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Veröffentlicht am 27.10.2020

Sailor-Moon-Vibes, die aber leider ins Nichts führen

Mondprinzessin
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Lynn ist ohne Eltern aufgewachsen und fristet ihr Leben in einem Heim, bis an ihrem 17. Geburtstag plötzlich leuchtende Zeichen an ihrem Arm auftauchen und zwei Fremde sie unvermittelt angreifen. Sie ist ...

Lynn ist ohne Eltern aufgewachsen und fristet ihr Leben in einem Heim, bis an ihrem 17. Geburtstag plötzlich leuchtende Zeichen an ihrem Arm auftauchen und zwei Fremde sie unvermittelt angreifen. Sie ist in Wahrheit die seit langer Zeit verschollene Mondprinzessin...

Im Königreich des Mondes muss Lynn sich zunächst an die Sitten und Gebräuche dort gewöhnen und steht außerdem vor einer großen Verantwortung.

Der Einstieg war sehr gelungen. Lynn im Jugendheim und mit ihrem Kampfsport - das konnte ich mir sehr gut vorstellen. Leider wurde ihr irdisches Leben später nicht mehr thematisiert.
Die Handlung auf dem Mond plätschert so dahin, es werden kaum Anstrengungen unternommen Lynns Angreifer zu ermitteln, vor allem nicht von ihr selbst. Gegen Ende offenbart sich der Antagonist dann selbst (wahrscheinlich hat es ihm auch zu lange gedauert, bis ihm endlich jemand auf die Schliche kommt) undlegt ein volles Geständnis vor Lynn ab, bevor er sie töten will. Das kam mir viel zu plötzlich, aus dem Nichts, fühlte sich sehr klischeehaft an und irgendwie unlogisch.

Leider war dieses so gehypte Buch für meinen Geschmack sehr schwach. Allerdings denke ich, dass die Autorin das Schreiben über Menschen und ihre Probleme gut drauf hat, deshalb werde ich mir noch ein anderes Buch der Autorin ohne Fantasy vornehmen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Erfrischend ungewöhnliche Charaktere und tolle Geschichte

Die Anatomie der Nacht
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Bex möchte medizinische Illustratorin werden und versucht deshalb eine College-Professorin zu überzeugen, dass sie im Sezierraum Leichen zeichnen darf. Damit möchte sie versuchen, bei einem Wettbewerb ...

Bex möchte medizinische Illustratorin werden und versucht deshalb eine College-Professorin zu überzeugen, dass sie im Sezierraum Leichen zeichnen darf. Damit möchte sie versuchen, bei einem Wettbewerb das nötige Geld für ein Studium zu gewinnen, denn seit ihr Vater die Familie verlassen hat, haben ihre Mutter, ihr Bruder und sie es nicht leicht. Im Nachtbus begegnet sie zufällig Jack und entdeckt sein Geheimnis: Er ist der Graffiti-Künstler, der seit einigen Wochen die Lokalpresse mit seinen besonderen Kunstwerken beschäftigt.

Langsam lernen zu beiden sich kennen und lieben. Dabei werden auf beiden Seiten Familiengeheimnisse gelüftet, erfreulicherweise weitgehend ohne die üblichen Klischees zu bedienen. Selbst da, wo ich es erwartet hätte, hat die Autorin das nicht getan und das finde ich wirklich toll.

Bex und Jack sind sehr andere und spannende Charaktere und sie passen perfekt zusammen. Verschieden genug aber auch ähnlich genug. Normalerweise mag ich keine Liebesgeschichten, aber diese hat mir sehr gefallen, weil sie nicht übertrieben kitschig ist.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und bin froh, es entdeckt zu haben. :)

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Leider nicht so stark wie der erste Teil

Eisblaue See, endloser Himmel
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Den ersten Teil habe ich geliebt, der zweite hat mich dagegen leider enttäuscht.

Florine als Charakter mochte ich immer noch sehr, aber die Handlung des ganzen Buches ist im Grunde unnötig. 10 % davon ...

Den ersten Teil habe ich geliebt, der zweite hat mich dagegen leider enttäuscht.

Florine als Charakter mochte ich immer noch sehr, aber die Handlung des ganzen Buches ist im Grunde unnötig. 10 % davon sind tatsächlich relevant, ansonsten lesen wir nur Alltag.

Natürlich war es auch interessant zu lesen, wie Florines Leben und das der anderen Bewohner von The Point so weitergehen. Mir wirkte aber vieles davon viel zu gestellt oder einfach belanglos.

Bud wurde mir immer unsympatischer und ich sehe, dass einfach versucht wurde, hier einen Spannungsbogen zu erzeugen, der ist bei mir aber nicht angekommen, weil er ja mit dem zentralen Thema - dem Verschwinden von Florines Mutter - gar nichts zu tun hat. Ich habe mich über ihn nur aufgeregt und gehofft, sie würde ihn endlich verlassen.

Die Auflösung am Ende wirkte dann auch sehr an den Haaren herbeigezogen. Immerhin wurde versucht, Szenen aus dem ersten Teil einzubeziehen, die bis dahin keine nähere Bedeutung hatten, das fand ich gut. Aber ansonsten hat das für mich alles hinten und vorne keinen Sinn ergeben und wirkte sehr erzwungen.

Das Buch bekommt von mir zwei Sterne, weil ich gerne wieder als Leser nach Point und zu Florine zurückgekehrt bin. Ansonsten hat es sich leider nicht gelohnt, es zu lesen, was mich schon irgendwo traurig macht.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Frauen im NY der 50er Jahre und was sie vom Leben erwarten können

Wovon sie träumten
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Dieses Buch war eines meiner Jahres-Highlights 2019!

Im New York der 50er Jahre kommt die junge Darbie nach New York. Ihre Mutter hat sie aus der Provinz hierher geschickt, damit Darbie auf die Sekretärinnenschule ...

Dieses Buch war eines meiner Jahres-Highlights 2019!

Im New York der 50er Jahre kommt die junge Darbie nach New York. Ihre Mutter hat sie aus der Provinz hierher geschickt, damit Darbie auf die Sekretärinnenschule gehen soll. Doch kurz darauf freundet sich Darbie mit Zimmermädchen Esme an - und lernt von ihr allerhand kennen, Jazzclubs, Gesang, Musik und einen charmanten jungen Mann.

Im New York der Gegenwart wird Rose gerade von ihrem Freund verlassen und aus der gemeinsamen Wohnung ausquartiert. Das Gebäude ist das gleiche, in dem Darbie damals unterkam und tatsächlich lebt diese als alte Dame noch immer dort. Welches Geheimnis umgibt sie? Rose beschließt einen Artikel über das Gebäude und seine Vergangenheit zu schreiben und beginnt eine längst vergessene Geschichte auszugraben.

Die beiden Handlungsstränge ergänzen sich sehr gut! Manchmal sind sie sich gegenseitig voraus, aber sie stellen sich gegenseitig neue Fragen, stiften Verwirrung und scheinen sich regelrecht zu umtanzen. Wirklich sehr gut gemacht!

Das Flair von New York und den 50ies kommt ebenfalls sehr gut rüber und hat mich sehr begeistert. Vor allem, dass so viel reale Elemente eingearbeitet wurden, lässt die Geschichte fast real erscheinen.

Das Buch diskutiert, was Frauen damals vom Leben erwarten konnten und welche Möglichkeiten uns heute offen stehen. Auch das wurde sehr gut ausgeführt.

Insgesamt ein wahnsinnig lesenswertes Buch! Ich werde mir auch die anderen Bücher der Autorin bei Gelegenheit vornehmen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Beeindruckende Einblicke in eine verschlossene Welt

Unorthodox
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Deborah Feldmann wächst bei ihren Großeltern im Stadtteil Williamsburg, Brooklyn, New York auf. Ihre Familie gehört den Satmarern an, eine ultraorthodoxen, jüdischen Gruppierung. Sie leben extrem abgeschottet ...

Deborah Feldmann wächst bei ihren Großeltern im Stadtteil Williamsburg, Brooklyn, New York auf. Ihre Familie gehört den Satmarern an, eine ultraorthodoxen, jüdischen Gruppierung. Sie leben extrem abgeschottet von der Außenwelt, fast nichts ist erlaubt - keine englische Sprache, keine Musik, keine Bücher, selbst Kleidung wird streng geregelt. Doch Deborah liest heimlich und hortet Bücher versteckt in ihrem Zimmer. Das ermöglicht ihr bereits als Kind eine reflektierte und kritische Denkweise und anstatt all die religiösen Lehren und Vorschriften einfach hinzunehmen, beginnt sie mehr und mehr zu hinterfragen. Immer stärker wird der Wunsch, aus dem engen Korsett ihrer Glaubensgemeinschaft auszubrechen. Dennoch wird sie zwangsverheiratet. Obwohl auch ihr Mann nicht allzu streng gläubig ist, verläuft die Ehe nicht gut. Letztlich gelingen ihr der Ausstieg und der Aufbruch in ein freies Leben.



Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. In solche abgeschotteten Strukturen bekommt man nur schwer und selten Einblicke und vieles hat mich wirklich schockiert. Gleichzeitig zeigt dieses Buch aber auch, dass es durchaus möglich ist, sich aus so einer Lage zu befreien.

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