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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Der Butterfly-Effekt, das Universum und das Leben

The Sun Is Also a Star
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Natasha ist die Tochter von jamaikanischen Einwanderern. Es ist ihr letzter Tag in New York, am Abend soll die Familie abgeschoben werden - da begegnet sie Daniel, der wiederum Sohn koreanischer Einwanderer ...

Natasha ist die Tochter von jamaikanischen Einwanderern. Es ist ihr letzter Tag in New York, am Abend soll die Familie abgeschoben werden - da begegnet sie Daniel, der wiederum Sohn koreanischer Einwanderer ist. Sie begegnen sich im Wirrwarr von New York und ihnen bleibt nur dieser eine Tag, um sich kennen (und lieben?) zu lernen.

Ich dachte, dieses Buch ist eine kleine Liebesgeschichte und was Lockeres für Zwischendurch. Doch dieses Buch ist viel tiefgründiger, als man ihm zutraut!

Hautpaspekt dieses Buches ist der Butterfly-Effekt. Es geht darum, wie viele kleine Zufälle uns Menschen unbemerkt vernetzten und wie diese Kleinigkeiten etwas Großes auslösen können. Jeder Nebencharakter hat seine eigene Geschichte und es gibt viele außergewöhnliche Zufälle in diesem Buch, was hier aber sehr passend ist - und solche großen Zufälle gibt es ja nun mal wirklich!

Die Charaktere waren mir sehr sympatisch und sehr echt gestaltet, jeder hat seine eigenen Probleme, seine Beweggründe, seine Geschichte.

Das Ende ist sehr passend gewählt, es fügt sich gut in die Geschichte und ist gut gelöst.

Sehr gelungenes Buch, das man einfach als kleines Kunstwerk bezeichnen muss! :)

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Das Kurtisanenhaus und das Leben danach

Das Kurtisanenhaus
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Violet ist halb Chinesin und halb Amerikanerin. Sie wächst im Kurtisanenhaus ihrer Mutter auf, bis sie China aufgrund privater Umstände und politischer Wirren verlassen müssen. Doch Violet wird von ihrer ...

Violet ist halb Chinesin und halb Amerikanerin. Sie wächst im Kurtisanenhaus ihrer Mutter auf, bis sie China aufgrund privater Umstände und politischer Wirren verlassen müssen. Doch Violet wird von ihrer Mutter getrennt und an ein Kurtisanenhaus verkauft.


Soweit, so gut, ich dachte, viel mehr käme da nicht mehr. Wie ich mich getäuscht habe! Das Kurtisanenhaus ist lediglich die erste Station in Violets weiterem Leben.

Insgesamt finde ich ihre fiktive Lebensgeschichte sehr spannend zu lesen, es gibt Hochs und Tiefs, Schicksalsschläge und die unauslöschbare Vergangenheit.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Darstellung der Frauen in der damaligen Gesellschaft, welche (wenigen) Möglichkeiten sie hatten, auf ihr Leben Einfluss zu nehmen oder sich allein zu behaupten. Das war sehr faszinierend zu lesen!

Auch sehr gut gelungen ist die Familiengeschichte von Violet, wie jede Generation durch Entscheidungen und Leben der Vorgeneration beeinflusst wird, wie ähnlich sich die Frauen zum Teil sind, obwohl sie so wenig Kontakt zueinander hatten. Ganz toll gemacht!

Das Buch hat hier und da seine Längen, wo ich zugegebenermaßen auch geblättert habe. Manche Beschreibungen dauern einfach zu lange.

Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und habe eine ganze Nacht durchgelesen! Ich finde es sehr gut umgesetzt, man merkt definitiv all die Jahre Arbeit, die da hineingeflossen sind.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Toller zweiter Teil der Caitlynn-Reihe!

Drei Tropfen Dunkelheit
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Bereits der erste Band rund um die junge Caitlynn hat mir sehr gefallen und auch der zweite hat mich jetzt begeistern können.


Um als Vollstreckerin vollständig anerkannt werden zu können, benötigt sie ...

Bereits der erste Band rund um die junge Caitlynn hat mir sehr gefallen und auch der zweite hat mich jetzt begeistern können.


Um als Vollstreckerin vollständig anerkannt werden zu können, benötigt sie noch einen Nachweis darüber, mit einem anderen Vollstrecker erfolgreich einen Fall gelöst zu haben. Daher wird sie nach Schloss Maesinar geschickt, dem Adels-Internat für Charisma-Begabte, um den Mord an einer Lehrerin aufzuklären.

Der Vollstrecker Belard, dem sie zugewiesen wurde, stellt sich als arroganter Egozentriker mit nur schwacher Charisma-Begabung heraus und auch seine Ermittlungspraktiken sind halbherzig bis fragwürdig. Caitlynn darf ihn jedoch nicht gegen sich aufbringen, da sie seinen positiven Bericht benötigt.

Caitlynn war mir als Charakter wieder sehr sympathisch und auch in der Welt habe ich mich direkt wieder wohlgefühlt! Dies ist wirklich eine meiner liebsten Fantasy-Welten. :)

Belard ist ausgesprochen unsympathisch, ein wahrer Kotzbrocken. Da er vorschnell urteilt und nicht wirklich ermittelt, steht er Caitlynn ziemlich im Weg, die es eigentlich besser weiß, sich aber bedeckt halten muss. Leider geht es mit der Handlung bzw. der Ermittlung dadurch zeitweise nicht so recht voran und ich war sehr erleichtert, als er dann vorübergehend von der Bildfläche verschwand und Caitlynn endlich freie Bahn hatte.

Es gibt viele Geheimnisse, die auftauchen und man will unbedingt wissen, was dahintersteckt und liest deshalb immer weiter. Wieder sehr spannend geschrieben! Auch ist das Ende wieder sehr zufriedenstellend, alle Fragen werden geklärt, es gibt aber auch schon ein paar Teaser für den nächsten Band. Sehr stimmig insgesamt!

Abschließend kann ich sagen, dass ich wieder sehr viel Spaß mit dem Buch hatte und die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen werde.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Drogen, Realitätsverlust und Freundschaft

Das Mädchen mit dem Haifischherz
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Anais steht unter dem Verdacht, eine Polizistin ins Koma geprügelt zu haben und wird daher in das Panoptikum eingeliefert, einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Sie ist ohne Eltern aufgewachsen ...

Anais steht unter dem Verdacht, eine Polizistin ins Koma geprügelt zu haben und wird daher in das Panoptikum eingeliefert, einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Sie ist ohne Eltern aufgewachsen und ihr ganzes bisheriges Leben war ein Strudel aus Drogen, Sex und Gewalt. Im Panoptikum schafft sie es erstmals wieder, Menschen an sich heran zu lassen.


Ich finde dieses Buch sehr beeindruckend. Es gibt viele Denkansätze und ich halte es auch für sehr realitätsnah, im Gegensatz zu vielen anderen Rezensionen, die es für übertrieben halten. Das hier geschilderte deckt sich recht gut mit vielen Biografien, die ich gelesen habe oder von Menschen, die ich persönlich kenne.

Die Sprache ist sehr vulgär, es passt aber absolut zum Buch, zu Anais und zu ihrem Umfeld.

Die Geschichte rund um die Polizistin wurde mir im späteren Verlauf nicht mehr ausreichend thematisiert, obwohl es am Anfang doch so wichtig war. Und das Ende hat mich auch nicht überzeugt. Das sind aber im Grunde alle Kritikpunkte, die ich an diesem Buch vielleicht habe.

Insgesamt finde ich es sehr gelungen, es ist mir manchmal sehr nahe gegangen und wirkt unglaublich echt. Nur, wenn man noch nie konfrontiert war mit solch einer Thematik und auch keine eigenen Erfahrungen damit hat, findet man möglicherweise schwer Zugang dazu, wie viele andere Rezensionen auch zeigen. Absolute Empfehlung für jeden, der sich mit solchen Themen gerne beschäftigt!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Chaos, Steampunk und Krimi

Die unsichtbare Bibliothek
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Die unsichtbare Bibliothek existiert zwischen den Welten des Multiversums und sammelt Bücher - Bücher, die einzigartig sind oder besonders wichtig für ihre Welt. Irene wird in eine besonders gefährliche ...

Die unsichtbare Bibliothek existiert zwischen den Welten des Multiversums und sammelt Bücher - Bücher, die einzigartig sind oder besonders wichtig für ihre Welt. Irene wird in eine besonders gefährliche Welt geschickt, um eine Ausgabe der Grimmschen Märchen sicherzustellen - doch der zuletzt bekannte Besitzer wurde kurz vor ihrer Ankunft ermordet. Wer hat diesen Vampir umgebracht und wer hat aus welchen Gründen noch Interesse an diesem Buch? Der Elfen-Minister Silver? Irenes Konkurenntin Bradamant? Der abtrünnige Bibliothekar Alberich? Unterstützung bekommt sie von ihrem Azubi Kai und Lord Vale, der sehr an Sherlock Holmes erinnert.

Dieses Buch ist ein Fantasy-Krimi mit einer sehr gelungenen Welt. Viktorianisches London, mit Chaos und Magie durchsetzt, mal völlig anders inszeniert als üblich. Dabei sehr bildgebend beschrieben und gut vorstellbar.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und greifbar. Jeder hat seine Geheimnisse und Beweggründe, seine Eigenarten, seine Schwachstelle.

Die Handlung wird vor allem im hinteren Teil sehr spannend und dynamisch, vorne hat sie mitunter ihre Längen, wird aber trotzdem nicht langweilig.

Teil 1 der Reihe könnte auch als Einzelband gelesen werden. Das Ende ist zufriedenstellend und man fühlt sich nicht genötigt die Reihe weiterzulesen - was ich aber sicher trotzdem tun werde!

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