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Veröffentlicht am 27.12.2018

Die dunkle Seite Islands

Graue Nächte
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Island im zweiten Weltkrieg.

Mehrere Leichen tauchen an verschiedenen Orten auf. Haben sie ein gemeinsames Schicksal?
Amerikanische Soldaten bringen das Leben der Einheimischen durcheinander. Aber welche ...

Island im zweiten Weltkrieg.

Mehrere Leichen tauchen an verschiedenen Orten auf. Haben sie ein gemeinsames Schicksal?
Amerikanische Soldaten bringen das Leben der Einheimischen durcheinander. Aber welche Rolle spielen sie genau?
Und um wen handelt es sich bei der geheimnisvollen Unbekannten?
Viele Fragen, denen Komissar Flóvent und sein Kollege Thorson gegenüberstehen.

Die Handlung des dritten Teils der Flóvent-Thorson-Reihe erstreckt sich über zwei verschiedene Zeitebenen und erlaubt einmal mehr viel Raum für Spekulationen.
Dabei lässt sich der Roman auch ohne Vorkenntnisse der beiden ersten Teile meines Erachtens problemlos lesen.

Der Autor entwirft ein Bild, das eine Seite dieses Landes und deren Menschen nicht nur in Zeiten des Krieges widerspiegelt - die Trostlosigkeit. Hier geht es nicht um das Verwunschene, um Feen und Trolle, sondern um die Realität, hartes Überleben und ein kleines bisschen Glück zu einem meist hohen Preis.
Auch Indriðasons Schreibstil erinnert an die Gegebenheiten des Landes – recht nüchtern und düster, gleichzeitig aber mit einem gewissen Feingefühl, wenn es um die Beschreibung seiner Charaktere geht. Obwohl diese nicht wirklich offenherzig und unbedingt sympathisch wirken, entwickelt man dennoch eine Art Mitgefühl für einige Personen.
Was das Nachvollziehen der Handlung einerseits etwas schwierig, gleichzeitig aber auch spannend macht, ist der Zeitsprung, den Indriðason eingebaut hat. So stellt man sich beispielsweise die Frage, ob es sich bei Manfreð wirklich um ein und dieselbe Person handelt.

Das Ende kam mir dann allerdings doch fast etwas zu schnell. So viel Zeit, wie auf einige Personen verwandt wurde, hätte ich mir auch für die übrigen Charaktere wie Kata und Ellý gewünscht. Dennoch kann ich sagen, dass es für mich Spannung bis zum Schluss war.

Die Gestaltung des Covers an und für sich gefällt mir gut und passt zur Serie, ist mir aber im Nachhinein farblich fast noch zu freundlich gestaltet. Nicht einmal die wilden Nächte im Piccadilly stellte ich mir beim Lesen in hellen oder schrillen Farben vor. Die Grundstimmung, die während der gesamten Romans auf mich wirkte, war durch ein dumpfes Graubraun charakterisiert. Somit macht der Titel des Buches für mich auch Sinn.

Indriðason schafft es wieder einmal, den Leser in ein perfekt gesponnenes Netz verschiedener Handlungsstränge zu verwickeln, welches erst in letzter Minute aufgelöst wird.

Alles in allem für mich ein gelungener Roman!

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