Profilbild von Greenie_Apple

Greenie_Apple

Lesejury Star
offline

Greenie_Apple ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Greenie_Apple über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2023

Camping mit Hindernissen

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
6

Drei Wochen Zelten mit der pubertierenden Tochter – aber bestimmt nicht freiwillig! Doch Evi nimmt es gerne in Kauf, da ihr, sollte sie diesen Urlaub überleben, eine Erbschaft von Großtante Lisbeth winkt. ...

Drei Wochen Zelten mit der pubertierenden Tochter – aber bestimmt nicht freiwillig! Doch Evi nimmt es gerne in Kauf, da ihr, sollte sie diesen Urlaub überleben, eine Erbschaft von Großtante Lisbeth winkt. Also packt sie ihre Sachen und lässt sich samt Helena, ihrer vierzehnjährigen Tochter, von ihrem Vater auf einen Campingplatz nach Rügen verfrachten. Doch wenn Evi dachte, dass das entspannte Tage werden würden – weit gefehlt! Von Erholung und Langeweile keine Spur und dann rennen die Männer ihr quasi auch noch die Bude ein. Plötzlich scheint das Urlaubsende und somit die Erbschaft in weite Ferne zu rücken…
Ich hätte endlos weiterlesen können, so viel Spaß hatte ich beim Lesen. Die Charaktere sind so abwechslungsreich und teilweise herrlich überspitzt dargestellt, dass man aus dem Lachen oft nicht herauskommt. Es ist schön zu lesen, wie Evi, die noch immer an ihrer gescheiterten Ehe zu knabbern hat und daher Männern gegenüber äußerst misstrauisch ist und mit der Pubertät ihrer Tochter kämpft, sich im Laufe des Buchs entwickelt. Die lebensfrohe und ziemlich überdrehte Trudi und ihre Yogagruppe – genial! Ich konnte sie mir alle sehr bildlich vorstellen, wie auch die anderen Figuren, die die Geschichte bereicherten. Auch die, die sonst nichts mit Camping am Hut haben, werden das Buch lieben und es werden viele wunderschöne Ortschaften der Insel beschrieben, die mich an meinen eigenen Aufenthalt auf Rügen erinnert haben. Die Autorin schreibt in einem wunderbar flüssigen Stil und auch die Länge der einzelnen Kapitel ist sehr angenehm. Das Cover hätte ich zwar nicht zwingend mit diesem Inhalt in Verbindung gebracht, aber ich finde es dennoch sehr schön und es macht gute Laune-

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.03.2023

Perfektes Stück in drei Sätzen

Wie der Winter klingt
0

Jane verliert von einer Sekunde auf die andere ihre Mutter und stürzt in ein tiefes Loch. Da lernt sie den Straßenmusiker Adam kennen. Sie weiß nicht wirklich viel über ihn, aber seine Musik schleicht ...

Jane verliert von einer Sekunde auf die andere ihre Mutter und stürzt in ein tiefes Loch. Da lernt sie den Straßenmusiker Adam kennen. Sie weiß nicht wirklich viel über ihn, aber seine Musik schleicht sich in ihr Herz und sie sieht endlich wieder Licht am Ende des Tunnels. Doch nicht alle sind gleich gut auf Adam zu sprechen, denn Janes Vater und ihre beste Freundin sind zunächst kritisch, als sie erfahren, womit Adam sein Geld verdient. Und tatsächlich hat Jane keine Ahnung, wieso ein solch begnadeter Musiker auf der Straße spielt, doch dieser hüllt sich in Schweigen, wenn es um seine Vergangenheit geht. Wird ihre Liebe zueinander auf Dauer wirklich eine Chance haben?
Eine sehr anrührende Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben wurde. Einerseits Jane, die dank Adam und seiner Musik langsam wieder zurück ins Leben findet. Andererseits Adam selbst, der die Dämonen seiner Vergangenheit zu bekämpfen hat. Ich finde die beiden Figuren schön und detailliert beschrieben. Die innere Zerrissenheit, die die beiden durchleben, wird gut dargestellt. Auch die Nebencharaktere habe ich ins Herz geschlossen und konnte mir alles bildlich gut vorstellen. Der flüssige Schreibstil und das wunderschöne Cover, das an den Winter und die zunächst innere Kälte von Jane und Adam erinnert, machten das Buch für mich zu einer runden Geschichte, die mich zu Tränen rührte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2023

Düsterer Auftakt im Moor

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
0

Eine seit zehn Jahren vermisste Frau wird im Roten Moor bei Fulda gefunden. Kommissar Janosch Janssen kennt die Tote leider nur zu gut, war sie doch damals eine Klassenkameradin und er verliebt in sie. ...

Eine seit zehn Jahren vermisste Frau wird im Roten Moor bei Fulda gefunden. Kommissar Janosch Janssen kennt die Tote leider nur zu gut, war sie doch damals eine Klassenkameradin und er verliebt in sie. Durch diese Entdeckung werden auch bei Janosch viele Erinnerungen wieder wachgerüttelt, denn sein Vater galt damals als Hauptverdächtiger in dem Vermisstenfall. Bisher konnte seine Unschuld auch nicht bewiesen werden, aber Janosch will endlich Gewissheit. Dazu muss er jedoch mit Kriminaloberrätin Diana Quester zusammenarbeiten, die für den Suizid seines Vaters verantwortlich zu sein scheint. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und ein ganzer Ort scheint ein großes Geheimnis zu decken…
Ein wunderbar düsterer Auftakt zu einer neuen Reihe um Kommissar Janosch Janssen, der aus Frankfurt den Weg zurück in seine Heimat in der Rhön findet. Das Buch hat mich auf vielerlei Weise abgeholt. Zum einen war für mich allein die Tatsache, dass die Geschichte in der Umgebung Fuldas spielt, wo ich eine Weile gewohnt habe, ein Grund, das Buch lesen zu wollen. Ich erinnere mich an eine Wanderung ins Rote Moor und auch wenn ich damals schönes Wetter hatte, konnte ich die durchweg eher düstere Stimmung, die transportiert wurde, gut nachvollziehen. Aber auch die Story selbst war äußerst spannend aufgebaut. Man erfährt etwas über die Geschichte Janssens und wird so prima in die Reihe eingeführt und kann bestimmte Reaktionen nachvollziehen. Die Beschreibung der zum Teil sehr gegensätzlichen Figuren lässt ein tolles Bild entstehen und der Schreibstil, das herrlich düstere und unheimliche Cover so wie unerwartete Wendungen in der Geschichte runden das Buch für mich perfekt ab. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2023

Die Vergangenheit stirbt nie

Als der Wind die Wellen rief
0

Orla kehrt zurück in ihren Heimatort Saltmore. Hier gehen die Uhren noch anders als in Dublin, wohin sie damals mehr oder weniger geflüchtet ist, weil es ihr in dem irischen Küstendorf zu eng wurde. Jetzt ...

Orla kehrt zurück in ihren Heimatort Saltmore. Hier gehen die Uhren noch anders als in Dublin, wohin sie damals mehr oder weniger geflüchtet ist, weil es ihr in dem irischen Küstendorf zu eng wurde. Jetzt ist sie gekommen, um ihrer Tante im Pub zu helfen, da Orlas Mutter sich die Hüfte gebrochen hat. Das kommt ihr irgendwie schon recht, denn so kann sie sich Adam, ihrem Verlobten, entziehen und der Entscheidung, mit ihm nach Frankreich zu gehen. Doch statt Ordnung in ihrem Leben zu schaffen, wird es gehörig durcheinandergeworfen, als Orla auf Sean Gallagher trifft, der im Pub arbeitet und für ihre Mutter den alten Leuchtturm renoviert. Irgendetwas an ihm kommt Orla sehr vertraut vor, doch kann das wirklich sein? Denn der, an den Sean sie erinnert, ist vor vielen Jahren bei einem Unglück ums Leben gekommen.

Das Buch hat mich in das typische Irland entführt, wie ich es vor Jahren kennenlernen durfte. Gesellige Pubs, stürmische Küstenlandschaften und viele herzliche, aber gleichzeitig auch skurrile Menschen. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was einen besonderen Reiz des Buches ausmacht. So hat man am Ende eine Mischung aus Liebesgeschichte, Familientragödie und ein wenig Krimi zu tun. Man lernt die zerrissene Orla kennen, ihren autistischen Bruder, die quirlige Tante, den mysteriösen Sean und noch einige mehr. Jede dieser Figuren gibt der Geschichte etwas Besonderes, so dass man tief eintauchen kann. Insgesamt finde ich die Stimmung immer ein wenig düster, ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass die Story die meiste Zeit im Dunkeln spielt, obwohl dem gar nicht so war. Das kann am Geheimnisvollen gelegen haben, das einige Personen umgibt, an der traurigen Stimmung einiger Szenen, vielleicht auch wegen des Covers, das eine beruhigende, gleichzeitig aber auch düstere Atmosphäre ausstrahlt. Die einzelnen Kapitel hatten eine gute Länge, die den Leser mitriss. Einige Wendungen am Ende der Story waren für mich persönlich zwar nicht unbedingt befriedigend, waren aber als Reaktion der Charaktere durchaus nachvollziehbar und ließen mich dann doch mit einem träumenden und einem weinenden Auge zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2022

Das Wunder von Weihnachten

Tage voller Weihnachtszauber
0

Eigentlich hatte Lena eine Pflegefamilie gefunden, die sich liebevoll ihrer annahm. Aber leider sollte das Glück nicht lange währen, denn die Pflegemutter wurde schwer krank und die Familie konnte sich ...

Eigentlich hatte Lena eine Pflegefamilie gefunden, die sich liebevoll ihrer annahm. Aber leider sollte das Glück nicht lange währen, denn die Pflegemutter wurde schwer krank und die Familie konnte sich nicht ausreichend um Lena kümmern. So musste sie ins Waisenhaus zurückkehren. Dort hatte sie nur einen Wunsch an Weihnachten: Sie möchte unbedingt ihre Mama zurück! Ob Henriette, die Heimleiterin, der Erzieher Lukas und Manni, der etwas ungewöhnliche Aushilfsweihnachtsmann, ihr dabei helfen können? Die haben nämlich alle so ihre ganz eigenen Probleme und Weihnachten naht mit schnellen Schritten.
Alle Figuren finde ich wunderbar dargestellt. Lena, so zart und dennoch so mutig und stark. Lukas, der sich nicht dem Willen seiner Eltern beugen und lieber seinen eigenen Weg gehen will und der gleichzeitig so schüchtern und unsicher ist, wenn es um die Liebe geht. Clara, die einen Traum verfolgt und so gerne alte Entscheidungen rückgängig machen würde. Henriette, die zwar resolut wirkt als Heimleiterin, aber einen weichen Kern besitzt und die mit den Kindern mitfühlt. Und schließlich Manni, der die größte Veränderung in der Geschichte durchlebt, der einerseits einen starken Willen hat und gerne andere Leute beeinflusst, aber sich gleichzeitig für die gute Sache einsetzt, da er bereits seine eigenen schlimmen Erfahrungen gemacht hat und merkt, dass es auch andere Menschen gibt als die, mit denen er vor vielen Jahren Erfahrungen gemacht hat. Zunächst dachte ich, dass die Story eigentlich wenig mit der im Klappentext erwähnten Geschichte um Lena zu tun hat, aber die vielen verschiedenen Fäden haben sich zum Ende hin wunderbar verknüpft. Die Sprecherin hat die einzelnen Charaktere wunderbar dargestellt und so hatte man viele wunderschöne, traurige, lustige, spannende und das Herz erwärmende Momente, in der die Zeit einen Moment stillstand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere