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Veröffentlicht am 13.10.2021

Geht ein Serienmörder um?

Seelengrab
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Kaum hat sich Kriminalhauptkommissar Lutz Hirschfeld von Berlin nach Bonn versetzen lassen, muss er gleich in einem Mordfall ermitteln. Eine junge Frau wird am Rheinufer tot aufgefunden, die Todesursache ...

Kaum hat sich Kriminalhauptkommissar Lutz Hirschfeld von Berlin nach Bonn versetzen lassen, muss er gleich in einem Mordfall ermitteln. Eine junge Frau wird am Rheinufer tot aufgefunden, die Todesursache ist unklar. So bleibt Hirschfeld zunächst auch kaum Zeit, sich um seinen Vater, der in die Psychiatrie eingewiesen wurde, zu kümmern. Zusammen mit seinem Kollegen Peter Kirchhoff nimmt er die Ermittlungen auf, doch zunächst scheint es keine sinnvollen Erklärungen und Spuren zu geben, die ihnen weiterhelfen könnten. Als eine weitere Leiche gefunden wird, sieht es so aus, als würden die Morde in keinem Zusammenhang stehen, doch dann tauchen immer mehr Details auf, die Hirschfeld und Kirchhoff aufhorchen lassen. Sind sie dem Werk eines Serienmörders auf die Spur gekommen?
Hirschfeld hat es nicht leicht - er kommt aus der Hauptstadt mehr oder weniger in die Provinz und eckt mit seinem etwas anderen Sinn für Humor gerne mal bei den Kollegen an. Dazu hat er noch seinen kranken Vater und eine, wie es scheint, etwas aus der Art geschlagene Schwester, die sich als Schauspielerin verdingen möchte. Die Geschichte um Hirschfelds Privatleben nimmt zwar in dieser Folge relativ wenig Platz ein, dafür war ich aber auch eigentlich ganz dankbar, denn sein Vater ist wahrlich kein Sympathieträger. Dennoch würde mich interessieren, wie sich die Beziehung zwischen Vater und Sohn in den nächsten Bänden noch weiter entwickelt und ich würde gerne mehr über Hirschfeld erfahren.
Es dauerte etwas, bis der fall Fahrt aufnahm. Unterbrochen wurden die Kapitel immer wieder von der Sichtweise des Täters in der Vergangenheit, die mitunter recht irritierend waren, aber am Ende nachvollziehbar.
Die Stimme des Sprechers hat mir gut gefallen, so wurde dem Hörbuch Leben eingehaucht, denn insgesamt fand ich die Idee bzw. das Motiv originell, andererseits hatte ich aber auch immer wieder das Gefühl, dass einige Passagen etwas langatmig waren und ich, wenn ich mal nicht so genau hingehört hatte, nicht das Gefühl bekam, viel verpasst zu haben. Alles in allem aber gute Unterhaltung mit Lust auf weitere Fälle dieses Ermittlerteams.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Dreieinhalb Stunden, die dein Leben verändern

Dreieinhalb Stunden
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„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“, verkündet Ulbricht noch im Juni 1961. Doch dann geht am 13. August die Meldung um, dass dies doch der Fall sei. Als diese Nachricht im Interzonenzug ...

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“, verkündet Ulbricht noch im Juni 1961. Doch dann geht am 13. August die Meldung um, dass dies doch der Fall sei. Als diese Nachricht im Interzonenzug von München nach Ost-Berlin bekannt wird, stehen die Reisenden vor der alles entscheidenden Frage, ob man im Westen bleiben oder zurück in den Osten fahren soll. Für diese Entscheidung haben die Fahrgäste nur dreieinhalb Stunden Zeit. Dreieinhalb Stunden, die ein ganzes Leben verändern werden.

Beschrieben wird die Geschichte einer Familie, einer Band, einer Turnerin und deren Trainerin, der Lokführerin und weiterer Menschen, jeder mit einer eigenen Vergangenheit, die die Entscheidung erschwert. Da auch meine eigenen Eltern ein Jahr zuvor vor dieser Entscheidung standen, hat mich das Buch besonders interessiert. Welche Beweggründe mag es geben, sein Leben neu zu beginnen? Welch ein Mut gehört dazu, alles aufzugeben? War das System der DDR überhaupt so schlecht, dass man zwingend in die BRD wechseln wollte? Für mich ein unglaublich spannendes Thema. Als ich lange nach der Wiedervereinigung selbst im alten Ostteil von Berlin wohnte, habe ich mich ein ums andere Mal gefragt, wohin ich so schnell geflohen wäre, wenn eine solche Meldung mich erreicht hätte.

Die einzelnen Figuren wurden sehr bildhaft dargestellt, man konnte in die Charaktere eintauchen und erahnen, was sie bewegt. Leider blieb es aber oft nur ein Kratzen an der Oberfläche. Vielleicht hätte es geholfen, sich auf weniger Menschen zu beschränken und dafür noch mehr in deren Einzelschicksale zu tauchen, denn die Idee lieferte auf jeden Fall ausreichend Potenzial. Durch den flüssigen Schreibstil und die immer wieder wechselnden Erzählperspektiven war es dennoch eine spannende Lektüre, die zum Nachdenken anregen konnte, mich an der ein oder anderen Stelle aber etwas unbefriedigt zurückließ. Jetzt bin ich gespannt auf die filmische Umsetzung, mit der ich bis nach dem Lesen warten wollte.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Bangen

Na, wann ist es denn so weit?
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Anna Wilken widmet sich dem Thema Kinderwunsch. Was kann den Wunsch nach einem Baby beeinträchtigen, wo liegen die Ursachen, welche Methoden gibt es heutzutage, welche Alternativen habe ich und wie gehe ...

Anna Wilken widmet sich dem Thema Kinderwunsch. Was kann den Wunsch nach einem Baby beeinträchtigen, wo liegen die Ursachen, welche Methoden gibt es heutzutage, welche Alternativen habe ich und wie gehe ich damit um, wenn es einfach nicht klappen will oder meine Umwelt mir tolle Tipps zum Kinderkriegen geben will? Dass die Autorin selbst jahrelange persönliche Erfahrungen mit diesem Tabuthema gemacht hat, spürt man mit jeder Zeile. Sie versteht es, den Leser ausführlich zu informieren, ohne ihm den ultimativen Tipp geben zu wollen - denn den gibt es leider trotz fortschreitender medizinischer Techniken nicht. Wilken regt an, betont aber auch immer wieder, dass jeder seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Erfahrungen machen muss. Gut gefallen haben mir diesbezüglich auch immer die eingestreuten Kommentare von Betroffenen oder Ärzten, die einem das Gefühl geben, wirklich nicht allein zu sein mit dieser Thematik. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte, findet am Ende der Kapitel auch QR-Codes mit weiterführenden Links. Auch sonst gefällt mir die Aufmachung des Buches sehr gut. Es ist übersichtlich gegliedert und schlicht, aber liebevoll gestaltet.
Der Schreibstil war gut, einzig die Tatsache, dass einige Punkte öfter als nötig wiederholt wurden, fand ich etwas störend. Insgesamt aber eine ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Personen mit Kinderwunsch, sondern auch für diejenigen, die immer mit ach so tollen Tipps daherkommen und dabei nicht merken, wie verletzend es sein kann.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Wenn der schönste Tag im Leben zum Alptraum wird

Sommernacht
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Julia und Will - ein prominentes Vorzeigepaar - stehen kurz vor dem schönsten Moment ihres Lebens, ihrer Hochzeit. Beide um ihr gutes Image bemüht, planen sie für ihre Gäste ein Fest der Extraklasse. Doch ...

Julia und Will - ein prominentes Vorzeigepaar - stehen kurz vor dem schönsten Moment ihres Lebens, ihrer Hochzeit. Beide um ihr gutes Image bemüht, planen sie für ihre Gäste ein Fest der Extraklasse. Doch ein Sturm zieht herauf - nicht nur auf der einsamen irischen Insel, auf der sie feiern, sondern auch in Bezug auf die Stimmung der Gäste. Nach und nach kommen die Geheimnisse der Einzelnen ans Licht und einer der Feiernden wird tot im Nebel aufgefunden. Motive scheint es auf jeden Fall reichlich zu geben.
Obwohl der Schreibstil recht flüssig war, zog sich der Beginn für mein Empfinden ein bisschen zu lang hin. Detailliert wurden die einzelnen Personen beschrieben, wobei entscheidende Informationen von der Autorin zunächst aus dramaturgischen Gründen noch zurückgehalten wurden. Stattdessen gab es zwischendurch immer wieder sehr kurze Einblendungen in das gegenwärtige Geschehen. Diese tiefen Einblicke über jeden der Personen zu erhalten, fand ich toll, auch wenn ich einige Verhaltensweisen nur schwer nachvollziehen konnte. Aber sie waren für die Auflösung am Ende durchaus bedeutsam. Die häufigen Perspektivwechsel machten es mir allerdings teilweise etwas schwer, mich auf eine Figur hundertprozentig einzulassen. Sympathisch waren sie mir fast durchweg nicht, aber das war auch durchaus so gewollt. Gut gefallen hat mir, wie sich die Spannung nach und nach aufbaute, bis sie sich am Ende mit einer nicht unbedingt erwarteten Wendung entlud. Auch wenn einige Wendungen schon sehr weit hergeholt waren, fand ich den Abschluss für mich schlüssig. Schade war meines Erachtens jedoch, dass die Szenerie der Abgeschlossenheit nicht wirklich von Bedeutung für die Story war. Ich hatte eher damit gerechnet, dass weitere Morde geschehen, da niemand von der Insel flüchten konnte. Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass mir das Buch Spaß gemacht hat, sofern sich dies über eine solch düstere Geschichte sagen lässt.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Berlin in den Fängen eines Serienmörders?

Knochenkalt
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In Berlin werden Frauen auf brutale Weise ermordet und jede von ihnen wird mit einer Botschaft ausgestattet. Die Polizei sieht zunächst keinen Zusammenhang zwischen den Morden. Penny Kalunke, ihres Zeichens ...

In Berlin werden Frauen auf brutale Weise ermordet und jede von ihnen wird mit einer Botschaft ausgestattet. Die Polizei sieht zunächst keinen Zusammenhang zwischen den Morden. Penny Kalunke, ihres Zeichens Journalistin, gerät an diese Fälle und wird plötzlich selbst vom Mörder kontaktiert. Warum, kann sie sich selbst nicht erklären, aber er scheint sie zu kennen. Doch Penny muss auch noch gegen ganz andere Dämonen ankämpfen.
Wegen seiner kurzen Kapitel lässt sich das Buch wirklich zügig lesen. Auch die Idee zur Geschichte hat mir gut gefallen. Allerdings fand ich die Perspektivwechsel mitunter etwas zu viel, da ich durch die kurzen Abschnitte recht schnell umschalten musste. Penny stellte ich mir ziemlich runtergekommen und überdreht vor, beruflich jedoch brillant, was aber gut zu ihrem psychischen Hintergrund passte. Ihre Lebensgeschichte nahm im Buch im Verhältnis zu den Morden recht viel Platz ein, was mich aber persönlich nicht weiter gestört hat. Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen.
Das Cover passte hervorragend zur Geschichte, wenn man das Motiv des Mörders kennt und hat mich auch sofort angesprochen.
Diesmal lag ich sogar mit meinem Tipp, wer der Mörder sein könnte, richtig. Schade nur, dass der Schluss dann doch so schnell kam. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

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