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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Nett für Zwischendurch

Mein verkorkstes Sommersemester 79
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Der Roman von Bert Sieverding, der das erste Semester von Sigi an der TU raunschweig beschreibt, ist gleichzeitig ein kurzes Portrait der Zeit in der er spielt. Das Jahr 1979 wird sehr gut anhand der ...

Der Roman von Bert Sieverding, der das erste Semester von Sigi an der TU raunschweig beschreibt, ist gleichzeitig ein kurzes Portrait der Zeit in der er spielt. Das Jahr 1979 wird sehr gut anhand der politischen und kulturellen Ereignisse lebendig gemacht, so dass man sich fast fühlbar in der Zeit wiederfindet.
Es ist ein nettes Buch für zwischendurch auch wenn der Protagonist sehr, fast schon zu naiv wirkt und man nicht wirklich viel von seiner Liebe, Anna, erfährt. Ich hätte mir bei manchen der Personen etwas mehr Tiefgang oder Hintergrund gewünscht, da auch in dieser Zeit das Studentenleben nicht nur Zeit außerhalb der Uni bedeutete.

Alles in allem wäre ich aber auf eine Fortsetzung gespannt, da man leider nicht erfährt, was denn nun mit Anna in der Jahren dazwischen geschehen ist und auch nicht, ob das verabredete Treffen mit Annas Enkelin, Annalena, stattfindet.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ein gutes Sachbuch

Paul und der Krieg
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Mit ‚Paul und der Krieg‘ ist Dorothee Haentjes-Holländer zwar hauptsächlich ein Buch für Jugendliche, über den Zweiten Weltkrieg, geschrieben. Doch auch als erwachsener Mensch bietet es mit den Texten, ...

Mit ‚Paul und der Krieg‘ ist Dorothee Haentjes-Holländer zwar hauptsächlich ein Buch für Jugendliche, über den Zweiten Weltkrieg, geschrieben. Doch auch als erwachsener Mensch bietet es mit den Texten, die durch Fotos, Erklärungskästen und Dokumenten viele neue Einblicke in die Zeit von damals und auch in die Gefühlswelt eines damals 15 Jährigen. Durch die Briefe, die Paul seiner Familie schreibt, erhält der Leser ungeschönt Einblicke in den Alltag an der Front und auch dann in Gefangenschaft. Ein Buch, welches eigentlich in jeden Geschichtsunterricht gehören sollte.

Ein klare Kauf- und leseempfehlung nicht nur für Jugendliche.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ein sehr spannender historischer Roman

Die Hand im Feuer
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Das neue Buch von Christine Ambrosius, ‚Die Hand im Feuer‘, das ich im Rahmen einer Leserunde genießen durfte, zeichnet ein eindrucksvolles Bild vom Dreißigjährigen Krieg. Durch die Protagonistin Marie ...

Das neue Buch von Christine Ambrosius, ‚Die Hand im Feuer‘, das ich im Rahmen einer Leserunde genießen durfte, zeichnet ein eindrucksvolles Bild vom Dreißigjährigen Krieg. Durch die Protagonistin Marie erfährt der Leser aus erster Hand, welche Auswirkungen diese Zeit mit all ihren Schrecknissen auf die Bevölkerung gehabt hat. Gut recherchierte historische Fakten – auch die Schauplätze im Braunschweiger Land sind so beschreiben, dass man mit dem Buch in der Hand an die Orte reisen kann. – Was ich auch gemacht habe, da ich in der Gegend wohne. – Verpackt in eine Liebesgeschichte, deren Ende mich ein wenig überrascht hat, lebt und leidet man mit. Der flüssige Schreibstil hat ein Übriges dazu getan, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legte und nun sehnlichst auf den zweiten Teil warte.

Eine eindeutige Leseempfehlung von mir, denn hier ist Geschichte unterhaltsam verpackt. Weiter so.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Eine ungeheuer spannende Geschichtsstunde

Die Erleuchtung der Welt
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‚Die Erleuchtung der Welt‘ von Johanna von Wild alias Biggi Rist durfte ich im Rahmen einer Leserunde wahrlich genießen. Die Autorin, sonst nur bekannt, durch ihre guten Kriminalromane, hat sich hier an ...

‚Die Erleuchtung der Welt‘ von Johanna von Wild alias Biggi Rist durfte ich im Rahmen einer Leserunde wahrlich genießen. Die Autorin, sonst nur bekannt, durch ihre guten Kriminalromane, hat sich hier an einem neuem Genre versucht und der Einstand ist wirklich gelungen.
Erzählt wird die Geschichte der Tagelöhnertochter Helena und der Mechthild von der Pfalz, deren Lebenswege sich auf wundersame Weise kreuzen und über Jahrzehnte miteinander verwoben bleiben. Historisch gut recherchiert, verspinnt die Autorin die fiktive Gestalt der Helena mit historischen Persönlichkeiten und zeichnet so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit. Es wird nichts geschönt, was für sensible Gemüter schon mal anstrengend sein kann, doch so war die Zeit damals halt. Manchmal hat man fast die Meinung, in einem Kriminalroman gelandet zu sein, so spannend wird erzählt und man muss sich überwinden, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen.
Auf sehr unterhaltsame Weise erfährt, man ganz nebenbei, etwas vom Leben am Adelshofe und auch von den Mühen und Strapazen des einfachen Volkes – beides war kein Zuckerschlecken. Doch die beiden Protagonistinnen versuchen , im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das beste für sich und für andere daraus zu machen.

Fazit:
Eine eindeutige Leseempfehlung von mir für mehr als nur ein paar schöne Stunden. Fundiert recherchiert und gut geschrieben. Ich hoffe, da kommen noch mehr Bücher in dieser Art von der Autorin.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Wie aus einer anderen Zeit

Die Baumwollfarmerin
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Inhalt:
1875: Perla Rosenzweig ist fünfzehn, als Zvi in der ukrainischen Einöde auftaucht und sie unter den Baldachin führt. Ihre Hoffnung auf ein besseres, glückliches Leben in Übersee wird zerstört, ...

Inhalt:
1875: Perla Rosenzweig ist fünfzehn, als Zvi in der ukrainischen Einöde auftaucht und sie unter den Baldachin führt. Ihre Hoffnung auf ein besseres, glückliches Leben in Übersee wird zerstört, als sich der Ehemann als Mädchenhändler entpuppt. Er zwingt Perla in einem Bordell zunächst in Montevideo, später in Rio Grande do Sul zur Prostitution.
Um überleben zu können, muss sie ihre Gefühle ausblenden.
Frühjahr 1900: Nach vielen Jahren gelingt Perla die Flucht nach Texas, wo Bruder und Cousine eine neue Heimat gefunden haben. Doch die Erwartungen ihrer jüdisch-konservativen Familie in Austin vermag Perla nicht zu erfüllen. Sie bringt ihren Bruder dazu, ihr die Leitung seiner Baumwollfarm im Galveston County anzuvertrauen.
Perla wird zur erfolgreichen Farmerin. In einer von Männern dominierten Welt erobert sie sich Anerkennung, aber ihr Liebesglück steht unter keinem guten Stern.

Meine Meinung:
Eine gut geschriebene Geschichte über eine starke Frau, ein Volk und über eine Zeit, die nicht allzu weit entfernt ist. Hier verbinden sich Tradition und neues freies Denken, dass immer anecken muss – in jeder Zeit. Die Autorin findet schön geschriebene Bilder für die Landschaften der Umgebung und auch die der Seele der Charaktere. Die historischen Hintergründe fügen sich gut in die individuelle Geschichte der Perla Rosenzweig ein. Ich hätte mir ein nicht ganz so abruptes Ende gewünscht, denn ich denke, die Geschichte gibt da durchaus noch mehr her.

Fazit:
Ich empfehle das Buch gerne weiter und hoffe auf eine Fortsetzung der Geschichte.