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Veröffentlicht am 02.06.2022

Vielversprechender Auftakt

Schwarzlicht
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Eine junge Frau wird in einem magischen Schwertkasten ermordet, regelrecht durchbohrt von den Schwertern. Eine Sonderabteilung der Stockholmer Polizei ermittelt in diesem Fall.
Als kein Fortschritt erzielt ...

Eine junge Frau wird in einem magischen Schwertkasten ermordet, regelrecht durchbohrt von den Schwertern. Eine Sonderabteilung der Stockholmer Polizei ermittelt in diesem Fall.
Als kein Fortschritt erzielt wird, wendet sich die Kommissarin Mina Dabiri an den Mentalisten Vincent Walder, um dem Mörder, der vermutlich Kenntnisse im Varieté besitzt, näher zu kommen.
Als eine weitere Leiche gefunden wird, erkennen die Ermittler eine Art Countdown.


Schon das Cover lässt Nervenkitzel erkennen, Schwarzlicht, gespannte Fäden und ein überdimensionaler Nagel. Wenn man gleich zu Anfang die Beschreibung eines Zaubertricks, in dem ein überdimensionierter Nagel eine große Rolle spielt, von der Sprecherin Vera Teltz hört, beginnt das Adrenalin und der Puls schlagartig zu steigen. Frau Teltz ist in der Lage mit ihrer Stimmfarbe jeden spannenden Thriller noch dunkler und spannender zu machen.
Der erste gemeinsame Fall von Mina Dabiri und Vincent Walder hat es in sich. Die Eigenart beziehungsweise das Krankheitsbild dieser Beiden ist extrem. Auffallend ist, dass eigentlich nur die Beiden sich gegenseitig verstehen, wissen, wie sie mit den Tics des anderen umgehen können. Sie erkennen, wie der andere denkt und sind dadurch in der Lage in den verschiedensten Richtungen zu ermitteln. Sie bauen Vertrauen auf, lassen sich nicht ablenken.
Da dieser Fall für einen der Ermittler sehr persönlich wurde, bin ich sehr gespannt, wie ihre weitere Zusammenarbeit der Sonderkommission funktioniert.



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Veröffentlicht am 28.05.2022

Irish gut

Boom Town Blues
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Patrizia (Patsy) Logan, Kriminalhauptkommissarin beim LKA München, genießt eine Auszeit bei ihrer irischen Cousine in Dublin.
Ein Giftmord während eines Empfangs in der österreichischen Botschaft zwingt ...

Patrizia (Patsy) Logan, Kriminalhauptkommissarin beim LKA München, genießt eine Auszeit bei ihrer irischen Cousine in Dublin.
Ein Giftmord während eines Empfangs in der österreichischen Botschaft zwingt sie zur Unterbrechung um der irischen Polizei beratend zur Seite zu stehen, denn das Opfer ist ein deutsche junge Frau.
Bei „der Frau der Stunde“, wie sie in München genannt wird, wird es nicht bei einer Beratung bleiben.


Dies ist mein erster Krimi aus der Patsy-Logan-Reihe.
Gut gefallen hat mir, dass Patsy Logan aus der eigenen Perspektive erzählt. Sie beschönigt nichts und blickt desillusioniert auf ihre Karriere und ihre zu Scheitern drohenden Ehe. Unsicherheit und Zögerlichkeit finden sich nicht in ihrer Ermittlungsarbeit. Sie geht forsch und ohne Blick für Konsequenzen voran. Genauso empfinde ich auch ihre Sprache und somit auch den Schreibstil der Autorin.
Sehr gut dargestellt wurde Irlands Situation während der Finanz-und Immobilienkrise. Es wird deutlich wer von der Krise letztendlich noch profitiert und wer den Schaden hat.
Das immer noch starke Misstrauen gegenüber den kriminell organisierten Nordiren, die vor Jahren Religionskämpfe provozierten, findet auch seinen Platz in diesem Krimi. Ich denke, dass muss auch deutlich gemacht werden, da es immer noch unter der Oberfläche brodelt.
Ein Irland-Krimi, wie ich ihn mag.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Historisches von meiner Lieblingsinsel

Die Frauen vom Inselsalon
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Norderney, Anfang des 20. Jahrhunderts lernen sich die Fischertochter Frieda und Greta, die Tochter einen wohlhabenden Industriellen aus Berlin kennen. Zu Greta, die Linderung ihrer entzündeten Ekzeme ...

Norderney, Anfang des 20. Jahrhunderts lernen sich die Fischertochter Frieda und Greta, die Tochter einen wohlhabenden Industriellen aus Berlin kennen. Zu Greta, die Linderung ihrer entzündeten Ekzeme und ihres starken Husten sucht, entwickelt sich bald eine innige Freundschaft. Greta ermutigt Frieda, ihre Träume zu leben. Während Frieda Greta an die heilsame Wirkung der Nordsee und dem einfachen Leben heranführt.
Die Insulaner von Norderney unterstützen ihre Bemühungen.

Die Frauen vom Inselsalon ist ein unterhaltsamer historischer Roman über Norderney vor gut 100 Jahren. Ich habe schon über zehn Mal auf Norderney Urlaub gemacht und fand mich in den Beschreibungen der Umgebung gut zurecht. Die Karte im Innenteil des Covers hat allen Lesern als Hilfestellung gedient. Obwohl ich sie in diesem Fall nicht benötigte, liebe ich diese Karten, weil man damit immer den Überblick hat, wo die Protagonisten sich aufhalten und welche Wege sie gehen.
Die Zeitachse des Romans war gut recherchiert. Das geschichtliche Geschehen wurde immer begleitend erwähnt und diskutiert. Der Personenkult gegenüber dem Kaiser und dem Reichskanzler von Bülow ist gut dargestellt worden.
Die Geschichte von Frieda und Greta war mit aber etwas zu flach. Trotz einiger Dramatik in beider Leben kam mir die Erzählung ziemlich gleichförmig vor. Eigentlich konnte die Geschichte mich erst im letzten Viertel packen.
Ich bin immer noch im Zweifel, ob ich den zweiten Teil der Serie lesen werde.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Sprachlos machend

Perfect Day
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Über vierzehn Jahre macht ein Serienmörder (der Schleifchenmörder) Berlin unsicher. Er entführt kleine Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und tötet sie, indem er ihnen die Pulsader aufschneidet.
Als ...

Über vierzehn Jahre macht ein Serienmörder (der Schleifchenmörder) Berlin unsicher. Er entführt kleine Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und tötet sie, indem er ihnen die Pulsader aufschneidet.
Als plötzlich der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak aufgrund erdrückender Indizien festgenommen wird, versucht seine Tochter Ann den Spuren auf den Grund zu gehen, um ihren Vater zu entlasten.


Die Sprecherin Sandrine Mittelstädt passt hervorragend zu dem Buch. Sowohl die Passagen mit der kleinen Ann als auch die der erwachsenen waren glaubwürdig. In manchen Passagen hätte ich mir eine männliche Stimme gewünscht, aber ich glaube, das hätte vielleicht manches vorzeitig aufgedeckt. Sandrine Mittelstädts Stimme war angenehm und trotzdem konnte man Anns Verzweiflung und Fassungslosigkeit gut in der Stimme erkennen.
Der Inhalt des Buches hat mich mehr als einmal innenhalten lassen und sprachlos gemacht.
Was für eine Geschichte, möchte man da ausrufen!
Sie hat mich gefesselt. Sie wurde wunderbar erzählt, eigentlich entblättert. Anfänglich hatte sie einige Längen, aber gemeinsam mit Ann kamen wir dem Serientäter immer näher.
Die Charaktere werden von allen Seiten beleuchtet und oft trügt der erste Eindruck. Mehr möchte ich gar nicht beschreiben, um mich nicht zu verplappern.
Abschließend habe ich mir einige Male „Perfect Day“ von Lou Reed angehört, dessen Lied im Roman mehrmals erwähnt wurde. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Stimmung dieses Liedes im Roman immer wieder auftaucht und somit dem Roman einen bestimmten Sound gibt.
Das wirkt nach.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Schleppender Auftakt

Schneeblind
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Der angehende Polizist Ari und die angehende Ärztin Kristin leben zufrieden in ihrer kleinen Stadtwohnung in Reykjavik. Als Ari unerwartet eine Stelle im rauen Norden Islands, dem Fischerdorf Siglufjör∂ur, ...

Der angehende Polizist Ari und die angehende Ärztin Kristin leben zufrieden in ihrer kleinen Stadtwohnung in Reykjavik. Als Ari unerwartet eine Stelle im rauen Norden Islands, dem Fischerdorf Siglufjör∂ur, angeboten wird, nimmt er sofort diese Gelegenheit wahr, ohne den Ortswechsel vorher mit seiner Partnerin abzusprechen.
Als Fremder fällt es ihm sehr schwer in diesem Ort Fuß zu fassen. Nach einem vermeintlichen Treppensturz des bekannten Autors Hrólfur stürzt er sich gleich in die Ermittlungen und erntet Unwillen bei seinem Vorgesetzen.


Vorweg: Dunkel, Insel, Nebel und Frost haben mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen der jeweiligen Umgebung der Hulda Hermannsdottir, Ihre Gedanken und leisen Töne der Geschichte haben mich verweilen lassen und auch etwas ruhiger lesen lassen.
Der erste Band der Dark-Iceland-Serie hat mich hingegen enttäuscht. Wahrscheinlich handelt es sich sogar um dieselbe ruhige und leise Erzählweise, aber ich fühlte mich erschlagen von den vielen Lebensgeschichten der einzelnen Dorfbewohner. Vielleicht wollte der Autor das Dorf in seiner Gänze und Vergangenheit vorstellen, aber in zweidrittel des Buches haben die einzelnen Geschichten gar nichts miteinander zu tun. Als endlich einige Erzählungen und Beobachtungen zusammenpassen, werden die Zusammenhänge nur angedeutet. Der Leser wird im Unklaren gelassen und Ari ermittelt weiter, ist überrascht oder auch verängstigt, aber niemand weiß warum.
Die Klärung der Ereignisse erschien mir wie ein Déjà-vu mit Hercule Poirot.
Nach dem etwas amüsanten 46. Kapitel des Buches, war ich kurz im Zweifel, dem zweiten Band noch eine Chance zu geben, aber ich glaube nicht.

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