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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2018

Meister der psychologischen Spannung

Der Abgrund in dir
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Für mich ist Dennis Lehane gleichbedeutend mit psychologisch geschickt aufgebauten Spannungsbögen und überraschenden Wendungen, die einem im sprichwörtlichen Sinn den Boden unter den Füßen wegziehen können. ...

Für mich ist Dennis Lehane gleichbedeutend mit psychologisch geschickt aufgebauten Spannungsbögen und überraschenden Wendungen, die einem im sprichwörtlichen Sinn den Boden unter den Füßen wegziehen können. Auch „Der Abgrund in dir“ ist hier für mich keine Ausnahme, wenn sich Dennis Lehane dieses Mal auch ein wenig zu viel Zeit nimmt, bis die Handlung an Tempo aufnimmt. Dafür nimmt sich Lehane viel Zeit, um Rachel als Protagonistin einzuführen. Man erfährt viel über sie: ihre Kindheit, ihre Zeit als Reporterin, die Traumata, die sie erfahren hat. Kurzum, man erhält einen Einblick in die Schlüsselmomente und -personen, die dafür gesorgt haben, dass Rachel so ist wie sie ist.

Dennis Lehane schafft es in diesem Werk, seinen Lesern vermeintlich bekannte Muster in Form der Handlungsweise seiner Charaktere vorzuführen, nur um dann alles, was man zu wissen glaubte, auf den Kopf zu stellen. Für mich haben gerade diese Momente im Handlungsstrang dazu geführt, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Wer sich während der etwas in die Länge gezogenen Einführung von Rachel ein bisschen stört, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass das Durchhalten meiner Meinung nach wirklich belohnt wird.

Mein Urteil lautet daher, volle fünf Sterne für den „Neuen“ von Dennis Lehane.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Nervenkitzel, Spannung und Action

Rache der Orphans
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„Rache der Orphans“ ist der bisher dritte Teil der Reihe rund um den ehemaligen Auftragsmörder im Regierungsdienst. Neben den bereits aus den Vorgängerbänden bekannten Missionen, die Evan, der Nowhere ...

„Rache der Orphans“ ist der bisher dritte Teil der Reihe rund um den ehemaligen Auftragsmörder im Regierungsdienst. Neben den bereits aus den Vorgängerbänden bekannten Missionen, die Evan, der Nowhere Man, annimmt, um verzweifelten Menschen zu helfen, muss Evan in diesem Band auch eine ganz persönliche Mission in Angriff nehmen.

Der dritte Band war für mich noch einmal deutlich besser als sein Vorgängerband. Nicht nur die spannenden Actionszenen sorgen dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Auch Evan selbst ist unglaublich faszinierend. Dieser komplexe Charakter, der im einen Moment knallhart sein kann und im nächsten einen Blick auf seine weiche Seite freigibt, auf das ehemalige Waisenkind, das in seinem Mentor Jack auch einen Vaterersatz gefunden hat. Gerade daher hat es mich unglaublich berührt, dass es Jack war, der Evan damit beauftragt hat, seinen neuesten Schützling in Sicherheit zu bringen. Es hat mir beinahe das Herz zerrissen, wie sich Joey und Evan annähern. Man könnte sich stellenweise sogar vorstellen, dass er die Vaterrolle übernehmen würde, die Jack für ihn selbst ausgefüllt hat.

Das Ende des Thrillers hält dann auch noch eine für Interpretationen offene Reaktion eines Charakters bereit, die ich so nicht vorhergesehen hätte. Ich bin gespannt, wie sich das im nächsten Band weiterentwickeln und auswirken wird.

Fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung für Fans actiongeladener Thriller.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Wahnsinnig spannend

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Wieder einmal nimmt uns der Autor mit seinem bekannten Ermittlerduo Hunter und Garcia mit zu einer nervenaufreibenden Ermittlung. Wenn die UV-Einheit ins Spiel kommt, dann weiß man, dass die Fälle, die ...

Wieder einmal nimmt uns der Autor mit seinem bekannten Ermittlerduo Hunter und Garcia mit zu einer nervenaufreibenden Ermittlung. Wenn die UV-Einheit ins Spiel kommt, dann weiß man, dass die Fälle, die auf die beiden Detectives zukommen, in der Regel grausam und brutal sind.

Zum einen schaffte es Chris Carter auch mit diesem Band wieder, dass ich bis zum Ende mitgefiebert habe. Nach und nach kommen die Ermittler hinter die Denke des Serienkillers, dem sie dieses Mal auf den Fersen sind. Allerdings hat mich der Autor dieses Mal auch ein oder zwei Mal mit einer überraschenden Wendung total aus den Socken gehauen. Nach dem Ende von „Blutrausch – Er muss töten“, bin ich unglaublich gespannt auf die Ereignisse, die der nächste Band mit sich bringen wird.

Ich bin ein bekennender Fan der Reihe um die beiden Ermittler des LAPD und habe mich besonders darüber gefreut, dass Hunter in diesem Band wenigstens auch mal ein bisschen persönliches Glück erfahren hat.

Spannend bis zur letzten Seite und ein absoluter Pageturner! Volle fünf Sterne von mir für diesen Thriller und eine dicke Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Nicht ganz mein Fall

Uns gehört die Nacht
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Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory ...

Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory zwischen Elise (kein Schulabschluss, die Mutter eine (ehemalige?) Drogenabhängige) und Jamey (ehemaliger Privatschüler, der einer unfassbar reichen und einflussreichen Familie entstammt). Die beiden könnten auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein. Und so gegensätzlich wie die beiden sind, habe ich den Schreibstil von Jardine Libaire empfunden. Manche Stellen schäumen geradezu über unter den für mich sehr bemüht wirkenden Anstrengungen, eine blumige Sprache zu verwenden. Andere Stellen sind so gnadenlos direkt und auf den Punkt dargebracht niedergeschrieben, dass man stutzt und fast schon schockiert ist.

Manche Themen werden meiner Meinung nach zudem nicht abschließend betrachtet. Dazu gehört zum Beispiel Jameys psychische Verfassung. Man hat durch die Beschreibungen seiner Gedanken und Gefühle manchmal schon das Gefühl, dass das Innenleben dieses jungen Mannes in Aufruhr ist. Und meiner Meinung nach kann das nicht nur auf das Verliebtsein zurückgeführt werden.

Obwohl ich eigentlich kein Fan kitschiger Liebesromane bin, hätte ich mir von Uns gehört die Nacht doch ein bisschen mehr Romantikflair erwartet. Daher vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Noir-Krimi mit kleinen Schwächen

Ed ist tot
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Nachdem Jennifer Carter, ihres Zeichens Buchhändlerin und Schottin, versehentlich ihren Exfreund Ed umgebracht hat, findet sie sich plötzlich und unerwartet aufgrund einer skurrilen und schauerlichen Verkettung ...

Nachdem Jennifer Carter, ihres Zeichens Buchhändlerin und Schottin, versehentlich ihren Exfreund Ed umgebracht hat, findet sie sich plötzlich und unerwartet aufgrund einer skurrilen und schauerlichen Verkettung der Umstände als meistgesuchte Frau Schottlands wieder. Dass Jennifer dabei von einer brenzligen Situation zur nächsten und von einem Mord zum nächsten stolpert, hätte die Buchhändlerin wohl auch nicht erwartet.

Zunächst einmal wird Ed ist tot als Kriminalroman aus dem Bereich Noir-Krimi angepriesen. Dieser Kriminalroman ist der erst aus diesem Genre, den ich gelesen habe und er hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Zum einen ist der Schreibstil flüssig, die Kapitel sind nicht zu lang und Jennifer und ihre zum Teil skurrilen Gedankengänge – die Frau hat gerade einen Mord hinter sich und macht sich Gedanken darüber, was die Klatschpresse wohl über sie schreiben könnte – sind definitiv auf düstere und schräge Art und Weise unterhaltsam. Zugegebenermaßen muss man die Art von Humor mögen, ansonsten kann man mit dem Buch wahrscheinlich weniger anfangen.

Wenn man sich auf diese schräge Achterbahnfahrt einlässt und es in manchen Momenten mit der Logik und der Anzahl von möglichen Zufällen, die benötigt werden, damit sich manche Situationen zu Jennifers Gunsten wandeln, nicht allzu genau nimmt und jede Szene daraufhin auseinandernimmt, hat man mit Ed ist tot einen wirklich unterhaltsamen Noir-Krimi vor sich, den ich innerhalb weniger Tage ausgelesen habe. Allerdings macht es sich der Autor meiner Meinung nach mit dem Ende ein wenig zu leicht. In Kombination mit den bereits angesprochenen Logikfehlern (z.B. hat Jennifer in einer Szene überhaupt kein Geld bei sich und kann einen Taxifahrer nicht bezahlen, sich aber kurz darauf einen Weißwein in einer Bar bestellen und diesen auch bezahlen – der Bezahlvorgang wird in der Handlung sogar explizit aufgeführt), komme ich auch eine Gesamtwertung von drei von fünf möglichen Sternen.