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Veröffentlicht am 23.08.2022

Eine starke Frau in einer schwierigen Zeit

Die Wagemutige
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Diese Romanbiographie ist eine Hommage an alle Widerstandkämpferinnen, die niemals vergessen werden sollten. Sehr intensiv schildert Caroline Bernard das Leben dieser außergewöhnlichen Frau - als Kämpferin ...

Diese Romanbiographie ist eine Hommage an alle Widerstandkämpferinnen, die niemals vergessen werden sollten. Sehr intensiv schildert Caroline Bernard das Leben dieser außergewöhnlichen Frau - als Kämpferin gegen Hitler schon 1933, für die Rechte der Juden und der Frauen und aller Verfolgten - führt der Weg von Lisa Fittko von Österreich über Berlin nach Frankreich. Hier wird Lisa in das berüchtigte Internierungslager Gurs eingesperrt - was von der Autorin detailreich und gut recherchiert beschrieben wird. Wie überhaupt in dem Buch merkt man die ausführliche Recherche und der eindringliche Schreibstil lässt den Leser die Figuren und die Lebensumstände hautnah mitempfinden. Der Weg der Protagonistin aus dem Lager und letztendlich zur Fluchthelferin für Verfolgte ist beeindruckend, doch vergisst die Autorin dabei nicht, auch die menschliche und die Beziehungsseite der Lisa Fittko. Die Zweifel, die Ängste und auch das 'Frausein' finden im dem Buch einen angemessenen Platz.
Ein sehr gelungenes Buch über Widerstand, Solidarität und die Absurditäten in der damaligen Zeit. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Hat noch Luft nach oben

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin ...

Die Idee eine Telefonistin 1922 als Detektivin in Rennen zu schicken, klang spannend und so habe ich das Hörbuch gehört. Allerdings hat mir die sprecherische Umsetzung nicht so zugesagt. Die Sprecherin konnte zwar gut vorlesen, doch der Versuch, männliche Stimmen nachmachen zu wollen, nein, das hat mir gar nicht gefallen. Da wäre es besser gewesen, einfach nur vorzulesen. Die Geschichte als solche hat meine Erwartungen auch nicht erfüllt, denn die Figuren blieben zu klischeehaft und es war dem eigentlichen Fall auch nicht unbedingt zuträglich, für die Protagonistin noch eine Liebesgeschichte zu dem Ermittler Ludwig Schiller einzubauen. Das wäre weniger einfach mehr gewesen. So zog sich die Geschichte dahin und der Spannungsbogen blieb nicht erhalten. Die Zeit um 1922 in Baden-Baden wurde recht anschaulich geschildert, so dass man sich das Leben dort gut vorstellen konnte. Insgesamt ein nettes Buch, mehr eine Liebesgeschichte als ein Krimi.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Ganz klasse.

Ruf der Rusalka
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Aus dem Klappentext:
Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären.

London ...

Aus dem Klappentext:
Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären.

London September 1895 - die Geschichte, die Stephan R. Bellem erzählt ist auf zwei Stränge verteilt - erstens wird sie aus der Sicht von Lewis erzählt und zweitens aus Sicht der Fremden - Kate. Eigentlich kommt die Geschichte als Krimi daher, mit allem, was zu der Zeit so dazu gehört - Geheimgesellschaften, unerklärliche Morde, okkulte Rituale und eine Oberschicht, die auf Grund ihrer Stellung sich fast alles erlauben kann.
Doch die Sicht von Kate führt den Leser in eine andere Sichtweise - vielleicht auch in etwas, was anders ist. - Es gibt mehr Dinge auf der Welt, als sich der menschliche Geist zugestehen mag.
Der Schreibstil packte mich sofort und zog mich immer weiter, so dass ich das Buch von ca. 300 Seiten, welches auch noch überaus schön gestaltet ist mit Bilder, Briefen etc. in einem Rutsch durchgelesen habe. Am Schluss stand für mich die Frage nach dem eigenen Blick auf und hinter die Welt. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Absolut klasse!

Küstenmord: Das letzte Lied
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Aus dem Klappentext:
Die Kommissare Katja Greve und Daniel Kowalski ermitteln an der Schlei: Daniel ist Katjas neuer Partner bei der Kripo Schleswig - korrekt, ruhig und methodisch, nicht ohne Humor, dafür ...

Aus dem Klappentext:
Die Kommissare Katja Greve und Daniel Kowalski ermitteln an der Schlei: Daniel ist Katjas neuer Partner bei der Kripo Schleswig - korrekt, ruhig und methodisch, nicht ohne Humor, dafür aber mit Rosenkranz am Rückspiegel. Katja hingegen ist impulsiv, unkonventionell, energiegeladen - und hätte am liebsten ihren alten Partner behalten.

Das ist einer der seltenen Krimis mit einem 'Wow-Effekt'! Der Anfang ist - nun ja - ein Toter in einer Seniorenresidenz für Promis. Da dachte ich noch, das kenne ich schon und ist vielleicht ganz nett. Doch die Autorin greift mit der Geschichte wirklich jeden Missstand auf, den man sich nur vorstellen kann. Hut ab dafür! Es wird zu einem Kaleidoskop, bei dem der Kriminalfall fast zu Nebensache wird und es eher um Wirtschaftskriminalität, Pflegemissstände, Abrechnungsbetrug und vieles mehr geht. Ich war plötzlich so gefangen in dem Netz, das die Autorin webt, ich konnte nicht aufhören mit Lesen. Ich kenne als Krankenschwester viele Dinge aus eigener Erfahrung und war über die umfangreiche Recherche beeindruckt. Man kann über viele dieser Dinge nicht mal eben so schreiben, da braucht es zum Teil Insiderwissen. Der Todesfall an sich war dann auch schlüssig und für mich völlig unerwartet aufgeklärt. Hier muss ich die Sensibilität, mit der die Umstände beleuchtet wurden herausstellen! Ein wirklich tolles Buch und nicht nur ein Krimi. Durch die gut gezeichneten Figuren innerhalb des 'Polizeiapparates' auch ein Buch mit viel Gesellschaftskritik. Ich bin auf die Folgebände mehr als gespannt!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Wut ist nicht der richtige Weg

Der Geruch von Wut
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Auch wenn das Buch von der Zerrissenheit, Unsicherheit und Wut eines 16 Jährigen handelt, ist es doch auch ein Buch für Erwachsene. Die Kapitel sind kurz gehalten - manchmal nur eine Seite lang. Doch trotzdem ...

Auch wenn das Buch von der Zerrissenheit, Unsicherheit und Wut eines 16 Jährigen handelt, ist es doch auch ein Buch für Erwachsene. Die Kapitel sind kurz gehalten - manchmal nur eine Seite lang. Doch trotzdem transportiert der Autor gut die menschlichen Abgründe und den Wunsch nach Rache von Alex., für den ungesühnten Unfall mit Fahrerflucht, der den Tod seines Vaters zur Folge hatte. Ganz langsam allerdings wächst die Erkenntnis des Protagonisten, was er für die Rache würde opfern müssen und er fängt an nachzudenken. Die Gefühle kennt jeder Leser gut und so fällt es nicht schwer, mitzufühlen, öfter den Kopf zu schütteln, über die Ignoranz so mancher Menschen. Die Geschichte wühlt auf und ist deshalb nicht für nebenbei geeignet. Sie ist aber sehr empfehlenswert, da man schon auch an seine eigenen Grenzen kommt und sich fragt: wie würdest Du handeln?

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