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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2020

Düster und spannend

Die Wälder
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Kurz nachdem Nina einen mysteriösen Brief von Tim, ihrem Freund aus Kindertagen, erhalten hat, erfährt sie von dessen Mutter Rita, dass Tim verstorben sei.

In dem Brief teilt Tim ihr mit, dass er endlich ...

Kurz nachdem Nina einen mysteriösen Brief von Tim, ihrem Freund aus Kindertagen, erhalten hat, erfährt sie von dessen Mutter Rita, dass Tim verstorben sei.

In dem Brief teilt Tim ihr mit, dass er endlich das letzte Puzzleteil für die Suche nach seiner Schwester Gloria gefunden hat. Er beschreibt ihr auf welch krude Weise er ein Geständnis vom bereits vor 20 Jahren verdächtigten Wolff erpressen will.

Als auch Tims Mutter aus Verzweiflung über Tims Tod stirbt, entscheidet sich Nina, Tims Plan durchzuführen und wieder in das Dorf ihrer Kindheit und in die Wälder zurückzukehren.



Wälder gruselig? Es sind die Menschen, vor denen mir gruselt.

Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten in dieses Buch zu kommen. Ich war etwas verwirrt, konnte die einzelnen Handlungsstränge nicht in Zusammenhang bringen und fand die unheilvollen Prophezeiungen unpassend. Auch Ninas Verhalten und ihre Gedankengänge gegenüber David während der Autofahrt mit Wolff waren mir nicht klar.

Nachdem ich endlich die Zusammenhänge herstellen konnte, empfand ich das Geflecht und die stetigen Wendungen genial, spannend und immer wieder überraschend.

Wieder einmal kommt Frau Raabe ohne Mord aus, um einen spannenden Thriller zu kreieren. Er enthält Grusel, Verzweiflung, Angst und Panik, in Kindertagen erlitten und mittels Alpträume zwanzig Jahre konserviert, um jetzt nach dem Tod des Freundes aufgelöst zu werden. Er könnte auch noch eine zweite Botschaft bereithalten. Wahre Freunde in der Kindheit stehen auch als Erwachsene zusammen und unterstützen sich, auch gegen ihre Überzeugung. Na ja, ich weiß nicht, ob da jetzt nicht zu viel hineininterpretiere.

Er hat mir sehr gut gefallen, dieser Thriller. Ich freue mich schon auf den nächsten unblutigen Thrill von Frau Raabe.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Unterhaltsam und einleuchtend erklärt

Die Reenergize-Formel
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Dr. Simone Janßen und Niklas Hobacher beschreiben aus fachlich kompetenter und unterhaltsamer Sicht, die uns Normalbürger völlig unverständliche Arbeitsweise unseres Körpers in biochemischer und evolutionsbegründeter ...

Dr. Simone Janßen und Niklas Hobacher beschreiben aus fachlich kompetenter und unterhaltsamer Sicht, die uns Normalbürger völlig unverständliche Arbeitsweise unseres Körpers in biochemischer und evolutionsbegründeter Hinsicht.

Ein Buch, das man nicht in einem Rutsch lesen kann. Am Anfang empfand ich evolutionsbegründeten Erklärungen etwas zu theoretisch und viel zu weit ausgeholt. Trotzdem hat mich das Buch immer wieder gefesselt und überrascht. Eigentlich bin ich nicht unbelesen, was meine Gesundheit betrifft. Vieles war mir schon vorher bekannt, aber es wurde mir in diesem Buch noch einmal erklärt, Ursachen beleuchtet und vor allem augenzwinkernd begründet, warum ich nicht immer das maximale aus meiner Lebenssituation mache.

Manchmal hat es mich überfordert, meistens brachte es aber ein einleuchtendes Aha zu Tage.

Wir brauchen mehr von solch unterhaltsamen Erklär-Büchern.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Spannender, blutiger Thriller

Blutige Gnade
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Der investigative Journalist Peter Johannsen, der gerade die „Big Story“ abgeschlossen hat, wird entführt, über Stunden gefoltert um dann als nur noch toten Klumpen Fleisch zurückgelassen zu werden.
Der ...

Der investigative Journalist Peter Johannsen, der gerade die „Big Story“ abgeschlossen hat, wird entführt, über Stunden gefoltert um dann als nur noch toten Klumpen Fleisch zurückgelassen zu werden.
Der Leichenfund und ein weiterer Mord bei einem Einbruch, bei dem nichts gestohlen wurde, geben der „Krähe“ Mara Billinsky und ihrem Kollegen Jan Rosen große Rätsel auf.

Hängen die beiden Morde zusammen?
Welche Big Story hatte Johannsen recherchiert?
Warum wird die Krähe gerade jetzt von der Vergangenheit eingeholt?




Furchteinflößende Foltermethoden, wilde Verfolgungsjagden und eine „Krähe“, die sowohl taff wie auch verletzlich erscheint, schocken und unterhalten uns gleich zu Beginn des Thrillers. Er ist kurzweilig und spannend geschrieben. Die Protagonisten sind gut beleuchtet und ihre Charaktere und Handlungen nachvollziehbar.

Natürlich stechen die beiden Ermittler, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aus den üblichen Ermittlerpaarungen hervor. Die Krähe, die schwarzgewandete und schwarzgeschminkte junge Frau mit dem analytischen Verstand und einem guten Bauchgefühl, ist schon etwas Besonderes. Sie kommt glaubwürdig rüber, ist auf Anhieb sympathisch und macht Appetit auf mehr. Besonders gut hat mir an ihr gefallen, dass sie ihren etwas schwachen Partner Rosen unterstützt und an sich wachsen lässt.

Der Kriminalfall an sich war wirklich starker Tobak. Das Schlimmste: Vieles in diesem Thriller war keine Fiktion. Ich möchte da nicht weiter spoilern, aber die Tatsachen können den Leser schon umhauen und zur Änderung seiner Gewohnheiten führen. Zu mindestens wird jeder Leser dieses Thrillers darüber nachdenken.

Ein spannender Thriller, der zum Nachdenken anregt, sollte eigentlich fünf Sterne erhalten, aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch. Ab Mitte des Buches hatte jeder geübte Leser einen begründeten Verdacht, um was es sich in der Big Story handelt und welche Personen dafür verantwortlich sind. Jeder Leser wartete daraufhin auf eine Wendung, die seinen Verdacht gegenstandslos machte, aber die kam nicht.

Schade, trotzdem bin ich neugierig auf den nächsten Fall der Krähe.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Die Vergangenheit holt sie ein

Die Toten von Marnow
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Es ist heiß. Im Hitzesommer 2008 werden Kriminalhauptkommissarin Lona Menth und Kriminalkommissar Frank Elling an einen Tatort gerufen, an dem ohrenbetäubendes Fliegensummen die Verständigung schwer macht.
Das ...

Es ist heiß. Im Hitzesommer 2008 werden Kriminalhauptkommissarin Lona Menth und Kriminalkommissar Frank Elling an einen Tatort gerufen, an dem ohrenbetäubendes Fliegensummen die Verständigung schwer macht.
Das ist der Beginn einer Mordserie, die sofort an einen Rachefeldzug erinnert, aber die Ermittler finden keinen Zusammenhang und kein Motiv.
Auf legalen und illegalen Wegen hinterfragen, verfolgen und durchleuchten die beiden Ermittler die Verbrechen, bringen sich und ihre Angehörigen in Lebensgefahr und akzeptieren keine Grenzen um alle Fakten offenlegen zu können.


Dies ist ein rasanter, Aktion geladener, spannender Krimi, der viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren bietet.

Das Thema zeigt die Aufdeckung eines der dunklen, menschenverachtenden Machenschaften der ehemaligen DDR-Führung mit internationalen Pharmaunternehmen.

Die Ermittler sind a n d e r s, als die altbekannten Ermittlerpärchen. Er, aus Rostock, Spießer, unglückliche Ehe, hoch verschuldet und Bestechlichkeit gefährdet. Sie, aus Hannover, tragische, unbekannte Vergangenheit, sucht Unabhängigkeit und Ablenkung.
So gegensätzlich sie sind, verstehen sie sich doch ohne Worte und sind enorm gute Ermittler.

Der Fall ist äußerst kompliziert, hat seine Wurzeln in der Vergangenheit deutscher Geschichte und reicht bis in hohe politische Funktionen. Den Ermittler werden alle möglichen Stolpersteine in den Weg gelegt, aber vieles verbauen sie sich auch selber.

Die Grenzen zwischen Tätern und Ermittler zerfließen zunehmend.

Aber das macht auch den Reiz dieses Krimis aus. Er regt zur Diskussion an. Er polemisiert und beleuchtet nicht nur die legalen Wege.

Ich freue mich auf weiter Fälle der Beiden.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Ein Thriller

Der Keller
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Hannah, glücklich verheiratet und schwanger, wird vom Hilferuf ihres Vaters aufgeschreckt, der sie veranlasst nach Florenz zu fliegen. Ihre Eltern verbringen die Hälfte des Jahres in ihrem Ferienhaus in ...

Hannah, glücklich verheiratet und schwanger, wird vom Hilferuf ihres Vaters aufgeschreckt, der sie veranlasst nach Florenz zu fliegen. Ihre Eltern verbringen die Hälfte des Jahres in ihrem Ferienhaus in der Toskana. Laut ihrem Vater habe sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert und sie sei depressiv und selbstmordgefährdet.
Im Flugzeug lernt sie Daniel kennen, nimmt seine Einladung zum Essen an und verschwindet spurlos.
Und sie ist nicht die einzige junge Frau, die in der Toskana spurlos verschwindet.-


Düster und unheilvoll beginnt dieser Roman.

Man könnte ihn anfänglich für einen Thriller halten, aber bald geht jede Spannung verloren und wir lesen einen, ja eigentlich was, einen Roman, der die Entwicklung eines armen Halbweisen mit erstaunlichem Gerechtigkeitssinn und ergebener Treuegefühle zum frauenmordenden Monster, der vor Kannibalismus nicht zurückschreckt, aufzeigt. Wobei die Wandlung des treuen und netten Daniel an einem Jagderlebnis, dem Aufbrechen und Häuten eines Hirsches, festgemacht wird. Das empfinde ich hanebüchen. Ich bin selbst kein Freund der Jagd, aber diese Entwicklung finde ich sehr fragwürdig.

Es gibt einige Entwicklungen von Daniel und auch seiner Frau Octavia, die weder logisch noch nachvollziehbar sind.

Die gesamte Handlung wirkt konstruiert und mit vielen italienischen Klischees behaftet.

Schade, die Idee an sich hätte bei besserer Umsetzung sicher ein guter Thriller werden können.

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