles Wissen und alle Erfahrungen der Menschheit in sich vereint, anstellt. Für mich verschwamm dabei relativ früh die Grenze, bis zu der der Thunderhead als eine reine „Maschine“ angesehen werden kann. In einigen Momenten des Romans wirkt er unglaublich menschlich. Auch Greyson Tolliver ist ein faszinierender Charakter, der einem sehr schnell ans Herz wächst.
Neal Shusterman macht grundsätzlich eine Kunst daraus, dass einem die Hauptcharaktere alle gleichermaßen am Herzen liegen. Manchmal, wenn eine Buchreihe mehrere Hauptpersonen besitzt, deren Perspektiven sich abwechseln, ertappe ich mich dabei, dass mich die Erlebnisse einiger Charaktere mehr interessieren. Das ist bei „Der Zorn der Gerechten“ nicht so. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Rowan und Citra weitergeht, aber mindestens genauso sehr wollte ich wissen, wie sich die Dinge für Greyson entwickeln, wie sich der Thunderhead verhält… das sorgt dafür, dass der Perspektivenwechsel den Spannungsbogen konstant sehr hoch hält, da es keine Passagen gab, die für mich weniger von Bedeutung oder weniger interessant waren. Hinzu kommt, dass Neal Shusterman einen unglaublich tollen und flüssigen Schreibstil besitzt. Auch aktuelle Themen und Sachverhalte lässt er so in die Handlung einfließen, dass man einen Bezug zu den Ereignissen hat und die Entwicklungen, die zu diesem Utopia, das an der Schwelle zu Chaos und Zerstörung zu stehen scheint, nicht als komplett unwahrscheinlich, sondern beinahe denkbar wahrnimmt.
Trotz der beachtlichen Seitenanzahl hat sich das Buch sehr schnell gelesen – und jetzt heißt es angespannt darauf warten, dass der nächste Band erscheint. Von mir erhält „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ volle fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!