Spannendes Abenteuer einer Schmugglerin auf dem Mond
Artemis
Zur Handlung
In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch ...
Zur Handlung
In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch in absehbarer Zeit nicht leisten. Ihre Lösung: Sie betätigt sich als Schmugglerin und versorgt die reichen Bewohner von Artemis mit verschiedenen Gütern von der Erde, die eigentlich nicht eingeführt werden dürfen. Doch Jazz gerät durch ihre Schmuggleraktivitäten in eine brandgefährliche Lage, aus der sie nun verzweifelt einen Ausweg sucht.
Meine Meinung
Ich habe "Artemis" als gekürzte Hörbuchversion im MP3-Format gehört.
Gelesen wird die Geschichte von Gabrielle Pietermann, der deutschen Synchronstimme von Hermine Granger aus den Harry Potter Filmen. Ich persönlich fand, dass es Gabrielle Pietermann sehr gut gelingt, die lebhafte und aufmüpfige Jazz zu verkörpern, aus deren Sicht die Geschichte hauptsächlich erzählt wird. Unterbrochen wird die Handlung eigentlich nur durch den eingestreuten Briefwechsel zwischen Jazz und ihrem Brieffreund Calvin, der auf der Erde lebt. Durch diese Briefe gewährt Andy Weir einen geschickten und ungekünzelt wirkenden Einblick in Jazz Teenagerzeit, sodass man langsam versteht, wie Jazz zu ihrem Dasein als Schmugglerin gekommen ist.
Dabei ist Jazz durchaus eine Person, die sich in Teilen der Geschichte nicht gerade moralisch einwandfrei verhält. Allerdings hat sie auch eine weiche Seite, ist verletzlicher, als man vielleicht annehmen mag, auch wenn sie gefühlt ständig flucht, schimpft und tobt. Gerade dadurch, dass Jazz immer wieder aus der Haut fährt und die Fassung verliert, fand ich die Geschichte so unterhaltsam. Gabrielle Pietermann fand ich als Stimme von Jazz Bashara absolut brilliant. Sie legt viel Emotion in ihre Stimme und es gab viele Momente, an denen ich schmunzeln oder leicht lachen musste.
Zudem hat mich zutiefst beeindruckt, dass Andy Weir für eigentlich alle Phänomene, die er beschreibt und für alle Dinge, die für die Existenz einer Stadt auf dem Mond notwendig sein könnten, eine sehr genaue Vorstellung hat, an der er die Leser teilhaben lässt. Jazz berichtet immer wieder über dieses und jenes technische Konstrukt in Artemis, und auch ohne alles bis ins kleinste Detail nachvollziehen zu können, hat das ganze für mich stimmig gewirkt. Die Erklärungen werden wiederum geschickt in die Handlung eingewoben, sodass die Abschnitte für mich nie mit technischen Details überfrachtet gewirkt haben.
Von mir erhält "Artemis" von Andy Weir daher volle fünf von fünf Sternen und eine definitive Hörempfehlung!