Zu viele Nebenschauplätze
MeeresfriedhofWährend des 2. Weltkriegs wird das Hurtigruten Schiff des Norwegischen Reeders Thor Falck von einer englischen Miene getroffen und versengt. Zahlreiche deutsche Soldaten und der Reeder selbst ertrinken. ...
Während des 2. Weltkriegs wird das Hurtigruten Schiff des Norwegischen Reeders Thor Falck von einer englischen Miene getroffen und versengt. Zahlreiche deutsche Soldaten und der Reeder selbst ertrinken.
Seine Frau, die Schriftstellerin Vera Falck, und der gemeinsame Sohn Olav überleben.
Olav Falck gelingt es, in den folgenden fünfundsiebzig Jahren ein Imperium aufzubauen. Mittlerweile fungiert er als Patriarch der Familie und als Vorsitzender der einflussreichen SAGA-Stiftung.
Als seine Mutter Selbstmord begeht und ihr Testament verschwunden ist, überschlagen sich die Ereignisse.
Wie ich erst nach der Lektüre erfahren habe, ist Meeresfriedhof das erste Buch einer drei-teiligen Falck-Saga. Das Familiengefüge und Entstehung eines Imperiums finde ich sehr interessant. Allerdings haben mich die zahlreichen Kriegsszenen irritiert. Ich fand sie nicht notwendig, sogar störend.
Die dubiosen Machenschaften der SAGA-Stiftung in Verbindung mit den Geheimdiensten oder auch ohne Verbindung zu den Geheimdiensten hätten auch unblutiger dargestellt werden können. Mir ist die Aufgabe von Johnny Berg, beziehungsweise seine eigen Intension nicht klar geworden. Wahrscheinlich muss ich dazu die beiden Folgebände lesen.
Des Weiteren konnte ich mich mit keiner Protagonistin und mit keinem Protagonisten anfreunden. Auch Sasha, die anfänglich sympathisch wirkt, weil sie die Wahrheit herausfinden will, verändert sich zum Gegenteil. Hans Falck, der Gutmensch, macht zwar einen positiven Eindruck, aber auch er hat seine dunkle Seite.
Die einzelnen Familienmitglieder werden gut charakterisiert, obwohl natürlich am Ende viele Fragen offenbleiben. Es folgen ja noch zwei Bände.
Abgesehen von den syrischen, kurdischen, amerikanischen Kriegsschauplätzen, die teilweise von norwegischen Söldnern durchsetzt waren, lies mich die Familien-Saga unbefriedigt zurück.
Ich weiß noch nicht, ob ich die Folgebände lesen möchte.