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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Tragisch-schöne Geschichte über ein ernstes Thema

Drei Schritte zu dir
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Ich kannte ehrlich gesagt den Trailer zu der Verfilmung, bevor ich überhaupt wusste, dass es ein Buch dazu gab. "Drei Schritte zu dir" wirkte da auf mich wie eine tragische Liebesgeschichte in der Tradition ...

Ich kannte ehrlich gesagt den Trailer zu der Verfilmung, bevor ich überhaupt wusste, dass es ein Buch dazu gab. "Drei Schritte zu dir" wirkte da auf mich wie eine tragische Liebesgeschichte in der Tradition von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Mit Stella und Will werden in dem Roman zwei Charaktere präsentiert, die aufgenscheinlich nicht unterschiedlicher mit der selben Erkrankung (Mukoviszidose) umgehen könnten. Während Will gegen alles aufgebehrt, was mit seiner Behandlung zu tun hat, klammert sich Stella besessen an ihren Medikamenten- und Behandlungsplan. Als die beiden sich während eines weiteren Krankenhausaufenthalts begegnen, beginnt eine tragisch-schöne Liebesgeschichte.

Dabei gefiel mir vor allem, dass die Geschichte im Wechsel aus Stellas und Wills Sicht erzählt wird. So versteht man beide Seiten unglaublich gut und wird nur noch mehr hineingezogen in die dramatische Handlung.

Mir war bis zur Lektüre von "Drei Schritte zu dir" nicht klar, dass die Krankheit, an der Stella und Will leiden, noch immer nicht heilbar ist und in der Regel zu einem frühen Tod führt. Allein aus diesem Grund finde ich, dass das Autorentrio hier einen fantastischen Job gemacht hat, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Leserschaft auf dieses Thema zu lenken.

Mir persönlich war die Lovestory zwischen Will und Stella ein bisschen zu sehr "Liebe-auf-den-ersten-Blick". Schließlich zieht sich die Handlung in dem Roman nur über einen begrenzten Zeitraum. Allerdings handelt es sich bei den Charakteren um Teenager und die erste große Liebe kann einen schon mal mit voller Wucht treffen.

Von mir erhält der Roman jedenfalls vier von fünf Sternen. Für alle, denen "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gefallen hat, sollte auch "Drei Schritte zu dir" ein Volltreffer sein.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Ein bisschen klischeebehaftet, aber unterhaltsam

Find mich da, wo Liebe ist
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"Find mich da, wo Liebe ist" von Anstey Harris ist eines dieser Bücher, bei deren Bewertung ich hin- und hergerissen war. Da ist zum einen die Ausgangskonstellation - Grace, die sich auf eine Affäre mit ...

"Find mich da, wo Liebe ist" von Anstey Harris ist eines dieser Bücher, bei deren Bewertung ich hin- und hergerissen war. Da ist zum einen die Ausgangskonstellation - Grace, die sich auf eine Affäre mit dem bereits verheirateten David eingelassen hat und noch immer darauf wartet, dass der richtige Moment für David gekommen ist, um seine Frau zu verlassen. Irgendwie war mir das ein bisschen zu klischeebehaftet, aber es funktioniert durchaus für die Geschichte.

Die beiden "Nebencharaktere", Mr. Williams und Nadia, fand ich irgendwie schillernder und interessanter als Grace selbst. Insbesondere der liebenswerte 86-Jährige Mr. Williams ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.

An einigen Stellen waren mir die Ausführungen über den Bau von Violinen und anderen Streichinstrumenten ein wenig zu ausufernd, wodurch leichte Längen entstanden. Ein bisschen weniger Detail hätte hier meiner Meinung nach auch ausgereicht.

Für mich war "Find mich da, wo Liebe ist", dessen englischer Originaltitel "Goodbye, Paris" ein wenig passender ist und mehr Bezug zur Geschichte hat, ein unterhaltsamer Roman, ohne übertriebenen Tiefgang. Die Charaktere Nadia, Grace und Mr. Williams waren sympathisch und sind mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Aufgrund der angeführten Kritikpunkte vergebe ich leider nur drei von fünf Sternen für den Roman.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Herzerfrischend und absolut fesselnd

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Zum Inhalt
Leon und Tiffy stecken beide in der Klemme. Tiffy ist verzweifelt auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in London und Leon braucht dringend zusätzliches Einkommen. Unter diesen Voraussatzungen ...

Zum Inhalt
Leon und Tiffy stecken beide in der Klemme. Tiffy ist verzweifelt auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in London und Leon braucht dringend zusätzliches Einkommen. Unter diesen Voraussatzungen kommt eine besondere Wohngemeinschaft zustande: tagsüber steht Leon die Wohnung zur Verfügung, vom späten Nachmittag an bis zum nächsten Morgen hat Tiffy die Wohnung für sich. Was als einfache Wohngemeinschaft beginnt, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu so viel mehr…
Meine Meinung
Das auf der Rückseite des Buches mit dem Zitat der Cosmopolitan „Die neue Jojo Moyes“ geworben wird, hat natürlich entsprechende Erwartungen in mir geweckt. Schließlich hat Jojo Moyes seit „Ein ganzes halbes Jahr“ einen Platz ziemlich weit vorne unter meinen Lieblingsautorinnen inne. Und was soll ich sagen? Das Buch ist vielleicht nicht ganz so gut wie „Ein ganzes halbes Jahr“, aber schon verdammt nahe dran. Tiffy und Leon sind beide so liebenswerte Charaktere, dass man einfach nicht anders kann, als mit ihnen mitzufiebern und auf ein Happy End zu hoffen. Das Buch hat viel zu bieten: Es gibt Stellen, die einen zum Schmunzeln oder Lachen bringen, es gibt Stellen, an denen man einfach nur wütend ist und es gibt Stellen, die sind traurig oder so bittersüß, dass man meint, das Herz müsste einem in der Brust zerspringen.
Und dabei schafft es Beth O’Leary ausgezeichnet, dass das Buch nicht ins Kitschige abdriftet. Auch die Nebenhandlungen (wie die Suche nach dem richtigen Johnny White) sind herzallerliebst.
Der Schreibstil von Beth O’Leary ist auch wirklich wundervoll – auch wenn ich mich an die nicht immer ganz vollständigen Satzkonstellationen von Leon erst einmal gewöhnen musste. Durch diese Eigenart ist der Charakter Leon für mich nur noch realer geworden.
Von mir erhält „Love to share – Liebe ist die halbe Miete“ fünf von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Interessant und abwechslungsreich

Die One-Pot-Challenge
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Ich war extrem neugierig auf dieses Kochbuch - nicht zuletzt, weil Jumbo Schreiner mir natürlich auch aus dem Fernsehen bekannt ist.

Das Kochbuch lässt immer drei Rezepte einer Kategorie gegeneinander ...

Ich war extrem neugierig auf dieses Kochbuch - nicht zuletzt, weil Jumbo Schreiner mir natürlich auch aus dem Fernsehen bekannt ist.

Das Kochbuch lässt immer drei Rezepte einer Kategorie gegeneinander antreten. Bei der Kategorie handelt es sich um die Hauptzutat, z.B. Auberginen, Süßkartoffeln, Hähnchen oder Pilze. Dadurch ist das Kochbuch unglaublich abwechslungsreich und ich habe in beinahe jeder Kategorie mindestens ein Rezept gefunden, das ich entweder schon nachgekocht habe oder noch nachkochen möchte. Auch was die Zutaten und den Schwierigkeitsgrad der Rezepte angeht, bin ich sehr angetan- ist alles machbar, ohne dass man in zig Spezialgeschäfte auf der Suche nach Gewürzen oder sonstigen Zutaten unterwegs sein muss.

Von mir erhält die "One Pot Challenge" daher vier von 5 Sternen, weil es nicht unbedingt in jeder Küche stehen muss, aber eine interessante Ergänzung darstellt.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Betroffen machende Geschichte

Die Nickel Boys
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Als ich gehört habe, dass es ein neues Buch von dem Autor von „Underground Railroad“ geben würde, habe ich mich wahnsinnig auf den neuen Roman des amerikanischen Autors Colson Whitehead gefreut. Aber ich ...

Als ich gehört habe, dass es ein neues Buch von dem Autor von „Underground Railroad“ geben würde, habe ich mich wahnsinnig auf den neuen Roman des amerikanischen Autors Colson Whitehead gefreut. Aber ich war auch ein bisschen nervös, ob es Colson Whitehead auch mit „Die Nickel Boys“ gelingen würde, mich derart zu fesseln, wie es die Geschichte rund um Cora und ihre Flucht aus der Sklaverei getan hatte. Und was soll ich sagen – die Geschichte rund um Elwood Curtis hat mich genauso berührt, mich genauso betroffen und wütend gemacht, wie es Coras Geschichte getan hat.

Whitehead nimmt sich Zeit, um seinen Protagonisten, Elwood, vorzustellen. Man erfährt so einiges über ihn, seine Familie, seine Hoffnungen und Träume… nur um dann zu erleben, wie er unschuldig in einer Besserungsanstalt landet, wo ihm und den anderen Jungs dort schreckliche Dinge widerfahren.

Besonders betroffen macht der Hinweis des Autors, das die Geschichte auf einer wahren Geschichte beruht.

Colson Whitehead hat ein unglaubliches Gespür für Sprache. Der Schrecken, der Elwoods Geschichte innewohnt, klingt sowohl in dem mit, was der Autor dem Leser offenbart, aber auch in den Leerstellen der Geschichte, in den Momenten, in denen er nicht ins Detail geht.

„Die Nickel Boys“ ist ein absolut lesenswertes Buch, das einem mit seiner Handlung an die Substanz geht. Die Ungerechtigkeit, die einem aus der Geschichte entgegenschlägt und die leider auf den tatsächlichen Erfahrungen und Gegebenheiten aus den 60er Jahren in Amerika beruhen, ließ mich manchmal fassungslos zurück.

Von mir erhält der Roman jedenfalls volle fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung.