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Veröffentlicht am 29.01.2022

Hammer Thriller-Serie

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Ein Computervirus schaltet auf vielen Computern die Life-Übertragung eines unmenschlichen gruseligen Szenariums ein. Die unfreiwilligen Zuschauer sehen fünf große Glaszylinder, in denen glatzköpfige, nackte ...

Ein Computervirus schaltet auf vielen Computern die Life-Übertragung eines unmenschlichen gruseligen Szenariums ein. Die unfreiwilligen Zuschauer sehen fünf große Glaszylinder, in denen glatzköpfige, nackte Menschen gefangen sind. Die Zuschauer werden aufgefordert Aufgaben zu lösen, um das Leben der drei Frauen und zwei Männern zu retten.
Umgehend machen sich Europol Topermittlerin Inga Björk und Christian Brand an die Arbeit.


Der zweite Thriller aus der Inga Björk und Christian Brand-Reihe steht dem Debüt-Bestseller „Das Spiel“ in keiner Weise nach. Im Gegenteil, ich finde ihn eigentlich noch stärker als der Vorgänger.
Inga Björk und Christian Brand entwickeln sich immer mehr zum Super-Ermittlerteam, des Einen Schwächen sind des Anderen Stärken.
Die Gründe, warum die Beiden so geworden sind, wie sie heute sind, werden in diesem Band tiefer beleuchtet, aber immer noch nicht ganz aufgedeckt. Das geschieht vielleicht im Folgeband. Es ist auf jeden Fall interessant, ihre Entwicklung zu beobachten.
In diesem Fall scheinen viele Parallelen zur Vorgeschichte der beiden Ermittler zu liegen.
Erlittenes Unrecht, Traumata und erlebte Misshandlungen in der Kindheit können verschiedene Lebensmodelle und Philosophien hervorbringen.
Ich möchte hier nicht zu viel Spoilern, aber dieser Thriller hat nicht nur die Ermittler an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht.
Das Buch ist von der ersten bis zur allerletzten Seite spannend und irgendwie auch Nerv tötend. Das aber im besten Sinne.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Genialer Polit-Triller

State of Terror
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Drei gewaltige Bombenexplosionen schrecken die Regierungen Europas und der USA auf.
Zuerst wird in London ein Bus gesprengt, dann in Paris und zuletzt in Frankfurt.
Keine Terror-Organisation bekennt sich ...

Drei gewaltige Bombenexplosionen schrecken die Regierungen Europas und der USA auf.
Zuerst wird in London ein Bus gesprengt, dann in Paris und zuletzt in Frankfurt.
Keine Terror-Organisation bekennt sich zu diesen Attentaten, keine Forderungen werden gestellt. Aber im Referat für zentral-und ostasiatische Angelegenheiten des Außenministeriums ging fast unbeachtet eine Warnung ein.
Die amerikanische Außenministerin Ellen Adam, vormals Chefin einer internationalen Nachrichtenagentur, versucht diesen Warnungen nachzugehen.



Was für ein spannender und fesselnder Polit-Thriller.
Eine ehemalige Außenministerin der USA liefert Insider-Informationen und Hintergrundmaterial und eine gefeierte, kanadische Krimiautorin spannt den Spannungsbogen bis zum Ende.
Manchmal hatte ich zwar den Eindruck, dass ein bisschen viel Parteipolitik in den Stoff geschmuggelt wurde und dass Frau Clinton Madame Secretary Ellen Adam so gestaltet hat, wie sie gerne in ihrer Zeit als Außenministerin gesehen worden wäre. Das schmälerte aber keinesfalls den Lese-Genuss. Sicherlich waren die kleinen oder auch größeren Intrigen und Feindseligkeiten unter den Politikern, einerseits innerhalb der eigenen Regierung, wie auch unter den Ministern verschiedener Länder, keine Erfindung. Schließlich hat man als Normalbürger oft den Eindruck, dass Politiker mehr gegeneinander kämpfen, als das Land zu regieren und gegen Krisen zu steuern.
Obwohl dieser Thriller fiktiv ist, waren viele Szenarien erschreckend real. Bleibt nur zu hoffen, dass alle Bedrohungen dieser Art von verantwortungsbewussten Politikern abgewendet werden können.
Es fällt wirklich schwer den Thriller als spannende und unterhaltsame Fiktion abzutun. So viele ähnliche Explosionsorte und Krisenherde existieren momentan.
Bemerkenswert empfand ich die Danksagungen der beiden Autorinnen. Jede Autorin schildert aus ihrer Sicht das gegenseitige Kennenlernen, die Entwicklung des Plots und die Entstehung einer Hommage an Betsy Johnson Ebeling, Hilary Clintons Freundin und Beraterin seit der Schulzeit.
Auch wenn der Thriller einige Ängste in mir geweckt hat, finde ich ihn äußerst lesenswert.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Projekte der beiden Autorinnen.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Thriller-Satire, total verrück, aber gut

Chromosom 23 - Eine Thriller-Satire
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Der gefallene Investigativ-Journalist Michael Blohmquiz erhält überraschend den Auftrag die verschwundene Nichte eines berühmten Süßwaren Herstellers zu suchen, begegnet während seiner Suche seiner seit ...

Der gefallene Investigativ-Journalist Michael Blohmquiz erhält überraschend den Auftrag die verschwundene Nichte eines berühmten Süßwaren Herstellers zu suchen, begegnet während seiner Suche seiner seit einem Jahr vermissten Partnerin und stolpert auf die Spur einer gewaltigen globalen Wirtschaftsverschwörung oder so.
Gleichzeitig wird der berühmte Ornamentologe Richard Random vom Leiter der CERN-Forschungsanstalt eingeflogen, um einen mysteriösen Mord aufzuklären.


Ich glaube, das Buch zu lesen bereitet schon viel Vergnügen, aber den beiden Sprechern Simon Jäger und David Nathan zuzuhören, ist Spaß und Lachmuskeltraining pur.
Beide Sprecher sind sicher die Besten ihres Faches. Sie schaffen es beide meisterlich jedem spannenden Thriller oder Krimi noch ein Gänsehaut-Feeling drauf zu packen. Ihre Stimmfarbe, so unterschiedlich sie auch ist, erzeugt Grusel und Atemlosigkeit.
Das Einsprechen von Chromosom 23 muss den Beiden wahnsinnig spaß gemacht haben. Ich meine, manchmal ein Schmunzeln in ihrer Stimme wahrgenommen zu haben. Die kurzen Aussetzer zwischendurch, in denen sie über die Sinnhaftigkeit ihres Textes spekulieren, einfach köstlich.
Mit dem Inhalt der Geschichte hatte ich anfangs Schwierigkeiten. Ich habe alle Thriller, die hier durch den Kakao gezogen werden, gelesen. Zu Beginn kamen mir die Texte doch zu übertrieben vor. Es erschien mir wie ein Abklatsch der bekannten Thriller, die der Autor hat anklingen lassen, um Interesse beim Leser zu erwecken.
Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung haben mich die einzelnen Kapitel und Zwischenspiele überzeugt. Die Geschichte ist so irrsinnig und fantastisch, dass man sie nur genießerisch schmunzelnd anhören kann. Manche Angriffe auf die Bestseller- Autoren waren gar nicht so weit hergeholt. Ihre Äußerungen und ihre Lösungsvorschläge passten wie die Faust aufs Auge. Allein daran waren die einzelnen Thriller-Autoren, deren Namen natürlich etwas verfälscht wurden, sofort zu erkennen.
Besonders amüsiert haben mich die umgekehrten Verhaltensweisen der Frauen. Es ist schon interessant wie fremd und auch falsch sich hinter Männer her pfeifende Frauen oder auch die typisch männlichen anzüglichen Bemerkungen aus Frauenmund anhören.
Dieses Hörbuch war ein große Vergnügen.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Spannend, emotionsgeladen, fesselnd

Winterland
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Martin Junckersen, genannt Juncker und Signe Kristiansen sind das perfekte und äußerst erfolgreiche Ermittlerteam der Kopenhagener Kriminalpolizei. Ein dummer Fehltritt von Juncker trennt das Team. In ...

Martin Junckersen, genannt Juncker und Signe Kristiansen sind das perfekte und äußerst erfolgreiche Ermittlerteam der Kopenhagener Kriminalpolizei. Ein dummer Fehltritt von Juncker trennt das Team. In der Provinzstadt Sandsted baut er eine Polizeistation mit nur zwei Frischlingen auf.
Ausgerechnet in diesem Provinzstädtchen kommt es zum Doppelmord, während in Kopenhagen eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt viele Tote hinterlässt. Signe und alle verfügbaren Ermittler nehmen die Jagd nach den Tätern auf.



Winterland ist ein superspannendes Debüt des Journalistenpaares.
Janni, beste Nachrichtensprecherin Dänemarks und Kriminalreporterin und Kim, Journalist bei „Politiken“ haben höchstwahrscheinlich lange die politische, kriminelle und terroristische Szene beobachtet, um solch eine fesselnde Trilogie zu entwickeln.
Auffallend neben dem kriminalistischen und terroristischen Szenarien ist die Sicht in die Seelen der Ermittler. Aktion und Kombinationsfähigkeiten stehen immer wieder den Beschreibungen über Befindlichkeiten der einzelnen Akteure gegenüber.
Es sind eben nicht nur Kommissare, es sind Söhne, Töchter, Schwestern und Ehepartner mit all ihren manchmal alltäglichen Sorgen, manchmal aber auch existenziellen Sorgen.
Das wirkt menschlich und real, was den Terror auch sehr nah an uns ranlässt.
Juncker und Kristiansen sind keine Superhelden, sondern nur Menschen, die man weiter begleiten möchte.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Trilogie.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Undurchsichtig und ein bisschen spooky

Der rote Raum
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Der letzte Fall der Mordkommission von Växjö hat bei allen Kommissaren tiefe Spuren hinterlassen. Stina Forss wechselte zur Reichsmordkommission Stockholm und auch Anette Hultin ist gegangen.
Hauptkommissarin ...

Der letzte Fall der Mordkommission von Växjö hat bei allen Kommissaren tiefe Spuren hinterlassen. Stina Forss wechselte zur Reichsmordkommission Stockholm und auch Anette Hultin ist gegangen.
Hauptkommissarin Ingrid Nyström und ihr Team bekommen es mit einem seltsamen Mord zu tun. Dem Opfer wurde das Herz entfernt und durch Mondgestein ersetzt.
Stina Forss ermittelt gemeinsam mit der örtlichen Polizei in Kiruna, einer Eisenerzstadt in Nordschweden, in einem Fall, der anfänglich als Unfall angesehen wurde bis festgestellt wurde, dass dem Opfer die Leber entfernt wurde.


Der neue Vossen/Danielsson-Krimi vereint wieder einmal alles, was den Liebhaber von Skandinavischen Krimis erfreut.
Rätselhaft, düster und spannend gestaltet sich der Fall. Selbstzweifelnd, balzend und starrköpfig erscheinen die Ermittler.
Trotz räumlicher Trennung werden beide Mordermittlungen parallel beobachtet. Der Leser hat schnell den Eindruck, dass beide Fälle miteinander verknüpft sind und wahrscheinlich auch derselbe Mörder für beide Morde verantwortlich ist.
Das ist sicher so gewollt, aber als erfahrener Vossen/Danielsson-Leser rechnet man mit allem, aber nicht mit einer vorhersehbaren Lösung oder vielleicht doch. Es bleibt undurchsichtig.
Ein dritter Erzählstrang hat mir allerdings lange Kopfzerbrechen bereitet. Ich konnte die reisenden jungen Männer nirgends zuordnen. Man brauchte schon etwas Geduld, aber gut gemacht.
Auffallend war die starke und immer wiederkehrende Selbstreflektion von Ingrid Nyström. Sie hat sich verändert und erkennt diese Veränderung als Folge des vergangenen Falles. Sie vermisst Stina, die erfahrene Ermittlerin und auch Rebellin.
Auch Stina macht sich Gedanken über ihre Zukunft als Kommissarin, ihre Alleingänge und ihre Disziplinlosigkeit. In diesem Krimi finden erstaunlich viele Selbstbetrachtungen statt, und zwar bei allen Kommissaren.
Aber das macht diese Krimi-Serie so menschlich. Die Ermittler werden dem Leser vertrauter und ihm werden dadurch die manchmal furchtbar grausamen Morde erträglicher.

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