Nicht so spannend wie erwartet
Die MoortochterMit einem roten Sticker wird auf der Ausgabe meines Buches mit folgendem Zitat von Karin Slaughter geworben: „Großartig! Ich bekam beim Lesen Gänsehaut!“
Ganz so euphorisch fällt meine Beurteilung von ...
Mit einem roten Sticker wird auf der Ausgabe meines Buches mit folgendem Zitat von Karin Slaughter geworben: „Großartig! Ich bekam beim Lesen Gänsehaut!“
Ganz so euphorisch fällt meine Beurteilung von „Die Moortochter“ von Karen Dionne zwar nicht aus, aber vorweg sei gesagt: In einer Gesamtbewertung vergebe ich 2 von 5 möglichen Sternen.
Zur Handlung
Helena wächst mit Vater und Mutter gemeinsam in einer Hütte fernab der Zivilisation auf. Dabei ahnt sie bis zu einem gewissen Punkt nicht, dass ihr Vater ihre Mutter entführt hat, als diese selbst ein Teenager war.
Dabei wird die Geschichte mehr oder weniger abwechselnd auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite wird rückblickend Helenas Leben im Moor beleuchtet, wie sich ihre Beziehung zu Vater und Mutter gestaltet hat und wie Helena schließlich den Weg (zurück) in die Zivilisation geschafft hat. Die andere Handlungsebene spielt sich Jahre später ab. Helena ist inzwischen selbst Mutter von zwei Töchtern, als sie erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Es beginnt ein potenziell tödliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Vater und Tochter.
Meine Meinung
Als ich mit dem Thriller begonnen habe, hatte ich nicht erwartet, dass ungefähr die Hälfte der Handlung sich tatsächlich mit Helenas Gegenwart beschäftigt. Dabei ist das Verhältnis der beiden Handlungsebenen aber ausgewogen. Stück für Stück erfährt man, wie sich Helenas Leben vor der Erkenntnis, was ihr Vater ihrer Mutter angetan hat, gestaltet hat. Viele Gepflogenheiten im zwischenmenschlichen Umgang mit anderen sind ihr nach so langer Zeit der Isolation fremd. Die Handlung fokussiert sich definitiv auf Helena, aus deren Perspektive beide Erzählstränge geschildert werden. Über die Mutter, die ebenfalls ein Opfer von Helenas Vater ist, erfährt man dabei relativ wenig. Zum Ende hin kommt noch einmal richtig Action in die Handlung, die aber, nach der eher von Charakterbetrachtung getriebenen restlichen Handlung ein wenig fehl am Platz und leicht übertrieben wirkt.
In einer Gesamtbewertung komme ich daher auf die bereits genannten 2 von 4 Sternen.