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Veröffentlicht am 31.10.2024

Ein Krimi mit viel Hintergrundinformation

Kleopatras Grab
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Mord an einem Priester, die Leiche wurde am Strand von Alexandria abgelegt. Die junge Kommissarin Theodora Costanda wird mit dem Fall betraut, aber man setzt wenig Vertrauen in ihre Arbeit. Als Angehörige ...

Mord an einem Priester, die Leiche wurde am Strand von Alexandria abgelegt. Die junge Kommissarin Theodora Costanda wird mit dem Fall betraut, aber man setzt wenig Vertrauen in ihre Arbeit. Als Angehörige der griechischen Minderheit, als Christin wird ihr misstraut und sie sieht sich einer Mauer des Schweigens gegenüber. Ungefragt wird ihr auch ein ihr unbekannter Kollege zur Seite gestellt. Trotzdem gibt sie nicht auf und ermittelt Erstaunliches.

Als Krimi hat mich das Buch nicht ganz überzeugt, aber es war interessant, was Constantin Schreiber von dem politischen und historischen Umfeld zu erzählen hatte.
Seine Hauptfigur, die Kommissarin Theodora Costanda, arbeitet in einer arabischgeprägten Umgebung als griechische Christin in einer absoluten Männerdomäne. Das das wahrscheinlich auch heutzutage nicht üblich ist, zeigt, meiner Meinung nach, Schreibers Zuspitzung.
Constantin Schreiber gibt immer wieder historische Einblicke in bestimmten Situationen. Das fördert zwar nicht die Spannung, aber hilft zum Verständnis.
Einzelnes Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet wie z. Bsp. der Archäologe Jacques Bernheim. Man erfährt, warum er so arbeitet, wie er arbeitet und wie er seine Ziele erreicht.
Die Zerrissenheit der Kommissarin, ihre Herkunft, ihr Glaube und ihr Pflichtbewusstsein, alles wird thematisiert und beleuchtet. Die einzelnen Viertel der Stadt und auch die Wegstrecken, die zurückgelegt wurden, sind so gut beschrieben, dass man ihnen stadtführermäßig folgen könnte.
Ein interessanter Krimi, der für mich, die noch nie in Ägypten war, auch lehrreich war.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Spannend, aber unstrukturiert

Vor der Stille
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Hanna Will und der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn werden dieses Mal zu einem Mordfall im Emsland hinzugezogen. Die ortsansässige Soko konnte bislang kein Motiv und keine Ansatzpunkte erkennen.
Lisa Kramer ...

Hanna Will und der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn werden dieses Mal zu einem Mordfall im Emsland hinzugezogen. Die ortsansässige Soko konnte bislang kein Motiv und keine Ansatzpunkte erkennen.
Lisa Kramer wurde ertrunken in einem Kanal aufgefunden. In ihren Lungen wurde Leitungswasser gefunden. Sie lebte zurückgezogen, war allseits beliebt, ihren Job hatte sie aufgegeben, aber auf ihrem Konto wurden nicht nachvollziehbare Bareinzahlungen entdeckt.
So lauten die bisherigen Ermittlungsergebnisse. Können Hanna und Jan da ansetzen?

Dies ist bereits mein dritter Band aus der Hanna Will & Jan de Bruyn Reihe.
Leider hat er mich dieses Mal nicht so ganz überzeugt.
Ich mag die Hintergrundgeschichte, die persönliche Beziehung zwischen Hanna und Jan, ich mag auch dieses Hin-und Her in ihrer Beziehung. Weil es verdeutlicht, dass Beide verletzte und teilweise traumatisierte Menschen sind, die einerseits Nähe suchen, aber sie andererseits (noch) nicht ertragen können.
Die Ermittlungsarbeit in diesem Fall war allerdings desaströs und ein ständiges Wirrwarr. Es ist klar, dass hinzugezogene LKA-Beamte sich nicht nahtlos in eine Soko einfügen lassen, aber in diesem Fall war von Zusammenarbeit nichts zu erkennen. Ehe das Gegenteil war der Fall, von Missgunst, Misstrauen und offener, teilweise unterschwelliger Kritik begünstigt.
Auch der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn wirkte mehr und mehr unschlüssig, welcher Verdächtigen weiter beobachten soll oder ob man aufgeben soll, was in den vorangegangenen Bänden nie eine Option war. Hanna belastete der Fall Zusehens, warum, hat sie nicht Preisgegeben.
Es war schwierig, aber letzten Endes doch lohnend, sich da durchzuarbeiten.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Erschütternd und spannend

Blutbuße
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Im wunderschönen Bergdorf Are, wo sich zahlreiche Ski-Touristen tummeln, wird die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind, in ihrer Hotelsuite auf brutalste Weise ermordet, aufgefunden.
Hanna Ahlander ...

Im wunderschönen Bergdorf Are, wo sich zahlreiche Ski-Touristen tummeln, wird die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind, in ihrer Hotelsuite auf brutalste Weise ermordet, aufgefunden.
Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen die Ermittlungen. Der Zustand der Leiche, mehrfache Übertötung, lässt auf ein persönliches Motiv schließen. Dafür finden sie allerdings keine Anhaltspunkte.
Charlotte Wretlinds neuestes Herzensprojekt, Abriss und prunkvoller Neubau eines ehemaligen Hochgebirgshotels, gegen das viele Einwohner ankämpfen, rückt dagegen in den Fokus.
Aber würde jemand dafür so brutal morden?

Dies ist bereits der dritte Fall für Hanna Ahlender. Ich habe sie alle gelesen und bin vollkommen begeistert, dass es in den drei Bücher zu keinen Spannungsabfall kommt. In jedem Band erfahren wir ein bisschen mehr aus dem Privatleben von Hanna und Daniel, aber es ist noch lange nicht auserzählt.
Der spannende Kriminalfall ist, wie seine Vorgänger, in zwei Handlungssträngen aufgebaut, deren Zusammenhang lange Zeit unklar bleibt. In der gesamten Ermittlungsphase ist Hannas leidenschaftlicher Einsatz für Frauen in Bedrängnis erkennbar und wir erfahren auch warum sie öfters die professionelle Distanz verliert. Die privaten Hürden und Probleme der beiden Ermittler machen sie manchmal angreifbar, aber vor allem menschlich. Beide sind engagierte Kriminalisten, die auch mal nach ihrem Bauchgefühl agieren.
Es gab Szenen, bei denen ich es bedauerte, mehr zu wissen als die Ermittler, Zusammenhänge bereits zu kennen, die sich den beiden erst noch erschließen mussten. Letztendlich hatte ich als Leser keinen Vorteil dadurch, aber es machte mich ungeduldig.
Hanna und Daniel, sowie auch Anton und Raffe bei ihren komplizierten Kriminalfällen zu begleiten hat riesigen Spaß gemacht und ich freue mich auf mehr.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Lesevergnügen

Nur der Tod ist schneller
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„ Der laufende Kommissar Peer Pedes klärt – außer Atem, mit unorthodoxen Methoden, Witz und Tempo – eine Mordserie in der Berliner Laufszene auf. Ein Lesevergnügen in 42,195 Kapitel. “
Mehr braucht der ...


„ Der laufende Kommissar Peer Pedes klärt – außer Atem, mit unorthodoxen Methoden, Witz und Tempo – eine Mordserie in der Berliner Laufszene auf. Ein Lesevergnügen in 42,195 Kapitel. “
Mehr braucht der nach Unterhaltung und Spannung suchende Leser eigentlich nicht zu wissen, um in der Buchhandlung zuzugreifen und das Marathon-Lese-Vergnügen zu genießen.

Wenn man Peer Pedes bei seinen Ermittlungen begleitet, lernt man viel über Marathonvorbereitungen und über die Qual und Überwindung, die in den Vorbereitungen von Nöten sind. Vor allem wurde mir und eben auch Peer klar, dass die Trainingsregeln und Motivationssprüche seiner Mutter auch auf den Polizeidienst und für jedes erstrebenswerte Ziel anwendbar sind. Es hat einfach Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen.
Ein Muss für jeden Leser, der spannende und humorvolle Krimis in neuem und vielleicht auch ungewohntem Umfeld mag.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Drogenhandel durchdringt unsere Gesellschaft

Nacht der Verräter
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Der Polizist Max Bauer, der im Dienst einen Brandanschlag überlebte und mit Hilfe seiner Frau Julia dem psychischen Loch entkommen ist, wird von Neuem vom Schicksal geschlagen. Seine Frau ist während einer ...

Der Polizist Max Bauer, der im Dienst einen Brandanschlag überlebte und mit Hilfe seiner Frau Julia dem psychischen Loch entkommen ist, wird von Neuem vom Schicksal geschlagen. Seine Frau ist während einer Party bei seinen russischen Brüdern verschwunden.
Max weiß nichts über Julias Vergangenheit und findet lange keinen Ansatzpunkt zur Suche.
Zeitgleich wird er von der „Internen“ verdächtigt, am Kokainhandel seiner angeheirateten russischen Familie teilzuhaben. Kurzerhand wird Max unter Druck gesetzt seine Familie zu bespitzeln, kein leichtes Unterfangen.

Dieses Mal gibt es einen „Stand-Alone“, keinen Melia Adan, Vincent Veih-Thriller. So gut die Stand-Alone-Thriller von Horst Eckert sind, immer nah am Puls der Zeit, so sehr hoffe ich, dass die Adan/Veih Reihe fortgesetzt wird.
Nacht der Verräter ist wie immer hoch aktuell und beleuchtet Probleme, die unsere Gesellschaft immer mehr korrumpieren und kaputt machen. Die Drogenkartelle entpuppen sich mittlerweile als Hydra. Aus jedem abgeschlagene Kopf wachsen mindestens zwei neue.
Max Bauer ist sehr gut charakterisiert worden. Wir können seinen immensen Kampf zwischen Loyalität zu seinem Beruf, vielleicht sogar zu seiner Berufung, die immer noch mit ein wenig Naivität gepaart ist, der Loyalität seiner Familie gegenüber und dem Zweifel, ob er seine Frau richtig eingeschätzt hat.
Über Julia habe ich dagegen zu wenig erfahren. Irgendwie bekam ich sie nicht zu fassen. Jede ihrer Handlungen war überraschend und nicht immer nachvollziehbar.
Max‘ russische Familie hat aus ihrer Einstellung allerdings von Anfang an keinen Hehl gemacht.
Die Handlung war spannend aufgebaut und die verschiedenen Spannungsbögen haben mich kaum durchatmen lassen. Aber nach fast vierhundert Seiten war es schon wieder vorbei. Schade, hoffentlich lässt Horst Eckert uns nicht so lange auf den nächsten Thriller warten.

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