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Veröffentlicht am 27.08.2022

Tolle schwierige Kost

Svendborg 1937
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Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine ...

Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine Meinung:
Familie Dinkelspiel kommt auf der dänischen Insel Fünen bei einer Tante unter, die alles in allem nicht sonderlich begeistert von ihren Gästen ist, denn sie bringen ihr beschauliches Leben und die Routine durcheinander. Auch hier hat die Familie mit Vorurteilen zu kämpfen, doch ist wenigstens nicht ihr Leben bedroht und so versucht jedes Familienmitglied auf seine eigenen Art mit der Situation umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr gut die verschiedenen Charaktere, die die ganze Bandbreite von Verdrängung der Gefahr bis hin zu Widerstandgedanken darstellen. Die Landschaft und die Widrigkeiten, wie auch die schönen Momente in dieser schweren Zeit, werden von der Autorin nachvollziehbar und teilweise zu Herzen gehend beschrieben.
Im Nachgang wird über den weiteren Verbleib der einzelnen Familienmitglieder erzählt, denn es wurde eine wahre Geschichte erzählt. Das hat mir gut gefallen, denn man bleibt mit den Figuren nicht so in der Luft hängen. Es ist kein rasantes Buch, dazu ist das Thema auch zu schwer - eher ein Buch der leisen Töne, das dadurch aber umso tiefer unter die Haut geht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Alma Mahler

Alma und Gropius – Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe
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Das Cover gefällt mir gut, denn es passt sich den anderen Büchern der Reihe an. Der Titel ist allerdings nicht ganz gut gewählt, denn man könnte meinen, dass es nur um Alma Mahler und Walter Gropius geht. ...

Das Cover gefällt mir gut, denn es passt sich den anderen Büchern der Reihe an. Der Titel ist allerdings nicht ganz gut gewählt, denn man könnte meinen, dass es nur um Alma Mahler und Walter Gropius geht. Doch dem ist ganz und gar nicht so. Eigentlich handelt das Buch von der Lebensgeschichte Alma Mahlers. Natürlich kommt auch die Beziehung zu Walter Gropius darin vor, doch eben nur als eine von vielen. Zuerst bezieht sich die Geschichte auf die Ehe mit Gustav Mahler, danach geht es um Walter Gropius und Franz Werfel und noch einige weiter unbedeutende Affären. Nicht dass das Buch langweilig wäre, im Gegenteil, die Lebensgeschichte Alma Mahlers ist spannend und hier flüssig erzählt. Man kann sich in die damalige Zeit rund um den Ersten Weltkrieg gut einfühlen, auch die Steine, die Frauen in den Weg gelegt wurden, werden beschrieben. Insofern hat mir das Buch gut gefallen und war informativ. Das Personenverzeichnis am Ende des Buches fand ich als Abrundung klasse. Ein interessantes Buch für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Vier starke Frauen

Die Rückkehr der Kraniche
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Die Elbmarsch, vier Frauen und Geheimnisse - Romy Fölck verwebt in die Rückkehr der Kraniche die Schicksale über drei Generationen. Grete lebt mit ihrer Mutter Wilhelmine auf einem Hof in der Elbmarsch ...

Die Elbmarsch, vier Frauen und Geheimnisse - Romy Fölck verwebt in die Rückkehr der Kraniche die Schicksale über drei Generationen. Grete lebt mit ihrer Mutter Wilhelmine auf einem Hof in der Elbmarsch und als es der Mutter sehr schlecht geht, kommen Gretes Schwester Freya und ihre Tochter Anne zurück auf den Hof, um Wilhelmine nahe zu sein. Alte verschüttete und auch nie ausgesprochene Gefühle, Kränkungen und Befindlichkeiten machen sich fast sofort wieder bemerkbar und belasten alle Frauen, die auch noch eine eigenen unabhängige Geschichte mit sich herumschleppen.
Die Sprecherin (ich hatte das Hörbuch) Tessa Mittelstaedt erzählt gut und einfühlsam, so dass man sich in die Charaktere hineinversetzen kann. Das hat mir gut gefallen. Die Ausarbeitung der Charaktere ist der Autorin gut gelungen, ich habe mit ihnen gelacht und gelitten und konnte viele Wendungen gut nachvollziehen. Das Ende - also die Auflösung der geheimnisse hätte ich so nicht erwartet und für mich hielt der Spannungsbogen bis zum Ende, auch wenn die ein eher leises buch ist. Es ist einfach klasse!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Eine starke Frau in einer schwierigen Zeit

Die Wagemutige
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Diese Romanbiographie ist eine Hommage an alle Widerstandkämpferinnen, die niemals vergessen werden sollten. Sehr intensiv schildert Caroline Bernard das Leben dieser außergewöhnlichen Frau - als Kämpferin ...

Diese Romanbiographie ist eine Hommage an alle Widerstandkämpferinnen, die niemals vergessen werden sollten. Sehr intensiv schildert Caroline Bernard das Leben dieser außergewöhnlichen Frau - als Kämpferin gegen Hitler schon 1933, für die Rechte der Juden und der Frauen und aller Verfolgten - führt der Weg von Lisa Fittko von Österreich über Berlin nach Frankreich. Hier wird Lisa in das berüchtigte Internierungslager Gurs eingesperrt - was von der Autorin detailreich und gut recherchiert beschrieben wird. Wie überhaupt in dem Buch merkt man die ausführliche Recherche und der eindringliche Schreibstil lässt den Leser die Figuren und die Lebensumstände hautnah mitempfinden. Der Weg der Protagonistin aus dem Lager und letztendlich zur Fluchthelferin für Verfolgte ist beeindruckend, doch vergisst die Autorin dabei nicht, auch die menschliche und die Beziehungsseite der Lisa Fittko. Die Zweifel, die Ängste und auch das 'Frausein' finden im dem Buch einen angemessenen Platz.
Ein sehr gelungenes Buch über Widerstand, Solidarität und die Absurditäten in der damaligen Zeit. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Hat noch Luft nach oben

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin ...

Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin konnte zwar gut vorlesen, doch der Versuch, männliche Stimmen nachmachen zu wollen, nein, das hat mir gar nicht gefallen. Da wäre es besser gewesen, einfach nur vorzulesen. Die Geschichte als solche hat meine Erwartungen auch nicht erfüllt, denn die Figuren blieben zu klischeehaft und es war dem eigentlichen Fall auch nicht unbedingt zuträglich, für die Protagonistin noch eine Liebesgeschichte zu dem Ermittler Ludwig Schiller einzubauen. Das wäre weniger einfach mehr gewesen. So zog sich die Geschichte dahin und der Spannungsbogen blieb nicht erhalten. Die Zeit um 1922 in Baden-Baden wurde recht anschaulich geschildert, so dass man sich das Leben dort gut vorstellen konnte. Insgesamt ein nettes Buch, mehr eine Liebesgeschichte als ein Krimi.

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