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Veröffentlicht am 13.03.2024

Dramatik im Hamburger Hafen

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Dies ist eine Rezension zum Hörbuch

An den St. Pauli-Landungsbrücken wird der Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth erschlagen in seiner Barkasse aufgefunden.
Nach den großen finanziellen Einbußen während ...

Dies ist eine Rezension zum Hörbuch

An den St. Pauli-Landungsbrücken wird der Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth erschlagen in seiner Barkasse aufgefunden.
Nach den großen finanziellen Einbußen während der Pandemie befürchtet die Polizei, dass Lutteroth Opfer eines Barkassen-Kriegs wurde. Konkurrenzkampf und verbotene Werbung um Kunden haben im Vorfeld schon zu Unruhe und Auseinandersetzungen geführt.
Die erfahrene Kriminalhauptkommissarin Jana Jacobi ermittelt in Zusammenarbeit mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen.


Zu diesem Hörbuch habe ich ein ambivalentes Verhältnis.
Einerseits ist die Story gut konstruiert und spannend aufgebaut mit interessanten Wendungen. Die Ermittlungsarbeit erfolgt auf verschiedenen Ebenen, zu Wasser und zu Land. Der Mikrokosmos Hamburger Hafen mit seinen eigenen Regeln und Traditionen wird gut dargestellt.
Aber schon die parallellaufenden privaten Geschichten erscheinen mir zu dramatisch erzählt. Die gesamte Sprache und Erzählstruktur kommt mit viel zu dramatisch daher. Anfänglich fühlte sich jeder Satz des Erzählers an, als erwarte uns eine äußerst dramatische Wendung oder auch ein neues hinterhältiges Verbrechen.
Die Sprechweise und Satzmelodie von Mario Wolf hat die Dramatik unterstützt und teilweise noch verstärkt.
Je öfter diese heraufbeschwörende Dramatik eingesetzt wurde, um so mehr hat sie mich genervt. Der eigentliche Kriminalfall trat dabei in den Hintergrund.
Schade

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Ein dänisch/deutsches Ermittlerpaar, das passt

Taubenschlag
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Beim Katalogisieren alter Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg werden die Leichen einer 3-köpfigen Familie gefunden.
Nahezu zeitgleich werden in Norddeutschland mehrere alte Menschen in ihrem Zuhause gefoltert ...

Beim Katalogisieren alter Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg werden die Leichen einer 3-köpfigen Familie gefunden.
Nahezu zeitgleich werden in Norddeutschland mehrere alte Menschen in ihrem Zuhause gefoltert und grausam ermordet, wobei sie seltsamerweise mit einer toten Taube im Schoß zurückgelassen werden.
Bei der diffizilen und aufwendigen Recherche wird der Flensburger Kommissar Rudi Lehmann wieder von seiner dänischen Kollegin Lykke Teit unterstützt.


Mit Lykke und Rudi hat Dennis Jürgensen ein Traumteam gefunden.
Der ältere und erfahrenere Gemütsmensch Rudi findet in der jungen, dynamischen Lykke nicht nur eine „Ersatztochter“, sondern auch jede Menge Bauchgefühle und neue Ansätze in den Ermittlungen. Lykke findet in Flensburg nicht nur spannende Polizeiarbeit und gute Entfaltungsmöglichkeiten, sondern in Rudi und seiner Frau gute Freunde und eine Art Familienanschluss.
In ihrem aktuellen Fall suchen sie in der Vergangenheit die Ursache für die verheerenden Morde. Es ist schwer eine Gemeinsamkeit zwischen den einzelnen Opfern zu finden. Aber die Zeit drängt, weil nicht davon auszugehen ist, dass der Mörder sein Werk, was immer er auch darunter versteht, beendet hat. Mit jeder Tathergangs Beschreibung, der Vorbereitung zur nächsten Tat und dem Gedankengut und Pläne des Täter treibt Dennis Jürgensen den Spannungsbogen in die Höhe. Lykke und Rudi erleben bei den Ermittlungen ungeahnte Höhen und Tiefen.
Die Zusammenarbeit der Beiden ist von Empathie und Rücksichtnahme geprägt. Sie fordern und fördern sich gegenseitig ohne den anderen aus dem Blick zu lassen.
Ich möchte noch viele Fälle von den Beiden lesen.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Enna Andersen, das Original

Enna Andersen und das weite Land
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Enna und ihrer Cold-Case-Abteilung wird ein 20 Jahre alter Fall von ihrem ehemaligen Chef Kriminaldirektor Heinzen ans Herz gelegt.
In Butjadingen wurden vor 20 Jahren der Großbauer Tjark Feddersen und ...

Enna und ihrer Cold-Case-Abteilung wird ein 20 Jahre alter Fall von ihrem ehemaligen Chef Kriminaldirektor Heinzen ans Herz gelegt.
In Butjadingen wurden vor 20 Jahren der Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke als vermisst gemeldet. Jetzt hat man ihre Leichen gefunden.
Tjark Feddersen war nicht nur ein angesehener Großbauer, sondern auch ein streitbarer und unbequemer Politiker.
Da die Todesursache nicht mehr feststellbar ist, ermittelt das Team in alle Richtungen.
Zwei Tage später wird Hinrich Feddersen, der Bruder von Tjark, ermordet in seinem Haus aufgefunden.

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi!
Das Cold-Case-Ermittlerteam um Enna Andersen hat schon etliche scheinbar unlösbare Fälle klären können. Die Ermittler Enna, Pia, Jens und Paulsen sind allesamt ruhige und besonnene Kriminalbeamte, aber wenn sie einer Spur folgen, lassen sie nicht locker. Dabei geht es ihnen weniger darum einen Verbrecher dingfest zu machen, als Rätsel zu lösen und den Opfern bzw. Angehörigen Gerechtigkeit und die Wahrheit widerfahren zu lassen.
Im vorliegenden Fall wissen sie nicht, ob beide Opfer getötet wurden, ob Totschlag oder Unfall bei einem der beiden Opfer vorliegt. Sicher ist nur, dass die Eheleute von jemandem begraben wurden. Aber warum musste nach 20 Jahren noch jemand sterben?
Anna Johannsen führt uns mit leichter Hand durch den verzwickten Fall und verknüpft den alten Fall mehr und mehr mit dem aktuellen Mord.
Sie präsentiert uns eine Ermittlerin mit sehr viel Empathie, Überblick und einem geschickten Durchsetzungsvermögen. Die Stimmung des gesamten Teams ist gut. Wir erfahren einiges über die privaten Hintergründe, aber das Verhältnis zwischen beruflichem und privaten ist ausgewogen und lenkt in keiner Weise von den Ermittlungen ab. Im Gegenteil, die privaten Hintergrundgeschichten lassen uns Lesern den Ermittlern immer näherkommen, so dass man deren Entwicklung mitverfolgen kann. Immerhin befinden wir uns bereits im 6. Fall.
Einziger Kritikpunkt von mir ist, dass mir die Dialoge zwischen Enna, ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten zeitweise unnatürlich und gestelzt vorkommen.
Das hindert mich aber nicht daran, mich schon jetzt auf den nächsten Fall zu freuen.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Unvergesslich und fesselnd

Was nicht vergessen wurde
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Es ist die bewegende Geschichte einer Familie, die mit einem lang gehüteten Geheimnis konfrontiert wird.
Mit dem Fund einer kleinen Tüte mit menschlichen Knochen am Themse-Ufer beginnt die Suche nach Spuren ...

Es ist die bewegende Geschichte einer Familie, die mit einem lang gehüteten Geheimnis konfrontiert wird.
Mit dem Fund einer kleinen Tüte mit menschlichen Knochen am Themse-Ufer beginnt die Suche nach Spuren von mysteriösen und lange verdrängten Ereignissen aus der Vergangenheit.
Mit jedem Schritt Richtung Wahrheit, enthüllt sich ein Netz aus Lügen, Verrat und unerwarteter Verbindungen.


Das Hörbuch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Geschichte ist tiefgründig und mitreißend, voller unerwarteter Wendungen und Emotionen.
Die Sprecherin Sandrine Mittelstädt hat die Atmosphäre perfekt eingefangen und passte hervorragend zum Inhalt. Der Aufbau des Hörbuchs ist klar strukturiert und spannend gestaltet, was das Zuhören zu einem echten Genuss macht.
Die Handlung ist einfühlsam und packend erzählt, und führt den Hörer auf eine emotionale Reise voller Spannung und Überraschungen.
Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten die Komplexität der verschiedenen Erzählstränge zu begreifen. Die verschiedenen Zeitebenen und Rückblenden formten aber mit der Zeit eine grandiose Geschichte.
Die Protagonisten sind gut charakterisiert und entwickeln sich auf besondere Weise im Laufe der Geschichte.
Insgesamt ein wirklich gelungenes Hörbuch, das ich jedem empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Spannende und emotionale Grenzfälle

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo verlässt überstürzt ihren Arbeitsplatz, ohne Handy, Mantel, Portemonnaie, Dienstwaffe.
Am Tag nach ihrem Verschwinden stehen Krammer und seine Beamten ...

Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo verlässt überstürzt ihren Arbeitsplatz, ohne Handy, Mantel, Portemonnaie, Dienstwaffe.
Am Tag nach ihrem Verschwinden stehen Krammer und seine Beamten in ihrer Wohnung vor einer männlichen Leiche. Bernhard Krammer ist derartig geschockt, dass er handlungsunfähig vor Ort verharrt bis seine Tochter Alexa Jahn ihn mit ihrem deutschen Kollegen unterstützt.
Eine fieberhafte Suche beginnt, nach Szabo oder Szabos Leiche.


Nachdem ich alle vier Grenzfälle gelesen haben, ziehe ich vor Anna Schneider den Hut.
Sie lässt nicht nach. Spannende Fälle in der Grenzregion, wobei sie nicht müde wird, die wunderschöne Region in glänzendem Licht erscheinen zu lassen.
Die menschliche Seite und familiäre Beziehung der Ermittler, die im Hintergrund aller vier Grenzfälle kontinuierlich weitererzählt wird, drängt sich immer mal wieder in den Vordergrund, um die Entwicklungen, Enttäuschungen und Annäherungen unmittelbar mitzuerleben. Anna Schneider hat eine Konstellation erschaffen, die jede Menge Grübel,-und Gesprächspotenzial birgt, das Vater und Tochter nur sehr zaghaft ausschöpfen.
Auch wenn mir manchmal zu viel von Schuldgefühlen und Gefühlsblockaden gezeigt wurde, ist es doch interessant mitzuerleben, wie Vater, Tochter und auch Roza aus ihren selbsterbauten Gefängnissen entkommen wollen und es doch nur schwer und in kleinen Schritten gelingt.
In diesem Grenzfall ist noch ein drittes Land involviert, Roza Szabos Heimatland Ungarn. Wir erfahren vieles aus Rozas Vergangenheit, was ihre Handlungsweisen, auch die in den vorherigen Grenzfällen, nachvollziehbar machen. In zukünftigen Grenzfällen wird man Roza dann vielleicht besser verstehen können und das Team Krammer/Szabo noch enger und vertrauensvoller miteinander arbeiten.
Die Lösung des Falles birgt wieder geduldige Ermittlungsarbeit, was in diesem Fall für Krammer kaum möglich ist. Trotzdem leiten Instinkt und Erfahrung Krammer, Alexa und ihrem Partner in die richtige Richtung, die für alle Beteiligten zur tödlichen Gefahr werden kann. Ein lang bewährter Spannungsbogen, der in jeder Grenzfall-Folge neu zündet.
Ich freue mich auf mehr und kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

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